Stegeinlage

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler

Benutzeravatar
bluesballads
Beiträge: 1437
Registriert: Mi Feb 18, 2009 2:02 pm
Kontaktdaten:

Re: Stegeinlage

Beitrag von bluesballads »

leimenbollen hat geschrieben:angepisst deswegen weil ich als Laie ihm ja eigentlich eine Art Vorwurf mache bzw es vielleicht so ankommt als wüsste ich ( oder z.B. du ) besser wie ein erfahrener Gitarrenbauer
Eine wackelige Stegeinlage, die mehr als ein Stück Papier braucht, um nicht mehr zu wackeln, ist etwas, wofür sich ein guter Gitarrenbauer mMn eher entschuldigen sollte bei einer neu angefertigten Stegeinlage. Im anderen Fall würde ich mal den Gitarrenbauer wechseln, da wäre mir seine Philosophie nicht das Geld wert, das er genommen hat - er sei denn, er hat gar keins genommen. :wink:
Eine über ca. 1 Jahr wackelige Stegeinlage hat bei mir einen Steg in zwei Teile geteilt. Wobei man auch berücksichtigen muss, wie das Verhältnis des aus dem Schlitz herausragenden Einlagenteils zur Schlitzhöhe ist: ist der Schlitz tief und der herausragende Teil gering, wird da vermutlich nichts passieren. Bei mir war es 1:1, da hatte der Gitarrenbauer einen Piezo eingebaut, ohne vorher den Schlitz zu vertiefen, gleichzeitig aber anscheinend den Schlitz etwas erweitert, damit das Piezostäbchen ohne Spannung drinnen sitzt. Damit saß die Stegeinlage schräg gekippt oben drauf. Bemerkt habe ich den Pfusch erst, als es zu spät war. Und ja: das war leider ein Gitarrenbauer.
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel)
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3371
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Re: Stegeinlage

Beitrag von bookwood »

Ich halte auch den soliden Sitz der Stegeinlage für richtig, selbst wenn Klangunterschiede
marginal wären. Nicht zu fest, nicht zu locker. Eine lose kippelnde Einlage wird sich beim
Spannen der Saiten schräg nach vorne legen, was die optimale Druckübertragung stört.
Das müsste man sonst mit einer schief geschliffenen Unterseite ausgleichen:

Bild
Gruß
von
Ralf
Es335
Beiträge: 1166
Registriert: So Nov 18, 2012 10:54 am
Wohnort: Blankenheim

Re: Stegeinlage

Beitrag von Es335 »

Eine so gekippte Stegeinlage hat zur Folge, dass ein Teil des Saitendrucks auf die Vorderseite der Stegnut wirkt, diese dadurch im ungünstigsten Fall brechen kann und damit der gesamte Steg ausgetauscht werden muss. :(

Stichwort "Kräfteparallelogramm", d.h. je größer das "Spiel" ist, umso größer wird der Druck auf die Vorderseite des Steges!

Im günstigsten Fall verformt sie sich nur, was es aber für jede folgende Stegeinlage zunehmend schwerer macht, sie ordentlich einzupassen! :wink:
Benutzeravatar
leimenbollen
Beiträge: 139
Registriert: So Okt 24, 2010 1:12 pm
Wohnort: Nordschwarzwald

Re: Stegeinlage

Beitrag von leimenbollen »

Danke erstmals für die Info's und Meinungen ,

ich schreibe ihn mal nochmal an , vielleicht kann er sich diese Thread mal durchlesen und auch ne Info dazu schreiben

schöne Woche Euch
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3371
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Re: Stegeinlage

Beitrag von bookwood »

Es335 hat geschrieben:Eine so gekippte Stegeinlage hat zur Folge, dass ein Teil des Saitendrucks auf die Vorderseite der Stegnut wirkt,
diese dadurch im ungünstigsten Fall brechen kann und damit der gesamte Steg ausgetauscht werden muss. :(
Die für den Normalfall etwas überzeichnete Grafik stammt aus der Einbauanleitung
für den L.R. Baggs Anthem-Pickup. Sie soll verdeutlichen, dass dieser Effekt selbst
bei minimalem Spiel die ausgewogene Übertragung des Saitendrucks auf das Piezo-
Element stören kann.
Gruß
von
Ralf
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Re: Stegeinlage

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

bookwood hat geschrieben:Sie soll verdeutlichen, dass dieser Effekt selbst
bei minimalem Spiel die ausgewogene Übertragung des Saitendrucks auf das Piezo-
Element stören kann.
Ich hatte mal vor gefühlten 1.000 Jahren eine Lakewood D-18 CP mit Shadow Piezo im Steg. Dabei wurde jede Saite einzeln abgenommen. Beim Spannen der Seiten bewegten sich die einzelnen Saitenstege in Zugrichtung wie in der Grafik. Dies war insbesondere an den Basssaiten sehr deutlich (und nervig). Ich musste immer an der Kippseite einen Gegenstand ansetzen und dagegen schlagen, damit die Saite wieder richtig abgenommen wurde. Nach 6 Wochen Spielzeit lag sie 10 Jahre herum, dann wechselte sie für meinen bezahlten Kaufpreis den Besitzer...
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
Benutzeravatar
leimenbollen
Beiträge: 139
Registriert: So Okt 24, 2010 1:12 pm
Wohnort: Nordschwarzwald

Re: Stegeinlage

Beitrag von leimenbollen »

ich lasse es mir erneuern ,
muss mir dann kein Kopf mehr machen und ständig dran denken.
Danke und Gruß
Antworten