high
grundvoraussetzung für einen wechsel von meinen nylondamen (ich bespiel die zwei nun seit mehr als vier jahren) zum stahlsaitenjoe (ist seit einem jahr der meine) war vor allen dingen, dass ich einen wandel von gesangsbegleitung auf tabulaturbasis (als autodidaktin) in ein spiel nach noten (durch eine lehrerperson via einzelunterrricht vermittelt) vollzog, weshalb ich dir empfehlen möchte, mit dem kauf eines passenden instruments solange zuzuwarten, bis du die richtung, in die sich deine ausbildung bewegen soll, kennst.
steht das stimmliche im vordergrund, soll ein instrument also bloß die vocals untermalen, tönen nylons als begleitung dezent hintergrundig und "supporting" (meine beiden klassischen gitarren agieren jedenfalls dergestalt - wobei eine ein wiener modell aus 1924 und klangtechnisch nicht wirklich ernst zu nehmen ist). schlüpft das gitarrespiel per se in eine hauptrolle, finde ich die steelstrings unschlagbar.
die umstellung von der spanischen auf eine westerngitarre geschah bei mir wie selbstverständlich und gestaltete sich derart mühelos (automatisch?), dass ich denke, du solltest kriterien eines evtllen umsattelns etc. keine große bedeutung beimessen.
da tu ich mich beim beschreiten des retourweges wesentlich schwerer, weil eine meiner klassischen gitarren eine obersattelbreite von 55 mm aufweist, hingegen die meines joe schmal ist, etwa 42 mm oder so (ich bin ein kleingewachsener mensch mit kleinen händen, aus denen nun mal kleine finger ragen). den kinderzeigefinger barreegriffig über einen fünf einhalb zentimeter besaiteten bretterebenen hals gleichmäßig anzudrücken bereitet mir mehr probleme denn selbige fingrigkeit über etwas mehr als vier leicht gewölbte zentimeter zu legen. josephs hals schmiegt sich außerdem perfekt in meine linke, wir zwei sind einfach ein super team.
klangtechnisch bevorzugte ich, seit ich meine, befähigung "wahren" hörens zu besitzen, die stahlbesaiteten gitarren, ich mag halt töne, die sich erst mal scharf und unverwaschen geben, bevor sie einem fetten sustain anheim zu fallen haben.
im vergleich zu den (teuren) martins, deren klangbilder mild, sehr ausgewogen und in perfekter harmonie das tommelfell rühren, spricht der dicke joe (larrivée DV-05) sehr lautgewaltig auf feinste handgreiflichkeiten an, vielleicht etwas "unrund" im klang wie ein sensibelchen mit innenleben eben, das mag schon mal ein wenig "vulgär" (erdig?) und "herb" klingen, aber es entspricht meinen vorlieben, ich mags jenau so un nüsch annas.
irgendwer schrieb in diesem thread, eine gitarre würde "dich finden", wenn du nur lange genug nach ihr suchst, da wusste ich sofort, worauf der poster hinaus wollte. diese aussage möchte ich ohne wenn und aber fest unterstreichen.
und:
die musikalischen herren dieses forums scheinen sehr versiert und schon lange "im geschäft" zu sein, man sollte ihren tip/p/s, tricks und tracks grundsätzlich beachtung schenken, gerade wenns an eigenerfahrung happert.
(die sache mit der hochglanzpolitur gematteten holzes war ja wohl n ding, gelle LOL.)
liebe grüße aus wien.
