Hmm, wahrscheinlich gibt es keine Faustformel, aber wir hatten mal irgendwo eine Formel diskutiert, dass eine Gitarre, wenn Sie den Laden (ausgehend vom "Straßenpreis", nicht vom Listenpreis) verlassen hat, schon mal 20-30% an Wert verloren hat.
Und dann verliert sie pro Jahr noch mal so um die 10%, wobei dann "irgendwo" Schluss ist mit dem Wertverlust, den "Schluss" würde ich aus meiner eigenen Erfahrung bei 51,72% definieren - ausgehend von einem technisch & optisch hervorragenden Instrument, jeder Ding & Dong führt zu mehr oder weniger Abschlägen. Ich denke mal diese Aussage trifft für 0-8/15-Instrumente zu. Bei allen Instrumente, die einen "Sammlerwert" oder die ein bestimmtes Image (gutes oder schlechtes) haben, verschiebt sich das nach oben oder unten.
Wenn man sich die derzeitigen
Straßenpreise der Lakewood D-18 ansieht und sich ansieht zu welchem Preis meine Lakewood im
Rahmen einer Versteigerung weggegangen ist , liegt der Gebrauchtpreis bei ca. 50% einer neuen. (Allerdings sind diese Werte nicht Inflationsbereinigt, da ich den alten Ursprungspreis der Gitarre nicht kenne.)
Tendenziell wird der Wert/erzielbare Preis von gebrauchten Gitarren bei Gitarrenbesitzern zu hoch eingeschätzt, während die Gitarrenkäufer zu geringeren Gebrauchtpreisen kaufen wollen. Siehe Dein Larrivee-Beispiel - was für mich wieder mal auch ein gutes Beispiel für eine schlechte Artikelbschreibung ist - allein deswegen würde ich sie nicht kaufen
Um einen "wirklichen" Marktwert herauszubekommen, bleibt einem nix anderes übrig, als alle möglichen Angebote über einen längeren Zeitraum bei ebay auf "Beobachten" zu setzen und zu sehen was mit denen passiert. a.m. Sicht
kann man den "Marktwert" nur anhand von verkauften Instrumenten beurteilen -alle anderen Preise sind Augenwischerei.
Dort gibt es einige Erkenntnisse:
1. Verkäufer gehen von mal zu mal im Preis runter (bei Sofortkaufen) - irgendwann erreichen sie den "Marktpreis" und dann wird verkauft.
2. Verkäufer sind geduldig und bieten immer wieder mit Sofortkaufen und verkaufen einfach nicht. (Das beobachte ich bei einigen Instrumenten seit Monaten)
2.1 Verkäufer sind geduldig und bieten immer wieder mit Sofortkaufen und verkaufen einfach nicht. Irgendwann verschwindet das Angebot. Verkäufer überlegt es sich also anders und verkauft nicht, oder er verkauft es anderswo - weiß man nicht)
3. Verkäufer machen Auktionen mit miesen/dürftigen Artikelbeschreibungen - dort hat man das Glück eine Instrument etwas unterhalb des sonst üblichen "Marktpreise" zu ergattern, mit dem Nachteil, dass das Risiko höher ist, dass das Instrument von der Qualität schlechter ist und damit der Marktpreis dann wieder angemessen ist

4. Verkäufer machen Auktionen mit guten Beschreibungen. Die bekommen einen marktgerechten Preis - allerdings unabhängig von deren Erwartungen.
Erkenntnis - Auf ein Sofortkaufen-Angebot würde ich mich nur einlassen, wenn ich über längere Zeit den Markt wie oben beobachtet hätte. Alle anderen Preis sind wie bei TFOA oder sonstigen Plattformen scheinen Tendenzen zu sein mit dem Hang nach "weiter unten" - denn in der konkreten Kaufsituation geht meistens immer noch was.
2. Erkenntnis Marktgerechte Preise werden in Versteigerungen erlangt. Bei den meisten "Sofortkaufen-Auktionen" hat man einen "Dummen" gefunden, der keene Ahnung hat
