Morris Gitarren

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Saitenheimer
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Morris Gitarren

Beitrag von Saitenheimer »

Hallo Gemeinde,

meine Freundin hat sich heut bei II-Bäääh eine Gitarre ersteigert. Die Firma ist mir völlig unbekannt. Es handelt sich um eine zwölfsaitige Morris.
Könnte vielleicht sogar massiv sein. Würde mich aber auch nicht wundern, wenn das nicht der Fall ist. Dafür war sie billig genug. Hat gerade mal 111 Euronen gekostet.
Vielleicht kennt hier einer diese Marke.

Stefan
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hi Stefan,
schau' doch mal hier: :arrow: Morris Reviews bei Harmony Central

Grüssle aus Herschbruck !
Bob
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Beitrag von Bob »

Hallo Stefan,
Einige Infos findest du auch auf der Morris-Homepage:
http://morrisguitars.com
Nach meinen Informationen bauen die recht hochwertige Instrumente, leider gibt es keinen Vertrieb bei uns. Franco Morone spielt neben seiner Taylor auch Gitarren von Morris.
Viele Grüße,
Bob
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Liebe Gemeinde,

das Teil ist jetzt da.
Offensichtlich hab ich jetzt auch mal die Ar...-Karte gezogen.
Hier die Anzeige bei Ihh-bähhh



http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... %3AIT&rd=1


Nach der Auktion hat er sich dann gemeldet und gemeint, er hat beim Verpacken gesehen, dass der Hals gebrochen ist.
Ich hab ihm dann geschrieben, dass ich das Teil unter der Voraussetzung nehme, dass nichts am Hals repariert wurde. Er meinte, seines Wissens wurde da noch nichts gemacht. Hab´s dann günstiger bekommen. Alles klar soweit.

Als ich die dann ausgepackt hab, hab ich gedacht ich bekomm einen Herzkasper. Ein 16 cm langer Riss am Hals...wäre ja noch zu reparieren.
Aber richtig schön dick, irgendsowas wie Pattex reingeschmiert.
Überall Leimreste. Und dann kommt noch dazu, dass sich der Boden in der Nähe des Halsfußes von der Zarge löst. Auf ca. 20 cm. Da fehlen teilweise schon die Bindings. Wäre das beim Transport passiert, würde man die Einzelteile ja in der Verpackung finden.
Jedenfalls hat die Gitarre nur noch Schrottwert.

Komischerweise meldet er sich auf E-Mails auch nicht mehr. :?
Ich hätte schon da aufhorchen sollen, als von einer Reparatur am Hals die Rede war, die sich dann als Halsriss herausgestellt hat, von dem er behauptet hat, da wäre nichts gemacht worden.
Die missglückte Verleimung wurde einfach verschwiegen, b.z.w. ich angelogen.
Bisher hatte ich nur gute Erfahrungen bei Ihh-bähh gemacht.
Wurde vielleicht mal Zeit, dass es mich auch erwischt.


Stefan
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klaust
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Beitrag von klaust »

Saitenheimer hat geschrieben:Bisher hatte ich nur gute Erfahrungen bei Ihh-bähh gemacht.
Wurde vielleicht mal Zeit, dass es mich auch erwischt.
ohje Stefan, da hat's dich aber wirklich erwischt. Aber erkundige dich doch mal beim eBay-Support wie und was man da machen kann.

Ich hatte auch etwas Pech als ich für meinen Jünsten einen :arrow: MP3-Player zu Weihnachten gekauft habe. Die Anzeige sah ganz gut aus, die Teile gingen immer weg und der Laden war durchweg positiv bewertet.
Dann kam das Gerät und nach ein paar Tagen bemerkte ich, daß das Ladegerät gar nicht in eine deutsche Steckdose reinpasst! Zum Glück konnte ich mir einen Adapter zurechtbasteln. Aber der Anbieter reagiert auch nicht mehr.....
Mittlerweile glaube ich 'eh, daß da nicht alles mit rechten Dingen zugeht bei der Bieterei...besonders bei diesen "Schnäppchenläden"....

Gruss
klaus
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Stefan,

mein Mitgefühl !!!
Mir steht das erste negative Erlebenis noch aus, aber ich bin sicher es kommt irgendwann
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
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RB
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Beitrag von RB »

Das ist doch definitiv ein Fall für den Staatsanwalt. Aber Saitenheimer, man muß bei EBay auch zwischen den Zeilen lesen und die Anzeige in ihrer Gesamtheit würdigen. Wenn einer schreibt "die Gitarre läßt sich von mir spielen", dann liegt darin doch unausgesprochen schon das Eingeständnis, daß damit etwas nicht stimmt. Andernfalls wäre die allgemeinere Aussage "die Gitarre ist bespielbar" näherliegend gewesen. Dann ist festzustellen, daß die Fotos unscharf sind, so daß sie nicht viel erkennen lassen.

Ich würde ihm die Gitarre zurückschicken und einen Brief nebst EMail dazu, mit dem die Anfechtung wegen arglistiger Täuschung erklärt und Zahlung von Kaufpreis sowie Hin-und Rückporto binnen einer Woche angefordert wird. Keine Diskussionen, sondern schlicht das Angebot, daß das der einzige Weg sei, eine Strafanzeige zu vermeiden.
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Tja, ich hab mal den Rat vom Reinhard befolgt.
Die Gitarre geht zurück inklusive eines Einschreibens mit der Erklärung, dass ich ihm die Chance geb die Sache so zu regeln, ansonsten gibt´s nen Strafantrag wegen arglistiger Täuschung.
Dann hab ich ihm das gleiche noch mal per E-Mail geschickt.

Da hat er sich dann endlich gemeldet und gemeint, mir wäre doch dann bekannt gewesen, dass die Gitarre einen Riss am Hals hat.
Stimmt! Aber ich hab die ja nur unter der Voraussetzung gekauft, dass noch nichts am Halsriss gemacht wurde. Und das schriftlich.
Aber der folgende Kommentar von ihm ist schon bewundernswert:

"Du hast gespielt - Du hast verloren - sei wenigstens ein guter Verlierer."
...und noch irgendwas von "Säbelrasseln"

Nächste Woche stell ich Strafantrag. Nicht wegen der Kohle, sondern weil solche Typen meinen sie kommen mit solchen Geschichten immer durch.


Stefan
Aläx
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Beitrag von Aläx »

Hallo Saitenheimer

Ich denke du kannst die Latte noch höher hängen und Strafanzeige wegen Betrug stellen.
Wenn es sich um jemand handelt der diese Dinge schon oft durchgezogen hat weil eben niemand wegen 111 Euronen Stress wollte dann bekommst du das ja wahrscheinlich über die Bewertungen raus.
Sollte sich daraus kein weiterer Verdacht ableiten lassen kann ich dir aus meiner Erfahrung als Ermittlungsbeamter sagen, das solche Typen in der Regel mehrere Kennungen haben die man aber bei konsequenter Ermittlung nachvollziehen kann.
Dazu brauchst du allerdings einen Staatsanwalt der die entsprechenden Beschlüsse verfasst.
Da der Vogel erst auf Androhung eines Strafantrages reagiert hat fürchtet er wahrscheinlich genau dieses.
Also leg noch einen drauf und schreib ihm dass er im Falle einer nichtgütlichen Einigung mit einem Erscheinen vor Gericht zu rechnen hat.
Ob das dann so ist musst du entscheiden aber aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass so ein Schreiben bei einem "Betrüger" ausreicht und er wird dir das Geld wiedergeben.
Sollte er keiner sein, dann wird er dir die Kohle wahrscheinlich auch wiedergeben weil er keinen Stress haben möchte.
Wenn du einen Anwalt kennst dann schreib ihm das auf einem offiziellen Briefbogen. Das wirkt Wunder

dies ist keine Rechtsberatung sondern nur ein Tip

tschau Aläx
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

Hallo Stefan,

ich kann RA RB nur zustimmen.

Natürlich sage auch ich immer: Leute, Ihr müsst zwischen den Zeilen lesen. Doch bei dieser Insertion würde ich auch verdammt sauer reagieren.

Vielleicht kennt einer 'nen guten RA? 8)

Ich drück Dir die Daumen.
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Saitenheimer hat geschrieben:(..) und noch irgendwas von "Säbelrasseln" (..)
Vielleicht könnte man sich wegen dem angesprochenen "Sabelrasseln" auch bedroht fühlen. Hängt davon ab, wie das artikuliert wurde. Das interessiert dann bestimmt auch die Staatsanwaltschaft.

Vor einigen Jahren war ich mal kurz davor, Strafantrag "aus allen rechtlichen Gründen" zu stellen. Der Tip kam von einem Rechtspfleger der Staatsanwaltschaft. In diesem Fall prüft die Staatsanwaltschaft, welche Verstöße vorliegen und geht entsprechend dagegen vor. Dies nur als Hinweis.

Bitte halte uns auf dem Laufenden über diese Sache. Ich drücke Dir die Daumen.
Liebe Grüße
Bernd
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Ich bleib jedenfalls dran.
Er hat ja auch gemeint, dass er die Gitarre nicht annimmt, wenn ich sie zurückschicke. Hingeschickt hab ich sie.
Ich muss mich jetzt nur noch erkundigen, ob´s besser ist die Annahme dann auch zu verweigern. Irgendwie find ich das langsam nervig.

Stefan
Woodstock
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Beitrag von Woodstock »

Hi Stefan!

Bleib dran. Es ist Betrug, sonst nichts. Nur scheuen sich die meisten, was gegen diese leute zu unternehmen. Ebay jedenfalls unternimmt nichts. Deshalb fühlen sie sich sicher und neigen auch noch dazu, einen zu verhöhnen.
Ich werde nächste Woche auch gegen jemanden Anzeige und Strafantrag (wichtig, falls die StA nur eine Unterschlagung draus macht) stellen. Zwar wegen eines noch viel geringeren Betrages, aber es geht nicht an, dass man weder liefert noch irgendwie reagiert. Und auch falsche Artikelbeschreibungen sind ein ekelhaftes Übel. Meist bewerten einen die Gesellen dann noch negativ. Ich nenne das Rachebewertungen. Da verweise ich dann auf meine extra angelegte Webseite: www.bwedel.de/revenge
(Mosert jetzt aber bitte nicht so arg rum wegen dem Schrott, den ich kauf 8) )

Viel Glück jedenfalls, ich kann mitfühlen!
Bild
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Gitarren:
Takamine Ltd 99 - Ovation Pinnacle 3662 - Sharp XU-311 12-String - Ibanez Concord Mod. 752 - Ibanez V 500 - Harley Benton Resonator - Hohner Porty Steelstring - Stagg 5-String Bluegrass Banjo - SX Vintage Series Telecaster - Artisan ES 335 Repli - und einige Framus Bluesgitarren...
Woodstock
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Beitrag von Woodstock »

...ach ja, zuMorris wollt ich eigentlich noch was sagen:

Morris macht relativ peiswerte Gitarren, in aller Regel nichts massives. Ich habe mal zwei besessen, eine zeit lang. Sie sind gar nicht so schlecht, ganz brauchbar gefertigt und auch durchaus gut spielbar, evtl. muß man halt ein wenig an Hals, Steg und Nuß einstellen. Klingen tun sie ganz gut, ich sag mal, es sind preisgünstige Gitarren für den Einstieg oder als Lagerfeuergitarre, für alle Tage oder so. Man kann Freude daran haben und macht nicht viel Geld kaputt.

Jedenfalls kein "Schrott aus Prinzip"
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hallo Woodstock,

ich hoffe du nimmst mir das was jetzt kommt nicht allzu übel... :twisted:

Wenn ich 'ne Gitarre für 11 Euro ersteigere, dann erwarte ich nicht viel mehr als lackiertes Brennholz... Tatsache, darum würde ich es niemals tun !
Eine Konzertgitarre für 39 Euro... was bringt da noch ein "gepflegter Zustand" - sie ist mit Sicherheit auch mit intaktem Steg nur Schrott, sonst hätten mit Sicherheit mehr Leute auf die "Meistergitarre" geboten und der Kaufpreis wäre dem Instrument angemessen gewesen.

Hier beweist sich doch nur - und das zurecht - der Satz: "You get what you pay" - zugegeben, entspricht nicht ganz der neo-deutschen Mentalität von "Geiz ist geil", nämlich für lau hervorragende Qualität zu bekommen.

Ich habe in deutschen Wohnzimmern viele Gitarren gesehen - rein nach dem Motto: "Ich habe übrigens auch eine Gitarre !" - an denen sich Stege gelöst haben, die Decken gerissen, die Bundenden blutige Wunden gerissen haben, die wortwörtlich unspielbar waren - und Tatsache: die Leute haben das nicht bemerkt ! Nee, sie fragen auch noch mit leuchtenden Augen der Erwartung: "Ist das eine Gute ?????"

Und für genau solche Gitarren scheinst du aber ein ausgeprägtes Faible zu haben... :shock:

Bitte nimm mir einen leichten Anflug von Sarkasmus nicht übel (dafür bin ich hier eh' berüchtigt), aber denkst du nicht dass du vielleicht den "Jetzt Bieten" Knopf nicht ganz sooo schnell drücken solltest...

Nix für ungut... (wie der Bayer sagt :wink: )

und Gruss von

H-bone
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