Spezielle Steg-Pins aus Messing oder Knochen

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Mr. Magic Takamine
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Spezielle Steg-Pins aus Messing oder Knochen

Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo zusammen,

war letzte Woche im Gitarrenladen, da wurde mir vom Verkäufer gleich eine "Neuheit" präsentiert, die ich doch ausprobieren soll...
Es handelt sich um einen Satz Steg-Pins aus Glockenmessing vom Saitenspezialist John Pearse. Der Satz kommt inklusive eines Ersatz-Pins und einem Endpin... Sieht recht lecker aus und würde sich an meiner Gitarre echt gut machen. Angeblich soll der Klang dadurch besser werden: "Die Messingsteckerle sorgen für einen frischeren, lauteren, dynamischeren Westerngitarrensound..." heißt es...
Von John Pearse gibt es auch welche in Büffelhorn, Knochen, usw...,

http://www.jpstrings.com/brnew.htm

Hat jemand Erfahrung mit diesen oder solchen Pins? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Stegpin sich auf die Klangentfaltung auswirkt... Ein Knochensattel und ein Steg ja - da liegt ja die Saite auf und dazwischen schwingt sie... Aber ein Stegpin...???

@ OldPicker: In dem Laden "bei Dir um die Ecke" sind die auch zu haben - vielleicht könnte man da mal nach der Wirkung fragen?!

Noch was: Passen die eigentlich in "jede" Gitarre rein, oder muß man die anpassen - immerhin sind die Löcher ja konisch und je nach Durchmesser stehen die entweder (zu weit) oben raus - oder sie halten erst gar nicht...?

Gruß Dietmar
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klaust
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Re: Spezielle Steg-Pins aus Messing oder Knochen

Beitrag von klaust »

Mr. Magic Takamine hat geschrieben:Hat jemand Erfahrung mit diesen oder solchen Pins? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Stegpin sich auf die Klangentfaltung auswirkt... Ein Knochensattel und ein Steg ja - da liegt ja die Saite auf und dazwischen schwingt sie... Aber ein Stegpin...???
ich denke doch...hab' schon mal was darüber gelesen - in der AG? Oder hatte h-bone schonmal was dazu geschrieben?
Wenn du z.B. leichte Palisanderpins in einer dünnen Decke mit leichtem Steg durch solche Messing-Klöpse ersetzt, dann wird man das bestimmt hören....

Die Pins aus Tortoise sehen hübsch aus.....

Gruss
klaus

doch...hier war mal was....aber da hat niemend eine Veränderung festgestellt - hab' ich mich wohl geirrt...
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Nu ja, einen gewissen Einfluss haben die Dinger schon, jedenfalls für meine Ohren... nur überschätzen sollte man ihn nicht, man bekommt keine andere Gitarre durch andere Stegpins.

Grob mein Eindruck (im Vergleich zu Plastik-Pins):

Ebenholz-Pins: Klang geht leicht in's Wärmere, ein bisschen Unterstützung für die Bässe, meine Favoriten (auch optisch)

Knochen-Pins: Klang wird eher kühler, spitzer, bisschen mehr Sustain

Messing-Pins: Einiges mehr Sustain, aber bedeutend leiser, Tendenz zu höhenlastig, nicht mein Fall

Die ganz feinen Unterscheidungen wie z.B. Mammut-Ivory, Walrus-Ivory etc. würde ich guten Gewissens ins Reich der Esoterik verbannen... :wink:
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Jaa - das mit mehr Sustain würde sich wohl dadurch erklären, dass die schweren Messingteile das schwingen der Decke verlängert...
Schön aussehen tun sie auf jeden Fall - zumindest besser, als die einfachen aus Plastik... aber das dürfte wohl den Aufwand nicht wert sein.
Jedenfalls ist die Werbung dafür wieder einmal stärker als der Effekt - zumal man einen Pin-Wechsel bestimmt auch gleich mit einem Saitenwechsel verbindet und der direkte Vergleich auf der eigenen Gitarre dadurch nicht möglich ist...
Ist wohl wie bei den Autos - das ganze Spoiler-Tuning bringt außer leerem Geldbeutel nur was fürs Auge...

Gruß und schönen Abend noch - Dietmar

PS: Eins hat mir das jetzt aber doch gebracht: Fast 40 Euro mehr im Geldbeutel - ich hätte sie nämlich fast gekauft :-)
Eddie
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Beitrag von Eddie »

Hi,

ich meine bei Rockinger gibt es solche Bridgepins aus Messing für
rd. €10,- ( mehr sind sind sie auch nicht wert ).

Zwischen Pins aus Kunststoff und Ebenholz sind Klangunterschiede,
was meine Erfahrungen betrifft, kaum auszumachen und daher vernach-
lässigbar. Letztere sehen aber schöner aus und man kann sie besser
bearbeiten - die Köpfe meiner Ebenholzpins feilte ich soweit ab, daß sie
kaum höher als die Stegauflage herausstehen, damit habe ich eine gute
Auflage für den Handballen.

Ein kleiner Nachteil von Holzpins ist der bombenfeste Halt im Steg. Ohne
Hilfsmittel ( ich benutzte ein geniales und dabei biliges Teil von Dunlop ) bekommt
man die Pins kaum heraus.

Grüße!
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