Pentatonik-Skalen

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Herigo
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Beitrag von Herigo »

ich muss dazu jetzt auch noch was dazu senfen.

die letzten beiträge sind doch ziemlich zutreffend (brauchen etwas geduld, verwirren vielleicht zunächst) und effektiv.

ich spielte eigentlich von anfang an eher diatonische leitern, in dur und moll immer schön getrennt, wenn ich wusste welche akkorde das lied hatte stellt ich jedoch oft fest, dass eine c-dur tonleiter sich nicht gut über ein lied anhört das offensichtlich in c-dur zu stehen schien.
später erst erfuhr ich etwas über die pentatonik, damit schien das problem lösbar, die teils störenden halbtöne waren weg.
aber beim blues klang das immer noch nicht bluesig, eher wie ein folklore tonleiter etwas japanisch sogar. da fiel mir auf, dass manche gitarristen die töne zogen und somit das bluesig schreiende hinbekammen. so richtig bluesig war es aber noch nicht. dann wurde ich gewahr, das die blueser töne spielten die scheinbar überhaupt nicht in die entsprechende tonart passten aber dadurch erst das ganze flüssig wurde, es dämmerte, dass das bluenotes sein könnten und gleichzeitig etwas mit chromatischen durchgangstönen zu tun haben könnte.
dieser ganze prozess dauerte bestimmt 10 jahre, kein youtube, kein internet, kein lehrer der von sowas ahnung hatte, nur andere musiker die sich das gegenseitig zeigten.
und dann fing es erst an. es gab die ersten cassetten und videos mit starlicks, lukather und eric johnson waren meine ersten, dann kaufte ich mir das songbook zu jeff becks guitar shop und später ein paar jam track von santana (*1), hank marvin, eric clapton und gary moore, da waren schon fast 20 jahre rum. ich konnte zwar zu den jamtracks bald recht gut spielen aber nicht gut improvisieren, bzw. manchmal schon aber klang und charakter entstanden dabei eher zufällig (gebe zu, ist auch heute noch manchmal so, aber wird besser).

wie gesagt, geht es mir hier ums improvisieren, natürlich habe ich die ganz zeit musik gemacht und soli gespielt, aber mehr oder weniger immer ziemlich auskomponiert oder eben nachgespielt.

so langsam (mein haupttempo) merkte ich auch wie wenig man sich an den skalen festhalten darf oder besser gesagt wie man sie mischen kann. in den jahren vorher fiel mir auf, dass die scheinbar durch das solierende mitdudeln heraus gefundene diatonische leiter den später herausgehörten akkorden widersprachen. warum gefiel mir eine d-dur leiter über einen Em7 besser als eine e-moll diatonische oder pentatonische leiter? obwohl danach vielleicht ein f#m7 kam und kein D dafür aber noch ein G. so langsam fing ich an zu begreifen was modales improvisieren überhaupt ist oder sein kann, ich spielte also in E-dorisch. jetzt komme ich wieder auf santana (*1) zurück. Ich hatte von anfang an so eine leichtes latinflair in den soli, das ergab sich bei akkorden auf die meine diatonischen leitern zu passen scheinten auf andere klang das grausam.

Hatte zwar gehört, dass santana oft dorisch spielt aber auch den generalfehler gemacht, wegen den weitverbreiteten „falschen“ kirchentonleitertabellen, dorisch zb. bei Amoll von C abzuleiten und zu meinen das wäre jetzt d-dorisch. Es geht übrigens um „oye como va“. Klang natürlich s**ei*se (???), klar weil in D7/9 ein f# ist und kein f. also ersetzte ich mal f durch f# und hatte dann die mir bereits bekannte form d-mixolydisch, die ergibt sich also aus den tönen der g-dur tonleiter. Aha also kein c-dur? Was mach ich jetzt mit dem Am7. Wenn ich von g-dur ausgehe ist a die zweite stufe also dorisch (diese denke ist trotzdem falsch……ok, nicht ganz richtig). Dadurch wird das a zum zielton oder tonalen zentrum, ab da hatte ein solo dann auch dieses santana flair. Amoll penta klang langweilig, allenfalls etwas bluesig aber ohne flair und d-moll penta ging wegen dem f so wie so nicht. Bei einem entsprechenden bluesigen groove funktioniert bei diesen akkorden auch die a-bluestonleiter aber nicht wirklich beim latin groove von oye como va.

Mit der darstellung mit welchem umweg ich auf eine spezielle lösung gekommen bin, wollte ich eigentlich noch einmal verdeutlichen warum ich den rat von rolli (mr335) für absolut richtig halte. Technisch gesehen stellen die kirchentonarten (für modales spiel) keine probleme da, wenn man die diatonischen leitern drauf hat, das kann man sogar noch reduzieren auf dur und melodisch moll. Parallel moll ist in dur drin, melodisch moll hat eine große septime und variert beim aufwärts und abwärts spielen. Mit ihr kann man (technisch gesehen) viele ethnische tonleitern ableiten. Und man sollte chromatische leitern üben, wirklich gezielt (zb. g zu G) mindestens über eine oktave hinweg ohne einen der 12 halbtöne auszulassen.

Die pentatonik ergibt sich einfach durch das weglassen von halbtonschritten. Mit ihr kann man auch deutlich daneben liegen weil wichtige „stimmungsbildende“ töne fehlen. Falsche töne vermeiden ist nicht gleich die richtigen zu spielen. Pentatonische skalen abzunudeln hält kein zuhörer lange aus. Diatonische abzunudeln wirken aber auch nur ein paar sekunden länger interessant 8), ich habe das problem immer noch und arbeite daran, man wird natürlich immer kritischer aber auch besser.

Sich kleine licks auszudenken/herauszufinden ist die beste methode einen eigene persönlichen wortschatz zu entwickeln. Man sagt die meisten bekannten gitarristen haben nur eine handvoll licks auf dem sie alles aufbauen. Ich meine das kann man tatsächlich feststellen. Hört euch doch mal bekannte gitarristen unter diesem aspekt an. Ich hatte das lange vernachlässigt. bin auch der meinung, dass z.b. "trockene" fingerübungen technisch das gleiche bringen wie skalen hoch und runter zu spielen aber einem nicht dazu verleiden damit versuchen zu improvisieren. öh...obwohl...richtig in time...lassen wir das.:-)

Es gibt keine möglichkeit "Imrovisieren und Solieren in 48 Stunden" zu lernen. Es gibt wunderkinder, bin jedoch sicher, dass auch ein Shunga Jung von vielen dingen über die wir hier schreiben keine ahnung hat.
Zuletzt geändert von Herigo am Di Sep 13, 2011 11:29 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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rwe
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Beitrag von rwe »

Herigo hat geschrieben:Mit ihr [die pentatonik] kann man auch deutlich daneben liegen weil wichtige „stimmungsbildende“ töne fehlen. Falsche töne vermeiden ist nicht gleich die richtigen zu spielen."
||: !!!!! :||
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ihr macht mich alle fertig. Singen, summen, vorstellen, bevor noch ein Ton ist selbigen vorstellen, ich werd noch ganz weich in der Birne mit Euch. Da wo der Kaindee ist war ich ja vor etwa einem halben Jahr oder so.

Man kann nicht Rom an einem Tag erbauen. Jetzt lasst ihn (und mich) erstmal dudeln und fertig. Wir kriegen das schon noch hin.

Und der Roli erst. Der hat ja leicht reden. Spielt wie ein Gott, dann geht das ja auch. Wenn mans mit der Musiktheorie nicht so drauf hat wie ihr, dann muss man das eben ein wenig handwerklicher angehen.

Ich glaube ich bin mit dem Penta-lernen und rauf-und-runter-nudeln und mit dem anschließenden Aufpassen-wenn-ein-Blödakkord-kommt-ausweichen-auf-Akkordtöne nicht soooo schlecht dran.

Oder?

Immer mit der Ruhe ....

:wink:
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

rwe hat geschrieben:
Herigo hat geschrieben:Mit ihr [die pentatonik] kann man auch deutlich daneben liegen weil wichtige „stimmungsbildende“ töne fehlen. Falsche töne vermeiden ist nicht gleich die richtigen zu spielen."
||: !!!!! :||
Ja, verdammt, aber wenn man keine falschen spielt, dann klingts auch nicht falsch!!!!
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Beitrag von rwe »

... manchmal ist leider auch Schweigen falsch;-)

Sonst müsste ich einfach gar nichts spielen, dann ist's wenigstens nicht falsch.

(Lernen dauert lange, und ich selbst spiel auch genug Mist zusammen. Und meist ist ja auch weniger mehr. Aber ganz ohne Töne..., ich weiß nicht.)
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben:
1) Ihr macht mich alle fertig. Singen, summen, vorstellen, bevor noch ein Ton ist selbigen vorstellen, ich werd noch ganz weich in der Birne mit Euch.

2) Da wo der Kaindee ist war ich ja vor etwa einem halben Jahr oder so.

3) Man kann nicht Rom an einem Tag erbauen. Jetzt lasst ihn (und mich) erstmal dudeln und fertig. Wir kriegen das schon noch hin.

4) Und der Roli erst. Der hat ja leicht reden. Spielt wie ein Gott, dann geht das ja auch.

5) Wenn mans mit der Musiktheorie nicht so drauf hat wie ihr, dann muss man das eben ein wenig handwerklicher angehen.

6) Ich glaube ich bin mit dem Penta-lernen und rauf-und-runter-nudeln und mit dem anschließenden Aufpassen-wenn-ein-Blödakkord-kommt-ausweichen-auf-Akkordtöne nicht soooo schlecht dran.

Oder?

7) Immer mit der Ruhe ....
Zu 1.) Das beruhigt mich das du auch schon eine Matschbirne bekommst. Ist ja alles sehr informativ, aber aufgrund fehlenden Harmonie-Wissens (oder wie auch immer) verstehe ich nur ein Bruchteil davon. :oops:

Zu 2.) Gut, gut, gut, ...

Zu 3.) Genau, erstmal dudeln und nudeln - habe gerade kleine Pause, und dann wird wieder weiter auf und ab gedudelt.
Skala 1 heute mal ... mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, und das mit Rom und so ... stimmt richtig !

Zu 4.) Nicht nur der Rolli hier im Forum, so viele sensationelle Musiker auf einem Haufen, JA, ihr seid alle gemeint! Gott sei Dank, da lernt man wirklich viel, und wenn man es dann noch auf der Gitarre umsetzten kann - JUHU !

Zu 5.) "Handwerklicher", das ist das passende Wort ! :bop:

Zu 6.) Mmmhmmm !

Zu 7.) Irgendwann geht mir da auch noch der Knopf auf ! :)
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Remarc
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Beitrag von Remarc »

@Herigo

Kann man alles nur unterstreichen was du sagst. A b e r:

Wer mit Improvisation anfängt, ist zunächst erstmal heilfroh, wenn er es nur mit fünf Tönen zu tun hat. Die sind ja bekanntlich auf dem Gitarrengriffbrett nicht so schön gleichmäßig verteilt wie auf den schwarzen und weißen Tasten.

Also heißt es fürs erste: Die verschiedenen pentatonischen Formen ohne anderen Schnickschnack übers gesamte Griffbrett lernen. Dann Licks ausformen. Transponieren der Pentatonik ist dann auf der Gitarre einfacher als auf dem Tasteninstrument.

Wenn man damit sicher umgeht, werden sich die Blue-Notes bestimmt von hinten durchs Knie von selber einschleichen.

Eine um diese Blue-Notes angereicherte Pentatonik passt aber dann, wie du ja schreibst, zu bestimmten Stilistiken überhaupt nicht mehr.

Jetzt kommt dorisch ins Spiel, das man aber sicher erst dann sinnvoll ausreizen kann, wenn man vorhörend auf den oder die nächsten Ton/Töne hinspielen kann. Eben so, als wenn man sänge.

Da fällt mir beim Schreiben dieser Zeilen ein schönes Beispiel ein: Oscar Peterson. Warum hat der wohl immer bei seinen Klavierimprovisationen dasselbe Tonmaterial leise mitgesummt?

Liebe Grüße (besonders an die mit der Pentatonik kämpfenden)
Remarc
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Also zu versuchen, keine falschen Töne zu spielen, kann ja wohl nicht falsch sein, oder was. Da ist man ja wohl schon am richtigen Weg. Und wenn man gelernt hat, falsche Töne zu vermeiden, dann kann man wiederum einen Schritt weitergehen und versuchen, die "überrichtigen", die "geilen" Töne zu spielen.

Eins nach dem andern, sagen wir Ösis immer. In unserer grenzenlosen Gemütlichkeit. Seid doch froh, dass wir so gemütlich und locker sind, die meiste Zeit zumindest. Jetzt haben wir extra für Euch sogar noch ein zweites Loch in die hohen Tauern gebohrt, bloß damit Ihr nicht im Stau stehen müsst. Ach Du meine Güte, wie kann man nur so abschweifen.

Zurück zum Thema: Ich hab mich so wohl gefühlt mit meiner Em-Penta. Auch bei Dock of the Bay. Und dann kommt Ihr daher und sagt, beim H und beim E reibt sichs. Keine Sau hat das vorher gehört. Erst jetzt, wo Ihr das sagt. Ich sag ja nicht, dass es nicht stimmt. Aber fast jeder, der das Video sieht und hört, sagt dass es super ist. Dann sage ich: Die Leute aus dem Forum meinen aber, da und dort reibt es sich. Und da scheiden sich dann die Musiker (ca. 3%) von den Laien (ca. 97%). Die Musiker bestätigen das, die Laien sagen: "So ein Quatsch, das klingt voll gut".

Na sicher haben die Musiker recht, das bestreitet ja kein Mensch. Aber, Schockschwerebrett nochmal:

Hat man wirklich so viel verharkt, wenn man erstmal ein wenig Skalen nudelt, und sich dann um die Feinheiten kümmert???

:heul2:

Kommt das jetzt ein wenig aggressiv rüber? Tut mir leid, das wollte ich nicht ... :oops: ... ich weiß, Ihr meint es ja nur gut.

Ich glaube, es wird Zeit für ein allgemeines Forumstreffen, wo wir das mal so richtig ausdiskutieren können. Weiß nicht, nächstes Frühjahr vielleicht, im Freien ists immer besser spielen. Im süddeutschen Raum, oder? :wink:
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Remarc
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Beitrag von Remarc »

Pappenheim hat geschrieben:Hat man wirklich so viel verharkt, wenn man erstmal ein wenig Skalen nudelt, und sich dann um die Feinheiten kümmert
Nein, überhaupt nicht.

Das ist der Anfang und der Rest kommt mit der Zeit.

Tapfer bleiben!
Remarc
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Remarc
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Beitrag von Remarc »

rwe hat geschrieben:Sonst müsste ich einfach gar nichts spielen, dann ist's wenigstens nicht falsch.
Gibts auch:
John Cage
4'33''

Kann man garantiert nicht falsch spielen. Muss man auch nicht üben.

Liebe Grüße
Remarc
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Beitrag von Fayol »

Pappenheim hat geschrieben: ...

Schockschwerebrett nochmal:

Hat man wirklich so viel verharkt, wenn man erstmal ein wenig Skalen nudelt, und sich dann um die Feinheiten kümmert???

:heul2:

Kommt das jetzt ein wenig aggressiv rüber? Tut mir leid, das wollte ich nicht ... :oops: ... ich weiß, Ihr meint es ja nur gut.
hi pappenheim, hi kaindee,

wichtig ist, den ersten schritt zu machen, /hast du /habt ihr gemacht :D
wichtig ist es, bereit zu sein fehler zu machen /hast du habt ihr gemacht :roll:
wichtig ist es aus ihnen zu lernen. /da wirst du werdet ihr

einfach weitergehen bzw. -machen der rest wird mit eurem engagement auch kommen. da bin ich mir sicher...

Fayol
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pappenheim hat geschrieben: Hat man wirklich so viel verharkt, wenn man erstmal ein wenig Skalen nudelt, und sich dann um die Feinheiten kümmert???
Du sprichst mir aus der Seele, das glaube ich nämlich auch, aber vielleicht irre ich mich auch. Aber irgendwo muss man (ich) ja anfangen.

Also: Let´s nudel ! (Macht übrigens bedeutend mehr Spaß als erwartet) :D

Fayol hat geschrieben: hi pappenheim, hi kaindee,

wichtig ist, den ersten schritt zu machen, /hast du /habt ihr gemacht :D
wichtig ist es, bereit zu sein fehler zu machen /hast du habt ihr gemacht :roll:
wichtig ist es aus ihnen zu lernen. /da wirst du werdet ihr

einfach weitergehen bzw. -machen der rest wird mit eurem engagement auch kommen. da bin ich mir sicher...
Step 1: Einen Anfang machen --> erledigt :P
Step 2: Bereit sein Fehler zu machen --> bin ich bereit :lol:
Step 3: Daraus lernen --> Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich (nicht alle wie ich schon öfters festellen musste :| )
Step 4: Engagement --> Könnte noch etwas mehr sein bei mir. :?

Pappenheim hat geschrieben: ... Ich glaube, es wird Zeit für ein allgemeines Forumstreffen, wo wir das mal so richtig ausdiskutieren können ...
Aus"diskutieren" - sehr gut, ich nehme meinen Kimono mit :twisted: ! Na, auch Spaß muss sein - und ein Forumstreffen (2-tägig) im Süden von DE wäre sicher eine gute Idee !
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Pappenheim hat geschrieben:Ja, verdammt, aber wenn man keine falschen spielt, dann klingts auch nicht falsch!!!!
FALSCH!

gerade von dir als wissenschaftlich arbeitenden mensch verstehe ich nicht ganz den unwillen zur forschung.

falsche töne können genau die richtigen sein!

es kommt immer auf den groove an, selbst wenn man nur die melodie hört und sonst kein anderes instrument, nicht einmal percussion.

spiel nur töne der pentatonik ohne begleitung, solange bis du eine melodie erkennst die du in irgendeiner form auch mitsingen kannst und willst. dann stelle fest wie und nach was das klingt!

wenn es dir in irgendeiner form bekannt vorkommt, versuche festzustellen an was es dich erinnert, falls du so ein stück findest versuche es nachzuspielen, höre die akkorde raus, mach dir mit deinem looper ein playback und versuche, in die richtige tonart transponiert, genau deine pentatonische melodie darüber zu spielen.

was du dabei lernst könnte ein deutlicher sprung sein, aber du musst es selbst tun und dir nicht erklären lassen, sonst tust du das innerlich wieder als theorie ab obwohl es reine praxis ist.

als nächsten schritt fügst du deiner pentatonischen leiter irgendeinen weiteren ton hinzu, vollkommen egal welchen und wieder total ohne begleitung eine melodische struktur mit diesen 6(!) tönen versuchen zu entwickeln. dann weitermachen wie oben beschrieben. nicht vergessen, eine melodie ist nur dann eine melodie wenn sie eine rhythmische struktur hat. keines falls immer wieder von unten nach oben und umgekehrt spielen. in der mitte anfangen, verschiedene pausen zwischen den tönen machen, töne wiederholen, eine kleine reihenfolge wiederholen, umgekehrt spielen, die reihenfolge verschieben (beispiel penta: edh;dha;hag;age;ged;edh......)
du musst es hören lernen sonst kannst du es nicht verstehen.
übrigens kann aus der emoll pentatonik durch einen zusätzlichen ton x eine völlig andere tonart entstehen...gleichzeitig wirst du aber festellen, dass sie verwandt sind. der eine ton kann entscheidend sein.
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Kaindee hat geschrieben: und ein Forumstreffen (2-tägig) im Süden von DE wäre sicher eine gute Idee !
Na endlich kommt dieser Thread auf den entscheidenden Punkt.

Nach meiner Einschätzung liegt mein Wohnort (nördliches Bayern) nahe am dem Ort wo alle Teilnehmer in Summe die kürzeste Anfahrt hätten. Wenn Interesse besteht, würde ich nach einem Veranstaltungsort in meiner Nähe Ausschau halten. Vielleicht würden sich noch andere Franken an der Organisation mit beteiligen.

M.E. sollte man sowas im Sommer ansetzen, so dass man auch Zelten und Grillen kann (Fleischwaren oder als minderwertig eingestufte Gitarren).

Für Diejeingen die noch nicht einschätzen können wo es geographisch hinginge: Ich wohne ziemlich genau in der Mitte zwischen T. und Deerbridge (jeweils eine halbe Autostunde entfernt).
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Pappenheim hat geschrieben:Also zu versuchen, keine falschen Töne zu spielen, kann ja wohl nicht falsch sein, oder was. Da ist man ja wohl schon am richtigen Weg. Und wenn man gelernt hat, falsche Töne zu vermeiden, dann kann man wiederum einen Schritt weitergehen und versuchen, die "überrichtigen", die "geilen" Töne zu spielen...
Armer Pappe...ich habe eine ganze schlechte und eine ganz tolle Nachricht für Dich. Welche willste zuerst hören?
Mhhhhhh....okay erst die schlechte...ES GIBT KEINE FALSCHEN TÖNE!!!
Ich weiss jetzt stürzt Dein musisches Weltbild zusammen oder? Aber ich kann Dir mit der guten Nachricht wieder weiterhelfen! Und die lautet:
ES GIBT KEINE FALSCHEN TÖNE!!!
In unserer westlichen Musik gibt es ca 12 Noten, hinzukommen noch ein paar dazwischen (wenn man Saiten zieht oder schlecht intoniert...). Alle Noten haben das gleiche Recht gespielt zu werden und im Kern besitzen sie das Potenzial großer Schönheit. Das einzige was den Noten im Weg steht, ist der Musiker. Und auch nur dann, wenn er die Note zum "falschen" Zeitpunkt spielt. Und falsche Zeitpunkte gibt es viele. Oft klingt irgendeine Note dann "falsch" weil sie schlicht dann betont wird, wenn das darunter liegende Fundament (die Harmonie/en) etwas ganz anderes zu diesem Zeitpunkt betont wissen will. Oder weil das Ohr bzw. der Zuhörer (im Idealfall ist man das selber, viele vergessen das aber) etwas anderes hören möchte.

Wenn Du jetzt neben mir sitzen würdest, könnte ich dir in einmal die gleichen Noten vorspielen zu den gleichen Harmonien - einmal würde es ziemlich "falsch" klingen und dann wieder "geil". Und nur deshalb weil man in einem Fall selbstsicher und rhytmisch sinnvoll phrasiert und im anderen Fall nicht. Mal sehen wenn ich bald mehr Zeit habe, nehme ich mal was dazu auf.

Fazit: Nicht die Töne sind falsch, sonder der da gerade die Finger auf die Saiten schlappern lässt, baut den Bockmist. Rhythm is it!
Gute N8.
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrenunterricht, aber nur wenn's wirklich sein muss ;)
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