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Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Martini
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Beitrag von Martini »

Hallo,

es hat auch was mit dem Thema "Tonabnehmer" zu tun.
Eine teure Gitarre, die ich vielleicht noch mit einem pick-up ausstatten muss, bringt die Klangqualität doch gar nicht rüber.
Da kaufen sich viele ein Instrument komplett mit Tonabnemer für zum Teil unter 1000 Euro und sind zufrieden, weil sie damit ganz ordentlich klingen.

Ich persönlich hasse Tonabnehmer. Es gibt für mich nichts Schöneres was Gitarre betrifft als eine Verstärkung über Mikrophon. Ich bin siebziger-Jahre geprägt und hab Klaus Weiland in seinen frühen Jahren über Microphon erlebt. Toll. David Qualey hat früher, wenn man ihm ein Micro hingestellt hat, dieses zur Seite gestellt und völlig akustisch gespielt.
Da machen gute Gitarren echt Sinn.......
Werner Lämmerhirt benutzt heute übrigens auch wieder nur Micros...

Grüße

martini
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Du hast es schon angesprochen: der Stellenwert solcher Sachen wie einer Gitarre ist einfach relativ niedrig. Sicherlich, in bildungsfernen Schichten (ich liebe solche Floskeln) wahrscheinlich mehr als in der G'studierten-Szene, aber selbst hier: ich kenne unter all meinen ehem. Komillitonen nicht einen, der eine Gitarre über 800 Euro besitzt bzw. eine Anschaffung getätigt hätte, wäre Geld dafür da, dafür aber unzählige, die das Eiphone 4 in Maximalausstattung vorbestellt hatten.
Möglicherweise ändern sich die Interessen noch, aber schätzungsweise bleiben Späteinsteiger, die sich dann auch noch mit höchstwertigen Instrumenten eindecken, Exoten.
Fakt ist: es ist mit kleinem Budget so viel zu haben. Denke ich an die Schilderungen älterer Freunde und Bekannter (die sich z.B. in dem vom rwe geschätztem Alter befinden) stelle ich fest, dass man früher viel länger und härter schuften musste um überhaupt etwas brauchbares zu erhalten.
Heute kostet eine mehr als brauchbare Gitarre weniger als 300 Euro statt für 1000 Mark, eine HiFi-Anlage mit Subwoofer <200 Euro statt für 1000 Mark und Musik gibts für Lau statt für 20 Mark/Platte.
Insofern interessieren sich viele für vieles aber für nichts richtig, da man es sich leisten kann. Interessiert man sich aber z.B. nur ein wenig für Gitarre - man schmettert bei WG-Partys mehr schlecht als recht den ein oder anderen Gassenhauer als Mittel zum Zweck - leistet man sich ganz bestimmt nicht die Nobel-Gitarre bzw. denkt auch dann nicht daran, wenn irgendwann mehr Geld zur Verfügung steht.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Als Wertanlage taugen Gitarren sicher nicht. Ausnahmen sind die, die es so nicht mehr gibt weil limitierte Auflage, ausgelaufene Baureihe oder die einem bekannten Musiker mal gehört hat. Dafür kaufe ich aber Gitarren auch nicht. Vor 10/15 Jahren wollten alle Vintagegitarren, die Preise sind damals so was von durch die Decke das glaubt man heute kaum noch. Das wurde damals in den Fachzeitschriften aber auch richtig gepuscht das Thema. Ich denke das im Zeitalter von CNC (aber das gibt es ja auch schon fast 30 Jahre) die Qualität von Gitarren einfach besser geworden ist. Heute kann man auch auf 100 Euro Gitarren spielen ohne sich die Finger zu brechen. Gibt sicher viele gute alte Gitarren die durch das Altern einen richtig guten Ton und bessere Ansprache haben weil sie viel gespielt wurden. Ab einem gewissen Preis spielt bei neuen Gitarren sicher heute auch was anders mit denke ich. Spirit, Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder das Gegenteil, sich zu unterscheiden von Andern usw.

Gruß Wolfgang
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Ich denke ganz klar die Gitarren um 200-300 Euro sind so viel besser geworden, das es sich aus musikalischer Sicht keinen Sinn macht eine Gitarre um sehr viel mehr Geld zu kaufen,

Das spielen sehr teurer Gitarren, macht Spaß, und bringt auch mir sehr viel Freude , allerdings, braucht man dann sehr viel Geld, oder muß für seine Liebe auf einiges verzichten, da zu sind eben Leute, die nicht Reich sind
eben immer weniger bereit.

Ist übrigens auch bei Blechblasinstrumenten so !
ich bekomme heute eine Trompete für 199 Euro von der Klangqualität, und Maschinenqualität hätte ich in den 80ern geträumt.

Gruß Rainer
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Rainer H hat geschrieben:...ich bekomme heute eine Trompete für 199 Euro von der Klangqualität, und Maschinenqualität hätte ich in den 80ern geträumt...
Ein Freund und Nachbar mit Lehrauftrag an der Uni spielt als Hautinstrument eine Posaune für 180 Euro.
http://www.breezy-art-ensemble.de/html/ ... imers.html
Und ich als Amateur spiele die teuren Gitarren. :oops:
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Gitarrenspieler hat geschrieben:
Rainer H hat geschrieben:...ich bekomme heute eine Trompete für 199 Euro von der Klangqualität, und Maschinenqualität hätte ich in den 80ern geträumt...
Ein Freund und Nachbar mit Lehrauftrag an der Uni spielt als Hautinstrument eine Posaune für 180 Euro.
http://www.breezy-art-ensemble.de/html/ ... imers.html
Und ich als Amateur spiele die teuren Gitarren. :oops:
Ganz genau!
beim Blechblasinstrument, ist der Ton noch viel mehr vom Spieler abhängig
als bei Saiteninstrumenten.
Gruß Rainer
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

Ulf Wakenius spielt als "Hauptgitarre" eine alte Aria-Kopie einer Gibson Les Paul und hat damit (nach seiner Aussage) schon des öfteren ungläubiges Staunen bei "Kennern" geerntet, die meinten, dass es unter "uralten ES-335 gar nicht zu machen sei...:wink::)
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

LaFaro hat geschrieben:Ulf Wakenius spielt als "Hauptgitarre" eine alte Aria-Kopie einer Gibson Les Paul und hat damit (nach seiner Aussage) schon des öfteren ungläubiges Staunen bei "Kennern" geerntet, die meinten, dass es unter "uralten ES-335 gar nicht zu machen sei...:wink::)
Sicher?
Ich glaube Ulf zu kennen und habe ihn immer mit entweder Godin, Gibson 175 oder Yamaha gesehen/gehört. Eine Aria hab' ich noch nie dabei gesehen. Und LP's schon gar nicht.

Muss aber nix heissen.

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clone
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Beitrag von clone »

LaFaro hat geschrieben:Ulf Wakenius spielt als "Hauptgitarre" eine alte Aria-Kopie einer Gibson Les Paul und hat damit (nach seiner Aussage) schon des öfteren ungläubiges Staunen bei "Kennern" geerntet, die meinten, dass es unter "uralten ES-335 gar nicht zu machen sei...:wink::)
Was hat denn eine LP-Kopie mit einer vintätsch ES-335 zu schaffen? :?:
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

Andreas hat geschrieben:
LaFaro hat geschrieben:Ulf Wakenius spielt als "Hauptgitarre" eine alte Aria-Kopie einer Gibson Les Paul und hat damit (nach seiner Aussage) schon des öfteren ungläubiges Staunen bei "Kennern" geerntet, die meinten, dass es unter "uralten ES-335 gar nicht zu machen sei...:wink::)
Sicher?
Ich glaube Ulf zu kennen und habe ihn immer mit entweder Godin, Gibson 175 oder Yamaha gesehen/gehört. Eine Aria hab' ich noch nie dabei gesehen. Und LP's schon gar nicht.

Muss aber nix heissen.

Glück Auf

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ziemlich sicher..:) zum einen habe ich ihn selbst noch zu NHOP-Zeiten damit bei einem Konzert gesehen.. darüber hinaus gibt es einige Interviews, in denen er das erwähnt.. und auf "Deiner Röhre" kannst Du es sogar direkt sehen...
außerdem macht Aria selbst =http://www.ariaguitars.com/english/ari ... s.phpdamit Werbung :wink:
aber schon klar, dass er auf den "Akustik-Aufnahmen" zu anderen Mitteln greift... :)
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

clone hat geschrieben:
LaFaro hat geschrieben:Ulf Wakenius spielt als "Hauptgitarre" eine alte Aria-Kopie einer Gibson Les Paul und hat damit (nach seiner Aussage) schon des öfteren ungläubiges Staunen bei "Kennern" geerntet, die meinten, dass es unter "uralten ES-335 gar nicht zu machen sei...:wink::)
Was hat denn eine LP-Kopie mit einer vintätsch ES-335 zu schaffen? :?:
eben!..:) gitarrenmäßig wenig bis nichts.. soundmäßig anscheinend schon einges...:)
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Beitrag von clone »

LaFaro hat geschrieben:
clone hat geschrieben:
LaFaro hat geschrieben:Ulf Wakenius spielt als "Hauptgitarre" eine alte Aria-Kopie einer Gibson Les Paul und hat damit (nach seiner Aussage) schon des öfteren ungläubiges Staunen bei "Kennern" geerntet, die meinten, dass es unter "uralten ES-335 gar nicht zu machen sei...:wink::)
Was hat denn eine LP-Kopie mit einer vintätsch ES-335 zu schaffen? :?:
eben!..:) gitarrenmäßig wenig bis nichts.. soundmäßig anscheinend schon einges...:)
Also für meine Ohren gibt es da deutlich Unterschiede...

Aber zum eigentlichen Thema:

Ich denke, ohne jetzt zynisch sein zu wollen, es ist aktuell ein guter Zeitpunkt ein hochwertige Gebrauchte zu kaufen, die man wirklich haben und spielen möchte. Nicht mehr und nicht weniger.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

das war nicht meine Einschätzung... :wink:
das war ein Zitat aus einem Interview mit Mr. Wakenius über seine Erfahrungen mit "Gitarrenkennern"... :) darüber hinaus sollte es nur ein weiterer Hinweis darauf sein, dass der Preis eines Instruments nicht immer etwas über seinen Gebrauchswert aussagt....:)

aber Du hast Recht.. sowohl mit dem "zurück zum Thema als auch mit dem Hinweis auf die Vorteile der aktuellen Situation..:)
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Beitrag von bmela »

Ich denke das ist alles eine Frage der Prioritäten. So gut wie eine teure Gitarre auch klingen mag, am Ende ist es wohl ein Luxusgut, und aktuell, und ich glaube durchaus dass die Krise dass beeinflusst, will sich das kaum wer leisten, oder kann es auch einfach nicht.
wuchris
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Beitrag von wuchris »

bmela hat geschrieben:Ich denke das ist alles eine Frage der Prioritäten. So gut wie eine teure Gitarre auch klingen mag, am Ende ist es wohl ein Luxusgut, und aktuell, und ich glaube durchaus dass die Krise dass beeinflusst, will sich das kaum wer leisten, oder kann es auch einfach nicht.
Die Krise...Welche Krise? Bei uns in Deutschland?
Vielleicht liegts an der "Verteilung des Vermögens", aber nicht an der merkwürdigen Krise. Wer sich vor dieser keine 4000 Euro Gitarre leisten konnte/wollte, kann das auch heute nicht. Andersrum ebenso.

Wenn das nächste mal das Vermögen verteilt wird, stell ich mich auch an.
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