Elektro-Akustik oder einfach akustisch

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Walther
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Elektro-Akustik oder einfach akustisch

Beitrag von Walther »

Hallo zusammen,

mich würde einmal die allgemeine Meinung zu E-Akustik-Gitarren interessieren.
Hier im Forum liest man über diese ja kaum etwas. Liegt das daran, dass sie einfach sehr unbeliebt sind oder einfach nicht sehr verbreitet?

Und generell, was ist eure Meinung, was sind eure Gedanken zu diesen Gitarren?

Ich selber bin gerade am überlegen ob ich mir eine "normale" akustische (konzert) Gitarre kaufen soll oder eben eine Elektro-Akustik.
Der Gedanke hinter der Elektro währe, dass ich vlt ab und zu mal in Begleitung von Schlagzeug spielen werde oder sogar was aufnehme und da wohl eine E besser geeignet wäre und auch bequemer (man kann ein wenig herumgehen und nicht die ganze Zeit vor dem Mikro sitzen).
Bei der normalen währe eben das Preis-Leistungsverhältnis besser sowie halte ich diese Gitarren auch etwas robuster wenn sie z.B mal irgendwo aneckt oder man Sie zum Lagerfeuer mitnimmt.

Ich freue mich auf interessante Antworten und wünsche noch einen schönen Tag,

Walther
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Hallo Walther!
Willkommen im Forum…
Was meinst du mit E-Akustik? Meine A-Gitarren, z.B. Gibson J-45, Guild, (Martin D-16RG bekommt jetzt einen K&K) haben alle einen Tonabnehmer (Piezo)… Ich finde hier wird eine Menge über das Thema geschrieben.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
https://www.taaken.net
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Brokenstring
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Re: Elektro-Akustik oder einfach akustisch

Beitrag von Brokenstring »

Walther hat geschrieben:Ich selber bin gerade am überlegen ob ich mir eine "normale" akustische (konzert) Gitarre kaufen soll oder eben eine Elektro-Akustik.
Konzert Gitarre hat Nylon Saiten. Welchen Typ von "Elektro-Akustik" stellst Du Dir vor? Eine eher seltene elektrifizierte Konzertgitarre, eine Westerngitarre mit Tonabnehmer, oder "Elektrogitarre" mit Hohl, bzw. Semihohlkorpus, ala Gibson Les Paul oder Archtop.

Da Du explizit auch von Lagerfeuer sprichst, solltest Du über eine Westerngitarre (Steelstring=Stahlsaiten) nachdenken, die gibt es auch für kleines Geld mit Tonabnehmer, damit könntest Du alle Deine Wünsche abdecken. Kleines Geld (ob mit oder ohne Tonabnehmer) bedeutet immer auch Klangeinbußen. Ob Dir das im Verhältnis zum Geldwert gefällt, musst Du ausprobieren. Piezotonabnehmer sind klanglich auch nicht unbedingt das Wahre, für Deine, mir nicht bekannten Ansprüche, mag das aber auch genügen.
Walther
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Beitrag von Walther »

Hallo,

ich wusste gar nicht, dass es da noch so viele Unterteilungen/Bezeichnungen gibt.

Also ich habe hier einfach mal ein Bild damit man trotz meiner schlechten Beschreibung weiß wovon ich rede:
http://www.pianelli.de/pics/stagg-swa6c ... 535l_1.jpg

Also quasi wo diese Elektrik direkt schon eingebaut ist.



Walther
tbrenner
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Electroacoustics ....

Beitrag von tbrenner »

Hallo Walther,

willkommen hier auf diesem Tummelplatz.
Die typische Electroacoustic die ich mal mit Yamaha APX und Epigonen (s.Stagg),
evtl. noch den div. Ovations + Klonen beschreiben würde, hat wie Du schon schreibst absolut ihre Berechtigung in eher lauten Live-Band-Konstellationen, wo Du mit einer federleichten, schwingungsfreudigen Vollmassiv-Gitarre gerne mal unkontrollierbare Feedbacks kriegst.
Mit einer APX hast Du aufgrund der gesperrten Decke, dem Minikorpus und der angepassten Elektronik da wenig Probleme zu befürchten.
Im Gesamtzusammenhang einer Band kann man den Sound meinethalben auch verkraften; diese Dinger sind allerdings im solistischen Betrieb für Soundgourmets/-gourmetten nicht gerade eine Offenbarung. Der akustische Klang ist meistens eher dünn, steril und von wenig Obertonreichtum geprägt.

Vermutlich sind die EA´s aus diesen Gründen in diesen heiligen Forumshallen nicht so ein Gegenstand intensiver Betrachtung und Analyse wie es meinethalben Martins, Larrivees und was der Butikeklampfen noch mehr sind.

Grüssle,

tbrenner
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Im Grund hat der Thomas Brenner das ja schon erklärt. Eine Elektro-Akustische ist jede Akustische Gitarre, die mit einem Tonabnehmer ausgerüstet ist. Der Trend in hochwertigen Gitarren geht zur Zeit eher weg von den "Zargenradios" hin zu dezenter Elektronik (Preamp in Gurtpin-Verlängerung, Schalloch-Controlls etc). Da liegt wohl auch darin, dass sich die Qualität der Pickups weiterentwickelt und mit einem "Zargenradio" ist man doch recht gebunden an den Hersteller und es lässt sich nicht so einfach ändern.

Du solltest - falls Du nicht verstärkt vor Publikum spielst - Dich für ein rein akustisch gut klingendes Instrument entscheiden. Fall es einen Tonabehmer inkludiert ist es nicht von Nachteil.
Schöne Grüße, Rolli
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sali
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Re: Electroacoustics ....

Beitrag von sali »

tbrenner hat geschrieben:in eher lauten Live-Band-Konstellationen, wo Du mit einer federleichten, schwingungsfreudigen Vollmassiv-Gitarre gerne mal unkontrollierbare Feedbacks kriegst.
Wobei sich das auch bei "normalen" Akustik-Gitarren mit zusätzlichem Verstärker durch einen Feedback-Buster, eine herausnehmbare Gummi-Einlage zum Verschluss des Schallochs, recht gut kontrollieren lässt.
tbrenner
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@sali ...

Beitrag von tbrenner »

...das mit dem Anti-Feedback-Gummi im Schalloch dürfte in vielen Live-Fällen eine brauchbare Lösung sein.
Tendenziell: je größer die Bühne (+ damit die Abstände zwischen den einzelnen Musikanten und ihren Lärmezeugern), je dezenter die Bühnenlautstärke bei gleichzeitig gutem Monitoring, desto akustischer darf die Gitarre sein.

Für viele ("kleine")Bands heißt Live-spielen aber Auftreten unter Bedingungen der HKL. IIb: Minibühne, bescheidenes Monitorsystem + da konnte ich z.B. mit meiner durchaus guten Lakewood A 32 nie so richtig punkten; mein Kollege mit seiner eher sehr preiswerten Simon + Patrick (mit Zargenradio) schon eher.

Traumhaft habe ich den Sound von John Hiatt mit Gibson J 45, dessen Bandkollege mit obskuren Slidegitarren über Vox AC 30, durchaus lauter Drummer und Bassist letztes Jahr in München in Erinnerung: war für mich sowas wie die Referenz, wie eine ak. Gitarre in Bandkontext klingen könnte.

Grüssle,

tbrenner
Walther
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Beitrag von Walther »

Vielen Dank für die vielen netten und hilfreichen Antworten.

So langsam gewinne ich auch tatsächlich den Durchblick.

Ich selber könnte mir sonst ja auch noch vorstellen, das viele ihre Gitarre nicht mit soviel eingebauter Elektronik verschandeln wollen, weil sie dann nicht mehr natürlich ist.

Meine Frage dazu wäre jetzt dann:
Sind externe Tonabnehmer die keine Spuren hinterlassen. (Wo ich also nichts Bohren etc. muss) qualitativ schlechter als Gitarren die bereits die Elektronik fest eingebaut haben?

Also im Vergleich eine Gitarre wie diese hier:

http://www.pianelli.de/pics/stagg-swa6c ... 535l_1.jpg

Zu einer „normalen“ akustischen wo so was vergleichbares hier nachgerüstet wurde:

http://www.shadow-electronics.com/viewp ... id=&id=196



Walther
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Hi Walther,
warum willst Du denn überhaupt einen Tonabnehmer?

Spielst Du live auf Bühnen oder willst Du damit aufnehmen?
Die Qualität von Tonabnehmern wird immer heiss diskutiert und es kommt auf die genaue Anwendung an.
Schöne Grüße, Rolli
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

man braucht doch zum aufnehmen eine akustischen gitarre keinen tonabnehmer. ich benutze die meiner akustischen gitarren seltenst zum aufnehmen, nur wenn es wirklich mal noch ein bischen ausgefeilter sein soll.
wenn es rein ums aufnehmen geht würde ich mir lieber ein einigermaßen gescheites aufnahmegerät zusätzlich kaufen.
Salud a Familia
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Walther
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Beitrag von Walther »

Hi mr335,

genau, es könnte sein, dass ich in Zukunft mal auf der Bühne spiele und auch schon jetzt möchte ich ein paar Dinge aufnehmen.

Um einen Tonabnehmer komme ich also scheinbar nicht drum herum.
Ich frage mich nur ob ich mich am Ende ärgern werde wenn in meiner Gitarre diese ganze Elektronik steckt und ich nicht mehr nur das hölzerne Uhrinstrument besitze.

Daher war ich auf diese Nano-Stecktonabnehmer gestoßen.
Wenn ich das richtig sehe kann man die ja kurz vor einem Gig fixieren und nachher alles wieder entfernen.

Bei wirklichen Stars mit akustischen auf der Bühne sieht man aber immer noch fest eingebaute Elektronik (die Zargenradios wie du sie nennst) und deshalb frage ich mich ob nicht im Nachhinein da stehe und erkenne, dass ich um so was doch nicht herum komme, da die Externen von der Qualität nicht reichen.


Walther
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Kingfrog
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Beitrag von Kingfrog »

Hallo Walther,

als "praktisch" orientierter Mensch würde ich Dir folgenden
Vorschlage machen:

Geh in einen gut sortierten Gitarrenladen und spiele einfach
einmal verschiedene Akustikgitarren mit und ohne Tonabnehmer,
mit und ohne Preamp und wenn möglich auch einmal das
gleiche Modell mit und ohne Elektrik.

Vermutlich wirst Du bei letzterem zumindest klanglich keinen
Unterschied feststellen können.
(So etwas unterstelle ich eher professionellen Spielern wir
Rolli, ich selbst würde es vermutlich ebenfalls nicht hören)

Falls es sich bei Dir um die Anschaffung einer
(1-ner - kein Zweit, Dritt.. Instrument) Gitarre handelt wäre es
sicher nicht falsch, eine elektrifizierte Variante zu wählen,
wer weiß was kommt.

Wie bereits erwähnt ist die Elektrik heutzutage (teilweise) so
dezent verbaut, dass ich nicht mehr von einer "Verschandelung"
des Instruments sprechen würde.

Viele Grüße, Nik
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

herigo: man braucht doch zum aufnehmen eine akustischen gitarre keinen tonabnehmer. ich benutze die meiner akustischen gitarren seltenst zum aufnehmen, nur wenn es wirklich mal noch ein bischen ausgefeilter sein soll.
Es ging mir ja auch eher darum zu erfahren, welche Vorstellungen Walther hat :o) Natürlich braucht man kein TA zum Aufnehmen. Man braucht ihn ja nicht mal für Auftritte. Wenn man halt mehr Infos hat, kann man auch besser beraten. Richtig?
Walther: Daher war ich auf diese Nano-Stecktonabnehmer gestoßen.
Wenn ich das richtig sehe kann man die ja kurz vor einem Gig fixieren und nachher alles wieder entfernen.
Ja, das stimmt, kommt aber auf deinen Anspruch an die Klangqualtität und die zu erzielende Lautstärke bzw. Bühne an. Ich hatte mal so ein Ding von AKG. Für mich nicht zu gebrauchen. Abnahme der Akustik Gitarre für Bühne oder Studio ist eine komplexe Sache, die in vielen Threads schon diskutiert wurde.
Schöne Grüße, Rolli
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sykes
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Beitrag von sykes »

Hallo Walther,
leider kann ich dir keinen Rat geben, da ich mich mit der Materie auch nicht so gut auskenne. Ein kleinen Tipp habe ich aber für dich, falls du es nicht schon gesehen hast. Hier im Forum (Bereich: Technik allgemein) wird sehr viel über unterschiedliche Tonabnehmer (Vor- und Nachteile) diskutiert. Schaue dich dort am besten mal genauer um.
Gruß
Frank
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