bin von den teuren (= hochwertigen?) Gitarren entt?uscht

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Wookasch
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bin von den teuren (= hochwertigen?) Gitarren enttäuscht

Beitrag von Wookasch »

Ich bin mit meiner Seagull S6 eigentlich zufrieden. Die massive Zeder-Decke klingt nach einem Jahr sehr schön. Ich hätte aber gerne ein Ebenholz-Griffbrett, Cutaway, schönere Hölzer - möchte mir einfach etwas mehr Luxus gönnen. Besserer Klang soll dabei natürlich selbstverständlich sein.

So war ich heute ind er Akustik-Abteilung bei JustMusik in Berlin. Ausprobiert habe ich Larrivee LV-5E, Larrivee LV-3RE. Martin 00028, Lakewood M-32CP und noch eine Martin.
Äusserrlich hat mir die Lakewood am besten gefallen - eher schlicht, top verarbeitet. Die anderen hatten hässliche Plastikteile dran (Bindings am Hals bzw. am Korpus).

Bespielbarkeit: war nicht schlecht, aber auch nicht sooo viel besser als auf meiner S6 (bei Lakewood sogar schlechter?? :shock: ).

Sound: Gut, es ist evtl. nicht fair eine eingespielte Zederdecke mit einer neuen Fichte zu vergleichen. Die gitarren klangen alle schön (v.A. die LV-5E und die Martin 00028), vom Hocker gehauen hat es micht aber nicht.


Worauf ich hinaus will: ich dachte, wenn ich ein Instrument ausprobiere, welches das mehrfache (S6 399€, die anderen so um 2500€) kostet, wird sich eine neue Welt vor mir öffnen. Dem war leider nicht so.

Die gitarren sind sehr schön, man möchte die einfach haben - ich habe heute aber den Eindruck gewonnen, die Preisunterschide würden sich eher an die Form (= Schnickschnack) als auf den Inhalt (Klang).

:roll:

Grüße,
Lukasz

PS. Haben will ich die Lakewood trotzdem :bl: [/b]
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RAc
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Re: bin von den teuren (= hochwertigen?) Gitarren enttäuscht

Beitrag von RAc »

...
Zuletzt geändert von RAc am Sa Okt 10, 2015 11:05 pm, insgesamt 1-mal geändert.
http://soundcloud.com/rac-13" onclick="window.open(this.href);return false;
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Wookasch
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Re: bin von den teuren (= hochwertigen?) Gitarren enttäuscht

Beitrag von Wookasch »

RAc hat geschrieben:Die Unterschiede offenbaren sich z.T. erst beim Spielen mit verschiedenen Techniken oder in den Händen wirklicher Könner
Das erklärt einiges :lol:
Dann warte ich halt noch 10 Jahre und wechsle erst dann :wink:

RAc hat geschrieben:ich habe ehrlich gesagt noch nie eine Gitarre <300 EUR in der Hand gehabt, die mit einer >1500 mithalten kann
Der unterschied ist schon da - aber für mich nicht proportionell zur Preisdifferenz.
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Harald
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Beitrag von Harald »

Es kommt immer darauf an, was Du damit machst. Ich hab' außer Martin und Gibson fast alle höherwertigen Gitarren gespielt. Jede "verführt" Dich in einen anderen Stil hinein, meistens jedenfalls, war mein Eindruck. Und genau dazu passt dann auch die jeweilige Gitarre. Wenn das, was DU willst, nicht mit dem übereinstimmt, was die Gitarre am liebsten "mag", dann nützt es gar nichts, wenn die 3, 4 oder 5Tausend Euro kostet, Du musst mit dem Instrument übereinstimmen, ihm was geben und auch was von ihm nehmen können, dann stimmt es, und dann ist es fast egal, was draufsteht!
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
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Harald
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Beitrag von Harald »

Geh' mal auf die Seite von dieser jungen Dame:

http://de.youtube.com/watch?v=C00pcghTm ... annel_page

Diese Gitarre ist ne Crafter, die noch keine 600 Euro kostet (meine Frau hat die ne zeitlang gespielt) und hör mal in ein paar Songs von dem Mädel an und achte mal auf die Bewertungen und die Anzahl der Aufrufe.

Nach 30 Sekunden merkst Du, dass es völlig egal ist, was die für ne Klampfe spielt, die hat alles, was man braucht, selbst.

In dem Fall ist das Bild, wie es auch sein sollte, eben wichtiger als der Rahmen!
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
tombo
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Beitrag von tombo »

Hallo Lukasz,
bin zwar nicht der grosse Giggespieler, aber ich habe mich auch schon mit höherwertigen Gitarren beschäftigt und hatte auch schon welche.(Taylor, Martin, usw.)
Meine Erfahrung ist ähnlich und ich muss mich manchmal wundern, was die preiswerten Gitarren alles können.
Ein Freund, der lange Jahre in Amerika lebte, hatte die Behauptung aufgestellt, dass die Martin-Gitarren , die in USA angeboten werden, besser seien als die in Deutschland angebotenen. Das ist nur eine Behauptung, aber ich hatte auch schon USA Gitarren in der Hand, konnte aber auf Grund meiner eher bescheidenen Ansprüche, keinen Unterschied feststellen.
Festzustellen ist, dass es gut-und schlechtklingende Gitarren auf der ganzen Welt gibt und man manchmal Glück hat, manchmal aber auch Pech.
Beste Grüsse Tombo
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zappi
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Beitrag von zappi »

Das entspricht aber auch meiner Erfahrung, die ich zwischen den Feiertagen gemacht habe. Ich war bei JM, No:1 und Schalloch (alle Hamburg) und habe jede Menge akustische Gitarren getestet. Darunter waren dann Vertreter der Marken Lakewood, Larivée, Martin, Gibson, T****r, Furch, BSG und viele andere mehr. Ich hab mir die Preisschilder erst nach dem Spielen angeschaut, und musste feststellen, dass die Favoritin (Bespielbarkeit, Intonation, Klang) dann eine Larivée OM-03 war, die sich preislich bei den getesteten Modellen im unteren Mittelfeld bewegt. Die Nummer zwei in meinen Charts war dann eine Breedlove Passport, die sich preislich nochmal deutlich unterhalb der Larivée bewegt.
Aber _die_ Gitarre habe ich dabei auch (noch) nicht gefunden, die muss wohl noch gebaut werden. ;)
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Kuifje
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Beitrag von Kuifje »

Heiho,

bei der Suche nach eine kleinen Gitarre für einen Freund bin ich selbst wieder infiziert worden und so bin ich auf der Suche nach einer eigenen Kleinen (o:

Was ich , wie schon so oft, feststellen musste: Es gibt riesige Unterschiede- selbst bei 3 gleichen Gitarren von einem Hersteller. Ich habe mittlerweile auch die von mir favorisierte Taylor GC 4 angespielt und wurde genau wie von einder Lakewood m 18 C enttäuscht. Und hier hat rein mein Ohr entschieden. Von der Verarbeitung her war ich von 2 Furch 00 34 sr enttäuscht - die Saitenlage war so tief eingestellt, dass der Sattel fast 5 cm erhöht werden musste und weit über der Decke stand. Auch war der Rest der beiden Gitarren nicht so verarbeitet wie ich es von Furch her kannte......

Wie ich schon öfters zitiet habe; mir ist es egal was auf einer Harfe drauf steht, sie muss für mich klingen, sie muss in meine Hände passen und seit dem ich einen Haushaltsvorstand mit Schuhtick habe muss auch das Budget passen.


Und so bin ich weiter auf der Reise nach einem geeigneten Instrument bei dem das Budget vom Haushaltsvorstand :roll: penibel festgelegt wurde.
:guitar2:
thomasS.
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Beitrag von thomasS. »

Hallo,

auch ich war zwischen den Feiertagen in Sachen Gitarre unterwegs und mußte eine ähnliche Erfahrung machen. Im Zoundhouse in Dresden hängen seit kurzem einige Breedlove Modelle. Da ich schon länger mit einer OM liebäugle habe ich eine aus der ROOTS Reihe (1600,- Euro Hauspreis) angespielt. Das Ergebnis war für mich eher enttäuschend. Ich empfand keinen großen Unterschied zu meiner CRAFTER GAE. Dagegen ganz anders bei der TAKAMINE OM, die als Sonderangebot für 1400,- Euro angeboten wurde. Die genaue Modellbezeichnung weiß ich nicht, aber der Klang und die Bespielbarkeit waren kein Vergleich zur Breedlove. Hier stimmte für mein Empfinden alles.

Viele Grüße
ThomasS.
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klaust
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Beitrag von klaust »

Harald hat geschrieben:Es kommt immer darauf an, was Du damit machst.
genau so siehts aus und das hat imho nicht mal was mit Anfänger, Fortgeschrittenem usw. zu tun (obwohl sich das im Laufe der Zeit durchaus änden kann).

Ich hatte seinerzeit bei der Suche nach der ersten Steelstring das erste Aha-Erlebnis ebenfalls bei einer Crafter GAE (nicht bei Cort, Seagull, Yamaha,...).
Eine Lakewood M1CP wollte eigentlich sofort gekauft werden und die Martins sagten mir überhaupt nicht zu, die Stoll ist es dann geworden.

Das ist bis heute so geblieben. Die MegaTeile von SantaCruz, Martin, Ryan, Larrivee geben mir irgendwie nix und A&M, Stoll, Lakewood, Stevens, Deerbridge haben i.d.R. für mich das gewisse Extra.

Also wie schon so oft erwähnt....man muss das Dingens in die Hand nehmen und gucken wie's ist. :wink:

Gruss
klaus
tbrenner
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Edelhölzer .....

Beitrag von tbrenner »

Hallo Wookasch,

meine Erfahrung im Umgang mit so allerhand Gitarren über die Jahre ist,
daß die letzten 5- 10 % an Klanggüte immer sackteuer sind + dann wohl
oder übel bezahlt werden müssen oder man bescheidet sich an der Stelle.

Das andere sind psychoakustische und andere Gewöhnungseffekte:
Deine - sicher sehr respektable ! - Seagull ist für dich möglicherweise sowas
wie ein paar sehr gut eingelaufenen Wanderschuhe. Da tut man sich dann
mit so kurzen Momentaufnahmen im Musikgeschäft im Vergleich etwas
schwer.
Ich würde trotzdem behaupten wollen, daß Du schon in der nächsthöheren
Preisklasse zu Deiner Seagull deutlich besser klingende Instrumente bekommen kannst ( Furch, Stanford, die teureren Yamahas, Stoll z.B.)-
da ist halt viel Ausprobieren angesagt.
Bei den div. angesagten US-Marken (Martin, Taylor, Larrivée,Santa Cruz etc.) tut sich meiner unmaßgeblichen Meinung nach in der preislichen
unteren Mitteklasse (800 - 1500 €) noch gar nix; da klafft eigentlich
eine ziemliche Angebotslücke. Wenn ich dann 2000,- und mehr ausgeben
wollte, würde ich jederzeit ohne Zögern zu einem Gitarrenbauer
wandern + was in Auftrag geben, was genau zu mir passt. Habe ich
z.B. beim Gitarrenladen Weingarten (Dill-Custom-gitarren, gebaut von
Franziska Kössl) vor drei Jahren machen lassen + bin höchst zufrieden!
Die hier im Forum vertretenen Git.bauer oder aber z.B. Heiner Dreizehnter könnten dann ebenso einen Besuch wert sein.

Die wichtigen Ausführungen von RaC kann ich natürlich nur unterstreichen - mangelnde Übung wird man auch auf einer 5k-Gitarre
nur etwas veredelter wahrnehmen....

zu kuifije: waren es bei der von Dir untersuchten Stanford wirklich
"5 cm!!)? - das wäre ja dann fast schon ein Fall für Holger´s
Task Force-Truppe ... :twisted:

Einen schönen Dreikönig noch,

tbrenner :wink:
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Kuifje
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Beitrag von Kuifje »

@ tbrenner

noa oups 5 waren es nicht - hab gerade mal ein Maßband geholt, so 1,5 bis 2 cm waren es aber schon die aus der Bridge rausragten nachdem die Werkstatt die Sache so unterfüttert hatte, dass man auch auf dem 12. Bund einen Ton bekam . Der Verkäufer war nicht sonderlich erstaunt gewesen und meinte, dass man mit Furch nicht mehr viel machen würde.
:guitar2:
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uwesemmelmann
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Beitrag von uwesemmelmann »

Meinen Senf dazu...

Mir scheint, dass es heute ab einer gewissen Preisklasse (einige hundert Euro) kaum mehr wirklich schlechte Gitarren gibt.

Interessanter sind für mich die extremen Unterschiede bei gleicher Marke und manchmal sogar Modell. Ich hatte schon eine Martin OM 45 (oder 42?) in der Hand, die jeden Perlmuttsammler begeistert hätte, aber für (damals noch) 14.500 DM ärmlich klang. Bisher habe ich noch keine Eric-Clapton-Signature gefunden (weder 000-28 noch 000-42), die mich irgendwie angesprochen hätte aber eine OM-21, die absolut gesungen hat und mit einiger Anstrengung auch bezahlbar war.

Als Lowden-Freund ärgere ich mich heute noch, dass ich eine O 25 (einfache Zeder-Palisander-Ausführung) nicht gekauft habe, die ich bei Thomann mal testen durfte und die perfekt war. Mein eigenes Schätzchen kommt da nicht ganz ran und ich habe auch schon mal eine O 25 getroffen, die akustisch wie optisch eher an eine Transportkiste erinnert hat (das wort "minderwertig" vermeide ich hier absichtlich :whistler:).

Und die Moral von der Geschicht... Vergesst die Namen und verlasst Euch mehr auf die Ohren und das Spielgefühl. Mein guter Vorsatz fürs Jahr ist übrigens der gleiche wie in den letzten Jahren: Mehr Üben und nicht dauernd über Gitarren diskutieren :wink:

Gruß Uwe
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
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berndwe
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Re: bin von den teuren (= hochwertigen?) Gitarren enttäuscht

Beitrag von berndwe »

Wookasch hat geschrieben: Worauf ich hinaus will: ich dachte, wenn ich ein Instrument ausprobiere, welches das mehrfache (S6 399€, die anderen so um 2500€) kostet, wird sich eine neue Welt vor mir öffnen. Dem war leider nicht so.
Das hängt meiner Meinung nach damit zusammen, dass die Qualität in den gemäßigten Preisklassen heutzutage wirklich gut ist (das war in meiner Anfängerzeit anders). Wenn Du dann das Dreifache ausgibst, ist die teurere Gitarre nicht 3 mal so gut sondern vielleicht 10% besser - wenn man das überhaupt so messen kann.

Manchmal hat man bei der Lektüre von Fachartikeln (oder wenn man entsprechende Fachsimpeleien verfolgt) den Eindruck, das richtige Gitarrespielen fängt erst bei 2,5 KiloEuro an - meiner Meinung nach kann man aber auch mit einer Gitarre für 500,- € in Zufriedenheit leben.

Wenn man dann tatsächlich das Gefühl hat mit der preiswerten Gitarre an Grenzen zu stoßen, ist der richtige Zeitpunkt auf eine höherwertigere Klampfe umzusteigen. Man kennt dann auch die Grenzen seines Instrument und weiß besser einzuschätzen was einem fehlt und in welche Richtung es gehen soll.

Viele Grüße
Bernd
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Jonny
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Beitrag von Jonny »

Hi

Das Händler mit Furch , Stanford nichts mehr machen hab ich jetzt auch schon ein paar mal gehört.
Sie würden " aus dem Leim gehen" und dann nicht mehr Stimmstabil sein.

Selber kann ich dazu aber nix sagen, hab das nur gehört.

Jonny
Zuletzt geändert von Jonny am Di Jan 06, 2009 12:05 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Lakewood M32
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