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Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Tonsen hat geschrieben:Hier wäre es natürlich von Vorteil, wenn man beide Kompetenzen in seiner Person vereinen kann :idea:
Stimmt allerdings... früher haben die Barbiere ja auch gesungen... :wink:
Max
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Beitrag von Max »

Holger Danske hat geschrieben:
Meine Erfahrungswerte: die Akustikmucker, die live viel rumkommen spielen idR ziemlichen Stuß (aus meiner höchstpersönlichen Sicht).
@Holger: Ja, ja! Aber der Wurm muss eben dem Fisch gefallen, nicht dem Angler. Das unter "guten" Musikern allgegenwärtige Gejammer über die schreckliche Anspruchslosigkeit und Ignoranz des Publikums finde ich zwischenzeitlich ein wenig großkotzig.

Es wurde hier ja schon gut erklärt, welche Faktoren zu der augenblicklichen Entwicklung führen. Trotzdem: Entweder ich mache Musik für mich, oder eben für Andere!
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

@Max: Aber sicher mag das großkotzig wirken, darf es doch für manche Person auch gerne sein. Wer mag sich schon anmaßen den Anspruch zu erheben, (Live)Musik objektiv bewerten zu können? ;) Es steht doch jedem Musikus frei sein eigenes Tun in dem Lichte zu sehen, das er für angemessen hält. Hier geht es auf Ewig um Vergleiche, die man doch eigentlich nie anstellen dürfte. "Hey, irgendwie klingt die Eric Fish-Version von dem Song hier besser als das Original...bla..." / "Ja und? Das Original ist ja auch in einer ganz anderen Zeit entstanden und vollkommen anders instrumentiert...bla...". Ergebnislosigkeit dieser Debatten ist vorprogrammiert, jeder hat am Ende Recht - der, der am Tag vier Stunden irgendwelche Pickings im Keller übt und der Livemucker mit fünf Akkorden und 40 Gigs im Jahr.
Entweder ich mache Musik für mich, oder eben für Andere!
So kann es gehen - oder mit einer wirklich guten, fitten Person, die sich hinterklemmt und die etwas spezielleren Jobs klarmacht. Ich denke nicht, dass viele "gute & günstige" Künstler den Markt zersetzen sondern ihn eher beleben - aus Veranstaltersicht fällt mir nicht ein, was dagegen sprechen sollte einen guten Mann hinzustellen, der weniger nimmt als ein anderer. Aus Künsltersicht fällt mir nicht ein was dagegen spräche, den Markt zu sondieren und sich eine passende Nische zu suchen, in der noch was geht (z.B. das Picker´s Corner-Konzept, das eines Tages garantiert noch aufgehen wird: "Lieder, die nicht jeder kennt"). Denn: am Ende ist es nun mal idR - und das wissen wir ja jetzt - anscheinend nicht die musikalische Güte, die hauptsächlich überzeugt, sondern das, was dem Fisch gefällt - das könnte man sogar messen, etwa daran, wieviele Leute vor der Bühne bei "Sweet Home Alabama" mitwippen und wieviele überhaupt noch da sind bei der 3. Strophe von "Carrickfergus". :lol:
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Max
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Beitrag von Max »

Da haste vollkommen Recht: Was meinst Du, wie unsere Generation gelitten hat, wenn man, nur weil man mit seiner Wanderklampfe an irgendeiner Ecke gestanden hat, mit dem ständig gleichen "Habt ihr auch Houseoftherisingsun drauf?" besabbert wurde?

Nur sehe ich die Dinge heute etwas abgeklärter. Erstens habe ich gelernt, auch aus den ausgelutschten Dingern was zu machen. Und zweitens habe ich verinnerlicht, dass ich mich - gewollt - mit meiner Musik an ein Publikum wende, um zu gefallen. Ich gebs zu.

Nun sind die Geschmäcker ja gottseidank verschieden. Wie Du richtig angemerkt hast, ist mein Weg der, das "richtige" Publikum zu suchen, aber dann eben auch die "richtige" Musik zu machen. Und auf diese Weise kriege ich die Gigs. Und danach war ja in diesem Thread gefragt.

Ich mag nur nicht, wenn Kunst in "gut", "schlecht", "anspruchsvoll" und weiß der Teufel in welche Kategorien eingeteilt wird. Hinter jeder Mucke steht ein gewisser Aufwand. Und davor hab ich halt Respekt. Sobald es jemandem gefällt, kann es eigentlich nicht "schlecht" sein oder aus "Stuss" bestehen.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich mag nur nicht, wenn Kunst in "gut", "schlecht", "anspruchsvoll" und weiß der Teufel in welche Kategorien eingeteilt wird. Hinter jeder Mucke steht ein gewisser Aufwand. Und davor hab ich halt Respekt. Sobald es jemandem gefällt, kann es eigentlich nicht "schlecht" sein oder aus "Stuss" bestehen.
Es liegt mir im Grunde auch fern, dies zu tun - doch insbesondere bei der Konstellation Gitarre + Gesang ist mir in den letzten Jahren so viel über den Weg gelaufen, dass ich es zum Teil schlichtweg nicht mehr ertrage ;) und das bei einem Musikgeschmack, der bunter nicht sein könnte (ich hör´von Eläkeläiset über Truckstop bis hin zu Endstille oder Tommy E. oder Frittenbude wirklich alles). Dagegen kann ich nix tun, etwas in mir sträubt sich dagegen. Was soll ich also rumdrucksen - wenn ein aufspielender Gitarrero bei 4 von 5 Songs die selbe Tonart und das selbe Strummingpattern wählt - ja mei - ganz im Ernst, das wäre nicht (mehr) meins. Doch erhebe ich meine Meinung dazu niemals über die anderer, soviel sollte klar sein.
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