an die blaugrassler ...

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler

Antworten
Benutzeravatar
flyingshoes
Beiträge: 554
Registriert: Fr Jun 18, 2010 9:34 am
Wohnort: Sauerlach
Kontaktdaten:

an die blaugrassler ...

Beitrag von flyingshoes »

wie haltet ihr bei einer session mit banjo, mando, geige und (e-)bass euer selbstbewusstsein am leben?

klar, es ist als gitarrist immer schwierig, im unverstaerkten umfeld sich zu behaupten, aber gelegentlich habe ich den eindruck, das es im grunde eigentlich egal ist, ob ich nun auch noch laerm mache oder nicht ...

ich glaub, ich geh mal zur therapie ... :mrgreen:
a how how how howl!
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20400
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Sagen, was gespielt wird und singen. Außerdem sollte man die Begleitung wenigstens deutlich hören können, beim Solospiel wird es schwieriger, vor allem dann, wenn man wenig einfühlsame Mitmusiker hat, die drauflos-dreschen, was das Zeug hält.
Benutzeravatar
Holger Hendel
Beiträge: 12523
Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
Wohnort: Soltau, Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Holger Hendel »

:cry: Schwieriges Thema. Gerade heute Vormittag kam mir das auch in den Sinn, ich schaute das hier:

http://www.youtube.com/watch?v=EQlYzEwTyUk

und fragte mich: ist die Gitarre wohl zu leise?! Schwieriges Thema deshalb für mich, weil ich Gitarrenfan bin und es mag, wenn die Gitarre lautstärketechnisch fein nach vorne geht, lauter als die anderen Instrumente ist.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Benutzeravatar
scifi
Beiträge: 3358
Registriert: Do Jun 17, 2010 10:28 am

Re: an die blaugrassler ...

Beitrag von scifi »

flyingshoes hat geschrieben:wie haltet ihr bei einer session mit banjo, mando, geige und (e-)bass euer selbstbewusstsein am leben?

klar, es ist als gitarrist immer schwierig, im unverstaerkten umfeld sich zu behaupten, aber gelegentlich habe ich den eindruck, das es im grunde eigentlich egal ist, ob ich nun auch noch laerm mache oder nicht ...

ich glaub, ich geh mal zur therapie ... :mrgreen:
Bei mir ist es eher der europäische Folk. Aber das Problem ist das gleiche.

Mein bisheriger Lösungsansatz:

=> ich habe nur noch laute Gitarren

=> ich spiele laut (Arrangement, Anschlag, Picking). Hat natürlich eindeutige Nachteile, aber anders geht es oft nicht.

=> Ich stelle das Single-Note-Melodiespiel im Ensemble ein, wenn der Rest richtig loslegt. Melodiespiel geht auf Melodieinstrumenten eh besser als auf Gitarren, oder?

=> Ich habe versteckt einen kleinen Batterieverstärker für den Fall der Fälle :twisted:
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20400
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Die machen es doch ganz gut, die Gitarre kann einen vorgeben und die anderen steigen später ein. Und man hört sie auch, wenn die anderen spielen und der Jüngling erweckt nicht den Eindruck, als würde er sich anstrengen, laut zu sein.
Benutzeravatar
Holger Hendel
Beiträge: 12523
Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
Wohnort: Soltau, Niedersachsen
Kontaktdaten:

Beitrag von Holger Hendel »

Meinste echt, untergeschoben? Weiß´net - sowas habe ich ja auch schon oft gemacht und hier wirkt es echt. v.a. am Anfang wo sie Gerede ins Spielen übergehen. Zudem ist bei irgendwas um 1:24 Min. ein Fehler drin?!. ;) Oder gewollte bluenote, however, völlig egal, es klingt so oder so richtig cool, finde ich - wenn es denn eine Mehrspuraufnahme wäre hätte man die Gitte lauter machen sollen. :)

@RB: Du denkst, da ginge noch was lautstärkemäßig?

Den part ab 2:44 Min. - da geht der flinke Jüngling wieder über ins strumming - und ich habe das Gefühl an der Stelle, dass es wirklich egal ist ob er gerade spielt oder nicht. Den Unterschied würde man wahrscheinlich erst dann wahrnehmen, wenn man die Gitarre komplett wegließe.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Benutzeravatar
flyingshoes
Beiträge: 554
Registriert: Fr Jun 18, 2010 9:34 am
Wohnort: Sauerlach
Kontaktdaten:

Beitrag von flyingshoes »

die jungs machen das allerdings wirklich gut ... vermutlich dreschen die jeweils nicht allzu sehr rein, wenn sie ihre chops spielen.

ich war es bislang aus massen-sessions gewohnt. gegen 5 mandos und 3 banjos hat man eh keine chance. aber das es bei jeweils nur einfacher besetzung der anderen instrumente auch so drastisch ist - das habe ich nicht erwartet.

vielleicht ist es ja aber auch "nur" subjektiv und man hoert die gitarre von vorne besser als von oben (wie es ja auch der fall beim austesten eines instrumentes ist).

laute gitarre: da habe ich das problem, das ich den "growl" meiner hd-28 einfach liebe. etwas mit mehr hoehen und weniger bass waere vermutlich durchsetzungsfaehiger. die larrivee hab ich deswegen ja verkauft - ich fand sie gegen die martin einfach "lau".
a how how how howl!
Benutzeravatar
scifi
Beiträge: 3358
Registriert: Do Jun 17, 2010 10:28 am

Beitrag von scifi »

Holger Danske hat geschrieben::cry: Schwieriges Thema. Gerade heute Vormittag kam mir das auch in den Sinn, ich schaute das hier:

http://www.youtube.com/watch?v=EQlYzEwTyUk

und fragte mich: ist die Gitarre wohl zu leise?! Schwieriges Thema deshalb für mich, weil ich Gitarrenfan bin und es mag, wenn die Gitarre lautstärketechnisch fein nach vorne geht, lauter als die anderen Instrumente ist.
Natürlich ist die Gitarre da zu leise. Auch bei Toni Rice ist die Gitarre auf Live-Aufnahmen oft zu leise. Es ist einfach keine sonderlich gute Idee mit unverstärkten Akustikgitarren im Melodiespiel gegen volle Ensembles anzutreten. Da müssen die Mitmusiker schon super rücksichtvoll und vor allem diszipliniert sein. Oder man nimmt halt eine Resonator ;-)
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20400
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Beitrag von RB »

Wenn man in einer solchen Besetzung mit der Gitarrenbegleitung aufhört, ist sofort ein wesentliches Element weg, für alle hör- und spürbar.
Benutzeravatar
doc
Beiträge: 2127
Registriert: Fr Sep 09, 2011 9:28 pm

Beitrag von doc »

"Echte" Bluegrasser beherzigen ein paar "Regeln":
- der Gesang ist lauter als die Instrumente,
- bei einem Solo nehmen sich die anderen Instrumente zurück (klappt am besten beim Bass-Solo, wenn die anderen nur auf Eins strummen),
- in die "Lücken" der Melodie-Linie spielen (abwechselnd),
- für die Gitarre: mindestens 12-er, eher 13-Saiten aufziehen, nicht nur die Chops der Mandoline mitmachen, Bassläufe spielen beim Akkordwechsel und - klar - den "G-Run",
- für alle: "Less is more", der Gesamtklang zählt.
doc
Benutzeravatar
flyingshoes
Beiträge: 554
Registriert: Fr Jun 18, 2010 9:34 am
Wohnort: Sauerlach
Kontaktdaten:

Beitrag von flyingshoes »

meine solistischen faehigkeiten sind eh noch weit davon entfernt, das ich da ansprueche haette. wenn ich jedoch mal ein paar solo-toene von mir gebe, dann sind die anderen auch ganz brav leise ... darueber hinaus scheint aber doc's "leiser ist weniger" nicht wirklich angesagt.

am ende eines solchen abends frage ich mich gelegentlich, ob der spass die schmerzenden finger ueberwiegt (deswegen bin ich grade mal wieder probehalber von 13ern auf 12er zurueck).
a how how how howl!
Benutzeravatar
doc
Beiträge: 2127
Registriert: Fr Sep 09, 2011 9:28 pm

Beitrag von doc »

flyingshoes hat geschrieben:"leiser ist weniger"
Weniger ist mehr.
doc
Benutzeravatar
flyingshoes
Beiträge: 554
Registriert: Fr Jun 18, 2010 9:34 am
Wohnort: Sauerlach
Kontaktdaten:

Beitrag von flyingshoes »

und ich dachte immer nachts ist es kaelter als draussen!
a how how how howl!
Benutzeravatar
Rainman
Beiträge: 730
Registriert: Di Sep 21, 2010 12:05 pm
Wohnort: Steinhagen wo der Steinhäger wech kommt

Beitrag von Rainman »

Ich bin da bei RB.
Die Gitarre ist in so einer Formation das Rückrad und das rhythmische Gerüst. Sie bildet den Klangteppich den die anderen Instrumente als Basis benutzen. Sie wegzunehmen würde krass gesagt das selbe sein als sich beim Klavier spielen die linke Hand auf den Rücken zu binden.
Das Problem sind eher die Gitarristen die sich mit dieser Rolle nicht abfinden wollen. Wer da unbedingt im Vordergrund stehen will muss auf Solos oder Breaks setzen.
Locker bleiben
Andreas

Martin HD28
Eastman E10SS
Eastman EBJ-WL1
Sigma 00M-15S
Benutzeravatar
flyingshoes
Beiträge: 554
Registriert: Fr Jun 18, 2010 9:34 am
Wohnort: Sauerlach
Kontaktdaten:

Beitrag von flyingshoes »

grundzipiell ja, ob's was mit uebersteigertem ego zu tun hat wage ich zu bezweifeln :P
a how how how howl!
Antworten