Korpushölzer und allergische Reaktionen
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Korpushölzer und allergische Reaktionen
Hallo
Ich habe mich mal mit einem in Spanien lebenden schwedischen Gitarrenbauer unterhalten. Wir kamen im Laufe des Gespräches auf Hölzer. Er sagte mir das er z.B. lieber kein Pau Ferro verbaue, da er wisse das durch z.B. dieses Holz allergische Haut- und Atemwegsreaktionen vermehrt zu betrachten sind.
Hat jemand dieses auch schon gehört, bzw. Erfahrungen damit gemacht? Kennt jemand weitere Hölzer welche diesbezüglich eher kritisch zu betrachten sind?
Ich habe mich mal mit einem in Spanien lebenden schwedischen Gitarrenbauer unterhalten. Wir kamen im Laufe des Gespräches auf Hölzer. Er sagte mir das er z.B. lieber kein Pau Ferro verbaue, da er wisse das durch z.B. dieses Holz allergische Haut- und Atemwegsreaktionen vermehrt zu betrachten sind.
Hat jemand dieses auch schon gehört, bzw. Erfahrungen damit gemacht? Kennt jemand weitere Hölzer welche diesbezüglich eher kritisch zu betrachten sind?
Gruss, Gerrit
Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
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ja, beim verbauen durch den holzstaub können reaktionen auftreten. santos palisander und wenge sind mir bekannt.das durch z.B. dieses Holz allergische Haut- und Atemwegsreaktionen vermehrt zu betrachten sind.
wenn die gitarre fertig und lack drauf ist dürfte es aber doch keine probleme mehr geben. meine steelstring aus santos (pau ferro) macht mir jedenfalls keine beschwerden.
chrisb
- ralphus
- Beiträge: 3355
- Registriert: So Aug 19, 2007 11:39 am
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- Kontaktdaten:
Na, ich glaube es geht bei diesem Fall weniger um eine "Kontaktallergie" wie bei z.B. Metall. Sondern eher um den Staub, der bei durch Schleifen entsteht. (Immerhin gibt es bei Bäckern die Mehlstauballergie, die als Berufskrankheit anerkannt ist.)
Von daher ist es wahrscheinlich eher ein Thema des Herstellers von Gitarren und nicht so sehr ein Thema der Benutzer von Gitarren. Wenn die Benutzer ein Kontaktallergie haben würden, würde sich das wahrscheinlich eher um die verwendeten Lacke, bzw. Oberflächenversiegelungen handeln.
Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es durch die Schleifstäube unterschiedlicher Holzarten zu unterschiedlichen Reaktionen führen kann/könnte.
Na, ich lese mir gerade noch mal Dein Posting durch und sehe, dass der von Dir interviewte Gitarrenbauer selbst offensichtlich nicht betroffen war/ist, sondern es auch nur "gehört" hat. Tja, so entstehen Mythen.
Zur Verifizierung hier was zu lesen:
Stauballergie
Mehlstauballergie
Holzstauballergie
Von daher ist es wahrscheinlich eher ein Thema des Herstellers von Gitarren und nicht so sehr ein Thema der Benutzer von Gitarren. Wenn die Benutzer ein Kontaktallergie haben würden, würde sich das wahrscheinlich eher um die verwendeten Lacke, bzw. Oberflächenversiegelungen handeln.
Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es durch die Schleifstäube unterschiedlicher Holzarten zu unterschiedlichen Reaktionen führen kann/könnte.
Na, ich lese mir gerade noch mal Dein Posting durch und sehe, dass der von Dir interviewte Gitarrenbauer selbst offensichtlich nicht betroffen war/ist, sondern es auch nur "gehört" hat. Tja, so entstehen Mythen.
Zur Verifizierung hier was zu lesen:
Stauballergie
Mehlstauballergie
Holzstauballergie
Viele Grüße
ralphus
ralphus
Zur Information dürfte auch nachfolgender Link dienen:
http://www.alles-zur-allergologie.de/Al ... /Holz.html
http://www.alles-zur-allergologie.de/Al ... /Holz.html
Der frische Staub des Pau Ferro (Santos) ist tatsächlich extrem allergen, ich habe das bei meiner ersten Santos-Gitarre leidvoll erleben dürfen... ich hab' ausgesehen wie Quasimodo für 14 Tage...
Allerdings ist es korrekt, dass sich das NUR auf die Verarbeitung beschränkt, das fertige Instrument ist nicht mehr kritisch.
Gruss, Martin

Allerdings ist es korrekt, dass sich das NUR auf die Verarbeitung beschränkt, das fertige Instrument ist nicht mehr kritisch.
Gruss, Martin
Danke für die ersten Reaktionen und besonders auch Lothar für deinen link..
Leider geht daraus ja auch hervor das es eben nicht nur auf den Schleifstaub bei der Bearbeitung beschränkt ist. Aber wie bei allergischen Reaktionen allgemein sind natürlich immer persönliche Prädispositionen genauestens zu betrachten..(Ich verfolge halt einen ganzheitlichen Ansatz)
Meine Frage habe ich gestellt, da ich selber folgendes Problem habe:
Seit ca. 2 Jahren habe ich ein Hautproblem. Das ist kurz nach dem Erhalt meiner Rio-Steelstring gewesen... Es fing mit dem Mittelfinger der Zupfhand an.... Rötung, extremer Juckreiz und ein damit verbundenes Aufkratzen der Haut. Es war und ist sehr, sehr unschön und nicht minder schmerzhaft....Letztlich war ich wirklich soweit das ich den Finger gerne hätte abnehmen lassen....Vorher habe ich natürlich alles mögliche versucht der Geschichte erst naturheilkundlich und dann schulmedizinisch bis hin zu Cortison, welches ich nur in absoluten Notfällen akzeptiere beizukommen. Es schien auch endlich besser zu werden. Der Finger ging wieder zu...Aber dann ging es auf die linke Hand über! Zeigefinger diesmal...Der gleiche Prozess, die gleichen Vorgehensweisen. Es war und ist mal mehr mal weniger ausgeprägt. Geht aber nicht ganz weg... Manchmal muss ich sogar mit leicht verbundenem Zeigefinger auf der Gitarre rumwerkeln.....Schlimmer ist noch, das ich ja meine Hände "nebenbei" noch benötige um meinen Lebensunterhalt zu verdienen...
Nun habe ich seit etwas über einer Woche meine Gitarre nicht hier und auch ansonsten seit einigen Tagen keine andere Gitarre in die Hand genommen und es wird schlagartig erheblich besser. Dadurch habe ich mich eben an die Aussage des Gitarrenbauers erinnert und vermute nun leider ernsthaft das es (letztlich auslösend zumindest) mit dem Holz, in dem Falle Rio in Verbindung stehen könnte..
Darum hätte ich gerne einerseits Hinweise zu der Thematik und andererseits sitzt ja vielleicht noch jemand zu Hause und quält sich mit der gleichen oder einer ähnlichen Problematik...Wie es aussieht werde ich ab Samstag wieder auf dem Instrument spielen. Ich werde es mir anschauen was passiert und es wäre sehr traurig wenn sich das bewahrheitet.....Ich überlege bereits ernsthaft, was ich dann mache, bzw. welches Holz ich dann für meine in dem Falle "nächste" Gitarre auswählen soll....
Wahrscheinlich ist es ja nur bei wenigen Personen möglich, aber es werden ja verschiedene Fälle mit verschiedenen Hölzern beschrieben.... :
Leider geht daraus ja auch hervor das es eben nicht nur auf den Schleifstaub bei der Bearbeitung beschränkt ist. Aber wie bei allergischen Reaktionen allgemein sind natürlich immer persönliche Prädispositionen genauestens zu betrachten..(Ich verfolge halt einen ganzheitlichen Ansatz)
Meine Frage habe ich gestellt, da ich selber folgendes Problem habe:
Seit ca. 2 Jahren habe ich ein Hautproblem. Das ist kurz nach dem Erhalt meiner Rio-Steelstring gewesen... Es fing mit dem Mittelfinger der Zupfhand an.... Rötung, extremer Juckreiz und ein damit verbundenes Aufkratzen der Haut. Es war und ist sehr, sehr unschön und nicht minder schmerzhaft....Letztlich war ich wirklich soweit das ich den Finger gerne hätte abnehmen lassen....Vorher habe ich natürlich alles mögliche versucht der Geschichte erst naturheilkundlich und dann schulmedizinisch bis hin zu Cortison, welches ich nur in absoluten Notfällen akzeptiere beizukommen. Es schien auch endlich besser zu werden. Der Finger ging wieder zu...Aber dann ging es auf die linke Hand über! Zeigefinger diesmal...Der gleiche Prozess, die gleichen Vorgehensweisen. Es war und ist mal mehr mal weniger ausgeprägt. Geht aber nicht ganz weg... Manchmal muss ich sogar mit leicht verbundenem Zeigefinger auf der Gitarre rumwerkeln.....Schlimmer ist noch, das ich ja meine Hände "nebenbei" noch benötige um meinen Lebensunterhalt zu verdienen...
Nun habe ich seit etwas über einer Woche meine Gitarre nicht hier und auch ansonsten seit einigen Tagen keine andere Gitarre in die Hand genommen und es wird schlagartig erheblich besser. Dadurch habe ich mich eben an die Aussage des Gitarrenbauers erinnert und vermute nun leider ernsthaft das es (letztlich auslösend zumindest) mit dem Holz, in dem Falle Rio in Verbindung stehen könnte..
Darum hätte ich gerne einerseits Hinweise zu der Thematik und andererseits sitzt ja vielleicht noch jemand zu Hause und quält sich mit der gleichen oder einer ähnlichen Problematik...Wie es aussieht werde ich ab Samstag wieder auf dem Instrument spielen. Ich werde es mir anschauen was passiert und es wäre sehr traurig wenn sich das bewahrheitet.....Ich überlege bereits ernsthaft, was ich dann mache, bzw. welches Holz ich dann für meine in dem Falle "nächste" Gitarre auswählen soll....
Wahrscheinlich ist es ja nur bei wenigen Personen möglich, aber es werden ja verschiedene Fälle mit verschiedenen Hölzern beschrieben.... :
Gruss, Gerrit
Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
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- ralphus
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Könnte es auch an der Metalllegierung der Saiten liegen?
Ich hatte mal die Problematik, dass bei meinem Auto ein Plastikdrehknopf kaputtgegangen war und ich dann über Wochen an der Metallwelle gedreht habe, um die Funktion zu nutzen. Irgendwann bekam ich Hautausschläge an der ganzen Hand. Weil ich zeitgleich anfangen musste mit Stützen (wg. kaputten Fuß) zu laufen, dachte ich es hätte damit zu tun.
Erst als die Stützen wieder in den Keller wanderten, und der Ausschlag nicht wegging, habe ich mich erinnert, dass der Auschlag mit dem Kaputtgehen des Knopfes anfing. (Stützen und Knopf lagen nur zwei Tage auseinander) Nach Reparatur des Knopfes war der Spuk vorbei.
Ich hatte mal die Problematik, dass bei meinem Auto ein Plastikdrehknopf kaputtgegangen war und ich dann über Wochen an der Metallwelle gedreht habe, um die Funktion zu nutzen. Irgendwann bekam ich Hautausschläge an der ganzen Hand. Weil ich zeitgleich anfangen musste mit Stützen (wg. kaputten Fuß) zu laufen, dachte ich es hätte damit zu tun.
Erst als die Stützen wieder in den Keller wanderten, und der Ausschlag nicht wegging, habe ich mich erinnert, dass der Auschlag mit dem Kaputtgehen des Knopfes anfing. (Stützen und Knopf lagen nur zwei Tage auseinander) Nach Reparatur des Knopfes war der Spuk vorbei.
Viele Grüße
ralphus
ralphus
Hhhmmm...ist mir sonst nicht bekannt.....
Benutze derzeit Elixier Nanoweb 80/20 und habe vorher GHS Bright Bronze gehabt.....konnte keine Unterschiede feststellen....
Zudem spiele ich auch noch ein Blechblasinstrument, auch derzeit täglich...(übrigens ein altes Couesnon Flügelhorn mittlerweile)

Benutze derzeit Elixier Nanoweb 80/20 und habe vorher GHS Bright Bronze gehabt.....konnte keine Unterschiede feststellen....
Zudem spiele ich auch noch ein Blechblasinstrument, auch derzeit täglich...(übrigens ein altes Couesnon Flügelhorn mittlerweile)



Gruss, Gerrit
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- Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
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- Registriert: Mi Feb 24, 2010 7:26 pm
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Gitarrenspieler hat geschrieben:Ich habe offensichtlich eine Lederallergie, jedes Mal wenn ich morgens mit Schuhen im Bett aufwache habe ich Kopfschmerzen…. =;O)


Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/user/Pappenheim40
nn
Ich beobachte bei mir seit mehreren Monaten ein etwas anderes Symptom. Häufig, aber nicht immer, bekomme ich nach einigen Minuten einen Reizhustenanfall, nachdem ich zu spielen begonnen habe. Gibt sich dann wieder nach einiger Zeit. Ist kein Witz!! (Jetzt hat bestimmt jemand eine lustige Erklärung dafür).
Ich habe die Saitenlegierung in Verdacht oder auch den Lack des Instruments.
Hausstaub schließe ich aus, da der Hustenreiz eben überwiegend beim Gitarre spielen auftritt.
Gruß
Klaus
Ich habe die Saitenlegierung in Verdacht oder auch den Lack des Instruments.
Hausstaub schließe ich aus, da der Hustenreiz eben überwiegend beim Gitarre spielen auftritt.
Gruß
Klaus
Zuletzt geändert von string am Do Dez 02, 2010 2:27 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
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