Fingernägel??
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An und für sich schadet es den Nägeln nicht, meine ich. Der Nachteil bestand bei mir darin, daß die Auflagen sich nach einer gewissen Zeit an den Rändern abzulösen begannen und damit eine Renovierung erforderlich wurde. Darauf kam die folgende Prozedur: Abfeilen und abhebeln der Restbestände und Neu-Auftrag des Glibberkrams nebst Härtung.
Da der Nagel eine schichtartige Struktur aufweist und mit jeder Renovierung gemeinsam mit dem zu entfernenden Altmaterial auch eine dünne Hornlage mit verschwand, wurden die Nägel immer dünner, ich hatte das oben angedeutet.
Am schluß war der Nagel des Mittelfingers so dünn, daß die beim Feilen entstehende Hitze durch den Nagel hindurch im Nagelbett schmerzte und ich die Dame um eine Feil-Pause bitten mußte. Der Nagel ließ sich punktförmig eindrücken und erweckte den Eindruck, als sei er nicht mehr viel Stärker als Schreibmaschinenpapier.
Das und die Tatsache, daß ich in den letzten Jahren das Plektrumspiel hinzugenommen habe, bewogen mich zur Rückkehr zum Naturnagel. Würde ich nur die Fingferzupferei betreiben, wäre der Nagelverschleiß wahrscheinlich höher, als die Nachwachsgeschwindigkeit. So aber geht es. Tritt eine Scharte, oder auch nur eine Rauheit der Nagelkante auf, so arbeite ich mit der Polierfeile nach, bis die Kante wieder glatt ist. Damit komme ich über die Runden.
Da der Nagel eine schichtartige Struktur aufweist und mit jeder Renovierung gemeinsam mit dem zu entfernenden Altmaterial auch eine dünne Hornlage mit verschwand, wurden die Nägel immer dünner, ich hatte das oben angedeutet.
Am schluß war der Nagel des Mittelfingers so dünn, daß die beim Feilen entstehende Hitze durch den Nagel hindurch im Nagelbett schmerzte und ich die Dame um eine Feil-Pause bitten mußte. Der Nagel ließ sich punktförmig eindrücken und erweckte den Eindruck, als sei er nicht mehr viel Stärker als Schreibmaschinenpapier.
Das und die Tatsache, daß ich in den letzten Jahren das Plektrumspiel hinzugenommen habe, bewogen mich zur Rückkehr zum Naturnagel. Würde ich nur die Fingferzupferei betreiben, wäre der Nagelverschleiß wahrscheinlich höher, als die Nachwachsgeschwindigkeit. So aber geht es. Tritt eine Scharte, oder auch nur eine Rauheit der Nagelkante auf, so arbeite ich mit der Polierfeile nach, bis die Kante wieder glatt ist. Damit komme ich über die Runden.
- Rolli
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Yeah - und der Kerl kommt im Mai auf Tour. Habe schon Karten für Frankfurt. Ich liebe JTkris hat geschrieben:James Taylor erklärt hier die Herstellung und Zurichtung seiner Nagelverlängerungen. Einfach herrlich!
http://www.youtube.com/watch?v=7BqlSpqMRo8
Überhaupt hat er eine tolle Homepage mit vielen Tutorials.
Schöne Grüße, Rolli
www.daskulturgut.de - KulturGUT
www.rolandkalus.de - Gitarrenunterricht, aber nur wenn's wirklich sein muss
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- Registriert: Mo Nov 21, 2011 8:52 pm
... als Student: farblosen Nagellack - später als Berufstätiger wurde das Essen besser und damit wurden auch die Nägel haltbarer...
Soll heißen: Nichts mehr (mit Picks bin ich nicht klar gekommen) auf die Nägel, wenn diese allerdings durch was-auch-immer Schaden nehmen, ist gutes Abfeilen angesagt. (Ich verdiene mein Geld aber nicht mit Gitarrespielen, insofern kann ich etwas Risiko in Kauf nehmen.)
Soll heißen: Nichts mehr (mit Picks bin ich nicht klar gekommen) auf die Nägel, wenn diese allerdings durch was-auch-immer Schaden nehmen, ist gutes Abfeilen angesagt. (Ich verdiene mein Geld aber nicht mit Gitarrespielen, insofern kann ich etwas Risiko in Kauf nehmen.)
Wenn du 15 bist hast du Chancen, dass deine Nägel in zwei oder drei Jahren eine bessere Konsistenz entwickeln.Dario_-sen-_ hat geschrieben: Da habe ich Akryl angesprochen ( bei dem sie meint es ist leichter ) und sie sagt das Akryl schädlich für die Nägel ist... ich weiß jetzt nicht so genau xD
Falls du deine Nägel bisher nicht täglich feilst, polierst und mit Handcreme pflegst, solltest du das ersteinmal probieren. Wenn ich aufhöre meine Nägel zu feilen, reissen sie auch irgendwann ein. Momentan kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wann mir das letzte mal ein Zupfnagel eingerissen ist, in diesem Jahr auf keinen Fall und ich habe in letzter Zeit viel gespielt.
Wenn deine Nägel jetzt schon brüchig sind, werden sie durch Kunstüberzüge sicher nicht besser und du kannst davon ausgehen, dann dein Leben lang so einen Mist auf den Fingern kleben zu haben.
Glaube ich - aber du weißt vielleicht, was der alte Reinecke sagt: "Füchschen, glaub' ihm nicht"

Weiß nicht, warum das jetzt nicht geht. Auf jeden Fall "James Taylor Nails" bei youtube eingeben, dann kommts daher, oder auf JTs Homepage nachschauen!Dario_-sen-_ hat geschrieben:@ kris
Das video ist leider nicht verfügbar ich gucke suche noch mal
Ich persönlich vertraue ja für mein Spiel ganz meinen Fingerkuppen!
Lieber ein guter Dilettant als ein schlechter Meister...
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- Beiträge: 281
- Registriert: Mi Jun 15, 2011 5:37 am
Hallo,
ich habe bedingt durch meinen Urlaub nun einiges an Fingernagel zugelegt
Gestern habe ich Sie gefeilt und poliert. Alles super. Als Anfänger kenne ich diese "Spieltechnik" noch nicht, übe bis dato mit Kuppe.
Nun meine Frage: Der Klang mit Nägeln ist super und ich möchte so weiterspielen. Verwirrt bin ich nur, dass ich das Gefühl habe, ungenauer zu spielen, weniger zu treffen. Normal habe ich meine Probleme eher mit der Geschwindigkeit der linken Hand, die rechte wusste bis dato was sie zu tun hat.
Muss ich meine Handhaltung verändern?
Beste Grüße und danke für eine Antwort
PS. Nägel sind ca. 2mm über Kuppe
ich habe bedingt durch meinen Urlaub nun einiges an Fingernagel zugelegt

Nun meine Frage: Der Klang mit Nägeln ist super und ich möchte so weiterspielen. Verwirrt bin ich nur, dass ich das Gefühl habe, ungenauer zu spielen, weniger zu treffen. Normal habe ich meine Probleme eher mit der Geschwindigkeit der linken Hand, die rechte wusste bis dato was sie zu tun hat.
Muss ich meine Handhaltung verändern?
Beste Grüße und danke für eine Antwort
PS. Nägel sind ca. 2mm über Kuppe
Hallo zusammen,
ich halte meine eigenen Nägel recht kurz und habe auch wenig Sorgen mit Nagelsplittern oder Bruch, eben weil sie kurz sind und außerdem auch recht stabil. Inzwischen habe ich mich an das Spielen mit kurzen Nägeln gut gewöhnt. Das klingt für mich auch am besten und passt auch zu meiner Konzertgitarre und der Laute ganz gut. Das ist für mich ein guter Kompromiss. Ich poliere die Nägel aber auch ziemlich gut und daher habe ich keine Kanten o.ä., an denen sie einreißen könnten.
Wenn es dennoch passiert, muss ich einfach warten und so lange mit dem schlechten Klang und Spielgefühl auskommen.
Als ich die Nägel noch länger hatte, war das auch oft ein Problem. Aber mit Kunstnägeln oder Picks konnte ich mich noch nie anfreunden.
ich halte meine eigenen Nägel recht kurz und habe auch wenig Sorgen mit Nagelsplittern oder Bruch, eben weil sie kurz sind und außerdem auch recht stabil. Inzwischen habe ich mich an das Spielen mit kurzen Nägeln gut gewöhnt. Das klingt für mich auch am besten und passt auch zu meiner Konzertgitarre und der Laute ganz gut. Das ist für mich ein guter Kompromiss. Ich poliere die Nägel aber auch ziemlich gut und daher habe ich keine Kanten o.ä., an denen sie einreißen könnten.
Wenn es dennoch passiert, muss ich einfach warten und so lange mit dem schlechten Klang und Spielgefühl auskommen.
Als ich die Nägel noch länger hatte, war das auch oft ein Problem. Aber mit Kunstnägeln oder Picks konnte ich mich noch nie anfreunden.
Gruß, Troubadix
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- Beiträge: 1709
- Registriert: Mi Jun 22, 2011 4:24 pm
Reines Nagelspiel wird meines Wissens heute kaum noch propagiert.
Vielmehr handelt es sich um ein kombiniertes Fingerkuppen-Nagelspiel. Der Ton wird also geformt, indem zunächst die Fingerkuppe und dann der Nagel die Saite anreißt. Das nötige Können liegt darin, dass dieser Vorgang wie eine einzige, natürlich gewollte Tonerzeugung klingt. Der Vorteil liegt darin, dass man das Gefühl des direkten Saitenkontakts nicht verliert. Von einem Fremdkörper kann dabei überhaupt keine Rede sein. Außerdem sind durch den Wechsel von Apoyando und Tirando schöne Klangvariationen möglich.
Zwei Millimeter Überstand über die von hinten betrachtete Fingerkuppe sind dafür allerdings viel zu viel. Zwischen 0,5 und einem Millimeter sind, je nach Spielernatur, angesagt.
Liebe Grüße
Remarc
Vielmehr handelt es sich um ein kombiniertes Fingerkuppen-Nagelspiel. Der Ton wird also geformt, indem zunächst die Fingerkuppe und dann der Nagel die Saite anreißt. Das nötige Können liegt darin, dass dieser Vorgang wie eine einzige, natürlich gewollte Tonerzeugung klingt. Der Vorteil liegt darin, dass man das Gefühl des direkten Saitenkontakts nicht verliert. Von einem Fremdkörper kann dabei überhaupt keine Rede sein. Außerdem sind durch den Wechsel von Apoyando und Tirando schöne Klangvariationen möglich.
Zwei Millimeter Überstand über die von hinten betrachtete Fingerkuppe sind dafür allerdings viel zu viel. Zwischen 0,5 und einem Millimeter sind, je nach Spielernatur, angesagt.
Liebe Grüße
Remarc
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- Beiträge: 281
- Registriert: Mi Jun 15, 2011 5:37 am
Hallo Remarc,
lieben Dank vor allem für deinen Tipp. Ich meine denke ich auch das kombinierte Kuppen-Nagel-Spiel und werde beim Etüde üben gleich auch die Feile in die Nähe legen und ggf. etwas nachfeilen resp. polieren. Langsam rantesten und ich denke, dann wird es auch gehen.
Einen schönen Nachmittag in die Runde wünscht
Kerstin
lieben Dank vor allem für deinen Tipp. Ich meine denke ich auch das kombinierte Kuppen-Nagel-Spiel und werde beim Etüde üben gleich auch die Feile in die Nähe legen und ggf. etwas nachfeilen resp. polieren. Langsam rantesten und ich denke, dann wird es auch gehen.
Einen schönen Nachmittag in die Runde wünscht
Kerstin
- Holger Hendel
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- Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
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Re: Fingernägel??
Hat sich in den letzten 10 Jahren etwas getan an der Fingernagelhärtungsfront? "Microcell 2000" & co. kommen nicht ohne Formaldehyd aus...da möchte ich ungern beigehen. Und ich habe zuletzt vor vielen, vielen Jahren mit Nagel gespielt, da starte ich gerade fast bei 0. Ich hatte die Nägel mal eine Zeit lang mit solchen "Glasfasterpflastern" verstärkt, das war aber eher nervig und frickelig.
Ich ziehe meine Langfinger in recht stumpfem Winkel ab (Westerngitarre, gecoatete Stahlsaiten, keine klassische Spielhaltung) und beobachte nach einigen Tagen intensiven Spielens nun die scheinbar typische Abtragungsverformung in diesem Bereich. Da ich aktuell ein sehr hohes Spielpensum habe ist meine Befürchtung, dass der Abtrag schneller voranschreitet als dass der Nagel nachwachsen kann.
Hat jemand eine Idee für mich? Ideal wäre eine Lösung die den natürlichen Nagel nicht nachhaltig beschädigt.
Ich ziehe meine Langfinger in recht stumpfem Winkel ab (Westerngitarre, gecoatete Stahlsaiten, keine klassische Spielhaltung) und beobachte nach einigen Tagen intensiven Spielens nun die scheinbar typische Abtragungsverformung in diesem Bereich. Da ich aktuell ein sehr hohes Spielpensum habe ist meine Befürchtung, dass der Abtrag schneller voranschreitet als dass der Nagel nachwachsen kann.
Hat jemand eine Idee für mich? Ideal wäre eine Lösung die den natürlichen Nagel nicht nachhaltig beschädigt.
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- Niels Cremer
- Beiträge: 9179
- Registriert: Mo Sep 26, 2011 8:32 pm
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Re: Fingernägel??
Stahlfingerpicks?
Sorry, der wollte raus. Hab leider auch keine Lösung für dich ...
LG,
Niels

Sorry, der wollte raus. Hab leider auch keine Lösung für dich ...
LG,
Niels