Gitarrendeko & Co
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Gitarrendeko & Co
Wenn ich mir meine „schlichte“ Hanika so angucke, dann stelle ich immer wieder fest, dass sie mir von Tag zu Tag besser gefällt. Die dunkle Zederndecke, die Maserung des Bodens und der Zargen, die liebevollen kleinen Details...da könnte ich ja glatt ins Schwärmen kommen. Ich nehme sie auch nur ungern mit auf Reisen, da sie mir dafür einfach zu schade ist.
Auf Kurz oder Lang werde ich mir also eine zweite Gitarre zulegen und nun komme ich auch zur Sache. Bei allen Nebengeräuschen die im Park oder am Strand so entstehen, wäre der Klang einer Reisegitarre (für mich) nicht der Kaufentscheidende Faktor. Natürlich sollte sie nach mehr als Schuhkarton und Paketschnur klingen; doch wenn ich etwas optisch ansprechendes haben möchte, das auch halbwegs klingt, ist die Auswahl dann schon ziemlich begrenzt – zumindest im Bereich der Klassik-Gitarren. Aber warum?
Schauen wir doch mal in Richtung Western-Gitarren: Da gibt es die schrillsten Farben, ausgefallensten Formen und wildesten Inlays; da werden Pickguards verziert und Decken mit Laser graviert. Es wird gepinselt, lackiert, eingefärbt und verschnörkelt.
Hier nur ein paar Beispiele von vielen:
http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Iban ... 019228-000
http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Gita ... 011328-000
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http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Gita ... 017367-000
Ein Blick auf andere Instrumente wie Resonator-Gitarren und es kommt einem so vor, als ob der Einfallsreichtum der Gitarrenbauer überhaupt gar keine Grenzen kennt.
Warum also, müssen wir Klassik-Gitarreros auf solche Optik verzichten? Eine klassische Gitarre im Look der Talman käme im Park doch schon ganz anders rüber als der schlichte Einheitsbrei der üblichen klassischen Gitarren.
Woran liegt es also, dass klassische Gitarren weitestgehend unverziert bleiben? Ist es die Einfallslosigkeit der Gitarrenbauer oder gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Nylon-Saiter schlicht auszusehen haben?
Bin mal auf eure Antworten gespannt.
Gruß, Marcus
Auf Kurz oder Lang werde ich mir also eine zweite Gitarre zulegen und nun komme ich auch zur Sache. Bei allen Nebengeräuschen die im Park oder am Strand so entstehen, wäre der Klang einer Reisegitarre (für mich) nicht der Kaufentscheidende Faktor. Natürlich sollte sie nach mehr als Schuhkarton und Paketschnur klingen; doch wenn ich etwas optisch ansprechendes haben möchte, das auch halbwegs klingt, ist die Auswahl dann schon ziemlich begrenzt – zumindest im Bereich der Klassik-Gitarren. Aber warum?
Schauen wir doch mal in Richtung Western-Gitarren: Da gibt es die schrillsten Farben, ausgefallensten Formen und wildesten Inlays; da werden Pickguards verziert und Decken mit Laser graviert. Es wird gepinselt, lackiert, eingefärbt und verschnörkelt.
Hier nur ein paar Beispiele von vielen:
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Ein Blick auf andere Instrumente wie Resonator-Gitarren und es kommt einem so vor, als ob der Einfallsreichtum der Gitarrenbauer überhaupt gar keine Grenzen kennt.
Warum also, müssen wir Klassik-Gitarreros auf solche Optik verzichten? Eine klassische Gitarre im Look der Talman käme im Park doch schon ganz anders rüber als der schlichte Einheitsbrei der üblichen klassischen Gitarren.
Woran liegt es also, dass klassische Gitarren weitestgehend unverziert bleiben? Ist es die Einfallslosigkeit der Gitarrenbauer oder gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Nylon-Saiter schlicht auszusehen haben?
Bin mal auf eure Antworten gespannt.
Gruß, Marcus
richtige Klassiker sind ein eher "konservatives" oder sagen wir "traditionelles" volk und daher eher der schlichtheit und den vorbildern älterer instrumente verschrieben.Warum also, müssen wir Klassik-Gitarreros auf solche Optik verzichten? Eine klassische Gitarre im Look der Talman käme im Park doch schon ganz anders rüber als der schlichte Einheitsbrei der üblichen klassischen Gitarren.
auch würden sie wohl nicht in kurzen hosen mit ihren instrumenten am strand oder im park spielen.
für "freizeit"-klassiker wären solche bunte instrumente vielleicht eine marktlücke.
chrisb
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Hallo Marcus,
also ich möchte mich erstmal strengstens dagegen verwahren, eine Göttin wie die Gibson Hummingbird als "Reisegitarre" zu bezeichnen. Oder hab ich da was falsch verstanden? Es ist einfach zu heiß.....
Spaß beiseite: Abgesehen davon, dass, wie Chrisb richtig schreibt, die Klassiker eben den klassischen Instrumenten verschrieben sind, würde sich meiner bescheidenen Meinung nach eine klassische Gitarre als Reisegitarre nicht wirklich eignen. Da tritt dann halt wieder das alte Problem der Nylonfraktion auf: sie sind einfach zu leise. Ich hab mal mit einer klassischen Gitarre im Freien gespielt. Sogar das Lagerfeuer war lauter. Wenn dann zwei drei Leute singen, hört man die garnicht mehr. Mag das der Grund sein, warum es keine eben so definierten "Reisegitarren" der klassischen Fraktion gibt.
Denke ich mir halt, als Pappenheimer, aber vielleicht ist es auch einfach nur zu heiß....

also ich möchte mich erstmal strengstens dagegen verwahren, eine Göttin wie die Gibson Hummingbird als "Reisegitarre" zu bezeichnen. Oder hab ich da was falsch verstanden? Es ist einfach zu heiß.....

Spaß beiseite: Abgesehen davon, dass, wie Chrisb richtig schreibt, die Klassiker eben den klassischen Instrumenten verschrieben sind, würde sich meiner bescheidenen Meinung nach eine klassische Gitarre als Reisegitarre nicht wirklich eignen. Da tritt dann halt wieder das alte Problem der Nylonfraktion auf: sie sind einfach zu leise. Ich hab mal mit einer klassischen Gitarre im Freien gespielt. Sogar das Lagerfeuer war lauter. Wenn dann zwei drei Leute singen, hört man die garnicht mehr. Mag das der Grund sein, warum es keine eben so definierten "Reisegitarren" der klassischen Fraktion gibt.
Denke ich mir halt, als Pappenheimer, aber vielleicht ist es auch einfach nur zu heiß....


Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/user/Pappenheim40
Nein, meinte ich auch nicht so. Was ich wohl meinte, ist dass angesichts der vielen dekorierten Gitarren aus der Western-Fraktion, die Klassiker da ein wenig zu kurz kommen - Einsatzort hin oder her.chrisb hat geschrieben:
also ich möchte mich erstmal strengstens dagegen verwahren, eine Göttin wie die Gibson Hummingbird als "Reisegitarre" zu bezeichnen. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Naja, eben doch. Ich glaube, dass eben das nicht stimmt, da ich sehr viele junge Leute sehe, die sich zuerst an die klassische Gitarre geben (der Handhabung halber) um vielleicht später zur Western über zu gehen. Vielleicht ist es nur meine bescheidene Meinung (oder Wunsch) aber ich meine, der Markt wäre dafür da. (Ich, jedenfalls, würde eine Talman als Nylongitarre kaufen.)Pappenheim hat geschrieben:auch würden sie wohl nicht in kurzen hosen mit ihren instrumenten am strand oder im park spielen.
Abgesehen davon, muss eine Gitte ja nicht zwangsläufig als Liedbegleitung eingesetzt werden. Fürs fröhliche "vor-sich-herklimpern" reicht die Lautstärke der Klassischen auch im Park aus.
Beide Argumente reichen mir (noch) nicht aus, um den Mangel an "schönen" (witzigen, andersgeratenen, verzierten) Gitarren zu erklären. Noch mehr Ideen?
Gruß, M.
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Nö. Es ist aber auch einfach zu heiß....._Marcus_ hat geschrieben:Noch mehr Ideen?Gruß, M.



Ist aber nicht bös gemeint, OK?

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Re: Gitarrendeko & Co
naja...bei den "Klassischen" gibts schon einige innovative Designs - z.B. von T.Ochs, P.Neumann. Aber bitte immer schön "gediegen"_Marcus_ hat geschrieben:Bin mal auf eure Antworten gespannt.

Ohje..gar nicht dran denken, wenn die 'Klassischen' auch irgendwann so aussähen wie diese schnörkeligen Gib***....



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Re: Gitarrendeko & Co
Heeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeh!!!!klaust hat geschrieben:Ohje..gar nicht dran denken, wenn die 'Klassischen' auch irgendwann so aussähen wie diese schnörkeligen Gib***....![]()



Wäre doch garnicht so schlecht, wenn diese langweiligen Dinger mal aufgepeppt werden würden, oder?
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Re: Gitarrendeko & Co
Maximal einen schönen Peace-, Atomkraft Nein Danke!- oder Legalize It-Auflkeber....aber bitte keine Abalone oder SchnörkelSteg-Experimente!Pappenheim hat geschrieben:Wäre doch garnicht so schlecht, wenn diese langweiligen Dinger mal aufgepeppt werden würden, oder?



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TorstenW hat geschrieben:Kann ja jeder nen Pickguard draufkleben..


Wie wärs mit dem da oder dem da, das kann man dann sicher selber bemalen...

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ehr sowas hier: http://www.thomann.de/at/cassandra_elk_ ... kustik.htm 

Autsch, voll der Alptraum (oder müsste man eher sagen: schlechter Trip?)!TorstenW hat geschrieben:ehr sowas hier: http://www.thomann.de/at/cassandra_elk_ ... kustik.htm ;-)
Ob klassische oder Steelstringgitarre, ich bevorzuge eindeutig schlichte Schönheit.
Dezentes Binding - gerne. Erst recht aus Holz. Klassisches Herringbone ist aber auch schön.
Dots auf dem Griffbrett - auch ok. Meine Ibanez AW85-RLG hat ausgesprochen hübsche, zweifarbige Holzinlays statt der Dots. Und sie hat Buchsbaumpins, die finde ich sehr ansprechend.
Mehr Verzierung muss ich gar nicht haben. Abalone z. B. kann mir auch sehr schnell zuviel werden.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
Terry Pratchett, 1948 - 2015
Re: Gitarrendeko & Co
[quote="_Marcus_"]Woran liegt es also, dass klassische Gitarren weitestgehend unverziert bleiben? Ist es die Einfallslosigkeit der Gitarrenbauer oder gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Nylon-Saiter schlicht auszusehen haben?[/quote]
... sie sind ja gar nicht unverziert, nur eben nicht so aufwändig und vor allem nicht so auffällig. Die klassischen Gitarrenbauer arbeiten sich gerne an Rosetten und Zierspänen bei den Bindings ab, gerne auch dort, wo es auf den ersten Blick nicht auffällt, auch bspw. am Kopf
... sie sind ja gar nicht unverziert, nur eben nicht so aufwändig und vor allem nicht so auffällig. Die klassischen Gitarrenbauer arbeiten sich gerne an Rosetten und Zierspänen bei den Bindings ab, gerne auch dort, wo es auf den ersten Blick nicht auffällt, auch bspw. am Kopf
Mir gefallen schlichte Gitarren auch besser. Aber meine Martin J-41 kann ich noch ertragen, weil sie gut ist und sehr preiswert war bedingt durch einen reparierten Riss in der oberen Zarge. Ich habe sie also gekauft trotz des Schmucks, und weil zu der Zeit im süddeutschen Raum nichts anderes von Martin in der J oder OM Größenklasse zu haben war, das mir ton- und anfassmäßig gleich gut gefallen hätte. Habe ich halt die J genommen und es nicht bereut.