Schäden durch Schweiß?

Alles über akustische Gitarren für Stahlsaiten

Moderator: RB

Antworten
Malcolm
Beiträge: 8
Registriert: Sa Mai 18, 2013 1:54 pm

Schäden durch Schweiß?

Beitrag von Malcolm »

Hallo,

es ist sommer und es ist heiß und im moment mache ich mir sorgen um meine gitarre ...
beim spielen schwitze ich im moment nicht nur an den fingern, sondern auch am unterarm, der auf der decke aufliegt ...

da meine lakewood offenporig lackiert ist, mache ich mir jetzt sorgen, dass sie schaden nehmen könnte, was denkt ihr darüber?

vielen dank für die antworten!
Benutzeravatar
Manati
Beiträge: 3961
Registriert: Sa Apr 19, 2008 5:04 pm
Wohnort: Schläfrig-Holstein

Beitrag von Manati »

Deine Bedenken sind durchaus berechtigt.

Vor wenigen Wochen gab's dazu einen langen Thread hier:

http://www.fingerpicker.de/forum/viewtopic.php?t=19153

Lies am besten dort mal nach.

Wenn du Lackschäden vermeiden willst, spiele stets mit langem Ärmel oder einem Tuch o. ä.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
Benutzeravatar
Pappenheim
Beiträge: 9431
Registriert: Mi Feb 24, 2010 7:26 pm
Wohnort: Gaweinstal, Niederösterreich
Kontaktdaten:

Beitrag von Pappenheim »

Manati hat geschrieben:Wenn du Lackschäden vermeiden willst, spiele stets mit langem Ärmel oder einem Tuch o. ä.
Ich hab einen Socken unten aufgeschnitten, den zieh ich mir über den rechten Arm. Reicht genau von dort wo der Ärmel des T-Shirts aufhört bis zur Hälfte des Unterarms. Passt genau für den Zweck. Bei meiner schwarzen Gibson war diese Maßnahme leider ein wenig spät: Der Lack ist an der Stelle jetzt matt und rau, und das lässt sich nicht mehr wegpolieren. :?
Benutzeravatar
LaFaro
Beiträge: 2663
Registriert: So Dez 19, 2010 11:03 am

Beitrag von LaFaro »

Principal hat geschrieben:Oder erst gar nicht anfassen... :wink:
oder man stellt sich gut mit den Beamten der Spurensicherung... 8) :lol:
Lakewood M 32 Custom
Loef Tera
Voss Da Vinci
Voss Miss Maple


"Lieber politisch korrekt als moralisch infantil" (Carolin Emcke)
maxpo
Beiträge: 326
Registriert: Mi Aug 07, 2013 10:16 am

Re: Schäden durch Schweiß?

Beitrag von maxpo »

Malcolm hat geschrieben:

da meine lakewood offenporig lackiert ist
Bitte korrigiert mich : offenporig lackiert heisst doch immer noch lackiert , also eine durchgehend geschlossene Schutzschicht die dampfdicht ist. Offenporig lackiert ist in meinen Augen eine Lackierung, die auf eine porenfüllende Grundierung verzichtet, wo der Klarlack in die Poren zieht und dann eine unebene Oberfläche bietet . Dadurch wird diese seidenmatt aber begrenzt auch auf Glanz polierfähig. Also müßte ein Industriewachs eine dünne Schutzschicht bilden die den Klang nicht beeinflusst ?

Grüsse max
Benutzeravatar
scifi
Beiträge: 3358
Registriert: Do Jun 17, 2010 10:28 am

Re: Schäden durch Schweiß?

Beitrag von scifi »

maxpo hat geschrieben:
Malcolm hat geschrieben:

da meine lakewood offenporig lackiert ist
Bitte korrigiert mich : offenporig lackiert heisst doch immer noch lackiert , also eine durchgehend geschlossene Schutzschicht die dampfdicht ist. Offenporig lackiert ist in meinen Augen eine Lackierung, die auf eine porenfüllende Grundierung verzichtet, wo der Klarlack in die Poren zieht und dann eine unebene Oberfläche bietet . Dadurch wird diese seidenmatt aber begrenzt auch auf Glanz polierfähig. Also müßte ein Industriewachs eine dünne Schutzschicht bilden die den Klang nicht beeinflusst ?

Grüsse max
So hatte ich Martin Seeliger auch mal in einem Gespräch verstanden. Die Menge an Lack wäre demnach sogar ungefähr die gleiche - nur der Porenfüller fällt weg.

Abgesehen davon habe ich an meiner offenporigen M-18 bislang keinerlei "Schweiß-Schäden" und die müsste sie längst haben, wenn sie dahingehend empfindlich wäre. Überhaupt hat sich meine ganze anfängliche Skepsis gegenüber der offenporigen Lackierung bei Lakewood aufgelöst: klingt super bzw. in meinen Ohren besser als die geschlossenporige und ist dennoch sehr stabil und relativ pflegeleicht.

Ich hatte aber mal eine offenporige Furch, die definitiv nicht "schweißfest" war. Dort schien der Lack nicht wirklich deckend aufgebracht gewesen zu sein und nach ein paar Monaten hat sie angefangen "Farbe" zu bekommen an zu erwartenden Stellen.
maxpo
Beiträge: 326
Registriert: Mi Aug 07, 2013 10:16 am

Beitrag von maxpo »

Das kenne ich von Ölen und silikonhalten Produkten, die vermutlich aufgrund einer - so tief einziehen. Nicht selten in Musikgeschäften zu sehen, wenn Praktikanten Gitarren, Koffer , Cases den Staub abwischen sollen , sich einen Lappen schnappen und dann Amor All , Kunststoffpflege oder Pronto Möbelspray.

max
Malcolm
Beiträge: 8
Registriert: Sa Mai 18, 2013 1:54 pm

Beitrag von Malcolm »

ich hab jetzt ein longarmshirt gekürzt und zieh mir den ärmel immer über, zumindest so lange es so heiß draußen ist, da kann man nix fals machen, wäre halt schade drum, wenn man sich die gitarre so versaut ... :-)
maxpo
Beiträge: 326
Registriert: Mi Aug 07, 2013 10:16 am

Beitrag von maxpo »

Gitarrenfreunde der härteren Gangart haben es einfacher

http://www.bewild.com/auslontasl.html

schont die empfindliche Gitarrenoberfläche und setzt optische Zeichen 8)
maxpo
Beiträge: 326
Registriert: Mi Aug 07, 2013 10:16 am

Beitrag von maxpo »

Ich stelle mir gerade vor: gesetzer Mundartliedermacher in der Seniorenresidenz zieht bei Betreten der Bühne sein Sakko aus....
Highlaender
Beiträge: 470
Registriert: Mo Aug 27, 2012 6:59 am
Wohnort: Highlands in NRW

Beitrag von Highlaender »

habe ich gerade gelesen bei einem Gitarrenbauer aus meiner Gegend ...

http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/lackschaeden.html
Signatur ist, wenn hier etwas steht
maxpo
Beiträge: 326
Registriert: Mi Aug 07, 2013 10:16 am

Beitrag von maxpo »

nee, das ist dann pre-aged-vintage-style und der kostet extra

Mir sind ältere Gitarren dann suspekt, wenn sie aussehen wie neu und die Verkäufer die so detailliert loben, als hätte sie über 1000 Spielstunden nach wissenschaftlichem Prozedere eingespielt. Schonender und sehr sorgfältiger Umgang ist aber was anderes als offensichtliches Nichtbenutzen. Es sei denn, die Söhne und Enkel freuen sich irgendwann über ungespielte Gitarren und Papa hatte mehr als eine. Gitarren sind zur Spielfreude gebaut und nicht zur Endlagerung in dunklen Klimakammern als Zeitkapsel von Museen.

Der Blueser oder Liedermacher wird nicht authentischer im abgewetzten Straßendrees mit Neugitarre die selbst noch nichts erlebt hat

max
Antworten