Moin,
Ich habe mir nun in meine Stanford D1 den Anthem SL eingebaut. Der "Große" war mir einfach ein wenig zu teuer. Der SL hat im Gegensatz zum normalen Anthem keine Anzeige des Batteriestatus und keine Regelmöglichkeit der Mischung zwischen Piezo und Mikro.
Hier mal ein erster Eindruck:
Zum Einbau:
Bis auf die Bohrung für den Steg-Tonabnehmer habe ich die Installation selber vorgenommen. Das ganze war wirklich ein elendes Pfriemeln, aber ich vermute das ist immer so, wenn man Tonabnehmer nachrüstet. Leider haben die Klebestreifen für das Mikro überhaupt nicht auf der Stegplatte gehalten. Keine Ahnung ob die schon zu lange gelagert waren, aber am Ende habe ich das gute alte doppelseitige Teppichklebeband verwendet und dann hat es gepasst.
Der Steg-Piezo ist recht dick im Vergleich zu den Shadow Nanoflex, die ich sonst eingesetzt habe. Da muss sicher noch mal am Steg eine zweite Schmirgelparty steigen. Ansonsten aber unproblematisch in der Installation.
Die Kabelhalter und der Lautstärkepoti kleben im Gegensatz zum Mikro recht zuverlässig. Keine Ahnung woran das liegt. Insgesamt ist es natürlich extrem nervig mit der Hand durch das Schallloch die Kabel zu fixieren.
Das ganze Pickup-System ist schon vollständig vorverkabelt. Das ist sicher praktisch, weil man nicht löten oder mit wackeligen Steckern hantieren muss - aber manche Kabellängen sind schon etwas seltsam ausgelegt. 10 cm mehr überall wären besser gewesen bei meiner Dread.
Nun ja - jetzt ist er drin.... sieht ja keiner von außen was ich da angerichtet habe.
Zum Sound:
Tja - gar nicht so einfach. Bisher habe ich Shadow Nanoflex mit einer Aura DI von Fishman benutzt. Also letztlich die Schwächen der Nanoflex mit digitalen Simulationen behoben (was für live auch wirklich gut klappt).
Der Anthem SL klingt nun völlig anders.
Direkt in einen POD XT und dann über Kopfhörer fand ich den Sound viel zu dröhnend und basslastig. Nur wenn das Mirko voll aufgedreht ist geht es bei Fingerpicking. Bei Strumming geht es gar nicht

Vielleicht stimmt hier aber auch noch etwas nicht in der Abstimmung der Pegel. Ich bin gespannt wie das über das DA-Interface klingen wird beim Recording
Direkt an meinem Jam 150 Amp angeschlossen (ohne Aura) sieht die Sache schon ganz anders aus. Zwar sind auch hier erst einmal zu viele Bässe im Sound. Wenn man die aber leicht runter dreht, geht die Sonne auf. Das klingt fett, akustisch, natürlich und ohne Piezo-Quaken
Perkussive Elemente kommen toll durch. Ich habe aber das Mikro etwas runter geregelt, um Greifgeräusche zu mindern.
Mal schauen was die kommenden Wochen an Eindrücken bringen.
Vielleicht hat ja jemand einen Tipp, ob die extremen Bassfrequenzen eventuell auf einen Einbaufehler von mir zurückzuführen sind. Eventuell müsst ich die Kabel (ins. Piezo) besser fixieren?!?