Gitarre besser als der Spieler

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Da bin ich aber froh, dass ich mich nicht als einziger über das Stimmungs-Posting wundere.
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

Sperris hat geschrieben:
Das ist der Grund, warum ich mir eine bereits gestimmte Gitarre im Laden gekauft habe!!!!

Gruß Ralf
shit, jetzt weiß ich warum meine gitarre irgendwie komisch klingt -- der verkäufer hat nicht gestimmt. shitshit, garantie ist schon abgelaufen.
chrisb
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Mokkafreund
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Beitrag von Mokkafreund »

ich frage mich gerade, was es denn heißt, dass meine Gitarre besser ist als ich spiele und was passiert ist, wenn ich plötzlich besser bin als meine Gitarre, an welcher Stelle habe ich dann wohl meine Gitarre überholt? hmm ...
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Na dann wartet mal bis euch beim Gig die Batterie vom Stimmgerät leer wird
:wink:
Aber ich glaube teure Gitarren klingen auch als percussives Instrument besser.
Bei mir ist es jedenfalls schon ein paar mal vorgekommen, dass ich eine Gitarre beim spielen am See oder bei einer Party bekommen hab, die kein eingebautes Stimmgerät hatte und wo auch keiner eins hatte. Da find ichs für mich schon peinlich, wenn ich jemand anderes fragen muss, ob er für mich stimmen kann. Mittlerweile gehts so und open tunings sind auch kein Problem mehr.
Allerdings war meine Message, dass man solange man kein geschultes Gehör hat auch nicht den Unterschied zumindest zwischen einer Mittelpreisigen so 1000€ und hochpreisigen vielleicht 4000€ Gitarre feststellen kann. Bzw. hört man eigentlich überhaupt im Konzert ob eine Gitarre sich schon verstimmt hat oder noch richtig gestimmt ist, wenn man sie nicht per Gehör vernünftig stimmen kann. Würd mich nur mal interessieren.
Ich bin ja. z.B. auch immer noch der Meinung, dass meine 100€ Sperrholz Framus richtig gut klingt. Ob das realistisch ist sei mal dahin gestellt.
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RB
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Beitrag von RB »

Verstimmte Gitarren klingen grausam und das meines Erachtens für 90 % der Zuhörer. Das Stimmen des Instruments gehört weiter zu den Grundfertigkeiten. Wer es nicht kann, sollte es lernen, auch wenn es lange dauert.
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OV1667
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Beitrag von OV1667 »

tonidastier hat geschrieben: ...
Allerdings war meine Message, dass man solange man kein geschultes Gehör hat auch nicht den Unterschied zumindest zwischen einer Mittelpreisigen so 1000€ und hochpreisigen vielleicht 4000€ Gitarre feststellen kann.
...
Geschult durch was? Erfahrung oder "Ausbildung"?
Unterschiede hören da selbst Nichtmusiker aber der Preis allein entscheidet für mich nicht darüber, ob mir der Klang gefällt.
tonidastier hat geschrieben: ...
Bzw. hört man eigentlich überhaupt im Konzert ob eine Gitarre sich schon verstimmt hat oder noch richtig gestimmt ist, wenn man sie nicht per Gehör vernünftig stimmen kann. Würd mich nur mal interessieren.
...
Hängt imho von der Umgebung ab. Tendenziell höre ich eher zu viel Verstimmung (lt. Aussage Zuhörer). Spiele ich allein, reicht es mir, wenn die Gitarre in sich stimmt. Im Zusammenspiel mit Anderen komme ich um ein Stimmgerät als gemeinsame Basis nicht herum, denn Abweichungen von der ursprünglich richtigen Stimmung höre ich nicht.
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hi,

ich hoffe meine Antworten werden nicht so ernst genommen, weil dieser Fred ja eher einer zum Spaß ist, aber das Instrument stimmen und die Grundstufen der Akkorde eines Liedes mit dem Gehör rausfinden sollte man schon können.
Allerdings ist es z.B. bei meiner Vollsperrholz Ibanez, die noch dazu meist mehrere Monate alte Saiten drauf hat sehr schwierig diese zu stimmen.
Die Standardmethode, bei der man am tiefen E anfängt und immer am 5. bzw 4. Bund die Saite anspielt um den darunterliegenden Ton danach zu stimmen funktioniert bei mir gar nicht.
Ich stimme immer nach Akkorden.
Ich verwende die D-Saite als Referenzsaite und dann stimme ich nach unten hin einen D-Akkord, solange bis dieser passt.
Dann Stimme ich die A und E Saite nach einem G Akkord und überprüfe dies gegebenenfalls noch mit diversen Intervallen. d.h. ich halte einen G Akkord und spiele die A,E und D Saite an und stimme dann die E und A Saite, so dass sie zur D Saite passen. Am Ende spiele ich einenn vollen Gadd9 oder einen Vollen C/G Akkord an und mache noch mal ein Feintuning.
Das hört sich zwar kompliziert an geht aber irgendwann sehr schnell und ist auf jeden Fall genauer als das Standardstimmgerät in meinem Fishmann Pickup.
Für einen Auftritt vor Publikum würde ich allerdings auch per elektronischem Stimmgerät stimmen.

Gruß,

Andi
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Für einen Auftritt vor Publikum würde ich allerdings auch per elektronischem Stimmgerät stimmen.

Und ich mache es genau umgekehrt. Gerade bei open Tunings bescheissen die elktronischen Helferlein ganz gerne. Also alle Anzeigen auf grün und trotzdem in sich nicht stimmig. Für mich ist das Stimmgerät eine mehr oder wenig grobe Richtung, welche zusätzlichen Feintunings durch die Ohren bedarf!

Gruß Ralf
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tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hi Sperris,

in Sachen open tunings habe ich nicht so viel Erfahrung, aber dadgad, open G und open E bringe ich auch ohne Stimmgerät hin, allerdings hat mein Stimmgerät da bis jetzt immer gut angezeigt. Allerdings bei zu starken "Downtunings", da zeigt es glaub ich wirklich nicht mehr richtig genau an, z.B. musste ich einmal die tiefe E Saite zu einem C runterstimmen. Das hat mit Gehör wirklich besser funktioniert.
Man darf bei einem Auftritt aber auch nicht nervös werden, wenn man per Gehör stimmt.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Die kleinen Stimmgeräte zum Anklemmen mit illuminiertem display gibt´s schon für unter fünf Kohle; davon hat man drei im Koffer und dann ist´s ziemlich egal, ob eine Batterie leer geht oder sowas - auf den meisten Bühnen ist es bei Betrieb ohnehin zu laut zum Stimmen.

Ich halte die Fähigkeit die Gitarre nach Gehör stimmen zu können für hilfreich da sie mir eine Menge Zeit erspart; im Gruppentraining etwa streiche ich über alle sechs offenen Saiten und lausche, ob es halbwegs wie der ominöse Em7add11 klingt. Wenn das ungefähr hinkommt ist´s gut und ausreichend, wenn es irgendwo falsch klingt versuche ich zu ermitteln welche Saite der Ausreißer ist und stimme diese nach 5. Bund Flageolett-Methode richtig. Für solche Aktionen langt das. Ansonsten würde ich immer (!) dem ollen cliptuner oder racktuner trauen wollen, aus rein psychologischen Gründen. ;) Ist das nur bei mir so? Keine Ahnung. Um das Gehör zu bilden sind aus meiner Sicht Intervall-Übungen, Diskriminationsübungen sinnvoller, einen echten praktischen Nutzen hat das Stimmenkönnen nach Gehör vll. dann wenn man mal in einer Ausnahmesituation ist wo kein tuner zur Hand ist. Doch wann passiert einem sowas?! Ich habe in der Handtasche stets mind. zwei einsatzbereite cliptuner, Ersatzsaiten 12er und Nylon und sogar eine Saitenkurbel. Tjaja. Und ein Muss ist das absolut nicht, die Gitarre nach Gehör stimmen zu können. Ebenso das Heraushören können von Kadenzen - muss ich nicht können wenn ich songs vom Blatt spielen will.

Die Stimm-Orgien von Hannes Wader sind legendär, das gehört dazu bei ihm. Ein Dave Goodman stimmt im (!) song eine gerissene und schnell neu aufgezogene hohe E-Saite, baut das Stimmen in den Song mit ein. ;)
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

in Sachen open tunings habe ich nicht so viel Erfahrung, aber dadgad, open G und open E bringe ich auch ohne Stimmgerät hin, allerdings hat mein Stimmgerät da bis jetzt immer gut angezeigt.
Das tut meines auch! Allerdings klingt ein Akkord im 10. Bund mit offenen Saiten konstruktionsbedingt in meinen Ohren nicht wirklich schön. Ich traue dem Stimmgerät, aber meinen Ohren traue ich noch mehr. Es gibt aber auch Tage, da machen meine Ohren komplett dicht und verweigern den Dienst. Da bin ich dann wieder froh, wenn mein Stimmgerät mir halbwegs aus der Bretagne hilft.

Gruß Ralf
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