Lieber Herigo,
damit Du auch meine Geschichte erfährst:
Das Ganze begann mit 12, als ich mir zum Geburtstag eine Gitarre gewünscht habe. An die Motivation kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich glaube es war deswegen, weil die hübschen Mädels in der Pfadfindergruppe immer den Typen mit der Klampfe am Lagerfeuer so angehimmelt haben.

Also wollte ich auch angehimmelt werden, offensichtlich.
Bekommen habe ich ein übliches billiges Anfängerset, eine Konzertigitarre mit Peter Burschs Anfängerbuch. Daraus hab ich mir erstmal die wichtigsten Akkorde selbst beigebracht, und am Lagerfeuer zum Besten gegeben, hat auch ganz gut geklappt.
Während der restlichen Pubertät habe ich dann wieder das Interesse daran verloren, habe aber so alle paar Monate ein wenig herumgeschrammelt, damit ich es nicht ganz verlerne.
Als ich dann im UN-Auslandseinsatz war, hatte einer der Kameraden eine Gitarre mit, und weil so schön viel Zeit war, habe ich mich wieder ein wenig mehr vertieft. Zurück in Österreich, habe ich mir eine Les Paul gekauft und bin in eine Punkband eingestiegen. Die hat sich allerdings nach 2 oder 3 Jahren aufgelöst. Von irgendwo her hatte ich noch eine billige No-Name-Steelstring, auf der ich im Urlaub oder beim Grillen immer wieder mal einfache Sachen gespielt habe. Einfache Sachen deswegen, weil ich noch immer keine Barreegriffe konnte. Also hatte ein Lied mal ein Hm oder gar F# dabei, wars vorbei.
Im April 2008 meinte meine (damals noch relativ neue Holde), ich solle ihr das Gitarrespielen, soweit ich es kann, beibringen. Also kauften wir ihr eine Yamaha so im 400-Euro Bereich mit massiver Decke, die hat sie heute noch. Ich selbst kaufte mir, weil die Saitenlage auf meiner Billigklampfe so wahnsinnig hoch war (ich hatte keine Ahnung, dass man das einstellen kann) auch so eine 300-Euro Yamaha.
Unsere Pfarre bemühte sich damals, rhythmische Messen zu organisieren und fragte uns, ob wir mitmachen wollten. Da tauchten aber wieder die Barreegriff-Hindernisse auf. Also überwand ich diese Hürde und habe Blut geleckt. Plötzlich war viel mehr möglich, und plötzlich hatte ich auch das Gefühl, dass klangmäßig mehr drinnen sein müsse. Also kam meine Gibson ins Haus (vor etwa 1,5 Jahren), und ich entdeckte das Forum. Dann wars überhaupt vorbei mit mir, denn durch das Forum lernte ich erst richtig die große weite Welt der Akustikgitarren kennen. Während meine Holde immer mehr das Interesse an der Sache verlor - sie wollte die Barreegriffhürde nicht nehmen - steigerte ich mich wie ein Irrer hinein und teue es jetzt noch. Ich kann mir ein Leben ohne Gitarren nicht mehr vorstellen, und das ist auch gut so.
So, jetzt weißt Du wie das war.
LG vom Pappenheimer
