Seelenloses Rhythmusspiel!

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

jpick
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Begleitung

Beitrag von jpick »

... bei Thomas Fellow im FellowGuitarBook finden sich noch viele Grundlagen/Tipps zur Begleitung:

http://www.thomasfellow.de/book.html

@RB: insbesondere das Zusammenstellen des/der richtigen Voicings durch geschickte Wahl von Akkorden steht im Vordergrund, damit die Akkorde eben auch "klingen". Ist aber alles ohne Tabs, dafür mit schönen Hörbeispielen.
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RB
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Beitrag von RB »

Bei meiner Musik ist es die rechte Hand, auf die es ankommt: die Tiefe, kraft oder Wucht des Schlags muss zu den diskantsaiten hin abnehmen.
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Tonsen
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Beitrag von Tonsen »

tired-joe hat geschrieben: Rhythmusgitarre kann hoehe Kunst sein, die zu leicht unterschaetzt wird. Hier z.B. ein Video mit Liz Carroll and John Doyle.
http://www.youtube.com/watch?v=SbjLh1tqCUE

Joe

An dem Beispiel kann man schön sehen wie wichtig es für schnelles gut akzentuiertes Rythmusspiel ist die Gitarre gut im Griff zu haben damit der Rythmusarm so frei wie möglich einsetzbar ist. Um sich an seinen inneren Rythmus heranzutasten halte ich ein festes Plek mit ausreichend Grifffläche und ohne störende Nebengeräusche für sehr hilfreich. Ich schwör ja inzwischen auf das Wegen Dipper - ein vielseitiges Pick mit dem man den Dynamikumfang einer Steelstring sehr gut ausspielen kann :-)
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

RB hat geschrieben:Bei meiner Musik ist es die rechte Hand, auf die es ankommt: die Tiefe, kraft oder Wucht des Schlags muss zu den diskantsaiten hin abnehmen.
sehr interessant! wie ich anfangs schrieb, habe ich keine timingsprobleme bzw. probleme mit voicings, ich kann immer alternativakkorde finden um in einer anderen lage zu spielen als der rest der rhythmusknechte. :D

aber es geht mir hier um den ton der profanen begleitakkorde die durchaus ihre berechtigung haben und eben oft auch gespielt werden sollten.

RB, das ist ein hinweis der sehr bedenkenswert ist. mir scheint als würde ich es sogar gerade umgekehrt machen und beim durchziehen mehr den diskant betonen, unbedacht einfach so aus angewohnheit. die rechte hand müsste sicher noch lockerer kommen und trotzdem akurat sein. ich versuche mit immer härteren pleks zu spielen und nicht mit zu weichen pleks einen sanften anschlag zu faken.

das von dir beschriebene würde eine umkehrung des akzentes bedeuten, es kann sein, dass das tatsächlich hilft den ton, bzw. den groove zu verbessern. den wie gesagt habe ich das gefühl durchaus "richtig" zu spielen aber beim aufnahme anhören hört es sich nicht so an wie ich es beim spielen "denke".
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waterwide
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Beitrag von waterwide »

In dem Zusammenhang:

Kennt jemand dieses Buch oder hat jemand damit bereits gearbeitet?

http://www.ama-verlag.de/verlag/product ... rettyPhoto

Gruß, J
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind....K.Valentin
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RB
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Beitrag von RB »

@Herigo: Das, was ich beschrieben habe, mag in manchen Zusammenhängen ungültig sein. Die Hinweise, die in die Richtung gehen, man möchte den Diskant mildern und den Akkord möglichst un-arpeggiert wie einen Schlag spielen, entstammen dem Bluegrass-Kontext. Mir leuchtet es unmittelbar ein, weil im Diskant Raum für die Solisten sein sollte. Insbesondere, wenn es eine zweite Gitarre ist, kann man die leicht mit lautem Geklingel zudecken.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

also ich bin sehr froh über diese hinweise, denn tatsächlich habe ich mir bis jetzt wenig gedanken über die aufteilung des anschlags über die saiten gemacht.

ich habe mir das buch von peter weihe angeschaut und gleich bestellt, ich denke es enthält genau die anregungen die ich brauche. es behandelt eben auch dieses thema und gibt weitere hinweise in richtung ganzheitlichen körpereinsatz beim rhythmusspiel. ich habe bereits von robben ford "rhythm guitar" hauptsächlich für blues, da geht es aber mehr um alterierte akkorde, voicings, etc....und eben für e-gitarre
peter weihe geht genau an die akkorde die für mich im bandkontext wichtig sind, eben einfach C, em, A7 usw.... richtig groovig auf der akustischen.
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The-Steelstring-Theory
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Beitrag von The-Steelstring-Theory »

Mein Schlagzeuger sagt bei jedem Stück immer nur ein Wort: "Spannungsbogen!"
Besonders wichtig sind die bei ruhigen Nummern würde ich sagen.

Denn wenn man sagen wir mal "Summertime" spielt und nur stur durchschrammt, auch wenn der
Rythmus noch so abwechslungszeich ist und man dämpft oder wasauchimmer...
hört sich das doch etwas sehr nach Flätsch an, nach Faschingsblaskapelle.

Diese Spannungsbögen erreicht man zum Beispiel, indem man die Akkorde leicht synkopiert.
Das alles bestenfalls in einem gewissen Schema, das meist vom Lied selbst gegeben ist.
Laut meinem Schlagzeuger oft so 4 Takte-währende Bögen, wobei die Spannung nie ganz abgerissen werden sollte.


Hört sich jetzt alles sehr theoretisch an, aber wenn die ganze Band mitmacht
(oder auch nur man selbst falls Band nicht gegeben), ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht.
"There are German songs which can make a stranger to the language cry" - Mark Twain
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Hallo, noch ein Bsp. von M.K. - ich war auch dort.
Ich habe auch so einen USB-Stick gekauft, habe es also besser da.
Kann man nur unter Strafe weiterverbreiten, mach ich auch nicht.
Richard Bennett macht hier eine Rhythmusklampfe, die zusammen
mit Bass und Drums diesen ruhigen und fließenden Sound bringen.
Das kann man mit der Urversion kaum noch vergleichen.
http://www.youtube.com/watch?v=ZJN1wb0V2uI
V.H.

...optisch besser http://www.youtube.com/watch?v=6qQQCidu ... re=related
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

danke, dass das thema noch mal hoch kommt.

hatte es jedoch nicht vergessen. 8)

nur ein beispiel:
breakfast at tiffanys ist ein allseits beliebter covertitel, von vielen gespielt. selten richtig (man höre sich nur die YT sachen an).
ich dachte ich mache das besser, 6 jahre lang. die jüngsten aufnahmen auf denen das stück endlich mal drauf war, machten mich aber mehr und mehr unzufrieden. ich empfand es ebenfalls als ein willenloses geschrabbel. war es auch. warum? weil ich es mir nie wirklich richtig angehört habe. ich habe mir vor kurzen das intro geloopt und es mir stundenlang ganz genau angehört und am ende feststellen müssen, dass meine version nur ähnlich klingt aber keinesfalls grooved. da sind abschläge wo ich aufschläge mache und umgekehrt, punktierungen wo ich binär spiele, etc. den bass hatte ich ziemlich gut rausgehört hat aber mit meiner rhythmusgitarre nie so richtig gezündet. und es war immer etwas zu schnell. wenn man nun den rhythmus richtig spielt kommt man fast automatisch ins richtige tempo, der gesang wirkt viel besser, der refrain hebt sich besser ab, das basspart (anderer gitarrist spielt den als powerchords, dezent) sitzt richtig...............wir haben das schon als unvermögen unsere schwächsten mitglieder abgehakt, es lag aber an mir.
ich bin mir zwar noch nicht 1000prozentig sicher ob es zu hunderprozent stimmt 8) aber es ist wirklich viel näher dran.
bei dem stück ist es sogar einfach weil ja eine akustische gitarre vorgegeben ist. noch schwerer wird es bei songs die man erst auf die akustische bringen muss.
jedenfalls bin ich schonmal zur erkenntnis gekommen, dass man sich für den rhythmus sehr sehr viel mühe geben muss und nicht einfach so oberflächlich mitschrammeln sollte.
das mit den spannungbögen stimmt dann schon und auch die anderen vorschläge von euch sind alle hilfreich und zu beachten.
ich werde mal versuchen zumindest tiffanys in den zwei versionen mal kurz anzuspielen und aufzunehmen, bitte aber noch um etwas geduld.
ich habe mir noch keine aufnahme der vermeintlich "richtigen" version anhören können.
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Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

Hallo Herigo,

nachdem der Thread wieder aktiviert ist, hätte ich auch noch ein Beispiel zu bieten, und welcher Gitarrist würde sich nicht gern mal Pat Metheny als Rhythmusknecht wünschen? :lol:

Pat Metheny & Ulf Wakenius - Angel Eyes

Herzlichen Gruß, Uwe
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
i’ hab’ ma nöt helf’n könna."
(Anton Bruckner über seine 8.)
hkien1
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Beitrag von hkien1 »

@waterwide:
Ich habe mir das Buch und die DVD gekauft.
Peter Weihe vertritt als Studiomusiker und Lehrer an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg die These, dass dem Rhythmus-Spiel viel zu wenig Beachtung geschenkt wird.
Er berichtet von seinen Kursen, bei denen zum "Warmwerden" eine Gitarre weitergereicht wird. Jeder soll einen Rhythmus spielen. Einerseits beschreibt er, dass kaum einer der Anwesenden (laut seiner Aussage lauter gute Gitarristen, die seit Jahren in unterschiedlichen Bands spielen) einen einfachen Rhythmus groovy spielen kann. Oft müssen sich die Teilnehmer das Lachen verkneifen. Die Gitarre klingt auch bei jedem Spieler total anders... .
Derzeit ist die Basis-DVD mit Heft erhältlich. In dieser DVD geht es viel um Sitzhaltung, Plektrumhaltung, Metronomspiel, bewusster Betonung von tiefen und hohen Saiten, Akzente setzen, Bewegung der Schlaghand...
Eben scheinbar nur die "Rudiments", die aber häufig Fehlerquellen darstellen.

Ich war zunächst enttäuscht von dem Heft und der DVD, da ich mir mehr Stoff erwartet hatte. Dieser folgt in drei weiteren Werken, die aber noch nicht erschienen sind. Trotzdem habe ich mich jetzt entschieden den Kurs zu behalten, da ich an den Feinheiten arbeiten möchte und dafür gute Beispiele und Übungen enthalten sind, man muss sich nur darauf einlassen. Zunächst erscheint es ja fast lächerlich einen Achtel-Standard-Rhythmus zu üben. "Das kann ich ja schon lange", dachte ich. Dann habe ich das Zoom ausgepackt, mich aufgenommen. Akkordfolgen von Liedern, die ich gerne spiele sollten als Übungsmaterial dienen. Und siehe da, das Spiel ist nicht gleichmäßig, Betonungen kommen intuitiv aus meinem Gefühl richtig. Auf der Aufnahme klingt dann manches weniger intuitiv sondern willkürlich. Versteht Ihr was ich damit sagen will? Für mich war der Unterschied von dem Gefühl während des Spielens ("klingt groovy, alles ok") und der anschließenden Beurteilung der Aufnahme schon erheblich.

Benötigt man dafür diese DVD? Das muss jeder selbst entscheiden. Ein leicht fader Beigeschmack bleibt auch bei mir. Gute Tipps sind vorhanden, der Stoff ist trotzdem noch sehr rudimentär, wenig Übungen und viel Text über Plektrumhaltung, Stärke der Plektren etc.
Boshaft könnte man sagen, hier wird der Inhalt von max.zwei auf vier Hefte inkl. DVD verteilt, mit der Konsequenz des damit verbundenen Preises.
Ulrich Peperle
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Registriert: Do Sep 01, 2005 1:27 am

Beitrag von Ulrich Peperle »

[Beitrag vom Verfasser entfernt]
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