Westerngitarre abnehmen ???

Tonabnehmer, Vorverstärker, Setup, Saitenverschleiß oder sonstwelche technischen Aspekte der Gitarristerei....

Moderator: RB

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Freelance
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Westerngitarre abnehmen ???

Beitrag von Freelance »

Hallo,
ich muß jetzt mal eine ganz doofe Frage stellen. Bis jetzt hatte ich immer elekroakustische Gitarren. Die konnte ich immer in einen Verstärker pröppeln und alles war gut. Jetzt muß ich aber in einem Pub spielen und habe nur eine nicht elektrifizierte Westerngitarre zur Verfügung. Wie kann man das in der Kneipe am besten bewerkstelligen. Diese ganzen Piezo Abnehmer klingen irgendwie alle nur obertönig. Da ist kein Fundament bei. Gut wäre sicher ein "Rare Earth mit Micro".....Aber es muß doch auch noch anders gehen, billiger vor allem! Würdet Ihr zu einem Mikrofon vor der Gitarre raten? Ich bin total verzweifelt..... :-(
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Zu einem Mikrofon vor der Gitarre würde ich niemals raten, schon garnicht in einer Kneipe. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Rückkopplungen etc.

Wenn du einen sahnigen Ton möchtest, der über den typischen Piezo-Ton hinausgeht, kannst du dir natürlich schon auch zusätzlich ein Mikro vor die Gitarre stellen, das würde ich aber dann nur zu einem kleinen Teil zum Piezo dazumischen. Peter Ratzenbeck macht das auch so, und bei seinen Konzerten ist es seitens des Publikums mucksmäuschenstill. In einer Kneipe ist das ganz anders. Du kannst in einer Kneipe ja versuchen, den Mikroanteil knapp bis zur Gepfeiffe dazuzumischen.
jpick
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Re: Westerngitarre abnehmen ???

Beitrag von jpick »

Freelance hat geschrieben:Hallo,
Diese ganzen Piezo Abnehmer klingen irgendwie alle nur obertönig. Da ist kein Fundament bei.
Das sehe ich etwas anders. Fiepsig wird es nur, wenn passive Piezos an niederohmige Verstärkereingänge gelangen. Daher besser aktive Systeme verwenden. Das Fundament ist bei richtiger Anpassung sogar sehr gut, so dass man bequem auch im Bandkontext durchkommt. Mit den richtigen EQ-Einstellungen kann man dann schon ein recht guten Sound rausholen.

Die Mitten und Höhen sind das Problem, sie klingen eben nicht so schön akustisch. Daher kann die Mikrofonergänzung, leicht dazu gemischt, sehr angenehm klingen. Untere Mitten mit Mikrofon betonen gibt nur Kopplungen.

Mal die Suchfunktion benutzen, das Thema wurde hier schon schon intensiv abgehandelt oder mal bei Doug Young auf der Webseite schauen, da ist viel erklärt.

http://www.dougyoungguitar.com/pickuptests/

8) 8) 8)
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es hilft sowieso nur üben
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Den schönsten Sound gibt's, wenn Du beides (PU & Mic) mischen tust.

Auf Die schnelle 'nen guten Schall-Loch-PU, das sollte für'n Pup mehr als reichen... wobei natürlich der Amp auch noch "mitspielt".

In "unserer" 12-saitigen Lakewood verrichtet ein PU von MiSi seinen Dienst u. das (seit gut 18 Monaten) zur allgemeinen Zufriedenheit, betr. Sound u. Handling.
Es bedarf hierbei keinerlei Batterie, die Aufladerei geht per externem Netzgerät u. die hält locker 8 Stunden Dauerbetrieb, bzw. mehrere Wochen bei gel. Kurzbetrieb.
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Wenn's nur für ab und an sein soll, pack' Dir einen Baggs M1 ins Schallloch und lass das Kabel auch aus dem Schallloch laufen. Kein Gebohre und Gesc hraube und fix wieder ein- und ausgebaut.
Die neuen Schertler Magneticos sollen auch sehr gut sein (gibt's auch ein einsteckbares Kondensatormikro zu), die kenn ich aber nicht aus persönlicher Erfahrung.
Mit dem Baggs M1 kannst Du eigentlich nix falsch machen...
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

jay-cy hat geschrieben:Wenn's nur für ab und an sein soll, pack' Dir einen Baggs M1 ins Schallloch und lass das Kabel auch aus dem Schallloch laufen. Kein Gebohre und Gesc hraube und fix wieder ein- und ausgebaut.
Die neuen Schertler Magneticos sollen auch sehr gut sein (gibt's auch ein einsteckbares Kondensatormikro zu), die kenn ich aber nicht aus persönlicher Erfahrung.
Mit dem Baggs M1 kannst Du eigentlich nix falsch machen...
na ob der jetzt sooo viel billiger als der Rare Earth ist?!? 8) :wink:
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Das nicht, aber er klingt besser und hat weniger feedback-Probleme :wink:
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RB
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Beitrag von RB »

Voriges Jahr (oder war das schon 2011 ?) habe ich in einer Kneipe gespielt. Die Gitarre ging über ein SM57 in einen Xenyx-Mischer von Behringer, der wiederum in zwei 450er Mackies. Das klang erstens gut und zweitens gab es mit Rückkoppelungen in diesem Lokal nicht die geringsten Probleme. Berührungsängste gegenüber dem Mikro sind meines Erachtens unangebracht. Eines muß man sehen: Die Position sollte sich nicht allzusehr ändern, sonst ändert sich der Klang. Seinerzeit stand ich an einem Mikroständer und hatte eine Art Galgen auf halber Höhe, an dem das SM57 befestigt war und zwar so, daß es passend auf die Gitarre zeigte, in dem Fall schräg von unten zwischen Schalloch und 12tem Bund.

Es kann von Fall zu Fall immer wieder einmal anders sein, aber vielleicht ist es einen Versuch wert, eine Kombination aus einem dynamischen Mikro und dem Piezo zu versuchen.
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Freelance
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Beitrag von Freelance »

Vielen Dank für die vielen Hinweise. Ich sehe schon, ich werde irgendwo zwischen 169 und 300 Euro landen :-(
Ich denke ich tendiere jetzt zu einem Picup mit ansteckbaren Mikrofon. Dann brauche ich auch nichts vor die Gitarre stellen. Ich kann Pappenheims Bedenken nur teilen. Wer schon mal am St. Patrics Day im Irish Pub gespielt, hat die Hölle gesehen :-)......, obwohl - Ein SM57 hab ich auch noch hier !
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RB
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Beitrag von RB »

Probiere es halt einfach manövermäßig einmal aus. Mir gefällt der Pickup-Klang nicht, von keinem eigentlich, das einzige, was mir von Ferne vielversprechend vorkommt ist das LR Baggs lyric. Sieht aus wie ein Tonabenhmer, kommt in die Gitarre hinein, ist aber ein Mikrophon und soll den Naturklang ziemlich genau bringen. Kostet um die 270.
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Freelance
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Beitrag von Freelance »

RB hat geschrieben:Probiere es halt einfach manövermäßig einmal aus. Mir gefällt der Pickup-Klang nicht, von keinem eigentlich, das einzige, was mir von Ferne vielversprechend vorkommt ist das LR Baggs lyric. Sieht aus wie ein Tonabenhmer, kommt in die Gitarre hinein, ist aber ein Mikrophon und soll den Naturklang ziemlich genau bringen. Kostet um die 270.
...den habe ich auch schon im Auge gehabt. Ein Grenzflächenmikrofon für das Schalloch. Aber 270 Euro für ein Gerät ausgeben, das ich nicht kenne ??? Vielleicht hat PPC in Hannover das Teil vorrätig. Die bauen den bestimmt testweise mal ein....vielleicht. Dann könnte man ihn wenigstens mal hören. Vielleicht kauft ihn aber auch ein Forumsmitglied und berichtet hier?? Den hier empfohlenen LG Baggs M1 gibt es für 169 Euro....Ich hasse diese Entscheidungen. Aber eine Schalllochlösung soll es schon sein, weil ich mir kein Loch in die Gitarre bohren möchte, für eine Endpinbuchse. Also Kabel raushängen lassen.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

Freelance hat geschrieben:
RB hat geschrieben:Probiere es halt einfach manövermäßig einmal aus. Mir gefällt der Pickup-Klang nicht, von keinem eigentlich, das einzige, was mir von Ferne vielversprechend vorkommt ist das LR Baggs lyric. Sieht aus wie ein Tonabenhmer, kommt in die Gitarre hinein, ist aber ein Mikrophon und soll den Naturklang ziemlich genau bringen. Kostet um die 270.
...den habe ich auch schon im Auge gehabt. Ein Grenzflächenmikrofon für das Schalloch. Aber 270 Euro für ein Gerät ausgeben, das ich nicht kenne ??? Vielleicht hat PPC in Hannover das Teil vorrätig. Die bauen den bestimmt testweise mal ein....vielleicht. Dann könnte man ihn wenigstens mal hören. Vielleicht kauft ihn aber auch ein Forumsmitglied und berichtet hier?? Den hier empfohlenen LG Baggs M1 gibt es für 169 Euro....Ich hasse diese Entscheidungen. Aber eine Schalllochlösung soll es schon sein, weil ich mir kein Loch in die Gitarre bohren möchte, für eine Endpinbuchse. Also Kabel raushängen lassen.

nein... ich erwähne jetzt nicht noch mal den Ehrlund...:) :P ich benutze den einfach..:wink:
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scifi
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Beitrag von scifi »

RB hat geschrieben: Es kann von Fall zu Fall immer wieder einmal anders sein, aber vielleicht ist es einen Versuch wert, eine Kombination aus einem dynamischen Mikro und dem Piezo zu versuchen.
Ich würde das auch mal versuchen. Das Mikro muss gar nicht so toll sein und du hast den Vorteil, dass du ziemlich gut die Lautstärke beim Spiel kontrollieren kannst indem du näher dran oder weiter weg gehst mit der Klampfe. Aber klar - Duckwalk und ähnliche Bühnenakrobatik geht dann nicht mehr ;-) Und wenn es mit den Rückkopplungen nicht mehr zu handhaben ist, hast du den Piezo als "Fallback".
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Beitrag von Freelance »

scifi hat geschrieben:
RB hat geschrieben: Es kann von Fall zu Fall immer wieder einmal anders sein, aber vielleicht ist es einen Versuch wert, eine Kombination aus einem dynamischen Mikro und dem Piezo zu versuchen.
Ich würde das auch mal versuchen. Das Mikro muss gar nicht so toll sein und du hast den Vorteil, dass du ziemlich gut die Lautstärke beim Spiel kontrollieren kannst indem du näher dran oder weiter weg gehst mit der Klampfe. Aber klar - Duckwalk und ähnliche Bühnenakrobatik geht dann nicht mehr ;-) Und wenn es mit den Rückkopplungen nicht mehr zu handhaben ist, hast du den Piezo als "Fallback".
Duckwalk und andere Bühnenakrobatik lassen meine geschundenen Knochen gar nicht mehr zu :-)
Aber das andere werde ich auf jeden Fall versuchen. Ich habe ein SM57 und ein Sennheiser ME40 zur verfügung. Mit dem Tonabnehmer tue ich mich schwer, weil ich die Gitarre weder anbohren noch sonst irgendwie mechanisch verändern möchte…….aber der Winter ist ja noch lang. Ich werde eine Lösung finden.
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RB
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Beitrag von RB »

Das sm 57 ist für die live Abnahme klanglich gar noch mal übel, merkwürdigerweise. Wo es doch immerhin eine solch alte, nichtlineare Konstruktion ist.
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