Definitiv eines der verwirrendsten Postings, die ich jemals gelesen hab, und das nicht nur wegen fehlenden Absätzen und Groß-/Kleinschreibung...
Herigo hat geschrieben:gut dann wäre also auch das mitschwingen eines tieferen tones geklärt.
Nochmal für dich: es schwingt kein tieferer Ton mit. Es schwingt derselbe Ton mit. Könnte man tiefere Frequenzen ernsthaft über höhere Frequenzen anregen, würden so einige Brücken und andere Gebäude ziemlich schnell einstürzen.
Das Phänomen um das es hier geht, nennt man übrigens Resonanz..
Herigo hat geschrieben:verzerrung und distortion sind klanglich gesehen darin verschieden, dass man verzerrungen nicht unbedingt als solche wahrnehmen muss, high gain distortion natürlich schon.
Verzerrung und Distortion sind darin verschieden, dass das eine die englische Übersetzung des Anderen ist..
Herigo hat geschrieben:ein voller sound der dazu ziemlich brilliant wirkt kann schon verzerren, wird aber immer noch als guter clean sound bezeichnet.
Wenn ein Sound hörbar verzerrt, ist es kein Clean-Sound mehr..
Man spricht dann üblicherweise von "Crunch".
Herigo hat geschrieben:selbst reine akustikverstärker bedienen sich dem exciter effekt in dem verzerrungen und verzögerungen bewusst in die psychoakustische klangauffrischung mit einbezogen werden. beim aufhellen werden die durch die verzerrung besonders stark hervortretenden obertöne dezent dazu gemischt, im bassbereich verzögert man im millisekunden bereich um den eindruck eines lauten kräftigen basses zu vermitteln. dazu wird noch eine parallele kompression gefahren. weniger oft aber auch werden frequenzteiler eingesetzt um im subbassbereich etwas anzudicken.
Das find ich ernsthaft interessant, und gebe zu, dass ich mich mit dem Thema Ampdesign noch nicht wirklich ernsthaft auseinandergesetzt habe. Hast du da konkrete Beispiele von Amps, in denen Exciter und der andere Kram verbaut werden?
Mich würde es wundern, wenn das in normalen handelsüblichen 350€ A-Gitarren-Amps der Fall wäre..
Beim Thema Subbass: meinst du "deinen" (130Hz) Subbass, oder den von uns übrigen (80Hz abwärts?)
Herigo hat geschrieben:ich denke auch die aufzählung der obertöne, bzw. oberwellen erklären noch nicht exakt warum eine geige nach geige, eine trompete noch trompete oder eine gitarre nach gitarre klingt..
Hey, korrekt!
Herigo hat geschrieben:da muss also noch mehr mitschwingen als harmonische oder auch unharmonische Obertöne.
Hier leider schon wieder falsch.
Die Unterscheidung geschieht in wesentlichen Teilen über die Einschwingphase.
Bei der Geige z.B. das typische "Kratzgeräusch" etc.
Ein gutes Stichwort zum suchen wäre: Transienten.
Es gibt lustige Aufnahmen, wo ein Klavier mit ner Geige verglichen wird, und man aber die ersten Millisekunden abgeschnitten hat. Das ist dann wirklich kaum noch zu unterscheiden.
Herigo hat geschrieben:ein sehr tiefer ton kann umgekehrt eigentlich nur noch durch seine obertöne wahrgenommen werden. es gibt durchaus beim kontrabass, piano, vor allem natürlich bei riesigen kirchenorgeln töne die eigentlich unterhalb der hörschwelle liegen.
Fun-Fact am Rande: wir hören sogar bei Kirchenorgeln ziemlich häufig Töne, die es physikalisch gar nicht gibt!
Man bezeichnet diese als "Residualtöne". Ein kleinen Kirchen ist es oft schwierig nen 10m hohes Rohr aufzuhängen, um nen tiefen Ton zu erzeugen.
Man nimmt dann mehrere Röhren, die (möglichst obertonARM!!) den ersten Obertönen des Tons entsprechen, den man erzeugen will.
Unser Gehirn denkt dann es wären die Obertöne, und lässt uns den Eindruck entstehen, dass wir eigentlich den tiefen Ton hören.
Herigo hat geschrieben:ich bleibe also bei meiner behauptung, dass subbässe weniger dem eigentlichen gehört werden der bässe sondern eher deren körperlichem empfinden geschuldet sind.
Dem hat und wird auch niemand widersprechen.
Der Mensch hat mehrere Möglichkeiten Töne zu differenzieren, sowohl was die "mechanischen" Anteile der Frequenzwahrnehmung angeht, als auch bei der neuronalen Auswertung. Das ist aber recht komplex, und es gibt ein paar schöne Fachbücher darüber.
Herigo hat geschrieben:kein musiker will sich aber (ausnahme drummer mit ihrer bassdrum) von subbässen dominieren lassen,
Sag das mal Leuten, die Trance-Musik komponieren..
Oder andere Musik, die darauf abzielt über Subbässe bestimmte körperliche Reaktionen hervorzurufen..
Hör dir mal Bachs Toccata und Fuge in D-Moll auf ner Anlage mit nem guten Subwoofer und einer Anlage ohne Subwoofer an, und sag danach nochmal, dass du nicht die Subbässe haben willst...
Herigo hat geschrieben:akkorde werden von ihren basstönen dominiert, etc...das sind gründe warum ich subwoofer für gitarrenmusik als unmusikalisch empfinde.
Du empfindest Subwoofer als unmusikalisch, weil Akkorde von Basstönen dominiert werden..?
Also empfindest du auch Gitarren als unmusikalisch, weil die Akkorde die man darauf spielt auch von ihren Basstönen dominiert werden?
Herigo hat geschrieben:wenn ich ein i golpe auf einem Edur akkord spiele möchte ich das es knallt aber keinen schlag in die magengrube bekommen.
Dein Golpe is nur leider erstmal ein Geräusch, und kein Ton, der angeregt wird....
Meiner persönlichen Einschätzung nach, hast du dir eine ziemlich subjektiv zentrierte Sichtweise angeeignet, die noch dazu auf irgendwelchen Erfahrungen beruht, die du offenbar nicht genug hinterfragt hast.
Du verwendest hier zig Fachbegriffe deutlich anders, als sie definiert sind, hast dir ein Vokabular aufgebaut, das für dich offensichtlich Sinn macht, für Außenstehende aber oftmals etwas völlig anderes bedeutet (Verzerrung - Distortion..), oder überhaupt nicht eindeutig ist.
Deine Argumentationsweise erschließt sich mir auch überhaupt nicht, weil deine Argumentation von wegen körperlicher Wahrnehmung und bass-dominierten Akkorden einfach überhaupt nichts mit Subwoofern, oder Verstärkung im Allgemeinen zu tun hat.
Wenn dir in der Kirche die Orgel ein Subkontra-C bläst, dann nimmst du das natürlich über den Körper wahr, auch wenn da kein Subwoofer an der Orgel hängt, und wenn der Organist dann noch ein Subkontra-E und ein Subkontra-G dazuspielt, hast du auch Mulm und Bassbrei.
Das liegt aber einfach daran, dass wir die Töne da nicht mehr so gut unterscheiden können.
(was übrigens auch für sehr hohe Frequenzen gilt, aber auf völlig anderen Gegebenheiten beruht)
Ich glaube du hast einfach viele schlechte Erfahrungen gemacht, wo entweder das benutzte Gerät einfach nicht gut war, oder aber der bedienende Typ keine Ahnung hatte.
Das hat dann aber leider nix mehr spezifisch mit Subwoofern zu tun, sondern damit, dass ersteres teuer ist, und Zweiterer eben in vielen Fällen nicht entsprechend ausgebildet und erfahren ist.
Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich Leute kenne, die Veranstaltungen in der Größenordnung Schalkearena fahren, Leute, für die es normal ist einen Raum erstmal durchzumessen und Lautsprecheraufstellung etc mit Computerprogrammen für mehrere Zehntausend Euros zu simulieren um die Frequenzaufteilung und -Dynamik zu optimieren.
Die aber dadurch, dass sie sich zig Jahre lang nur mit Akustik, Audio-Technik etc beschäftigt haben, auch ohne Hilfsmittel mal schnell erkennen können, wo man leicht was verbessern kann.
Ich hab das mal erlebt, wo ein befreundeter DJ einer Band seine Anlage zur Verfügung gestellt hat und die Abmischen wollte. Klang beim Soundcheck ganz okay.
Dann kam jemand, der das eben ernsthaft beruflich macht und rückte (nach Rücksprache mit dem DJ) die Boxen 20 cm um, kippte die Topteile, drehte 5 min an den EQs und danach hättest du die Band nicht mehr wiedererkannt. (im positiven Sinne)
Einfach, weil er Abstrahlverhalten, Resonanzen, Raummoden, instrumentenspezifische Frequenzen etc alles parat hatte.
Dass das nicht jeder kann, ist ganz klar, und häufig auch unnötig.
Kann auch nicht jeder so toll Gitarre spielen, wie Tommy Emmanuel.
Dadurch baut aber Maton immer noch keine schlechten Gitarren
