Greifhand weg vom Brett oder nicht?

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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web-laus
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Greifhand weg vom Brett oder nicht?

Beitrag von web-laus »

Hallo z'samme!
Fraage: Manche Gitarristen "schütteln" in ihrem Spiel ständig ihre Greifhand aus. Sie entfernt sich ca 10-30cm vom Griffbrett weg, um sofort wieder "anzugreifen", andere lassen ihre Greifer immer am Griffbrett. Ihr wisst, was ich meine. Wieso macht man(sie) das? Ist das besonders cool? Bringt das was?
LG Albin
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Das sind so die *Eigenheiten*, die sich wahrscheinlich jede(r) im Laufe der Jahre aneignet. Dürfte kaum mit 'ooocheinehalbestundebarreegreifen' zu tun haben. :wink:
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Da müsste man jetzt wissen, bei welchem Stück die das machen. An sich ist es gut am Griffbrett zu bleiben wegen der Geschwindigkeit und Präzision. Kurze Wege, Fixpunkte.
Zwischen den Stücken kann man dann lockern um geschmeidig zu bleiben.
Guild M 120
RainSong CH-OM1000NS
Seagull SWS Mini Jumbo
Collings OM2H Deep Body Option
Martin OM 42
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uwesemmelmann
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Beitrag von uwesemmelmann »

Manchmal macht sowas sogar Sinn im Hinblick auf die Betonung:

http://www.youtube.com/watch?v=YkidVP0AcQ8

siehe 0:26, 0:32 etc. ...
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
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jafko
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Beitrag von jafko »

uwesemmelmann hat geschrieben:Manchmal macht sowas sogar Sinn im Hinblick auf die Betonung:

http://www.youtube.com/watch?v=YkidVP0AcQ8

siehe 0:26, 0:32 etc. ...
Das hat aber nix mit Hände ausschütteln zu tun, sondern mit Abzugsbindungen.

Zum Fred: Wenn man während des Stückes die Greifhand ausschütteln muss, dann stimmt die Technik nicht, oder das Stück ist einfach noch zu schwer.

Aber!
Viele Stücke atmen, haben deutliche Spannungsbögen! Nicht nur in der Harmonie, sondern vor allem in Tempo, Dynamik und Rhythmus.
Ein guter Spieler der mit dem ganzen Körper spielt, atmet mit dem Stück mit, er nimmt das Wechselfeld von Spannung und Entspannung auf und drückt es auf der Gitarre aber auch mit seinem ganzen Körper aus.
Und an einer besonders entspannten Stelle nehmen viele Spieler (auch ich) instinktiv die Hand vom Griffbrett. So als wäre das Stück zu Ende. Und nur für diesen Moment ist es das auch.
Aber das hat auch nix mit Hände ausschütteln zu tun, auch wenn es vielleicht manchmal so aussieht.
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Ich mache das bei einem Stück, an einer Stelle, wo nur Leersaiten angeschlagen
werden auch so. Jetzt habe ich mal versucht, das ganz bewusst wegzulassen. Da
geht plötzlich die Gleichmäßigkeit und Ruhe des Spielflusses verloren. Wenn ich
analysiere, warum ich die Hand da für einen Moment wegnehme und was es mir
bringt, meine ich, es ist von allem etwas:
- Gewohnheit aus dem Bemühen, ein gutes Timing zu halten,
- Mitfühlen, „atmen“ des Spannungsverlaufs i.S. von jafkos Beitrag,
- aber auch eine Portion Entspannung, die zwischendurch oft hilfreich sein kann.
Gruß
von
Ralf
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Servus,

ausschütteln ist manchmal ganz entspannend. Ich mache das zwar nicht "ständig", aber doch hin und wieder, vor allem bei einem Stück mit ganz viel Barreegriffen. Lockert die Griffel wieder ein wenig und es kann weitergehen... :P
web-laus
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Beitrag von web-laus »

Danke - ich hab's verstanden; schönen Abend noch!
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

jafko:
Zum Fred: Wenn man während des Stückes die Greifhand ausschütteln muss, dann stimmt die Technik nicht, oder das Stück ist einfach noch zu schwer.
Mhhh...seh ich ja mal wieder anders. Es kann einfach eine entspannende Bewegung sein. So lange das den Spielfluss nicht stört mach ich das auch.....
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrenunterricht, aber nur wenn's wirklich sein muss ;)
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jafko
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Beitrag von jafko »

mr335 hat geschrieben:
jafko:
Zum Fred: Wenn man während des Stückes die Greifhand ausschütteln muss, dann stimmt die Technik nicht, oder das Stück ist einfach noch zu schwer.
Mhhh...seh ich ja mal wieder anders. Es kann einfach eine entspannende Bewegung sein. So lange das den Spielfluss nicht stört mach ich das auch.....
Ich unterscheide ganz einfach zwischen einer entspannenden Bewegung und ausschütteln...
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

@Jafko:
LOL ...d'accord
:lol:
Schöne Grüße, Rolli
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

Bei den meisten Gitarrenspielern einfach reine
Gewohnheit der Bewegung würde ich sagen.
Ich musste mir das ganze auch abgewöhnen, da ich
meine Ruhe und Konzentration im Spiel dadurch verloren habe :)
Thirty Strings

Beitrag von Thirty Strings »

Grundsätzlich ist es wohl besser während des Spielens keine unnötigen, raumgreifenden Bewegungen zu machen, denn diese kosten Zeit und Energie und bremsen damit das Tempo und stören den Spielfluss. Am besten ist es meist, wenn die Finger in geringer Entfernung über den Saiten schweben (sofern sie nicht gerade zum Greifen gebraucht werden).
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