Di-Box? Passive Tonabnehmer ein einer Harfe

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Mr. Magic Takamine
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Di-Box? Passive Tonabnehmer ein einer Harfe

Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo zusammen,

es geht um den "korrekten" Anschluss einer Harfe mit Tonabnehmer an einen Akustik-Verstärker (Marshall AS 50-R).
Die Harfe meiner Tochter hat eingebaute Decken-Tonabnehmer (drei Stück - zwei für Mitten/Höhen und einen für die Bässe). Als Ausgang stehen zwei Klinkenbuchsen zur Verfügung - eine Buchse für den Bass und die andere Buchse zusammen für Mitten/Höhen.
Nun ist es ein passives System (wenn ichs richtig verstanden habe). Hochohmig (was auch immer das für Auswirkungen hat).
Man könne sie wohl direkt in den Amp einstecken, besser wäre es aber, man würde eine Di-Box dazwischen hängen (wenn ich das richtig verstanden habe).
Jaaa, ich weiß - ich frag' beim Hersteller selbst nochmal nach - nach Ostern dann... wollte mich aber jetzt gerade mal etwas mit dem Thema beschäftigen und dachte, hier könnte ich auch mal nachfragen.
Letzlich sind es Decken-Tonabnehmer ohne Vorverstärker.
Ausprobiert habe ich das gestern mal kurz - klingt verdammt gut, nur etwas leise und rauscht ein klein wenig.
Was wäre hier von Eurer Seite aus zu emfpehlen?

Grüßle Dietmar
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Pida
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Beitrag von Pida »

Zu DI-Boxen allgemein:
http://de.wikipedia.org/wiki/DI-Box

DI-Boxen machen das Signal widerstandsfähiger gegen Störsignale auf der Kabelstrecke - speziell auf langen Strecken, was bei dir ja vermutlich nicht der Fall war.

Du könntest mal testen, wie laut das Rauschen am Amp ist, wenn du bei identischen Einstellungen die Harfe mal anschließt und mal nicht. So findest du heraus, wie hoch der Anteil des PUs/ des Amps am Rauschen ist.

Sollte sich dabei zeigen, dass überwiegend der Amp schuld ist, kann der Einsatz eines hochwertigen (rauscharmen) Preamps helfen. Der Preamp würde das Signal eben vor-verstärken, so dass du den Amp nicht ganz so weit aufreißen müsstest. Zu verschiedenen Preamps steht ein paar Threads weiter unten etwas.
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skh
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Beitrag von skh »

Ich dacht grad ich wär im Forum verrutscht :) (harfenforum.de hat ein blaues theme....).

Ich kann dir leider nicht helfen, aber mich würde interessieren, wer die Harfe gebaut hat, und wie die Tonabnehmer sich insgesamt bewähren.

Grüße,
Sonja
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

was für eine Art von "Tonabnehmer" ist das denn? Falls es (passive) Piezos sind, würde ich eher nach einem Vorverstärker mit möglichst hoher Eingangsimpedanz (> 5 MOhm) Ausschau halten, um Anpassungsprobleme zu minimieren. Damit dürfte auch das Rauschen und der gerinnge Pegel "erledigt" sein...das Problem bei passiven Piezos ist, dass sie selbst extrem hochohmig im Vergleich zu normalen Verstärkereingängen sind.....deshalb reicht "hochwertiger Preamp" oft nicht aus, weil die manchmal auch relativ niederohmige Eingänge haben.....
das Problem könnten dabei die zwei getrennten Signale für Bass und MItten/Höhen sein.. mir ist gerade kein Preamp bekannt, der gleich zwei hochohmige Eingänge hat....
was für Piezos (und auch in vielen anderen Fällen) gut funktioniert, ist z.B. der EBS Micro Bass II, der aber auch schon die "Luxus-Lösung" darstellt.. sozusagen aktive DI-Box und anderes integriert....
ansosnten würde ich vielleicht mich nach Vorverstärkern für Kontrabässe umsehen, weil die relativ häufig mit passiven Piezos zusammen arbeiten (müssen) und dabei einige mit hoher Eingangsimpedanz antreten....
edit: Ähnliche Überlegungen gelten auch für DI-Boxen..:) falls es sowas sein soll... auf alle Fälle eine aktive und keine passive nehmen... und dann bei den Daten nach der Eingangsimpedanz schauen, denn es gibt auch aktive mit relativ niedrigen Eingangsimpedanzen, die das Problem nicht lösen dürften... es könnte vielleicht schwierig werden, eine zu finden, die mehr als 1 MOhm hat, was je nach Piezo schon etwas wenig sein kann...achja .. nett wäre auch noch eine Innenimpedanz <200 Ohm wäre auch noch nett 8)
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo zusammen,

gut, das im Wiki habe ich heute morgen schon angelesen - Symmetrisch, unsymmetrisch - sagte mir nicht viel...

@Sonja: Es ist eine Silmaril von Frank Sievert in Ahorn mit einer Zederndecke. Der Tonabnehmer ist eine Eigenentwicklung von ihm.

Ich werde nächste Woche am Dienstag oder so mal bei ihm anrufen, da kann ich ihn erst wieder erreichen.
Wenn ich richtig dran bin, sind es passive Piezos - es ist keine Batterie vorhanden. Drei verklebte etwa
5-Mark-Stück große Piezos sitzen an der Decke verteilt. Das ganze ist wie schon beschrieben auf zwei Buchsen
verteilt - der unterste Piezo für den Bass auf die linke Buchse und die anderen zwei auf die rechte Buchse.

Gut, ein Vorverstärker also... Werde mich auf jeden Fall erst nochmal mit Frank kurzschließen und dann weiter
berichten. Jedenfalls ist eins schon sicher - ich bin total überrascht, wie die Harfe am Marshall klingt!
Keinerlei Verfälschung hörbar. Meine Takamine mit ihrem Steg-Piezo klingt am Amp total anders, wie "in Echt".
Die Harfe klingt am Amp genau so, wie ohne eingestöpselt - echt der Hammer...

Grüßle Dietmar
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skh
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Beitrag von skh »

Mr. Magic Takamine hat geschrieben: @Sonja: Es ist eine Silmaril von Frank Sievert in Ahorn mit einer Zederndecke. Der Tonabnehmer ist eine Eigenentwicklung von ihm.
Ah! :) Schöne Harfe, Glückwunsch an die Besitzerin. Und viel Spaß beim Experimentieren!

Grüße,
Sonja
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hi Sonja,

Danke! Ja, meine Tochter strahlt immer noch wie ein Honigkuchenpferd, wenn sie sich dran setzt...

Grüßle Dietmar
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Pida
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Beitrag von Pida »

LaFaro hat geschrieben:das Problem bei passiven Piezos ist, dass sie selbst extrem hochohmig im Vergleich zu normalen Verstärkereingängen sind.....deshalb reicht "hochwertiger Preamp" oft nicht aus, weil die manchmal auch relativ niederohmige Eingänge haben.....
In der Praxis habe ich damit noch keine Probleme gehabt - an (Pre-) Amps jedenfalls; bei Volumenpedalen hinter dem PU dagegen schon.

Wegen der zwei Signale wäre es u.U. ohnehin sinnvoll, gleich ein kleines Mischpult zu nehmen oder das Harfen-Problem bei Kauf eines Mischpults für die Band o.ä. (wo die Harfe eben verstärkt zum Einsatz kommen soll) zu berücksichtigen. Damit ließe sich auch das Anpassungsproblem in den Griff bekommen, denn es gibt auch Pulte, bei denen einige Eingänge speziell für den Anschluss passiver Pickups vorgesehen sind oder entsprechend umgeschaltet werden können.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

Pida hat geschrieben:
LaFaro hat geschrieben:das Problem bei passiven Piezos ist, dass sie selbst extrem hochohmig im Vergleich zu normalen Verstärkereingängen sind.....deshalb reicht "hochwertiger Preamp" oft nicht aus, weil die manchmal auch relativ niederohmige Eingänge haben.....
In der Praxis habe ich damit noch keine Probleme gehabt - an (Pre-) Amps jedenfalls; bei Volumenpedalen hinter dem PU dagegen schon......
da kommen sicher einige Faktoren zusammen..:) zum einen ist die Impedanz von Volumenpedalen i.d.R. noch viel niedriger... selbst die "Hochohm-Version" von Ernie Ball kommt "nur" auf 250 kOhm, was aber wiederum andere Vorteile (Stichwort Dämpfung) hat... aber auch Preamps kommen oft nur auf 1 MOhm, was je nach Piezo-Kristall schon mal grenzwertig sein kann. Selbst so gute Preamps wie der D-Tar Equinox kommt nur auf 2 MOhm und das wäre mir persönlich bei "durchschnittlichen" Piezokristall-Impedanzen von ca. 3-4 MOhm zu wenig. Umsonst sind die Eingänge von "expliziten Akustik"-Preamps wie z.B. des Radial PZ-Pre nicht von 1 auf 10 MOhm oder des Headway EDB von 1 auf und 20 MOhm umschaltbar. Allerdings fällt das vielleicht bei Gitarren nicht so auf, aber frage mal Kontrabassisten nach dem Problem der KB-Verstärkung.. Manchmal ist es auch so, dass die mit der Fehlanpassung verbundene Frequenzbeschneidung den persönlichen Klangvorstellungen sogar entgegen kommt.:)
Von der Diskussion über KB-Verstärkung weiß ich aber, dass ein nicht unerheblicher Teil der Sound-Probleme weniger auf "falsche PU's" oder unbrauchbare Verstärker oder EQ's zurück zu führen ist, sondern auf die erwähnte Fehlanpassung.
Vielleicht tritt das Problem aber auch bei Gitarren-Preamps für Akustikgitarren nicht auf, weil alle Hersteller von vorneherein auf eine passende Impedanz der Inputs achten...aber für eine solche These kenn ich den "Markt" viel zu wenig:)
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo zusammen,

habe gerade Antwort vom Erbauer bekommen. Er empfiehlt mir für diese Harfe mit seinem Abnehmersystem einen SR Technology Jam-150-Verstärker.
Begründung (Zitat): Du wirst mit dem Marshall wahrscheinlich nicht zufrieden werden können, da seine internen Vorverstärker auf niederohmige elektromagnetische Pick-ups abgestimmt sind. Der Jam 150plus ist eben speziell auf diesen Pick-up Typ (klassische Gitarre) entwickelt worden.
Und das ist auch dasselbe Funktionsprinzip vom Harfentonabnehmer.

Ja, gut - dann weiß ich bescheid. Kann ich also zwar am Marshall betreiben, bekomme aber nicht das optimale raus - dachte ich mir schon. Dann werde ich da erst mal keine Kohle reinstecken!

Danke - Gruß Dietmar
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