kompensierte Stegeinlage
Moderator: RB
kompensierte Stegeinlage
Hallo, in einer Sache möchte ich mal Meinungen sammeln, kann sein, das
Thema ist hier lange durch. Meine "Musima" hat das nicht, andere auch nicht. Bevor ich die Stegeinlage zum Tieferlegen hergenommen habe,
kaufte ich einen Ersatz, falls es schiefgeht. Diese hat das kompensierte
h. Da das Abfeilen gut ging, habe ich die alte wieder eingebaut etwa 1mm
niedriger und es ist gut so. Falls ich jetzt Lust auf "noch tiefer" habe, wäre
die andere Einlage dran - diesmal mit Fräsmaschine . Wie hörbar ist der Unterschied mit dem kompensierten h ? Ab welcher Lage ist das ein Muss ?
V.H.
Thema ist hier lange durch. Meine "Musima" hat das nicht, andere auch nicht. Bevor ich die Stegeinlage zum Tieferlegen hergenommen habe,
kaufte ich einen Ersatz, falls es schiefgeht. Diese hat das kompensierte
h. Da das Abfeilen gut ging, habe ich die alte wieder eingebaut etwa 1mm
niedriger und es ist gut so. Falls ich jetzt Lust auf "noch tiefer" habe, wäre
die andere Einlage dran - diesmal mit Fräsmaschine . Wie hörbar ist der Unterschied mit dem kompensierten h ? Ab welcher Lage ist das ein Muss ?
V.H.
Hallo V.H.,
zu empfehlen ist die Kompensation auf jeden Fall, die Intonation wird auf jeden Fall besser... aber von den vorgefertigten Stegeinlagen rate ich ab. Erstens sind die meist aus Kunststoff (gasp!!) und nicht aus Knochen, ausserdem sollte so eine Kompensation möglichst individuell auf die Gitarre abgestimmt sein (auch auf die verwendete Saitenstärke). Oft braucht auch die tiefe E-Saite ein bisschen Kompensation, nicht nur die b-Saite.
Am besten einen Knochenrohling besorgen und das Dingen selber machen, ist nicht schwer.
Bei mir sieht das dann so aus (ich hab' alle meine Gitarren kompensiert):

zu empfehlen ist die Kompensation auf jeden Fall, die Intonation wird auf jeden Fall besser... aber von den vorgefertigten Stegeinlagen rate ich ab. Erstens sind die meist aus Kunststoff (gasp!!) und nicht aus Knochen, ausserdem sollte so eine Kompensation möglichst individuell auf die Gitarre abgestimmt sein (auch auf die verwendete Saitenstärke). Oft braucht auch die tiefe E-Saite ein bisschen Kompensation, nicht nur die b-Saite.
Am besten einen Knochenrohling besorgen und das Dingen selber machen, ist nicht schwer.
Bei mir sieht das dann so aus (ich hab' alle meine Gitarren kompensiert):
Die Kompensation der H-Saite ist eine etwas neuere Erfindung. Ich nehme an, sie ist erst in den letztn 15, höchstesn 20 Jahren in den allgemeinen Steelstring-Bau eingeflossen. Larrivee macht es schon lange, Taylor auch, desgleichen seit einiger Zeit Martin. Heute ist es beinahe schwierig, eine Steelstring ohne gesonderte Kompensation der H-Saite zu finden. Man hat wohl festgestellt, daß die Intonation insgesamt bedeutend besser damit wird. Auch hat das ganze einen physikalischen Grund: Die H-Saite hat von allen 6 Saiten den zweitdicksten oder sogar den dicksten Kern. Na jut, sie besteht auch nur aus diesem Kern, aber der Kern der Saite ist das, was für die Elatizität und damit die schwingende Länge maßgeblich ist, egal ob umwickelte oder nicht umwickelte Saite. Zudem hat sich nun auch noch als vorteilhaft herausgestellt, die tiefe E-Saite eher noch einen mm länger schwingen zu lassen. Das kann man in die Oberkante der Stegeinlage einarbeiten, wie es H-Bone gemacht hat. H-Bone: Schäm dich und stell dich 10 Minuten in die Ecke. Wenn das eine der altertümlichen Stegeinlagen sein soll, wie sie in den durchgehenden Schlitzen sitzen, ist sie zu kurz und das sieht der Purist sofort.
Ich habe einmal eine Stegeinlage für eine Larrivee neu gemacht, weil sich in das Material der Original-Einlage eine Nut hineingefressen hatte, an der Stelle, an der die H-Saite darüber lief. Da habe ich mir gedacht, ich nehme gleich Knochen, das soll doch klanglich so gut sein. Und da kam die Frage auf, wie die Kompensation der H-Saite zu bewertstelligen wäre. Ich habe ein passendes, quaderförmiges Stück gehabt, das auch schon die richtige Dicke hatte und damit war der Rest recht einfach.


Hier habe ich das Ganze einmal beschrieben.
Was Deinen Rohling betrifft: Ich weiß nicht, ob der aus dem billigen, erwas zäh-elastischen Kunststoff ist, dann ist tatsächlich eher abzuraten. Wenn es sich aber um ein hartes Material handelt, spricht nichts dagegen, es damit einfach mal zu probieren.
Ich habe einmal eine Stegeinlage für eine Larrivee neu gemacht, weil sich in das Material der Original-Einlage eine Nut hineingefressen hatte, an der Stelle, an der die H-Saite darüber lief. Da habe ich mir gedacht, ich nehme gleich Knochen, das soll doch klanglich so gut sein. Und da kam die Frage auf, wie die Kompensation der H-Saite zu bewertstelligen wäre. Ich habe ein passendes, quaderförmiges Stück gehabt, das auch schon die richtige Dicke hatte und damit war der Rest recht einfach.


Hier habe ich das Ganze einmal beschrieben.
Was Deinen Rohling betrifft: Ich weiß nicht, ob der aus dem billigen, erwas zäh-elastischen Kunststoff ist, dann ist tatsächlich eher abzuraten. Wenn es sich aber um ein hartes Material handelt, spricht nichts dagegen, es damit einfach mal zu probieren.
- Saitenheimer
- Beiträge: 749
- Registriert: Fr Feb 11, 2005 6:24 am
- Wohnort: Ansbach / Franken
Das mit der Kompensation hab ich schon bei meiner 82er Ibanez.RB hat geschrieben:Die Kompensation der H-Saite ist eine etwas neuere Erfindung. Ich nehme an, sie ist erst in den letztn 15, höchstesn 20 Jahren in den allgemeinen Steelstring-Bau eingeflossen. Larrivee macht es schon lange, Taylor auch, desgleichen seit einiger Zeit Martin.
Im Gegensatz zu den 2 mm dicken Stegeinlagen, die meine Gitarren sonst so haben, hat das Teil ganze 5 mm.
Ich weiß allerdings nicht, ob die Concord-Modelle das auch schon so hatten.
Stefan
Mir ist zwar so grob klar, wozu diese Kompensation gut ist, aber wird durch die schräge Lage des Stegs nicht schon eine Kompensation erreicht ?
Der alte Steg auf meiner Lady war ohne diese kompensatorische Abstufung, allerdings waren die Kerben darin bereits so tief, daß ein neuer her mußte. Und der Neue hat diese Abstufung.
Daß sich da allerdings groß etwas an der Intonation geändert hätte, kann ich nicht behaupten. Die "Unreinheiten" in der Stimmung, die meine Klampfe vorweist, waren nach dem Austausch genauso vorhanden wie vorher. Das einzige, was sich geändert hatte, war, daß ich plötzlich eine höhere Saitenlage hatte, die ich durch Abfeilen des Stegs wieder auf die vorherige Höhe korrigieren mußte.
Oder verbirgt sich da ein Geheimnis, was sich dem Zupfer erst bei Klampfen ab einer gewissen "Güteklasse" erschließt ? Immerhin glaub ich euch ja, daß ihr wißt, wovon ihr redet.
Der alte Steg auf meiner Lady war ohne diese kompensatorische Abstufung, allerdings waren die Kerben darin bereits so tief, daß ein neuer her mußte. Und der Neue hat diese Abstufung.
Daß sich da allerdings groß etwas an der Intonation geändert hätte, kann ich nicht behaupten. Die "Unreinheiten" in der Stimmung, die meine Klampfe vorweist, waren nach dem Austausch genauso vorhanden wie vorher. Das einzige, was sich geändert hatte, war, daß ich plötzlich eine höhere Saitenlage hatte, die ich durch Abfeilen des Stegs wieder auf die vorherige Höhe korrigieren mußte.
Oder verbirgt sich da ein Geheimnis, was sich dem Zupfer erst bei Klampfen ab einer gewissen "Güteklasse" erschließt ? Immerhin glaub ich euch ja, daß ihr wißt, wovon ihr redet.

Ich spiele auf:
"The LADY" Washburn D10 CE/B (mit Cutaway !!!)
Harley Benton HBD-112
Fender Squier Strat
"The LADY" Washburn D10 CE/B (mit Cutaway !!!)
Harley Benton HBD-112
Fender Squier Strat
Bushido, einen Effekt hat diese "Fein-Kompensation" sicherlich, der schräg eingesetzte Steg macht erstmal das Grobe, aber da gibt es diesen infamen Sprung zwischen G-Saite (dünnster Kern) und B-Saite (dickster Kern). Das kann die Schräge alleine nicht leisten.
Ich bin, wie oben erwähnt auch kein Freund von "standard-kompensierten" Fertig-Stegeinlagen, wenn's richtig sein soll, sollte jede Saite per Vergleich Flageolett(12)/gegriffen(12) einzeln kompensiert werden. Wenn man das nicht macht kann man's offengestanden gleich lassen, es hängt nämlich stark von Mensur, Saitenstärke und Saitenlage ab.
Eine Rolle spielt diese Feinkompensation eigentlich vor allem bzw. nur in den höheren Lagen, ich denke mal so zwischen 7. und 21. Bund, nach oben immer heftiger.
Theoretisch könnte ich's ja auch bleiben lassen, ist mir doch alles jenseits des 4. Bundes unentdeckte Wildnis
Gruss, H-bone
Ich bin, wie oben erwähnt auch kein Freund von "standard-kompensierten" Fertig-Stegeinlagen, wenn's richtig sein soll, sollte jede Saite per Vergleich Flageolett(12)/gegriffen(12) einzeln kompensiert werden. Wenn man das nicht macht kann man's offengestanden gleich lassen, es hängt nämlich stark von Mensur, Saitenstärke und Saitenlage ab.
Eine Rolle spielt diese Feinkompensation eigentlich vor allem bzw. nur in den höheren Lagen, ich denke mal so zwischen 7. und 21. Bund, nach oben immer heftiger.
Theoretisch könnte ich's ja auch bleiben lassen, ist mir doch alles jenseits des 4. Bundes unentdeckte Wildnis


Gruss, H-bone
Hallo, mein Stimmgerät ist noch so ein altes Teil mit Zeiger.
Ich mache also folgendes : Die Abweichungen mit dem alten Steg
schreibe ich auf und vergleiche das dann mit der anderen Einlage.
Bin selber jetzt spitz drauf. Das dauert aber etwas, weil ich diesmal
abfräsen will, um genau plan zu bleiben. Ich melde mich dann.
V.H.
Ich mache also folgendes : Die Abweichungen mit dem alten Steg
schreibe ich auf und vergleiche das dann mit der anderen Einlage.
Bin selber jetzt spitz drauf. Das dauert aber etwas, weil ich diesmal
abfräsen will, um genau plan zu bleiben. Ich melde mich dann.
V.H.
Hallo, ein vorläufiges Ergebnis, damit keiner meint, es tut sich nichts mehr :
Die Stegeinlage ist fertig gefräst (100% plan) - ist eigentlich einfach,
aber die Fräsmaschine steht im anderen Teil der Firma. Man kann
heutzutage nicht mehr so wie früher...
Ich meine, am Wochenende geht das über die Bühne.
Die Saitenlage wird (am Steg) 0,4-0,5mm flacher, was die Intonation
nicht sehr beeinflussen sollte, aber die Spielbarkeit insgesamt.
V.H.
Die Stegeinlage ist fertig gefräst (100% plan) - ist eigentlich einfach,
aber die Fräsmaschine steht im anderen Teil der Firma. Man kann
heutzutage nicht mehr so wie früher...
Ich meine, am Wochenende geht das über die Bühne.
Die Saitenlage wird (am Steg) 0,4-0,5mm flacher, was die Intonation
nicht sehr beeinflussen sollte, aber die Spielbarkeit insgesamt.
V.H.
Die Concord hatte es noch nicht, aber die V500, die stammt aus der selben ÄraSaitenheimer hat geschrieben: Das mit der Kompensation hab ich schon bei meiner 82er Ibanez.
Im Gegensatz zu den 2 mm dicken Stegeinlagen, die meine Gitarren sonst so haben, hat das Teil ganze 5 mm.
Ich weiß allerdings nicht, ob die Concord-Modelle das auch schon so hatten.
Stefan


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Gitarren:
Takamine Ltd 99 - Ovation Pinnacle 3662 - Sharp XU-311 12-String - Ibanez Concord Mod. 752 - Ibanez V 500 - Harley Benton Resonator - Hohner Porty Steelstring - Stagg 5-String Bluegrass Banjo - SX Vintage Series Telecaster - Artisan ES 335 Repli - und einige Framus Bluesgitarren...