Eddie hat geschrieben:Moin,
ist es nicht beruhigend zu wissen, daß laut Philonius Talent Quatsch ist und
Übung alles
In jedem von uns steckt ein Jimi Hendrix - wir müssen nur Gitarre üben
bis der Arzt kommt und schon gelingt es uns mit einer Strat, Fuzz
und einem Wahwah-Pedal ein "Star spangled spanner" mit so schönem
Fliegeralarm und Bombenexplosionen wie damals in Woodstock.
Und es sollte auch kein Problem sein, eine mindestens genau so ins-
pirierende Version von Dylans "All along the Watchtower" aufzunehmen -
alles nur Übung....
Apropos Dylan:
Gilt die Relation 97% Übung / 3% Talent auch für das Texten?
Oder wo doch gerade das Mozart-Jahr begonnen hat - reichen auch
3% Talent fürs Komponieren
Grüße und ein frohes neues Jahr!
Eddie
Stop, stop... Du wirfst Äpfel und Birnen durcheinander

...
Das eine ist Komponieren und das andere ist das rein technische Wiedergeben von Musik auf einem Instrument mit einer gewissen Virtuosität. Dazu braucht man kein Talent, das muß man lernen. Eine Sache, mit der Mr. Dylan ja nicht gerade prahlen kann. Und auch Jimi's Spiel halte ich nur für bedingt genial. Mit diesem Beispiel wollte ich nur klar machen, dass auch er sein Handwerkszeug lernen musste. Und Gänsehautfeeling ist kein Maß für technische Perfektion! Was nicht heißen soll, selbige wäre nicht in der Lage dieses Auszulösen

.
Ich bin auch der Letzte, der Talent für unwichtig hält. Aber wenn einer sagt, er lernt das nie, weil er kein Talent hat, dann ist er schlicht und ergreifend zu faul. Technische Perfektion ist für jeden mit etwa ähnlichem Lernaufwand erreichbar. Zumindest bis zu einer bestimmten Grenze, die ich persönlich bei den beschriebenen 97 ansetze

. Das beste Beispiel hierfür, sind meiner Meinung nach Leute wie Django Reinhardt. Wobei du jetzt sagen wirst, der hatte besonders viel 'Talent'. Und ich werde dir nicht mal wiedersprechen. Das hatte DER vermutlich wirklich. Aber das allein, wird ihm nicht gereicht haben. Um so gehandicapt so zu spielen wie er, Bedarf es eines unbändigen Ehrgeizes, eiserne Lerndisziplin und eine Willenstärke, die sich vermutlich mit der sprichwörtlichen Sturheit eines Esels messen lassen könnte. Und das sind alles keine Dinge, die man gemeinhin als Talent bewertet.
Ich habe es vielleicht ein wenig plakativ formuliert. Aber trotz allem bleibe ich dabei: Das Thema 'Talent' wird zu hoch gehalten und oft nur vorgeschoben - was technische Virtuosität betrifft jedenfalls.
Viele Grüße, P.