Servus,
ich habe mit der Em-Pentatonik angefangen und diese komplett auswendig gelernt. Der Vorteil daran ist: Wenn man das, was man bei der Em-Pentatonik im 12. Bund spielt in den 9. Bund verschiebt, wird sie zur E-Dur-Pentatonik. Wenn man sie in den 7. Bund veschiebt, wird sie zu Hm-Pentatonik.
Damit kann man schon einiges an Tonarten abdecken. Weiters habe ich auch die Am-Pentatonik vom 5. Bund aufwärts gelernt. Ich würde z. B. zu einem Lied in C-Dur nicht die C-Dur-Penta spielen sondern eben die Am.
Aaaaaber, und jetzt kommt das Gemeine, was auch der Uwe gemeint hat: Diese Pentatoniken zu beherrschen, heißt nicht, dass man einfach rauf und runternudeln kann, nach dem Motto "wird schon passen". Es gibt nämlich nur ganz wenige Lieder, wo wirklich
jeder Ton der erlernten Pentatonik auch zu den gespielten Akkorden des Liedes passt. Es gibt da leider auch ganz schön viele Akkorde, wo sich dann die Töne der Pentatonik reiben oder ganz einfach nicht dazupassen. Auch wenn es sich anfangs garnicht so anhört.
Schau Dir dazu nochmal meinen "Dock-of-the-Bay-Improvisations"-Fred an. Bei "Dock of the Bay", so dachte ich mir, das ist ja in G-Dur, nudel ich einfach fröhlich die Em-Penta rauf und runter und fertig.
Leider hat das Lied auch einen H-Dur und einen E-Dur - Akkord. Und bei diesen beiden Akkorden gibt es mehrere Töne auf der Em-Penta, die nicht dazupassen und dann reibt sichs. Man hat dann drei Möglichkeiten (ja, es gibt sicher noch mehr, aber an den dreien arbeite ich gerade):
1. Man findet die Töne, die nicht dazupassen und weicht ihnen aus.
2. Man findet die Töne, die eben schon dazupassen und versucht, bei den betreffenden Akkorden dort zu "landen"
3. ähnlich wie Punkt 2: Man spielt die Töne, die auch in den Barregriffen der Akkorde vorkommen, da ist man überhaupt auf der sicheren Seite.
Ich war erst total stolz auf mich, als ich die Pentatonik auswendig konnte und dann massiv enttäuscht, dass sie garnicht überall passt und dass es doch sehr viel komplizierter ist, als ich zuvor erhofft hatte.
Na jedenfalls ist das gerade eine Sache, an er ich arbeite, also zu versuchen, wenn ein so ein Akkord kommt, die richtigen Töne zu spielen an Hand der genannten drei Möglichkeiten. Ist nicht so einfach, aber es wird schon.
Sollte es mir wider Erwarten nicht gelingen, das auszumerzen, wird mir wohl nix anderes übrigbleiben, als zu jedem Lied in unserem Repertoire, zu dem ich ein Solo spiele, eben ein solches genau auszuchecken, zu tabulieren und auswendig zu lernen und dann eben immer nur dieses eine - und kein anderes Solo - zu spielen.
Na ja, schaumermal, wie es weitergeht.
