Übezeit
Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler
Übezeit
Nur mal so eine Frage am Rande -
jeder, so auch ich, orientiert sich wohl nach oben und ist über die Fähigkeiten anderer erstaunt.
Hier im Forum gibt es auch einige, Rolli, Agustin, Stringbound und andere, deren Spiel ich bewundere.
Vor allem erstaunt mich, im Vergleich zu mir, wie schnell sie mit neuen Stücken aufwarten!!!!
Ich brauchte bspw um dieses Stück
http://www.myspace.com/ianmelrose/music ... t-58359065
einigermaßen aufführungsreif zu können, ungefähr 4 Monate.
Natürlich mit unterschiedlicher Intensität, aber es gibt dann immer Stellen, die mir schwer zu schaffen machen und technisch offensichtlich für mich einen Tick zu anspruchsvoll sind.
Wie lange übt Ihr denn so an einem Stück?
jeder, so auch ich, orientiert sich wohl nach oben und ist über die Fähigkeiten anderer erstaunt.
Hier im Forum gibt es auch einige, Rolli, Agustin, Stringbound und andere, deren Spiel ich bewundere.
Vor allem erstaunt mich, im Vergleich zu mir, wie schnell sie mit neuen Stücken aufwarten!!!!
Ich brauchte bspw um dieses Stück
http://www.myspace.com/ianmelrose/music ... t-58359065
einigermaßen aufführungsreif zu können, ungefähr 4 Monate.
Natürlich mit unterschiedlicher Intensität, aber es gibt dann immer Stellen, die mir schwer zu schaffen machen und technisch offensichtlich für mich einen Tick zu anspruchsvoll sind.
Wie lange übt Ihr denn so an einem Stück?
- Brokenstring
- Beiträge: 831
- Registriert: Mi Jun 02, 2010 11:07 am
Re: Übezeit
Oder soll es heißen, "Wie lange übt Ihr denn an so einem Stück?notenwart hat geschrieben:Wie lange übt Ihr denn so an einem Stück?
Letzteres kann ich nicht beurteilen, ersteres zwischen Stunden und so ca. 2 Monaten. Zur Zeit qäult mich "Here comes the sun"; eigentlich in einer relativ einfachen Version, passend zu meinen bescheidenen Fähigkeiten. 90% des Liedes sind überhaupt kein Problem, aber ein,zwei Stellen zeigen mir regelmäßig meine Grenzen. Beim Tempo bin ich bei den ersten 90% auf ca. 90% der Originalgeschwindigkeit, die ca. 10% schweren Stellen schaff ich, wenn ich sie überhaupt schaffe, nur auf ca. 70% der Geschwindigkeit. Leider sind die letzen 10% immer die schwersten

Kann man immer schwer sagen finde ich.
Es kommt drauf an wieviel Zeit ich zum Üben habe und wieviele andere Stücke ich noch gleichzeitig übe.
Ich kenn jetzt dein verlinktes Lied nicht, und es ist immer etwas schwierig alleine vom Hören auf den Schwierigkeitsgrad zu schließen, aber ich denke, wenn ich wenig Anderes spielen würde und jeden Tag mehrere Stunden Üben könnte, dann bräuchte ich da vmtl nur ein paar Wochen für.
In der Realität ist das aber quasi nie der Fall.
Es ist letztlich immer eine Kombination aus:
- Wie schwierig ist das Stück für mich? Gibt es evtl neue Spieltechniken die ich noch nicht kenne, ungewohnte Griffweisen, evtl gar Griffe die ich gar nicht hinbekomme? Allgemein der Schwierigkeitsgrad.
Es gibt Dinge die fallen mir leicht, andere falllen mir schwer.
- In welcher Form liegt das Stück vor? Mit vernünftigen Noten und guten Fingersätzen für schwierige Stellen, sowie interpretatorischen Hinweisen (Dynamikbezeichnungen etc) geht es halt wesentlich schneller, als mit unrhythmisch aufgeschriebenen Tabs
- Wieviel Zeit habe ich täglich um daran ernsthaft zu Üben?
- Wie gut will ich das wirklich spielen? Es ist unheimlich schwierig ein Stück so zu Üben, dass man es wirklich in 9 von 10 Fällen fehlerfrei spielt.
Und leider ist es so, dass die letzten 10% leider 90% der Übe-Zeit ausmachen.
Es kommt drauf an wieviel Zeit ich zum Üben habe und wieviele andere Stücke ich noch gleichzeitig übe.
Ich kenn jetzt dein verlinktes Lied nicht, und es ist immer etwas schwierig alleine vom Hören auf den Schwierigkeitsgrad zu schließen, aber ich denke, wenn ich wenig Anderes spielen würde und jeden Tag mehrere Stunden Üben könnte, dann bräuchte ich da vmtl nur ein paar Wochen für.
In der Realität ist das aber quasi nie der Fall.
Es ist letztlich immer eine Kombination aus:
- Wie schwierig ist das Stück für mich? Gibt es evtl neue Spieltechniken die ich noch nicht kenne, ungewohnte Griffweisen, evtl gar Griffe die ich gar nicht hinbekomme? Allgemein der Schwierigkeitsgrad.
Es gibt Dinge die fallen mir leicht, andere falllen mir schwer.
- In welcher Form liegt das Stück vor? Mit vernünftigen Noten und guten Fingersätzen für schwierige Stellen, sowie interpretatorischen Hinweisen (Dynamikbezeichnungen etc) geht es halt wesentlich schneller, als mit unrhythmisch aufgeschriebenen Tabs
- Wieviel Zeit habe ich täglich um daran ernsthaft zu Üben?
- Wie gut will ich das wirklich spielen? Es ist unheimlich schwierig ein Stück so zu Üben, dass man es wirklich in 9 von 10 Fällen fehlerfrei spielt.
Und leider ist es so, dass die letzten 10% leider 90% der Übe-Zeit ausmachen.
Re: Übezeit
Hey Thomas,notenwart hat geschrieben:Ich brauchte bspw um dieses Stück
http://www.myspace.com/ianmelrose/music ... t-58359065
einigermaßen aufführungsreif zu können, ungefähr 4 Monate.
wenn ich mich recht erinnere, hast Du das aber dann so gut hingekriegt, dass ich mir nach dem Ansehen und Anhören Deines Vortrags gleich 3 Alben von Ian Melrose gekauft habe...
(Was ich übrigens nicht bereut habe.)
Gruß
Stephan
- ralphus
- Beiträge: 3355
- Registriert: So Aug 19, 2007 11:39 am
- Wohnort: Big Jack Village - Germany SH
- Kontaktdaten:
Also,
als erstes müsste man mal definieren was aufführungsbereit heißt.
Also ich könnte Dich beruhigen, bei mir dauert das alles noch viel länger. An That'll never happen no more übe ich jetzt schon 1,5 Jahre und bin immer noch nicht so weit, dass ich z.B. davon mal ein YT-Video machen kann. Das mag aber daran liegen, dass ich mir ein Stück ausgesucht haben, dass meine Fähigkeiten eigentlich übersteigt.
Creole Belle habe ich nach 3 Monaten Übung ins Netz gestellt, aber brauchte 2-3 Anläufe zur Aufzeichnung und ich habe ab und zu noch auf die Tabs bzw. den Text geschielt. Wenn ich ehrlich bin kann ich es trotz weiterem Üben heute immer noch nicht richtig aufführungsbereit.
Aufführungsbereit heißt für mich, ich bin in der Lage ein Stück ad hoc ohne Noten/Tabs/Text sicher und ohne Fehler einmal durchzuspielen bzw. singen. Ich schaffe es heute manchmal fehlerfrei, aber bin a.m. Sicht auch noch weit davon entfernt es wirklich perfekt zu können. Ich habe das Gefühl, dass ich wahrscheinlich nie dahin bekomme, dass ich es perfekt beherrsche. Deswegen habe ich mir einen Musikstil gewählt, der aufgrund seiner Herkunft/Geschichte nie den Anspruch hatte etwas perfekt klingen zu lassen, sondern immer auch mit Fehlern und Unsauberkeiten gespickt war/ist.
Ich kann Dir berichten, dass z.B. meine Töchter nach ca. 10 jähriger klassischer Klavierausbildung auch mehrere Monate brauchten, bis sie ein Stück vorspielbereit hatten, und das bei konsequentem Üben.
Ich glaube es ist "normal" so lange zu brauchen, und das Profis es vermeintlich schneller können ist wahrscheinlich ein Gerücht oder Augenwischerei, wenn man die Zeiten des vorherigen, grundlegenden Erlernen des Instruments dazuzählt.[/b]
als erstes müsste man mal definieren was aufführungsbereit heißt.

Also ich könnte Dich beruhigen, bei mir dauert das alles noch viel länger. An That'll never happen no more übe ich jetzt schon 1,5 Jahre und bin immer noch nicht so weit, dass ich z.B. davon mal ein YT-Video machen kann. Das mag aber daran liegen, dass ich mir ein Stück ausgesucht haben, dass meine Fähigkeiten eigentlich übersteigt.
Creole Belle habe ich nach 3 Monaten Übung ins Netz gestellt, aber brauchte 2-3 Anläufe zur Aufzeichnung und ich habe ab und zu noch auf die Tabs bzw. den Text geschielt. Wenn ich ehrlich bin kann ich es trotz weiterem Üben heute immer noch nicht richtig aufführungsbereit.
Aufführungsbereit heißt für mich, ich bin in der Lage ein Stück ad hoc ohne Noten/Tabs/Text sicher und ohne Fehler einmal durchzuspielen bzw. singen. Ich schaffe es heute manchmal fehlerfrei, aber bin a.m. Sicht auch noch weit davon entfernt es wirklich perfekt zu können. Ich habe das Gefühl, dass ich wahrscheinlich nie dahin bekomme, dass ich es perfekt beherrsche. Deswegen habe ich mir einen Musikstil gewählt, der aufgrund seiner Herkunft/Geschichte nie den Anspruch hatte etwas perfekt klingen zu lassen, sondern immer auch mit Fehlern und Unsauberkeiten gespickt war/ist.

Ich kann Dir berichten, dass z.B. meine Töchter nach ca. 10 jähriger klassischer Klavierausbildung auch mehrere Monate brauchten, bis sie ein Stück vorspielbereit hatten, und das bei konsequentem Üben.
Ich glaube es ist "normal" so lange zu brauchen, und das Profis es vermeintlich schneller können ist wahrscheinlich ein Gerücht oder Augenwischerei, wenn man die Zeiten des vorherigen, grundlegenden Erlernen des Instruments dazuzählt.[/b]
Viele Grüße
ralphus
ralphus
-
- Beiträge: 2071
- Registriert: Mi Aug 29, 2007 2:16 pm
- Wohnort: Potsdam
Re: Übezeit
Hallo Thomas, das täuscht.notenwart hat geschrieben:Hier im Forum gibt es auch einige, Rolli, Agustin, Stringbound und andere, deren Spiel ich bewundere.
Vor allem erstaunt mich, im Vergleich zu mir, wie schnell sie mit neuen Stücken aufwarten!!!!
An Struttin' von Jerry Reed arbeite ich jetzt seit fast 2 Jahren, aber ich bekomme das Stück einfach nicht zum klingen.
Eine andere "Dauerbaustelle" ist Wild Turkey von Buster B Jones, da gibt es ein paar Stellen, die kriege ich weder sauber, noch in der richtigen Geschwindigkeit hin.
Da ich immer an mehreren Stücken parallel arbeite fällt das nicht so auf.
Irgendeins ist immer gerade spielfertig...
Ich bin sehr dankbar für diesen Theard, denn bislang war meine Vorstellung: Die Jungs setzen sich vor ein neues Stück und üben mal ein bischen und dann kommen so Granaten raus wie man sie bei Yt sehen kann.
Ich hoffe, ich bekomme nun auch mal die Gelassenheit, dem Üben wirklich Zeit zu geben. Bislang dachte ich immer das muss doch gehen und viel schneller Fortschritte machen. Aber es braucht seine Zeit, und das merke ich, Piano man ist ein gutes Beispiel, absolut unrhymisch gespielt mit Pausen und Spielfehlern, und dann ein paar Tage was anderes geübt und dann wieder hervor gekramt und ups, auf einmal geht es wesentlich besser.
Der schöne biblische Spruch, trifft irgendwie auch aufs Gitarre spielen zu: Alles hat seine Zeit.
Greetings
Finnes
Ich hoffe, ich bekomme nun auch mal die Gelassenheit, dem Üben wirklich Zeit zu geben. Bislang dachte ich immer das muss doch gehen und viel schneller Fortschritte machen. Aber es braucht seine Zeit, und das merke ich, Piano man ist ein gutes Beispiel, absolut unrhymisch gespielt mit Pausen und Spielfehlern, und dann ein paar Tage was anderes geübt und dann wieder hervor gekramt und ups, auf einmal geht es wesentlich besser.
Der schöne biblische Spruch, trifft irgendwie auch aufs Gitarre spielen zu: Alles hat seine Zeit.
Greetings
Finnes
http://finnes.blogspot.com/
Larrivee L-02 (Schatten HFN Player)
Stoll PT 59 (Fichte/Walnuss)
Sigma OMR-21 (Fichte/Palisander)
Quintus GW-30 12 String
Fender Squier SA-105 SB
Sigma DR-28H (Fishmen Ellipse Matrix Blend)
Larrivee L-02 (Schatten HFN Player)
Stoll PT 59 (Fichte/Walnuss)
Sigma OMR-21 (Fichte/Palisander)
Quintus GW-30 12 String
Fender Squier SA-105 SB
Sigma DR-28H (Fishmen Ellipse Matrix Blend)
Also augenblicklich über ich ja auch zwei Stücke, zum einen "Fingerpickers Have More Fun", geht so und eben "Gigue Highlandaise";
die Charakteristika dieser Stücke sind etwas unterschiedlich;
Was ich merke ist, dass ich ernsthaft "trainieren" muss, um mir Kraft und Ausdauer für eine Reihe von Abläufen anzueignen.
Hier denke ich weniger an Musik, eher an´s Fitnessstudio
Und das braucht - danke Finnes - Zeit
@Stringbound - ja, wie auch immer, irgendwie bist Du mir trotzdem einen Fingerschnipp voraus
die Charakteristika dieser Stücke sind etwas unterschiedlich;
Was ich merke ist, dass ich ernsthaft "trainieren" muss, um mir Kraft und Ausdauer für eine Reihe von Abläufen anzueignen.
Hier denke ich weniger an Musik, eher an´s Fitnessstudio

Und das braucht - danke Finnes - Zeit
@Stringbound - ja, wie auch immer, irgendwie bist Du mir trotzdem einen Fingerschnipp voraus

Hallo Thomas,
ist wirklich schwer zu beantworten. Auswendiglernen und Fingersätze etc. geht recht schnell, aber das Stück dann wirklich musikalisch vortragen zu können, dauert sehr viel länger oder klappt manchmal auch nie.
meist setzt nach einer gewissen Zeit eine Frustration ein, weil es einfach nicht mehr weitergeht...
Manche Stücke müssen wirklich gut "ausgehangen" werden und das kann Jahre dauern. Was aber immer hilft ist, die Stücke irgendwo vorzuspielen, danach macht man meistens einen deutlichen Sprung in der Qualität des Spielens des Stückes.
Mir geht es auch so, dass ich praktisch bei jedem Stück Techniklücken auffüllen muss. Wer das Problem nicht hat, bei dem geht es natürlich alles schneller.
Ich glaube es ist eine Geschichte übe Liszt. Er hatte ein fotografisches Gedächnis und die Stücke zu spielen (also die Noten) konnte er praktisch sofort. Trotzdem hat es ein Jahr intensiver Proben gebraucht bis er sein Klavierkonzert für vortragenswert hielt.
ist wirklich schwer zu beantworten. Auswendiglernen und Fingersätze etc. geht recht schnell, aber das Stück dann wirklich musikalisch vortragen zu können, dauert sehr viel länger oder klappt manchmal auch nie.
meist setzt nach einer gewissen Zeit eine Frustration ein, weil es einfach nicht mehr weitergeht...
Manche Stücke müssen wirklich gut "ausgehangen" werden und das kann Jahre dauern. Was aber immer hilft ist, die Stücke irgendwo vorzuspielen, danach macht man meistens einen deutlichen Sprung in der Qualität des Spielens des Stückes.
Mir geht es auch so, dass ich praktisch bei jedem Stück Techniklücken auffüllen muss. Wer das Problem nicht hat, bei dem geht es natürlich alles schneller.
Ich glaube es ist eine Geschichte übe Liszt. Er hatte ein fotografisches Gedächnis und die Stücke zu spielen (also die Noten) konnte er praktisch sofort. Trotzdem hat es ein Jahr intensiver Proben gebraucht bis er sein Klavierkonzert für vortragenswert hielt.
Gruss
Joachim
2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
Joachim

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
- ralphus
- Beiträge: 3355
- Registriert: So Aug 19, 2007 11:39 am
- Wohnort: Big Jack Village - Germany SH
- Kontaktdaten:
Wahrscheinlich ist das letztendlich unser aller Problem - das Auffüllen der Techniklücken.Joachim hat geschrieben:Hallo Thomas,
....
Mir geht es auch so, dass ich praktisch bei jedem Stück Techniklücken auffüllen muss. Wer das Problem nicht hat, bei dem geht es natürlich alles schneller....

Vor ca. zwei Jahren waren für mich alle Fingerpickingstücke eine einzige Techniklücke. Anders gesagt, könnte man behaupten, wir suchen uns einfach Stücke aus, die uns eigentlich überfordern, deswegen dauert es auch so lang - oder es wird nie was.
Ich habe für mich entscheiden, dass ich, wenn ich ein Stück innerhalb von ein paar Tagen nicht so hinbekomme, dass man es ansatzweise erkennen kann, was es mal werden soll, lege ich es wieder weg.
Trotzdem dauert es Monate bis zur Aufführungsreife - aber der Spaß ist trotzdem schon vorher da

Viele Grüße
ralphus
ralphus