Wie kann man noch mit Gitarrenbüchern Geld verdienen?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Finnes
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Wie kann man noch mit Gitarrenbüchern Geld verdienen?

Beitrag von Finnes »

Hallo zusammen,

erst einmal klingt diese Frage sicher bekloppt, aber diese Frage kam mir so bei meiner letzten Amazon Bestellung.

Ich habe mir noch aus der Hal Leonard Fingerpicking Reihe ein paar Bücher bestellt. Und eines dieser Bücher kostete 5,99€. Allerdings muss dieses Buch erst noch importiert werden, und wird mir dann kostenlos zugeschickt.

So und nun Frage ich mich wie man bei so einem Preis noch etwas verdienen kann, wenn man die Herstellungskosten, die Lizenzgebühren für die enthaltenden Stücke, die Kosten für den Import und die DHL Kosten aufaddiert, muss da doch vor der Zahl ein Minus stehen.

Wobei die anderen Bücher auch alle so um die 8€ gekostet haben und so hab ich 4 Bücher für 26€ gekauft und die Bücher sind wirklich sehr gut und von ordentlicher Qualität.

Aber vielleicht kann mir einer das betriebswirtschaftlich erklären

Greetings
Finnes
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tbrenner
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billige Lehrbücher ...

Beitrag von tbrenner »

....das werden die sogenannten "Skaleneffekte" sein... 8) ,
werfe ich jetzt mal als angelernter Betriebswirtschaftler so als Knochen hin....

(man könnte auch fragen, wie die Preise in der Resterampe entstehen..)

Grüssle,

tbrenner :wink:

P.S. ..oder vielleicht die günstigen Bücher nehmen, feste üben und den
Kopf nicht mit unnützen Fagestellungen belasten...
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Im Büro kann ich eh keine Gitarre spielen, ätsch-bätsch, da kann man sich sowas schon mal fragen, natürlich in der Mittagspause :wink:
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comandante
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Beitrag von comandante »

Das passiert deswegen, weil amazon einseseits einen Preiskampf führt und andererseits die englischen Bücher meist in einem Großlager bereits lieferbar hat, sei es in Übersee oder manchmal sogar in Deutschland. Das spart hohe Importkosten oder Zölle. Hinzu kommt, dass momentan Bücher aus den USA etwas günstiger zu haben sind wegen dem Wechselkurs. Die Endpreise, die z.B. amazon verlangt, hängen nicht unmittelbar mit Kalkulationen der Verlage oder gar Lizenzabrechnungen zusammen, denn in den USA (und anderen Ländern ohne Buchpreisbindung) spricht der Verlag nur einen empfohlenen Verkaufspreis aus, der sich aus seiner Kosten-Kalkulation ergibt und bei dem noch jeder etwas verdienen könnte: Verlag, Herausgeber oder Autor, Buchhändler. Momentan herrschte eine agressive Verdrängungstaktik zwischen amazon, libri, kochneff&oetinger und wie sie alle heißen, jeder unterbietet den nächsten. Langfristig schlecht für kleine Importeure, Buchhandlungen und Autoren, kurzfristig gut für den Buchkäufer.
... sagt der Buchhändler Jürgen.
Begin at the beginning and go on till you come to the end; then stop.
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RB
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Beitrag von RB »

Was sind denn das für Bücher, michg würden die Titel und der Umfang interessieren.
The Fake Dirk
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Beitrag von The Fake Dirk »

Bücher und ihre Preise - das Thema könnte ein eigenes Forum füllen. Als Autor einiger Bücher habe ich die Erfahrung gemacht, dass Verlage das Buch bei Erscheinen hochpreisig anbieten, weil es neu ist und der Markt darauf anspringt. Nach einiger Zeit - meist nur nach wenigen Monaten - ist der Titel bereits veraltet, weil mit der nächsten Buchmesse schon wieder die nächsten Neuerscheinungen beworben werden. Dann wird das "alte" Buch noch eine Zeit lang zum normalen Preis verkauft und schließlich verramscht, damit die Lagerkosten nicht ins Gewicht fallen. Für den Verlag ist das ab da Schadensminimierung. Gewinn fällt nicht mehr ab, schon gar nicht für den Autor, der von Verramschungsaktionen kein Honorar mehr bekommt. Bleiben dann immer noch Bücher im Lager und der Verlag sieht keine Absatzchancen mehr, kann der Autor sein eigenes Werk gegen einen Mini-Preis aufkaufen oder die Bücher werden eingestampft.

Das ist jetzt nur grob umrissen. Dieses Vorgehen treibt viele Blüten. Ich kenne einen Verlag, der hat einen Bildband produziert. Um mit dem Buch Geld zu verdienen, hätte der Verlag es für 29 Euro verkaufen müssen. Der Preis wurde aber mit 290 Euro angemeldet. Dieses Buch wurde absichtlich nie ausgeliefert. Es lag so lange im Lager und verkaufte sich nicht (wie auch), bis der Verlag legal eine Ramschaktion ausrufen konnte. Dann wurde das Buch endlich in die Läden gebracht mit der Werbung: "Sensationeller Bildband. Statt früher 290 Euro jetzt nur noch 50 Euro." Das kaufen dann die Leute, weil sie glauben, es sei ein tolles Schnäppchen. Dummerweise ist diese Bewerbung eines Titel legitim, weil alle Angaben stimmen und die Fristen eingehalten worden sind.
Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Hallo RB,

na das ist die Reihe, die ich schon zu Weihnachten bekommen habe. Es gibt verschiedene Themenbereiche wie Pop, Rock, Country, Acoustic, u.a.

Es sind immer 15 Songs dort enthalten, und diese sind in Noten und Tabs dargestellt. Arrangiert ist das ganze für Sologitarre also als meistens Bassbegleitung und Melodiespiel des Stückes.

Also ich find diese Reihe einfach nur toll, bin grad dabei die Reste von Tears in heaven am lernen, wenn es mal zeigenswert ist, werde ich es mal aufnehmen.

Hier mal ein Link, bei Amazon kannst du leider nie die Songliste der Hefte sehen, aber wenn du es in Google eingibst und ein bischen suchst findest du ne Musikgeschäftseite mit der jeweiligen Songliste

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?_ ... rd&x=0&y=0

Greetings
Finnes
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

Ohne die Hefte jetzt genau zu kennen, erscheint es mir, dass in sie weniger Kreativitaet (es scheinen Reproduktionen bekannter Stuecke zu sein), sondern vielmehr Handwerk (Arrangieren, Hraushoehren, etc.) einfliesst. Ein guter Handwerker kann so ein Heft in weniger als einer Woche erstellen. Auch wenn die Copyright Kosten wohl einen grossen Teil der Kosten ausmachen, erscheint der Preis nicht zu niedrig.

Joe
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Das trifft es ganz gut, aber sowas hab ich mir immer gewünscht begleitung und melodiespiel dazu, ist einfach klasse, aber es ist schon recht einfach gehalten, aber wenn ich es dann drauf hab, kann ich es für mich verfeinern, das ist dann ne gute Übung.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

In den Siebzigern gab's die Heftchenreihe "Pop Songs" für 2 Mark 99... mit jeweils zehn Liedern drin... wöchentlich...
Hat sich nicht viel geändert...
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RB
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Beitrag von RB »

Ich nehme an, daß die Arrangements unkompliziert sind, womit ich der Aussage zustimme, daß es hinsichtlich des Arbeitsaufwandes überschaubar bleibt. Dann kommt vielleicht noch die Überlegung hinzu, daß es sich um populäre Lieder handelt und daß dies - gepaart mit der Spielbarkeit und dem Preis - zu höheren Verkaufszahlen führt.

Das scheint mir eine gute Sache, die Preise sind auf diese Weise günstig.
FP
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Beitrag von FP »

Finnes hat geschrieben:Hallo RB,


Hier mal ein Link, bei Amazon kannst du leider nie die Songliste der Hefte sehen, aber wenn du es in Google eingibst und ein bischen suchst findest du ne Musikgeschäftseite mit der jeweiligen Songliste

Greetings
Finnes
Hi Finnes,

falls Du mal wieder die Titelliste brauchst, findest du alles dazu auf der Seite halleonard.com

Gruß Friedel
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comandante
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Beitrag von comandante »

Bücher und ihre Preise - das Thema könnte ein eigenes Forum füllen. Als Autor einiger Bücher habe ich die Erfahrung gemacht, dass Verlage das Buch bei Erscheinen hochpreisig anbieten, weil es neu ist und der Markt darauf anspringt. Nach einiger Zeit - meist nur nach wenigen Monaten - ist der Titel bereits veraltet, weil mit der nächsten Buchmesse schon wieder die nächsten Neuerscheinungen beworben werden. Dann wird das "alte" Buch noch eine Zeit lang zum normalen Preis verkauft und schließlich verramscht, damit die Lagerkosten nicht ins Gewicht fallen. Für den Verlag ist das ab da Schadensminimierung. Gewinn fällt nicht mehr ab, schon gar nicht für den Autor, der von Verramschungsaktionen kein Honorar mehr bekommt. Bleiben dann immer noch Bücher im Lager und der Verlag sieht keine Absatzchancen mehr, kann der Autor sein eigenes Werk gegen einen Mini-Preis aufkaufen oder die Bücher werden eingestampft.
Das stimmt, ist aber sicher (noch) nicht die Regel. Doch passiert es heute tatsächlich sehr oft, denn es gibt einfach zu viele Bücher auf dem Markt. Zudem werden Autoren viel zu schlecht bezahlt, aber das ist ein anderes Thema...

Die Praxis, ein Buch mit falschem Preis "einzulagern", nie auszuliefern und später als Schnäppchen zu verhökern, ist tatsächlich legal. Allerdings meines erachtens nicht legitim, aber schwarze Schafe gibt es überall und in meinem Buchhändelerleben ist mir das auch noch nicht oft untergekommen.
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