Pentatonik-Skalen

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Orange
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Beitrag von Orange »

:heul2:

- em Pentatonik
- G Pentatonik
- "Knockin´ on heavens door"
- Blues
- ....
- Solo aussuchen
- improvisieren
- ...

Alles schön und gut und ihr dürftet es auch drauf haben, aber um
auch nur 1 Punkt der oben angeführten erfüllen zu können muss
ich mal den Fingersatz üben, also werde ich heute Abend mal
anfangen Skala 1 + 2 reinzubekommen (soweit, das ich weiß wohin die
Fingerchen überhaupt gehören).

Soll ich das so machen ?

Bitte einfache Antwort wie JA oder NEIN (mit Begründung). :wink:
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Ich hab mir da meine eigene Methode gebastelt, solieren kann ich trotzdem noch nicht...

Ich nenne meine Tonleitern
La Ti Do Re Mi Fa Sol La und Do Re Mi Fa Sol La Ti Do

Unschwer zu erkennen sind es Moll und Dur, diatonisch

Die Pentatoniken leite ich daraus ab:

La Do Re Mi Sol La, bzw Do Re Mi So La Do (Die Halbtöne fehlen)

Jetzt kommt das wichtigste:
Do beginnt immer mit dem Mittelfinger (oder kleiner Finger)
Die Dur Tonleiter kommt dann immer so:

Mittelfinger (Do) kleiner Finger (Re), dann eine Saite nach unten (Richtung hohe E Saite)
Zeigefinger (Mi) Mittelfinger (Fa) kleiner Finger (Sol), dann wieder eine Saite runter
Zeigefinger (La) Ringfinger (Ti) und kleiner Finger Do

Dies gilt über alle Saiten, mit einer Ausnahme. Beim Wechsel von G auf A Saite schiebt die Hand einen Bund nach rechts. Beim Beginn mit dem kleinen Finger funktioniert das ähnlich.
Diese übe ich in beide Richtung, also Tonleiter hoch, Tonleiter runter. Will ich jetzt C-Dur spielen, brauche ich nur den Startton, will ich eine andere Tonart, reicht mir immer ebenfalls nur der Startton. Ich zähle dann z.B. nicht E, fis Gis A, sondern immer Do Re Mi Fa. Die gehörten Intervalle sind ebenfalls immer gleich.
Prinzipiell ist das natürlich genau dasselbe wie Tonleitrn, bzw. Pentatoniken, es ist aber ein anderer Ansatz, der mir persönlich viel hilft. Vielleicht kann sich ja jemand mit der Methode auch anfreuen...
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scifi
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Beitrag von scifi »

Kaindee hat geschrieben::heul2:

- em Pentatonik
- G Pentatonik
- "Knockin´ on heavens door"
- Blues
- ....
- Solo aussuchen
- improvisieren
- ...

Alles schön und gut und ihr dürftet es auch drauf haben, aber um
auch nur 1 Punkt der oben angeführten erfüllen zu können muss
ich mal den Fingersatz üben, also werde ich heute Abend mal
anfangen Skala 1 + 2 reinzubekommen (soweit, das ich weiß wohin die
Fingerchen überhaupt gehören).

Soll ich das so machen ?

Bitte einfache Antwort wie JA oder NEIN (mit Begründung). :wink:
IMHO: ja

Tonleiter üben kann man auch gut vor der Glotze oder beim Radio. Notfalls ein gerolltes Stück Stoff hinten unter die Seiten stopfen, so dass diese abgedämpft sind. Dann nervt es nicht so die Umgebung.

Und ich würde mit der Moll-Pentatonik anfangen. Ich finde die zumindest für Improvisationen viel einfacher. Dann noch die Blue-Notes dazu....
Und auch erst nur erste "Form", bei der der Grundton auf der dicken E-Saite liegt.

Ein für mich wichtiger Nebeneffekt des Skalenübens ist auch die Verbeserung der Motorik. Also flüssig und sauber Singel-Note-Lines zu spielen und die Fingerspreizung zu verbessern.
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jafko
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Beitrag von jafko »

Pappenheim hat geschrieben:
jafko hat geschrieben:Pappe bitte unterscheide doch die Em und die G-Dur Pentatonik.
:oops: Tschuldigung ... :oops: ... ich habs halt nicht so mit der Musiktheorie wie Du, ... Du bist halt selber Musiklehrer und kennst Dich aus.
Das hat weniger mit der Theorie und mehr mit der Wahrnehmung des Grundtons zu tun.
Wenn du eine Em Penta durchspielst, nehme ich das E als Grundton war. Wenn diese Wahrnehmung erst mal etabliert ist, hören wir alle Töne in Relation zu dem E. Mit dem G haben wir dann eine Moll Wahrnehmung.
Etablieren wir aber das G als Grundton, haben wir mit dem H eine Dur Wahrnehmung.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Kaindee hat geschrieben::heul2:

- em Pentatonik
- G Pentatonik
- "Knockin´ on heavens door"
- Blues
- ....
- Solo aussuchen
- improvisieren
- ...
Kaindeebub, heul nicht und bleib erstmal cool: 8)

Du machst jetzt folgendes:

Übe diese Skala, also die G-Dur / Em-Pentatonik im ersten Bund, wie auf dem Bildchen da angegeben:

Bild

Das Gleiche mache er im 12. Bund, wo es ja das Gleiche ist, nur eine Oktave höher.

Wenn das auch nur halbwegs flüssig geht, dann improvisiere er zu dieser Version von "Knocking on heavens door" ein bisschen herum (es ist ja nicht zu glauben, wie schwer es ist, auf Youtube eine ganz gewöhnliche Knocking-Version in G-Dur zu finden ... :? ).

Wirst sehen, das wird Dir gefallen.

Wenn Dir das langweilig wird, dann melde Dich wieder. :wink:
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Guten Tag die Herren Spezialisten und auch ein herzliches Hullerödidödeldie an die Einsteiger ins Improvisieren. Hier meine Tipps und Einsichten über die Jahre:

1) Lerne möglichst wenig Skalen, begreife dafür aber die Strukur von einigen ganz wenigen wichtigen. Dur, natürlich Moll, später auch harm. und melodisch Moll. Alles andere leitet sich von diesen Grundlagen ab.

2) Lerne z.B. erst die Dur Skala und dann mach dir den Unterschied in der Struktur zur Mollskala klar. Lerne die Unterschiede vor allem zu hören. Es ist ja in dem Dur/Moll Beispiel nur ein Interval, dass geändert wird. Gehe so weiter vor. Immer erst nur die Unterschiede rausarbeiten.
Betrachte Skalen wie die Pentatonische nur als geändere Moll oder Durskala bei der einige Töne weggelasen werden oder umgekehrt welche hinzukommen. Belaste Dein Hirn nicht mit unnötigen Sachen.

Schau mal hier:
http://www.akustik-gitarrist.de/akustik ... _c_dur.gif

3) Programmier Dein Hirn nicht mit Patterns und Positionen (diese Eingangsbildchen mit der Pentatonik ist da eine große Gefahr). Irgendwann will man diese Pattern wieder velassen und dann wird es doppelt schwer.

4) Lerne die Töne die Du spielst zu singen. Versuche alles mitzusingen. Das ist gut für Deine Gehörbildung und man dudelt dann nicht blöde rum sondern macht Musik.

5) Statt zum Autschbach kommste besser zu mir. Ist schöner hier und wir haben besseren Wein :o)

6) Kauf dir niemals Bücher von Michael Sagmeister!

Den Rest erzähl ich Dir dann wenn Punkt 5) eingetreten ist. Viel Spaß!
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrenunterricht, aber nur wenn's wirklich sein muss ;)
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

ich kenne das mit dem Singen anders herum... sing, was Du spielen willst, und versuch es dann, "nach zu spielen"....und sei es "nur", dass Du es "im Kopf" mit oder vorsingst...:)
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

Und noch ein Tipp....

sing oder summ die Skalen mit. Muss nicht laut sein, das Singen oder Summen. Das schult das innere Gehoehr. Der Trick beim Solieren ist, zu wissen, wie es klingt, bevor man den Ton spielt. Wenn man das kann, braucht man keine Skalen mehr :wink:

Joe
---
I'm a simple man. In the morning I listen to the news. At night I listen to the blues
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jafko
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Beitrag von jafko »

mr335 hat geschrieben:
1) Lerne möglichst wenig Skalen, begreife dafür aber die Strukur von einigen ganz wenigen wichtigen. Dur, natürlich Moll, später auch harm. und melodisch Moll. Alles andere leitet sich von diesen Grundlagen ab.

2) Lerne z.B. erst die Dur Skala und dann mach dir den Unterschied in der Struktur zur Mollskala klar. Lerne die Unterschiede vor allem zu hören. Es ist ja in dem Dur/Moll Beispiel nur ein Interval, dass geändert wird. Gehe so weiter vor. Immer erst nur die Unterschiede rausarbeiten.
Betrachte Skalen wie die Pentatonische nur als geändere Moll oder Durskala bei der einige Töne weggelasen werden oder umgekehrt welche hinzukommen. Belaste Dein Hirn nicht mit unnötigen Sachen.

3) Programmier Dein Hirn nicht mit Patterns und Positionen (diese Eingangsbildchen mit der Pentatonik ist da eine große Gefahr). Irgendwann will man diese Pattern wieder velassen und dann wird es doppelt schwer.

4) Lerne die Töne die Du spielst zu singen. Versuche alles mitzusingen. Das ist gut für Deine Gehörbildung und man dudelt dann nicht blöde rum sondern macht Musik.
Das unterschreibe ich voll und ganz!
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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Remarc
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Beitrag von Remarc »

Ich habs ja angedroht: Jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu.

Natürlich muss man so eine pentatonische Skala erst mal drauf haben. Sonst weiß man ja nicht, wo die Töne liegen.

Ob man da jetzt Abbildungen für braucht oder nicht, hängt vom Lerntyp ab: Auditive Lerntypen sollten wir alle sein - es geht ja schließlich um Musik. Die visuellen nehmen eben die Abbildungen zu Hilfe. Die kommunikativen stöbern in Videoportalen oder haben einen Lehrer, der es erklärt. Und haptisch sollten wir alle sein, da wir die Gitarre ja schließlich bedienen müssen :) .

Nur einen Fehler sollte man auf keinen Fall machen: Die Skalen millionenfach rauf und runter dudeln. Das mag zwar die Geschwindigkeit und Treffsicherheit schulen, die Musikalität aber ganz sicher nicht.

Also mein Tipp: Nimm aus einer Skala die Töne von zwei oder höchstens drei benachbarten Saiten und bastele dir daraus kleine Melodien (Licks). Es müssen nicht unbedingt alle Töne benutzt werden. Wenn der erste Lick gut klingt, dann bastele dir den nächsten und kombiniere ihn mit dem ersten. Dann kommt der dritte, vierte...

Natürlich kann man auch vorgefertigte Sachen aus dem Net oder sonstwo her nachspielen. Das ist dann aber keine ur-eigene Improvisation mehr.

Liebe Grüße
Remarc
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Orange
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Beitrag von Orange »

OK, viel neuer Input - musste das ganze jetzt gleich 2 x durchlesen und mir ein Bild zu machen ! :shock:

Mal recht herzliches Dankeschön für die vielen Antworten !
(Und ich glaube ihr mögt es mich ein wenig zur verwirren ? :wink: )

Also, hier mal meine kurze Zusammenfassung:

- Die Skalen lernen damit ich mal überhaupt weiß wo die Töne sitzen, da gab es zumindest ein paar "dafür".

- Aber nicht zuviel drauf versteifen sondern auch verstehen was man so düdelt da man sonst irgendwie in ein Schema reinkommt und nicht mehr gut raus (Eintönigkeit)

- mitsummen / mitsingen

- Zu Rolli auf ein Glas Wein fahren

- Lt. Pappe eine Gitarre mit Cut besorgen (es gibt ja immer einen Kaufgrund wenn man will)

- Kleine Licks basteln ... das gefällt mir besonders gut


Naja, dann fang ich mal irgendwo da an, und schaue wie´s am besten läuft ! :D
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ihr macht mir den armen Kaindee noch ganz kopfscheu ... :roll:
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Pappenheim hat geschrieben:Ihr macht mir den armen Kaindee noch ganz kopfscheu ... :roll:
Ach Ihr Ösis seit doch hart im Nehmen. Das kommt durch den Fussball und die hohen Berge.
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
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Beitrag von rwe »

Kaindee hat geschrieben:<...> aber ich werde jetzt einfach mal mit Skala 1 anfangen und mich dann bis Skala 5 hocharbeiten.
Nur noch ein Hinweis: Die Nummerierung hat nicht unbedingt etwas mit "Schwierigkeit" oder "Wert" zu tun. Es gibt einfach diese fünf Typen, also nicht so viel Ehrfurcht (von wegen "hocharbeiten").
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Orange
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Beitrag von Orange »

mr335 hat geschrieben:
Pappenheim hat geschrieben:Ihr macht mir den armen Kaindee noch ganz kopfscheu ... :roll:
Ach Ihr Ösis seit doch hart im Nehmen. Das kommt durch den Fussball und die hohen Berge.
So schnell haut´s mich nicht um, keine Angst. In den Bergen bin ich auch gerne zuhause und Fußball guck´ ich nur wenn Deutschland spielt.
Ansonsten kennt ihr meinen Sport und da muss man auch Nehmer-Qualitäten haben! :wink:

Pappe, warum wohnst du eigentlich noch immer im Bundesland mit den 5 Pleitegeiern auf der Flagge ? :whistler:

Bild

Verkaufe dein Haus und zieh´ nach Oberösterreich, bei uns in der Nachbarschaft sind noch einige Parzellen frei ! :wink:

BTT: Ich kann heute Pentatonieren oder heißt das Pentatonanieren ( :rotfl: ) bis die Finger glühen, da ich sturmfrei habe. Nur die Katze ist zuhause und die andere Katze ist aus dem Haus (Nachtschicht), also auf geht´s ... ! :D

@rwe: OK, also muss es durcharbeiten heißen und nicht hocharbeiten. :)
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