Gitarrenst?nder und Nitrolack

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Pappenheim
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Gitarrenständer und Nitrolack

Beitrag von Pappenheim »

Hallo Leute,

da ja demnächst wieder eine Gitarre (12Saiter) bei mir hereinschneit wollte ich mich auch gleich nach einem passenden Gitarrenständer umschauen. Nun steht bei Thomann bei JEDEM Ständer dabei, dass dieser NICHT für Gitarren mit Nitrolack geeignet sei.

Ja was denn nu? Darf man Gitarren mit Nitrolack nur noch im Koffer aufbewahren oder was? Kommt für mich nicht in Frage, dafür sind sie viel zu schön anzuschauen.

Kennt Ihr einen Ständer, der für Nitrolacke geeignet ist? Vielleicht der da? http://www.musik-schmidt.de/Koenig-Meye ... GS-20.html Hier steht zwar nicht dabei "Für Nitrolacke nicht geeignet" aber auch nicht das Gegenteil.

Vor allem: Was passiert denn im schlimmsten Fall wenn man so einen Ständer trotz dieser Warnung mit einer Nitrolackierten Gitarre bestückt?

Meine Gibson ist wie so ziemlich alle Gibsons Nitrolackiert und steht seit sich sie habe in einem Billigteil um 5 Euro. Bis jetzt ist alles unauffällig. ABER: sie ist auch schwarz, vielleicht fällt mir deswegen nichts auf.

Bei der 12Saiter wird es sich aber mit Sicherheit um eine Blondine handeln. Und wenn ich dann schwarze Flecken auf der Zarge habe werde ich die Wände hochgehen :evil:

Was tun ?, sprach Zeus.

LG, Pappenheim
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Hallo,

am besten mal die Suchfunktion nutzen, denn genau das Thema hatten wir vor ein paar Wochen, und soweit ich mich erinnere ist das viel Gutes zusammengetragen worden.

Greetings
Finnes
http://finnes.blogspot.com/

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Chris1
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Beitrag von Chris1 »

Hallo,

nachdem ich auch ewig auf der Suche nach einem geeigneten Ständer für meine teure Stoll (ebenfalls mit Nitrolackierung) gesucht hab, hab ich mir heute dieses Teil beim großen T. bestellt:

http://www.ultimatesupport.com/product/GS-1000

Ich hoffe, es stellt sich nicht als Fehlinvestition heraus. Jedenfalls steht bei diesem Ständer mal nicht dieser nervige Satz dabei: nicht geeignet für Gitarren mit Nitrolack!

Meine Stoll stand bisher in einem K&M-Ständer, geschützt durch ein Baumwolltuch. Eine sehr rutschige und unsichere Angelegenheit und infolge dessen eine entsprechend schlechte Erfahrung :roll: . Daher der neue Ständer.

VG

Chris
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Manati
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Beitrag von Manati »

In der Beilage des Ständers steht allerdings:

please note
Vintage instruments and instruments with a nitrocellulose lacquer finish require special care. Sweat, heat, sunlight, environmental pollutants, nitrocellulose and age can create chemical reactions that can not be tested or predicted. At Ultimate Support we care about your instrument and strongly caution against any guitar stand being used for long-term instrument storage.


Ich habe das Problem mit dem Nitrolack neuerdings auch. Ich mag meine Neue nicht längere Zeit im Ständer stehen lassen, denn keiner ist ausdrücklich für Nitrolack geeignet.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ach verdammtnochmal...

am besten wird wohl wirklich sein man nimmt den Superbilligsdorferständer um 5 Euronen und zieht ein Tuchverhüterli drüber... :pein:
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Iris
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Beitrag von Iris »

Hallo allerseits,
ihr macht mich hier nun doch etwas unruhig.
Meine Lowden steht schon Jahre in irgendeinem Gitarrenständer und freut sich ihres Lebens.
Ich weiß noch nicht mal, ob die mit Nitrolack versehen wurde.
Wie kann ich das denn rauskriegen? In den Papieren steht nichts darüber.
Und was ist mit meiner neuen Stanford?
Bin jetzt doch etwas verunsichert... :roll:

Gruß Iris
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Iris hat geschrieben: Ich weiß noch nicht mal, ob die mit Nitrolack versehen wurde.
Wie kann ich das denn rauskriegen? In den Papieren steht nichts darüber.
Und was ist mit meiner neuen Stanford?
Bin jetzt doch etwas verunsichert... :roll: Gruß Iris
Liebe Iris, normalerweise stehts in den Begleitpapieren (Garantieurkunde, Bedienungsanleitung), wenn das bei Dir nicht der Fall ist, wende Dich an Deinen Händler, wenns der auch nicht weiß, schreib ein Mail an tech@georgelowden.com bzw. Tonigoetz@aol.com (Stanford). Da wird Dir sicher geholfen!

Und für den Zweifelsfall: Ich hab schon bei Mami 8 so ne Stoffverhüterlis für meine Ständer geordert. Solltest Du sicherheitshalber auch tun.

Liebe Grüße vom Pappenheimer :wink:
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Captain Harry
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Beitrag von Captain Harry »

Also ich habe einen K&M-Ständer, der statt mit Schumastoff (oder was immer das ist) mit Kork gepolstert ist, das sollte keine Probleme geben.

Harald
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Chris1
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Beitrag von Chris1 »

Hallo,

ich hab meinen Ultimate GS-1000 jetzt schon eine Weile und muß sagen, tolles Teil, hab den Kauf nicht bereut. Meine Gitarre ist supersicher untergebracht, ich muß keine Angst mehr haben, daß sie umkippt und das Nitrolack-Problem, gut, da will ich eben 1000%ig sicher sein und daher hab ich auf die Beine des Ständers ein etwas dickeres Baumwolltuch gelegt und am Hals bekommt Stöllchen abends vorm Schlafengehen noch ein neckisches Tüchlein aus dem Stofftaschentücherfundus verpaßt 8) . Ob's notwendig ist, keine Ahnung, aber es beruhigt ungemein :wink:

VG

Chris
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scifi
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Beitrag von scifi »

Bei mir hat schon mal ein chemische Reaktion zwischen Ständer und Gitarre stattgefunden:

Ich hatte mal vor langer Zeit (Ende 80er) eine E-Gitarre in Firebird-Bauweise von Hamer (was wirklich ganz seltenes und edles, an dass ich über einen Zufall sehr günstig herankam und dass ich später in einem Anfall von Hirnlosigkeit für den gleichen Preis wieder verkauft habe). Die Gitarre war komplett weiß mit einem Nitrolack lackiert.

Nach drei Monaten haben sich die Stellen, an denen die Gitarre den Gitarrenständer berührte, in ein sattes rosa/lila verfärbt, was natürlich zusammen mit der weißen Grundfarbe sehr "exquisit" wirkte.....


Kann aber sein, dass solche Lacke heute gar nicht mehr eingesetzt werden.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Kapiert das wer?

http://www.thomann.de/at/km_17541_cork.htm

Dieser Ständer hat Korküberzüge und trotzdem steht dabei: "Nicht geeignet für Gitarren mit Nitrolack".

:?: :roll: :?: :?: :?:

Sind die Lacke denn wirklich so empfindlich, dass man sogar Kork meiden muss? Oder meint der T, er muss sich hier absichern?

:roll: *Nichtauskenn, wunder* :roll:
notenwart
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Beitrag von notenwart »

Die Frage ist, wie ist der Kork behandelt.
Und JA, der Nitrolack ist empfindlich
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Manati
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Beitrag von Manati »

So ist es.

Der Kork selbst ist sicherlich nicht das Problem, sondern die Mittelchen, die in ihm drinstecken. Bindemittel. Klebemittel. Bleichmittel. Fungizide. Weichmacher bzw. -halter. Was weiß ich, was da tatsächlich vorhanden ist? Reiner, unbehandelter Naturkork ist das sicherlich nicht.

In der Broschüre "Care and Feeding of your Martin Guitar", die meiner Martin beilag, las ich, dass man bei Nitrolack sogar mit Ledergitarrengurten vorsichtig sein muss.

Das war mir vorher nicht klar; dass Nylongurte ein Problem darstellen könnnen, liegt natürlich auf der Hand, aber Leder? Selbst im Geschäft haben sie, als ich das ansprach, ungläubig geguckt und fanden das eher albern.

Aber auch da steckt der Teufel wohl im Detail, nämlich in den diversen Mittelchen, mit denen das Leder womöglich behandelt wurde - Gerbmittel, Färbemittel usw. usf. Da der Käufer sie nicht kennen kann, ist Vorsicht angebracht.

Ich habe mich dann schließlich für einen Baumwollgurt entschieden, und auch der wird nach dem Spielen jedesmal entfernt, wandert also nicht mit in den Koffer.

Lieber bin ich "übertrieben" vorsichtig, als mich eines Tages fürchterlich darüber zu ärgern, dass der Lack wegen so einer "Kleinigkeit" angegriffen ist.
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Tonsen
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Beitrag von Tonsen »

Nachdem ich alle Beiträge dieses Threads gelesen hab, frag ich mich allen Ernsts... Warum verwendet man für Gitarren Nitrolack?

Ich dachte Lack sei da um das Instrument zu schützen, z.B. vor Schweiß. Meine Larry hat ne Hochglanzlackierung, die kann ich vollschwitzen wie ich will (passiert durchaus - vor allem, wenn ich beim Gitarrespielen keine oder wenig Kleidung trage und/oder es sehr warm ist) und danach wird sie trockengewischt und gut is... Das macht in meinen Augen schon einen wichtigen Teil der Alltagstauglichkeit einer Gitarre aus.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Mit Schweiß, Dreck usw. hat der Nitrolack eigentlich keine Probleme (bei Schweiß hängt's allerdings sehr von der körpereigenen Chemie ab). Da wische ich mit einem weichen, leicht feuchten Tuch drüber, und gut ist's.

Das ist ja gerade einer seiner Vorteile. Außerdem kann eine Gitarre mit Nitrolack stellenweise neu lackiert werden, ohne dass das hinterher sichtbar wäre, was bei Polymeren m. W. eben nicht möglich ist.

Da muss nämlich der gesamte Lack runter und die Gitarre komplett neu lackiert werden. Oder man muss damit leben, dass die Ausbesserung sichtbar bleibt.

Bei frets.com gibt's eine interessante Seite dazu:
http://www.frets.com/FRETSPages/Musicia ... intro.html
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