Der "Sieg" meiner Ohren-Blueridge 240 A

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

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Fayol
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Der "Sieg" meiner Ohren-Blueridge 240 A

Beitrag von Fayol »

Hallo allerseits,

so wie ich schon u.a. in Tonholz Mahagoni angekündigt habe, war ich heute wieder in Holland bei TFOA.
Ich wollte eine Gitarre die sich eher fürs Strumming als für Picking geeinet ist, weshalb auch die PT 69 "gegangen" ist. Als Ersatz für die PT 69, die ich dort „gelassen“ habe,
kamen für mich zwei Gitarren in die nähere Auswahl, bei der mir eine Sattelbreite von 44-45mm sehr wichtig war bzw. ist:

Die Dreadnaught Blueridge 240 A oder das OM Modell Blueridge 243 A

Allein vom Äußeren habe ich im Vorfeld das OM Modell favorisiert, Dreadnaughts mag ich vom Aussehen nicht so sehr.

pers. Eindrücke: (nur die beiden o.g. Modelle im Vergleich!)

Blueridge 243 A:
Sehr prägnant und ausgeglichen im Ton. Sehr angenehm im Handling schon wegen der Größe. Sie ist für mich die universellere Gitarre von beiden.

Blueridge 240 A:
Druckvoll und imposant im Klang, wenn auch nicht so ausgeglichen wie das Schwester-(Bruder?-) Modell. Unhandlicher und "hässlicher". Für mich eine sehr überzeugende Strumminggitarre.

Meine "Ohren" (=Klang) haben dann aber letztlich (wiedereinmal) vor den "Augen" (=Aussehen) gesiegt, es ist die Blueridge 240 A geworden.
(Ich hatte auch die Möglichkeit, eine zu der 243 A vergleichbare Blueridge gebraucht (=günstiger) zu kaufen, die hätte ich anstelle der bei Rudi (=TFOA) angebotenen dann genommen.)

Wermutstropfen:
Bei all meiner Freude über diese Gitarre, sie hat aus meiner Sicht auch Kritikpunkte, die ich aber -im wahrsten Sinne des Wortes- gerne in Kauf genommen habe.
- Optik
* Die Kopfplatte ist sehr auffällig, ich mag es viel mehr, wenn sie, hier besonders das Logo, dezenter ist.
* Die Form s.o.
* Hochglanzlackierung
* das Pickguard (das läßt sich aber relativ einfach ändern.)
* bei den Tunern bin ich mir noch unsicher, ob ich sie durch Gotoh Mechaniken ersetzten werde..

- Haptik
Die Lackierung ist wahrscheinlich unempfindlicher und robuster als eine sehr dünne Nitrolackierung. Aber besonders wenn der Hals "nur" geölt ist, ist es für mich ein tolles Greifgefühl. Ähnliches gilt auch für den Korpus.
:guitar1:
Vor Wochen wäre eine derartige Gitarre mit dieser Holzkombination für mich nicht denkbar gewesen...
Nennt man das jetzt eher senil, flexibel oder lernfähig... :roll:
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RB
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Beitrag von RB »

Du wirst dich mit dem Aussehen bestimmt anfreunden, das ist doch eine Dreadnought mit wunderschönen Details. Das pickguard würde ich lassen, das ist Kult.
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elfer
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Beitrag von elfer »

glückwunsch, eine sehr, sehr gute wahl, gerade was
das preis-leistungs-verhältnis angeht!

viel spaß mit der neuen!

liebe grüße
johannes
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
Fayol
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Beitrag von Fayol »

RB hat geschrieben:Du wirst dich mit dem Aussehen bestimmt anfreunden, das ist doch eine Dreadnought mit wunderschönen Details. Das pickguard würde ich lassen, das ist Kult.
Ja, an das Aussehen werde ich mich gewöhnen. Aussehen klingt nun einmal nicht. :wink:
Und das "kultige Pickguard"...vielleicht gewöhne ich mich auch daran.

Zumindest habe ich Ebenholzpins bestellt. Diese originalen Plastikdinger(?) gefallen mir gar nicht.
elfer hat geschrieben:glückwunsch, eine sehr, sehr gute wahl, gerade was
das preis-leistungs-verhältnis angeht!

viel spaß mit der neuen!
Das mit dem Preis-Leistungsverhältnis denke ich auch. Bemerkenswert ist schon, wie viele Hersteller versuchen Martin-Gitarren zu kopieren bzw. sich daran anzulehnen. Ein vergleichbares Modell würde lt. Martin-Katalog ca 2800$ kosten. Aus diesem Grund denke ich auch, dass es eine sehr sehr gute Wahl ist.

Spaß habe ich mit dieser Gitarre.

Auffällig ist, das die Bässe besonders bei Begleitpickings deutlich(=hart) angespielt werden müssen, weil es sonst mulig klingt. Und dass, wo mir der Daumennagel bei der Gartenarbeit eingerissen ist. Der ist für die nächsten Wochen erst einmal nicht mehr für picken zu gebrauchen. :evil:
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flyingshoes
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Beitrag von flyingshoes »

umsteigen auf daumen- und fingerpicks ... dann kannst Du ordentlich reinlangen!
a how how how howl!
Fayol
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Beitrag von Fayol »

flyingshoes hat geschrieben:umsteigen auf daumen- und fingerpicks ... dann kannst Du ordentlich reinlangen!
Habe ich versucht.... :roll: ....meinem Daumen zu erklären.... :pferd: ...aber der ist irgendwie.... :bang: ...ich lasse mir da noch einmal was einfallen :aua:
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Glückwunsch zur Neuen!
Ich hatte mal 'ne BR-160A, tolles Gerät. Aber eben viel blingbling an der Kopfplatte. Ans Pickguard konnte ich mich allerdings nicht gewöhnen und hab's durch ein Greven ersetzt. Ebenso mussten die Tuners einem Satz Waverlies weichen. Das war ein wenig frickelig, weil sich die Wirbelbuchsen nicht ohne weiteres entfernen ließen (die waren bei feuchtem Lack eingesetzt und so angeklebt); ich hab dann die Wirbel von den alten Mechaniken auf die Waverlies umgearbeitet, dann passte alles. Bei neuen Mechaniken also evtl. auch auf den passenden Wirbeldurchmesser achten...
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RB
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Beitrag von RB »

Das bling an der kopfplatte ist der Banjo-Tradition entlehnt. Das deutet einfach auf die Musikrichtung hin, der das Instrument besonders zugedacht ist.
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Rainman
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Beitrag von Rainman »

Wieso Daumen?
Du hast dir die doch für stumming gekauft.
Also Plek zwischen Daumen und Zeigefinger und los gehts.

Hauptsache et grooft.
Locker bleiben
Andreas

Martin HD28
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Eastman EBJ-WL1
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ich finde die Kopfplatte sehr schön, das ganze Instrument ist schön. Und ich freue mich, dass der neue Besitzer Freude damit hat. Gratuliere! :)
Fayol
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Beitrag von Fayol »

Ach ja, noch ein Nachteil:

Vintage scheint ja sehr beliebt zu sein. Es hat aber auch seine Nachteile!
Der Sattel liegt nicht in einer von allen Seiten geschlossenen Nut, sondern ist an den Enden offen wie hier zu sehen. Das hat zur Folge, dass sich der Einbau eines Piezos unter den Sattel nicht ganz so einfach wie bei "geschlossen" Sätteln gestalltet. Das wird sich vermutlich auch beim Einbaupreis wiederspiegeln.
jay-cy hat geschrieben: Glückwunsch zur Neuen!
Ich hatte mal 'ne BR-160A, tolles Gerät. Aber eben viel blingbling an der Kopfplatte. Ans Pickguard konnte ich mich allerdings nicht gewöhnen und hab's durch ein Greven ersetzt. Ebenso mussten die Tuners einem Satz Waverlies weichen. Das war ein wenig frickelig, weil sich die Wirbelbuchsen nicht ohne weiteres entfernen ließen (die waren bei feuchtem Lack eingesetzt und so angeklebt); ich hab dann die Wirbel von den alten Mechaniken auf die Waverlies umgearbeitet, dann passte alles. Bei neuen Mechaniken also evtl. auch auf den passenden Wirbeldurchmesser achten...
Ich habe mir wieder Gotoh-Mechaniken bestellt....Der Umbau wird doch wohl mit meinen Fähigkeiten reibungslos möglich sein???? :shock:
RB hat geschrieben: Das bling an der kopfplatte ist der Banjo-Tradition entlehnt. Das deutet einfach auf die Musikrichtung hin, der das Instrument besonders zugedacht ist.
Danke für die Info. Dann macht das Bling ja tatsächlich auch einen ganz bestimmten Sinn.
Rainman hat geschrieben: Wieso Daumen?
Du hast dir die doch für stumming gekauft.
Also Plek zwischen Daumen und Zeigefinger und los gehts.

Hauptsache et grooft.
Wohl wahr, wohl war! Nur so das eine oder andere Mal das eine oder andere Lied nur mit den Finger picken... :oops: .... :wink:
Pappenheim hat geschrieben: Ich finde die Kopfplatte sehr schön, das ganze Instrument ist schön. Und ich freue mich, dass der neue Besitzer Freude damit hat. Gratuliere!
Danke (nicht nur Dir) für die Glückwünsche. Tja und Freude... :guitar1: und dann :guitar2:

macht dann :bop: und :bide:

:D
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Gotoh gegen Gotoh sollte problemlos sein...

Den Pickup in einen Vintage-Steg einzubauen ist genauso viel Aufwand wie bei einem Drop-in Steg. Du hast danach nur einen kleinen Spalt, den man von den Seiten sehen kann. Und die schrägen Kanten stehen etwas über die Stegnut raus. Das kann man aber wegschleifen, das wird dann mehr Aufwand. Kannst Du aber auch selber machen, wenn Du was sparen willst. Pickup-Einbau ist kein großer Aufwand.
Sam
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Beitrag von Sam »

@ Fayol: Hast Du mal daran gedacht, einen K&K - Pickup einzubauen ? Die klingen m. E. besser als die meisten Piezos, und Du hast das Problem mit der Stegeinlage vom Tisch.

LG - SAM
Liebe Grüsse - Sam
Fayol
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Beitrag von Fayol »

SAM hat geschrieben:@ Fayol: Hast Du mal daran gedacht, einen K&K - Pickup einzubauen ? Die klingen m. E. besser als die meisten Piezos, und Du hast das Problem mit der Stegeinlage vom Tisch.

LG - SAM
Ja habe ich. Meine (bewerte und geliebte Variante):
- Transducer (K&K oder als aktiv System: Schatten)
und
- Piezo (K&K oder wenn aktives Transducersystem s.so. Headway oder Higlander)

und das Ganze mit Stereoausgang... 8)
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