Modi sind eigentlich einfach, darum ist es immer wieder verwunderlich, wie selten man eine einfache Erklärung zu lesen bekommt. Ich versuche es mal:
Die Dur-Tonleiter unterstelle ich als bekannt. Sie besteht aus Ganztinschritten und Halbtonschritten (daher der Begriff Diatonische Tonleiter odeer diatonsiche Musik). Die C-Dur-Tonleiter weist von C nach C an nur zwei Stellen Halbtonschritte auf, ansonsten Ganztonschritte: Zwischen E und F ist Halbton und zwischen H und C ist wiederum Halbton. Wenn ich Ganzton so male: "-" und Halbton so: "^", dann baut sich die Tonleiter wie folgt (internatinale Schreibweise, "H" = B/ "B"=Bb):
C-D-E^F - G-A-B^C
Unterstellt, ein Musikstück bestünde nur aus dem C dur Akkord. Etwas eintönig zwar, aber es leuchtet ein, daß man die C-Dur-Tonleiter dazu herauf und herunter spielen kann. Wenn Du jetzt zu dem gedachten Musikstück, das nur aus C dur besteht, anstatt der Töne aus dieser Tonleiter die einer anderen nimmst, bei der die Halbtonschritte verschoben sind, dann bist Du in einem der Modi gelandet. Streng genommen ist das, was uns als "Dur" bekannt ist, auch einer der Modi, nur hebt er sich von der Betrachtung dadurch ab, daß er in der alltäglichen Musik und in der klassischen Musiklehrer vorherrscht, wogegen die anderen, als auch als "Kichentonarten" bezeichneten Modi bedauerlicherweise in den Hintergrund getreten sind.
Mixolydisch beispielsweise sieht (auf C transponiert) so aus:
C-D-E^F - G-A^Bb-C
Der erste Halbtonschritt bleibt zwischen Ton 3 und Ton 4. Der zweite Halbtonschritt hingegen ist eines nach unten verschoben, nämlich zwischen Ton 6 und Ton 7. Das ist alles.
Hier habe ich einige der Modi einmal zusammengestellt:
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Ionisch : C - D - E ^ F - G - A - B ^ C
Dorisch : C - D ^ Eb- F - G - A ^ Bb- C
Phrygisch: C ^ Db- Eb- F - G ^ Ab- B - C
Lydisch : C - D - E - F#^ G - A - B ^ C
Mixolyd. : C - D - E ^ F - G - A ^ Bb- C
Die Volksmusik hat von diesem Tonmaterial einiges bewahrt. Insbesondere aus der irischen, schottischen und mithin zT amerikanischen Volksmusik gibt es viele beispiele. Eine Menge "Fiddle-Tunes", aber auch ganz bekannte Volkslieder und die populäre Musik nutzen das Material. Beispiele:
"What shall we do with the drunken sailor"
"Norwegian Wood"
"Red Haired Boy"
Deine Frage, "wie spiele ich mixolydisch" beantwortet sich also folgendermaßen: Zu dem oben erwähnten fiktiven Stück, das nur aus C-Dur besteht, benutzt Du das Tonmaterial, bei dem gegenüber der C-Dur-Tonleiter der Halbtonschritt nicht zwischen B und C liegt. Vielmehr spielst Du anstelle des B das Bb. Profan ausgedrückt könnte man auch sagen, Du spielst auf den C-Dur-Akkord das Tonmaterial der F-Dur-Tonleiter.
Das ist gewissermaßen das Prinzip, den Rest kannst Du dir mit etwas Fleiß zusammensuchen. Beispielsweise wäre es eine interessante Aufgabe, sich einmal die drei genannten Stücke herzunehmen und zu anneliese-ieren, welchen Modus sie jeweils repräsentieren.