Hochwertige Gitarren als Geldanlage - was haltet ihr davon?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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aventinus53
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Hochwertige Gitarren als Geldanlage - was haltet ihr davon?

Beitrag von aventinus53 »

Hallo,

ich würde hier gern mal ein paar Meinungen sammeln zum Thema "Gitarren als Geldanlage"! Hintergrund ist folgender:

Vor gut 2 Monaten habe ich meine Lebensversicherung ausgezahlt bekommen, nach fast 40 Jahren Ansparzeit. Natürlich wollte mir die Debeka gleich was Neues aufs Auge drücken, aber ich habe meine Altersvorsorge schon längst anderweitig geregelt und hab' denen das dann auch verklickert! Seitdem liegt die Kohle auf meinem Girokonto rum. Nach einigen Recherchen ist mir klar geworden, dass in der aktuellen Niedrigszinsphase gegenwärtig kaum Gewinn versprechende Anlagen möglich sind! Im Gegenteil - bei der Inflationsrate von aktuell 1,5 % und Festgeldzinsen von durchschnittlich 1% wird das Geld weniger... :roll: !

Dadurch kam mir letzte Woche eine Idee (ich muss dazu sagen, dass ich seit über einem Jahr in Altersteilzeit bin und dadurch wieder viel mehr Gitarre spiele :lol: !): Gute, hochwertige Steelstrings - sofern man sie als Schnäppchen ergattern kann - verlieren ja mit den Jahren nicht an Wert, also warum nicht ein Teil des Geldes in Gitarren anlegen? Ein Fan toller Gitarren bin ich schon immer gewesen, und meine gute alte TAMA TG 120-12 (Bj. 1978), für die ich damals umgerechnet ca. 650 Euro gezahlt habe, würde mit ihrem Mördersound, den sie im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat, heute selbst einen Leo Kottke (mein großes Vorbild!) zu Begeisterungsstürmen hinreißen, da bin ich mir sicher (werde evtl. demnächst mal ein Video davon einstellen!)! Die haut von der Power her selbst meine neue BSG weg, für die ich bei Rudi Bults über 3 Mille hingeblättert hab!

Also - gesagt, getan - hab' dann letzte Woche gleich mal bei Ebay geguckt, was in Auktionen so angeboten wird. Und bin gleich fündig geworden: habe am Sonntag 'ne 13 Jahre alte Martin D 28 für knapp 1400 Euronen geschossen; heute morgen war sie schon da:
Bild

Hab' sie sofort frisch besaitet, sie spielt sich super, klingt klasse - wenn auch nicht ganz so gut wie meine Lakewood D 32. Ich glaube nicht, dass ich da mein Geld falsch angelegt habe :wink: !

Und heute der 2. Streich: ich kann's kaum erwarten, dieses Teil bei mir zuhause in die Hand zu nehmen: Bild
Hier der Ebay-Link: http://www.ebay.de/itm/Steelstring-Meis ... true&rt=nc

Ich glaube, auch diese knapp 2000 Eurönchen sind gut angelegt! Ich möchte allerdings jetzt mal anfügen, dass ich nicht vorhabe, meine Wohnung mit Gitarren vollzustellen, aber wenn ich z.B. bei Ebay ein Schnäppchen machen kann, werde ich dies auch tun. Was haltet ihr davon, bin auf Eure Beiträge gespannt!?!
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Hi, ich habe etwas in alte E-Gitarren angelegt. Bei Akustik Gitarren ist mir das wegen der Lagerung zu problematisch und ich bin da auch nicht so bewandert. Bisher hatte ich bei allen Gitarren sehr hohe Wertzuwächse. Ich bezweifle allerdings das dies für Gitarren neueren Datums relevant ist!
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Pida
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Beitrag von Pida »

Wenn du das Geld hast, warum solltest du nicht ein paar Gitarren kaufen?! Als Geldanlage sind Gitarren aber ein Glücksspiel.

Die 1.400 € für deine Martin würdest du im Moment wahrscheinlich wieder reinbekommen, aber wer weiß, was in einem Jahr ist? Der Markt ist voller gebrauchter Instrumente. Ich sehe keinen Anlass, eine Wertsteigerung zu erwarten und langfristig könnte es gut sein, dass akustische Instrumente wieder aus der Mode kommen. Stell' dir mal vor, du hättest in den 80ern in Power Strats mit Floyd Rose investiert...
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chetpicker
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Beitrag von chetpicker »

Klare Ansage: nichts!

Gitarren soltest Du kaufen, wenn Du sie spielen willst, oder Dich an ihrem Anblick erfreuen willst und das Geld übrig hast.

Wenn Du sie wieder verkaufen musst, dann gehst du mit +- Null aus dem Geschäft, wenn Du Glück hast; sonst legst Du meistens drauf.

Es sei denn, Du meldest ein Gewerbe an, kannst die Gitarren dann abschreiben, mit sonstigen Einnahmen verrechnen und kurz vor der Rente in Dein Privatvermögen übergehen lassen...
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aventinus53
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Beitrag von aventinus53 »

chetpicker hat geschrieben: Gitarren soltest Du kaufen, wenn Du sie spielen willst, oder Dich an ihrem Anblick erfreuen willst und das Geld übrig hast.
Trifft alles zu bei mir derzeit :lol: - auch wenn Du nichts davon hältst, trotzdem danke für Deinen Beitrag! Ich hab' mir ja in diesen beiden Fällen vorher genau angesehen, WAS ich da ersteigere, und was die Meigel betrifft - ich kann's kaum erwarten...

P.S.: Und wenn ich Anfang März zu Rudi nach Holland fahre, nehm' ich die beiden einfach mal mit und frag' ihn, was er wohl dafür geben würde - einfach nur so. Dann hab' ich mal 'ne Hausnummer... :wink:

P.P.S.: Und noch mal zur Klarstellung - ich liebe Gitarren seit meinem 14. Lebensjahr, und das ist seeeehr lange her - Gitarre spielen ist zwar nicht mein einziges Hobby, aber das einzige, das nennenswert Geld kostet (kosten kann!); und wenn ich sehe, was andere für Autos ausgeben, die nach ein paar Jahren nur noch Bruchteile ihres ursprünglichen Werts besitzen, na, dann kauf' ich mir doch lieber 'ne tolle Gitarre und fahre weiter meinen Astra Kombi, mehr brauch' ich diesbezüglich nicht :wink: !
Zuletzt geändert von aventinus53 am Di Feb 11, 2014 9:53 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Nix für mich - viel zu spekulativ. Zudem: sollte eine Gitarre wirklich eines Tages wg. Umwandlung in Geld gehen müssen - mir graut schon heute vor dem Stress mit pot. Käufern (Termine, Gespräche, Verhandlungen...). Eine Reise nach Holland deshalb schlägt auch mit einigen Talern zu Buche (und müsste bei einer fairen Rechnung gleich wieder vom Gewinn abgezogen werden) ... ney. Zudem: All die Zeit Angst im Hinterkopf vor Verlust, Beschädigung...ohje. :? Doch ob Gold wirklich besser ist? Keine Ahnung. Ich würde in solchen Fragen auf Dirk Müller hören. Es wäre mal eine interessante Sache ein statement von ihm zu Gitarren als Wertanlage zu hören.
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

chetpicker hat geschrieben:Klare Ansage: nichts!

Gitarren soltest Du kaufen, wenn Du sie spielen willst, oder Dich an ihrem Anblick erfreuen willst und das Geld übrig hast.
Genau, dass ist doch genau der Grund, warum man in solchen Niedrigzinszeiten und wenn man es "übrig" hat, sehr gut machen kann.
Ich würde nie Geld, dass ich als Reserve benötige in Gitarren anlegen.
Aber alles was darüber hinausgeht und wenn man dazu gut beraten wird bzw. selber Experte ist, dann kann es eine gute Anlagemöglichkeit sein.
chetpicker hat geschrieben: Wenn Du sie wieder verkaufen musst, dann gehst du mit +- Null aus dem Geschäft, wenn Du Glück hast; sonst legst Du meistens drauf.
Das mag ja für die hier genannten Modelle so sein, generell würde ich das ganz anders einschätzen. Zumindest habe ich ganz andere sehr positive Erfahrungen gemacht!
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Manati
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Beitrag von Manati »

Gitarren als Wertanlage? Och nö ...

Ich schätze an meiner HD-28 durchaus, dass sie bei ordentlicher Behandlung nur relativ wenig an Wert verlieren wird. Vielleicht brächte sie in 20 Jahren sogar ungefähr das ein, was sie ursprünglich gekostet hat, wer weiß.

Aber das war's auch schon.
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drweidlich
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Beitrag von drweidlich »

Hallo,

ich denke Gitarren sind als Anlage zu spekulativ und auf eine Wertsteigerung zu hoffen, ist sehr gewagt.

Vermutlich sind Gitarren, die als Einzelstücke hergestellt wurden eher wieder zu verkaufen als "Massenware", aber auch für die Einzelstücke muß erst ein Käufer gefunden werden.
Spekulieren sollte man sowieso nur mit Geld das man nicht braucht.

Ich selbst besitze relativ viele, zum Teil ziemlich alte Gitarren, von denen eine einmal als eine der " Holy Grails of 12 String Guitars" bzeichnet wurde, hätte mich aber als ich sie kaufte nicht getraut, Geld das für meinen Lebensabend gedacht ist, zu verwenden.

Kann man damit leben, das Geld "abzuschreiben" gibt es kaum schönere Ausgaben als für Gitarren.
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aventinus53
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Beitrag von aventinus53 »

Und noch mal zur Klarstellung: wie ich oben schon unter P.P.S. geschrieben hab - mein Ex-Schwiegervater hatte einen Lebenstraum: einmal im Leben einen schönen Benz fahren, den hat er sich Anfang der 1990er erfüllt, hat dafür 50.000 DM hingeblättert, und was ist so'n Teil heute noch wert? Nur noch einen Bruchteil davon... Dann kauf' ich mir doch lieber 'ne schöne Klampfe, die auch Jahrzehnte später noch ihren Wert hat!

Und was die Meigel angeht - man schaue sich nur seine aktuelle Preisliste an , danach hab' ich heute wohl ziemlich sicher ein Schnäppchen gemacht!http://www.gitarrenbau-meigel.de/pdf/Pr ... eutsch.pdf
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Beitrag von drweidlich »

Meinte ich doch, Einzelstücke gehen eher noch.

Hätte die Verwandtschaft damals richtig Geld ausgegeben und einen 300SL Flügeltür-Benz gekauft, hätten sie verdient.

Aber da stehen zu viele "hätten".
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Was kannst du schon besser mit deinem Geld machen als etwas zu kaufen woran du selber auch Freude hast. Mit etwas Überlegung und Auswahlgeschick kannst du dich einerseits noch lange daran erfreuen und die Gitarren zumindest mal wieder verkaufen. Einen sicheren Gewinn dabei zu erzielen solltest du aber nicht als wirkliches Ziel haben. Das könnte in die Hose gehen. Aber besser als die Kohle auf irgendeiner Bank liegen zu lassen, finde ich es auf jeden Fall.

Viel Spass weiterhin damit..... :)
Gruss, Gerrit

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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

drweidlich hat geschrieben:Meinte ich doch, Einzelstücke gehen eher noch.
Das kann auch nach hinten losgehen, wenn's zu speziell ist. Siehe die Meigel-Gitarre. 50% Wertverlust in 5 Jahren. Autsch.
Auch bei anderen hochwertigen Gitarren hat man anfangs mitunter einen ziemlich herben Wertverlust, Bsp. Lowden, neu 4200, nach 3 Jahren für 3000 verkauft = 30% Verlust.

Als Wertanlage eignen sich m. E. nur echte Vintage-Klampfen, also preWar Martins, 60ies Strats u.ä.
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Gitarrenmacher
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Re: Hochwertige Gitarren als Geldanlage - was haltet ihr dav

Beitrag von Gitarrenmacher »

aventinus53 hat geschrieben:Hallo,

ich würde hier gern mal ein paar Meinungen sammeln zum Thema "Gitarren als Geldanlage"! Was haltet ihr davon, bin auf Eure Beiträge gespannt!?!
NIX
Alles was die großen bis mittelgroßen Hersteller nach dem Krieg, spätestens ab dem Folkboom der 60er gebaut haben, ist eigentlich Massenware.

Dann musst du schon eine Gitarre haben, die ein berühmter Musiker gespielt hat. Und die möchtest du nicht bezahlen.
Oder Gitarren von Kleinstherstellern, wie z.B. Oetter, Welsch, Gerondino...die die Welt leider viel zu schnell verlassen haben. Deren ernsthafte Wertsteigerung werde ich mit gut 50 nicht mehr erleben.
Bei dem AMIS regelt auch der Amerikanische Markt den Preis.
Da sind Wechselkursspekulationen zielführender als Gitarren kaufen.

Olle Framusens oder Musimas hättsze vor 20 Jahren kaufen sollen. Die sind z.Zt. in Amiland total beliebt. Da sind 300-500% Wertsteigerung nicht unwarscheinlich.

Christian
Zuletzt geändert von Gitarrenmacher am Di Feb 11, 2014 10:58 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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aventinus53
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Beitrag von aventinus53 »

Gerrit hat geschrieben:Was kannst du schon besser mit deinem Geld machen als etwas zu kaufen woran du selber auch Freude hast.
Genau so isses, du sprichst mir aus der Seele!
Gerrit hat geschrieben:und die Gitarren zumindest mal wieder verkaufen. Einen sicheren Gewinn dabei zu erzielen solltest du aber nicht als wirkliches Ziel haben.
Hab' ich auch nicht! Aber wenn man irgendwann mal den Deckel über mir zumacht, dann sind da noch Sachen, die ihren Wert haben :wink: !
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