Ebenholz.

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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elfer
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Ebenholz.

Beitrag von elfer »

hallo zusammen,

das finde ich höchst interessant.

http://www.youtube.com/watch?v=anCGvfsBoFY

bob taylor ist einfach sehr, sehr cool. und bei seiner
promo-erfahrung wird er es sicher schaffen, colored
als cool zu verkaufen. bin gespannt.

liebe grüße an alle
johannes
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Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

danke für den link, finde es auch sehr interessant.
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

Großartig.
Er spricht mir aus der Seele.
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Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Interessanter Beitrag, die Einstellung von Bob Taylor verdient alle Achtung.
Gruß

Jürgen

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Klar ist doch auch, daß die Beschränkung auf eine einzige Gitarre auf eine extreme Notsituation, im Grunde auf den Zusammenbruch der Zivilisation hinweist. (RB)
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hmarke
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Beitrag von hmarke »

Hallo,

im Namen all derer die nicht täglich mit Englisch umgehen:
Könnte bitte jemand kurz auf deutsch sagen, um was es hier genau geht?
Vielen Dank im Voraus.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Ganz grob - wenn ich etwas vergessen habe, kann es jemand anderes ja ergänzen.

Ebenholzbestände gibt es kaum noch. Das tiefschwarze und harte Ebenholz eigentlich nur noch auf Madagaskar. Was da illegal gerodet wird, ist ja längst bekannt. Abgesehen davon braucht es mindest 10 andere Bäume, die gefällt werden müssen, um an einen Ebenholzbaum ranzukommen.
Bob Taylor kritisiert das, wollte Alternativen und fand sie in Kamerun. Einziger Haken - das Ebenholz dort ist nicht wie gewohnt tiefschwarz, sondern gefleckt. Viele finden das hässlich, andere gerade sehr schön. Qualitativ steht es dem schwarzen Ebenholz in nichts nach.

Nach der vorletzten Taylor-News, die ich vierteljährlich erhalte, betreibt Taylor eigene Plantagen um beim Raubbau nicht mitzumachen.
chevere

Beitrag von chevere »

Bzw. (auch)um das eigene Geschäftsmodell aufrecht zu erhalten, zu erweitern (Lieferant für andere) und um den Faktor 10 verlängern zu können.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

chevere hat geschrieben:Bzw. (auch)um das eigene Geschäftsmodell aufrecht zu erhalten, zu erweitern (Lieferant für andere) und um den Faktor 10 verlängern zu können.
Mag sein, aber darum gings jetzt im Beitrag nicht. Wäre auch ehrlich gesagt nicht verwerflich im Gegensatz zum illegalen Raubbau.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

die übersetzung ist etwas unkorrekt.
bob taylor erzählt, dass es in kamerun noch legale bestände gibt, natürlich von schwarzen ebenholz, aaaber ... um einen baum zu erhalten der schwarz ist müssen 10 bäume gefällt werden weil nur einer von 10 schwarz ist die anderen sind "farbig" aber von der holzqualität gleich. bob sagt, nur wegen der optik sollte man nicht 9 bäume wegschmeißen, sondern sie alle verwenden. dadurch erhöht sich der bestand um das zehnfache.
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chevere

Beitrag von chevere »

Ich finde dieses Ansinnen sehr gut, wenn auch eigennützig und mehr als "überfällig"(man beachte das Wortspiel).
Dennoch muß natürlich entsprechend aufgeforstet und geschützt werden.
Stellt sich die Frage, ob Martin mit seinen Kunsstoffgriffbrettern nicht doch richtig liegt, aber die meisten von uns wollen natürlich alle nur das beste Ebenholz.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

ob Martin mit seinen Kunsstoffgriffbrettern nicht doch richtig liegt,
Nö. Also für mich ist das nix, stand vor einigen Monaten vor einer Martin-Anschaffung und so ein Kunststoff-fingerboard aus "richlite" (oder so ähnlich heißt es, glaube ich) kam für mich absolut nicht in Frage - obwohl faktisch nichts dagegen sprach.

Eine rein pschüchologische Sache also. Ich finde das "bunte" Ebenholz enorm spannend und kann mir gut vorstellen, dass es im Gesamterscheinungsbild einer Gitarre gut kommt.

Zudem ist das, was Hr. Taylor gegen Ende des Berichtes sagt auch interessant: Ebenholz sei so wertig und sinnvoll für den Gitarrenbau, dass es im Lauf der Zeit "egal" sein könnte, ob "bunt" oder nicht - Hauptsache, Ebenholz.

http://www.graphtech.com/products.html?CategoryID=1

Hier ist ja auch schon so... "man-made ivory".
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Pida
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Beitrag von Pida »

chevere hat geschrieben:die meisten von uns wollen natürlich alle nur das beste Ebenholz.
Wer ist bereit umzudenken?
Hier, ich!

Aber eigentlich ist das Problem - was die Musikinstrumentenindustrie angeht - zu einem großen Teil hausgemacht. Hier im Forum legen natürlich viele Wert auf bestimmte Holzarten. Die allermeisten Gitarrenkäufer kennen sich damit aber nicht gut aus und sind weniger wählerisch. Daher frage ich mich, warum Ebenholz überhaupt so häufig verwendet wird. Anscheinend fehlte lange eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösung zwischen echtem Ebenholz und dem irgendwie schwarz gefärbten, rauhen Zeug auf billigen Sperrholzklampfen. Vielleicht hat Martin hier den richtigen Weg eingeschlagen (ich habe noch nie Richlite im Original gesehen).

Übrigens finde ich es traurig, dass für Taylor zunächst 10 Bäume gefällt und davon 9 einfach zum Verrotten liegen gelassen wurden, bis der Chef das irgendwann zufällig mitbekommen hat.
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hmarke
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Beitrag von hmarke »

Herzlichen Dank an Seitensprung und Herigo für die Übersetzung des Wesentlichen.

Ich hätte gegen weniger gut aussehendes Holz nichts einzuwenden solange Klang und die Bespielbarleit stimmen.
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Jürgen
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Beitrag von Jürgen »

Pida hat geschrieben:
Übrigens finde ich es traurig, dass für Taylor zunächst 10 Bäume gefällt und davon 9 einfach zum Verrotten liegen gelassen wurden, bis der Chef das irgendwann zufällig mitbekommen hat.
Da hast du wohl was nicht ganz richtig wiedergegeben: Das Verhältnis 1:10 gilt offensichtlich generell, also nicht nur für das Holz, das Taylor verwendet.
Gruß

Jürgen

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Pida
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Beitrag von Pida »

Jürgen hat geschrieben:
Pida hat geschrieben: Übrigens finde ich es traurig, dass für Taylor zunächst 10 Bäume gefällt und davon 9 einfach zum Verrotten liegen gelassen wurden, bis der Chef das irgendwann zufällig mitbekommen hat.
Da hast du wohl was nicht ganz richtig wiedergegeben: Das Verhältnis 1:10 gilt offensichtlich generell, also nicht nur für das Holz, das Taylor verwendet.
Ich weiß nicht mehr, was dazu im Video gesagt wurde. Aber unabhängig davon, wie viel gefälltes Holz für andere Zwecke nicht verarbeitet wird oder nicht: Offensichtlich hat Taylor Leute beauftragt, Bäume zu fällen und zu verarbeiten, ohne von Anfang an zu klären, wie weit das geschlagene Holz überhaupt nutzbar sein wird.

Das kann ich nicht nachvollziehen: Zum einen sollte man so nicht mit seltenen Ressourcen umgehen, zum anderen muss man sich doch aus ökonomischen Gründen informieren. Wenn ich ein Stück Land oder das Recht zum Holzfällen erwerbe, muss ich doch vorher klären, welchen Anteil des Holzes ich überhaupt verwerten kann.
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