Wer ?bt mit PC oder sonstiger Technik?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Brokenstring
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Registriert: Mi Jun 02, 2010 11:07 am

Wer übt mit PC oder sonstiger Technik?

Beitrag von Brokenstring »

Meist übe ich ja die Liedchen von meinem Lehrer nur nach den Noten. Jetzt habe ich mir mal die Mühe gemacht und einen einfachen Blues (Little Finger Blues) in Guitar Pro eingegeben. Dazu noch eine Begleitstimme mit Akkorden und eine einfachste Drumstimme, quasi als besseres Metronom. Ergebnis:

Pure Begeisterung! Sound ist klasse, schwere Stellen werden markiert, geloopt und mit niedriger Geschwindikeit gespielt, es gibt die Möglichkeit automatisch die Geschwindigkeit zu steigern, dazu Anschläge damit ich auch weiß, wanns jeweils losgeht. Das funzt echt super, allerdings sitze ich dabei realtiv doof vor dem PC.
Gestern habe ich noch entdeckt, dass die Guitarpro Dateien sich als Wav speichern lassen. Also habe ich kurzerhand die Erststimme etwas in der Lautstärke gesenkt, das ganze als WAV auf eine SD KArte kopiert, die kommt jetzt in meinen Tascam GT-R1, dieser an meinen Verstärker.
Jetzt sitze ich nicht mehr vorm PC, sondern in meiner Musikecke und kann das ganze Stück, Dank Tascam, auch in langsamer Geschwindigkeit üben. Loopen geht mit dem Tascam auch, aber leider ohne Vorschläge. Kurz zum Detailüben ist das Guitarpro super, fürs Feeling ist der Tascam dann gut zu gebrauchen.

Der große Haken an der Sache ist, dass ich mühsam die Stücke in Guitarpro, Note für Note eingeben muss, ansonsten sind die Lernfortschritte deutlich schneller und das Feeling für den richtigen Rhythmus kommt quasi von alleine, da man ja permanent mit ihm konfrontiert wird.

Lernt Ihr ähnlich, oder schafft Ihr auch meist mit Noten, was meines Erachtens mühsamer ist.
TorstenW
Beiträge: 809
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Beitrag von TorstenW »

Ich üb so gut wie nie mit irgendeiner Art von Backingtrack, mal abgesehen von Improvisationen.

Für rhythmische Sachen hab ich nen Metronom, aber ansonsten würde mich ein Computertrack zu sehr einschränken.
Ich komm ja aus der klassischen Ecke und hab mit Notenlesen keine Probleme.
Dafür leg ich viel Wert auf Interpretation und Agogik, und son Computer der straight alles durchspielt, würde da halt nicht zu passen.
Wie lange ich eine Fermate aushalte weiß er halt nicht, ist auch tagesabhängig. Genauso wenn bestimmte Töne angespielt werden, beispielsweise durch einen Lauf, dann kann man wunderbar die ersten Töne des Laufes verzögern und dann das Tempo steigern, dadurch wird das "Angekommen-Sein"-Gefühl beim Zielton deutlich verstärkt.

Also ich seh mich da weniger als Maschine die Noten spielt, sondern als Musiker, der die Noten interpretiert.
Einer meiner Lehrer sagte einmal so schön: "Noten sind wie gefrorene Musik. Der Musiker ist die Flamme die das Eis zum schmelzen bringen muss, damit die Musik fließen kann".

Oder wie Gustav Mahler sagte: "Das Wichtigste an der Musik steht nicht in den Noten"

Nichtsdestotrotz finde ich, dass es durchaus seinen Sinn haben kann moderne Medien einzusetzen um zu Üben.
Wenn jemand mit dem Notenspielen und Rhythmus Probleme hat, ist das auf jedenfall hilfreich.
Auch als Motivation zwischendrin, oder als alternative Lernmethode zur Abwechslung.
Aber es kommt auch immer auf die Ziele an, die man hat:
Wenn man immer alles abtippt und sich vorspielen lässt, lernt man eben auch nicht wirklich vom Blatt zu spielen, weil der Weg über das Gehör viel schneller ist, was ja nicht umbedingt schlecht sein muss! Dann kann man aber eigentlich auch gleich nahezu auf Noten verzichten.

Zusammengefasst: Ich denke, dass ein Lernen mit PC/LernCD durchaus für bestimmte Zielgruppen sehr sinnvoll sein kann, ich persönlich verzichte aber aus diversen Gründen in weiten Teilen darauf, und das war ja die Frage ;-)
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RB
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Beitrag von RB »

Bluegrass-Solata (Solae ? Solii ?) übe ich manchmal mit Band in a Box.
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hbslowhand
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Beitrag von hbslowhand »

Guitar Pro benutze ich auch gelegentlich zum Üben. Besonders bei neuen Stücken und für schwierige Passagen finde ich es extrem hilfreich!
Ich versuche immer kleine Abschnitte (2-3 Takte) zu üben, erst ganz langsam, dann mit zunehmender Sicherheit immer schneller werdend, bis zur Original Geschwindigkeit. So lerne ich Abschnitt für Abschnitt und setze diese dann zusammen. Das funktioniert mit GP6 als Kontrolle sehr gut. Es ist für mich jedenfalls leichter, als alles Andere, was ich versucht habe.
Natürlich klingt ein Stück über GP6 steril, aber ich bin heilfroh, wenn ich ein schwieriges Stück überhaupt erst einmal hin bekomme.
Besondere Betonungen, Tempi und eigene Interpretationen kann man sich n.m.M-erst dann erlauben, wenn man das Original (zumindest in Form der richtigen Töne) verinnerlicht hat.
Fingerpickers have more fun!
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Gabi
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Beitrag von Gabi »

Da ich den ganzen Arbeitstag schon vor dem Rechner verbringe will ich damit nicht auch noch Gitarre üben.
Habe ein Boss eBand, ist für Loops ganz brauchbar, benutze es auch üm Übungstücke mitzuspielen, bzw. auf die Geschwindigkeit zu kommen.
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The-Steelstring-Theory
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Beitrag von The-Steelstring-Theory »

Manchmal nutze ich diverse Jam- und Backingtracks von Youtube.
Meistens für E-Gitarre, dabei kann ich aber auch die Seite "GuitarMasterClass" empfehlen. Leider zu teuer für mich, aber sehr nette Community und sehr schöne Videos, der "Lick of the day" ist sogar jeden Tag kostenlos.
Sonst das übliche:
Tabs aus dem Internet, Videos von YT zum überprüfen, ob man es richtig spielt, bzw. als Anregung für Variationen, "TuxGuitar", die abgespeckte Gratisvariante von Guitar Pro, mit der ich gut zurechtkomme.
"There are German songs which can make a stranger to the language cry" - Mark Twain
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Hin und wieder, eher selten, mit BIAB - Band In A Box. Das ist witzig....
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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