Ich wechsle nie wieder Saiten!

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Ewert
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Beitrag von Ewert »

Saitensprung hat geschrieben:
Ewert hat geschrieben:... ich kann kaum glauben, dass dich der dumpfe klang nicht stört. kontrabass saiten halten auch deswegen länger, weil sie viel dicker sind, als gitarrensaiten, ist auch logisch.

unlogisch finde ich, dass jemand, der in den 70ern schon gitarre spielte, soetwas nicht gleich beim ersten ton hört. auch das sustain ist viel kürzer.

die argumente sind endlos. wenn du aber so anspeuchslos bist, dann spar dir die 20€. ich finde, die wären es allemal wert, alle 6 wochen...:)
Jetzt sei bitte mal nicht ungerecht, Ewert, die Sache mit den Basssaiten kam von mir.
hey saitensprung, bleib mal locker, niemand will dir deine kronjuwelen stehlen. ich habe deinen beitrag über die basssaiten einfach nur überlesen. nichts weiter. sowas kommt doch in einem forum mal vor - keine panik!!! *kopfschüttel*
entschuldige, ich werde das nächste mal genauer lesen.
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Saitensprung hat geschrieben: Jetzt sei bitte mal nicht ungerecht, Ewert,
Du, das war auch gar nicht böse oder frech gemeint. Ich hab mich auch in keinster Weise über dich geärgert. Du solltest dich damit nicht angegriffen fühlen.
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Orange
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Beitrag von Orange »

comandante hat geschrieben: ... zwar werden die Saiten auf meiner Akustik relativ schnell dumpf-mulmiger, aber ab der 2. Woche merke zumindest ich keine Veränderung mehr hin zu noch mehr Mulm ...
Höre ich genau so raus :D !

Bei meiner Lagerfeuerklampfe (Walden) wechsle ich mittlerweile die Saiten auch eher selten da die vom Klangbild her sehr crisp ist und durch die abgenudelten Saiten irgendwie nicht so "aufdringlich", aber noch immer sehr ordentlich klingt.

Bei meiner Breedlove wechsle ich die Saiten regelmäßig sobald der Klang zuviel nachgelassen hat. Die ist vom Klangbild her auch gaaaaanz anders und auch mit schlechten Saiten noch immer pipifein 8) !
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Bei den Nylons bin ich praktizierender Häufigwechsler. Vor allem, wenn
die Bässe optisch angegriffen wirken, ist es meist schon so weit. Ich mag
das Procedere und den frischen Klang, der sich allerdings bei manchen
Saiten erst nach einer gewissen Einspielzeit einstellt. Außerdem probiere
ich immer gerne mal was Neues aus, auch in der Hoffnung, zufällig die
Überfliegerkombination für ein Instrument zu finden. Bei der ich dann
vielleicht bleiben würde – oder auch nicht…

Bei der Frage, wann denn Saiten zu wechseln sind, fällt mir ein anderer
Gedanke ein, auf den ich mal in einer Ausgabe der Akustik-Gitarre gestossen
bin. Der Einfachheit halber verlinke ich mal zu meinem Post im alten
Konzertgitarrenforum: Saitenzug und Deckenwölbung
Gruß
von
Ralf
pit_s_xroad
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Beitrag von pit_s_xroad »

Hi...

eigentlich ist schon fast alles gesagt...

spätestens wenn man die Gitarre nicht mehr sauber gestimmt bekommt ist ein Wechsel fällig...

Bei Stahlsaiten erhöht auch der festgebackene Schmodder unter der Saite, besoders den nicht umsponnenen, den Abrieb auf den Bünden beim Saitenziehen... und genau dieses rauhe Gefühl beim Greifen mag ich selbst auch nicht...

desweiteren sind doch soweit ich weiß Kontrabaßsaiten geschliffen :?: , will sagen der Schmutz kann sich nicht so auf den Saiten festsetzen, wie bei ungeschliffenen...

Grüße
PIT... 8)
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Dass Kontrabasssaiten geschliffen sind hat wohl eher den Zweck Griffgeräusche zu verringern. Ein Kontrabassist wird seine Saiten immer nach dem Spiel abreiben!
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

E-Basssaiten!
Ich habe die Ende der 70er Jahre nach einiger Zeit immer in Spiritus gelegt und ausgekocht. Das ist kein Witz, das stinkt zwar gewaltig, die Saiten klingen danach fast wie neu wenn der Dreck raus ist. Jetzt aber keine Fernbedienungen auskochen…
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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Gast

Socken wechseln

Beitrag von Gast »

Hallo,
Saiten wechseln ist wie Socken wechseln, nicht immer aber immer öfter!
Hi
Hei
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

zur haltbarkeit von kontrabasssaiten. auf bundlosen instrumenten halten saiten wesentlich länger. auf meinem frettless sind die saiten seit mindestens 1993 drauf, :shock: ich habe es selbst nicht geglaubt, gerade mal nachgerechnet wie lange ich den in meiner obhut habe, ich habe die saiten noch nie gewechselt, sie klingen immer noch ok. das müssen rotosound roundwound sein. allerdings spiele ich den auch sehr selten. ich nehme an, dass die bünde den saiten ganz schön zu schaffen machen. außerdem werden (bei den klassikern) die kontrabässe ja sehr oft gestrichen und nie mit fingernägel gespielt.
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Herigo
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Re: Socken wechseln

Beitrag von Herigo »

doc hat geschrieben:Hallo,
Saiten wechseln ist wie Socken wechseln, nicht immer aber immer öfter!
Hi
Hei
genau, ich wechsel alle 4 wochen, egal ob die schmutzig sind oder nicht.
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Herigo hat geschrieben:zur haltbarkeit von kontrabasssaiten. auf bundlosen instrumenten halten saiten wesentlich länger. auf meinem frettless sind die saiten seit mindestens 1993 drauf, :shock: ich habe es selbst nicht geglaubt, gerade mal nachgerechnet wie lange ich den in meiner obhut habe, ich habe die saiten noch nie gewechselt, sie klingen immer noch ok. das müssen rotosound roundwound sein. allerdings spiele ich den auch sehr selten. ich nehme an, dass die bünde den saiten ganz schön zu schaffen machen. außerdem werden (bei den klassikern) die kontrabässe ja sehr oft gestrichen und nie mit fingernägel gespielt.

Leider habe ich da wieder einige "Aber".:wink:
Das erklärt jetzt nicht die ( immer mal wieder zu lesende) Aussage, dass Gitarrensaiten auch an Klang verlieren, wenn man sie gar nicht spielt. Basssaiten seit fast 20 Jahren - das steht in keinem Verhältnis zu alternden Gitarrensaiten.
Zweitens: Wenn es an den Fingernägeln liegt, dass Gitarrensaiten im Klang nachlassen, dann halte ich dagegen, dass ich nicht mit Fingernägeln spiele. Außerdem nehme ich an, dass mit Nägeln oder Plektren bespielte Saiten nicht diesen Talg-Schweiß-Schmodder abbekommen, wie solche, die mit dem Finger gespielt werden.
Drittens: Auch ein Kontrabass wird mit den Fingern gespielt und zwar immer am Hals, auch wenn er sonst mit dem Bogen gestrichen wird. Dazu finde ich, dass so ein Bogen ganz schön rauhe Haare besitzt, was m.E. die Saiten doch viel doller angreifen müsste.

Ich habe versucht mal einen Klavierspieler zu befragen, aber der hatte wieder wenig Ahnung von Gitarrensaiten. Gibt es denn keinen, der hier mal eine fundierte Erkenntnis liefern kann?
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Einer der Gründe, warum alte Saiten dumpf klingen ist, dass sich die Umwicklung gegenüber dem Kerndraht lockert. Deshalb sollten Roundcore-Saiten kurzlebiger sein. Die Umwicklung bewegt sich dann relativ zum Kern und entzieht Energie, was zu Dämpfung führt.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

@saitensprung, du hast mit deinen "abers" durchaus recht. aber wer will von einem streichinstrument eine "drahtigen" klang. das muss dumpf sein sonst hält man den "bogen" ja gar nicht aus, das gleiche gilt natürlich für den gezupten kontrabass. dass ist bass der mit einem e-bass sound wenig zu tun hat.
die bezeichnung ok gilt natürlich auch nur für den fretless-sound, da drehe ich auch jetzt noch die höhen am bass zurück, damit halt dieser schöne mittig singende typische fretless klang entsteht. die saiten klingen schon dumpf und haben kein draht mehr, sollen sie auch nicht, aber eben auch nicht plop, die haben schon noch ton.
bei den normalen e-bässen wechsle ich im verhältnis zur spielzeit noch viel häufiger wie bei gitarren.
der bassit der coverband dengelt die saiten bei einem gig platt. die sind wirklich tot und das kommt nicht vom schweiß sondern seiner extrem harten spielweise. deshalb leihe ich im auch keine bässe mehr wenn wir zusammen spielen. bei mir halten die so 20-30 stunden. ganz frisch mag ichs nicht so, aber nach einer stunde sind die richtig. ich nehme schon drahtig brilliante saiten von DR (low riders).
beim klavier wird ja nicht gezupft sondern gehämmert, die saite also kaum gedehnt beim anschlag, außerdem spielt bei denen ja die bespielbarkeit kaum eine rolle, der kern wird also um ein vielfaches dicker sein, der umwickelte draht hat damit mehr halt und wird auch nicht so gekrümmt. damit fällt auch die federkraft, die den draht wieder etwas in richtung "gerade" ziehen will nicht so stark aus.
ich denke man darf das einfach nicht vergleichen, selbst nylonsaiten sind anders als steelstrings einer akustik-gitarre.
und es ist ja wirklich so, daß die spielweise entscheidend die lebendauer der saiten mitbestimmt. wenn ich viele gigs spielte, waren die saiten im vehältnis schneller fertig, weil ich dabei einfach etwas härter spiele. im prinzip halten bei mir die saiten heute länger als früher, nicht nur weil weniger gigs. ich denke entweder ist das material tatsächlich besser geworden oder weil man im alter einfach eine trockenere haut hat. ich habe nie billigsaiten verwendet, daran liegt es sicher nicht.
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Dex
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Beitrag von Dex »

@Mischkin: Eine neue Theorie, interessant. Das glaube ich müsste man aber eher im höheren Frequenzbereich hören, was Heißt: Schnarren! ................................Nein..........wilde Theorie. Würd ich verwerfen. Die nicht umwickelten Saiten dürften dann kaum Klang verlieren, was sie aber tun; nicht ganz so stark wie die umwickelten, aber deutlich hörbar. Die Drecktheorie gefällt mir definitiv am besten. Nicht nur weil sie Jahrzehnte Erfahrung mitbringt, sie passt auch in meine Denke.
Verbunden mit der Bundstabreibverschleißerscheinung -kennt Ihr noch das gute alte Galgenspiel? - und eventuellem Plektralschliff, hätt ich als Saite auch irgendwann die Faxen dicke, gelle?

Schließe mich Herigo an: Alle vier Wochen etwa. Den Unterschied hört man. Ob er einem wichtig ist ist wohl ne persönliche Sache. Aber ein halbes Jahr oder länger könnt ich mir so gar nicht vorstellen. Dass man sich an den kaputten Klang gewöhnt wenn man für sich alleine spielt und keinen Vergleich hat ist klar, macht aber nichts besser.
Also, was war noch mal Trumpf?
Mischkin
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Beitrag von Mischkin »

Da schnarrt natürlich nix. Es ist ja nicht so, dass die Umwicklung zum Kern hin schlüpft wie ein zu großer Socken. Ausserdem ist sie nicht über die ganze länge der Saite locker. Durch die Bremswirkung ändert sich erstmal das Obertonspektrum. Die Saite klingt "anders" und dumpfer. Die Theorie ist übrigens gar nicht neu. Hat z.B Stefan Grossman schon vor vielen Jahren gesagt. Die neueren Saiten halten auch deshalb länger, weil die jetzt Sechskantdraht als Kern haben. Da verkrallt sich die Wicklung besser.
Wie ich auch geschrieben habe ist das Lockern der Wicklung ein Anteil am geschehen. Ätzender Schweiß und das Zusatzgewicht und die Dämpfung durch Dreck tun natürlich auch ihren Anteil.
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