Manchmal- wenn ich einfach nur so vor mich hinzupfe- denke ich: „Au -------- aber auch, bist du etwa am Ende ein Volksmusiker?“ Und das nicht im Sinne von FOLK sondern im Sinne von Musikantenstadl.
Und sagt jetzt bitte nicht euch ging das nie so......
Habib hat geschrieben:Manchmal- wenn ich einfach nur so vor mich hinzupfe- denke ich: „Au -------- aber auch, bist du etwa am Ende ein Volksmusiker?“ Und das nicht im Sinne von FOLK sondern im Sinne von Musikantenstadl.
Nö, ging mir auch noch nie so!!!!
Aaaaaber, der Vergleich von Musikantenstadl und Volksmusiker ist eine grobe Beleidigung des Letzteren! Denn das eine hat mit dem anderen nicht das geringste zu tun!! Musikantenstadl und Konsorten ist volkstümliche Musik und nicht Volksmusik, himmelweiter Unterschied!!!!
Wie etwa RnR und Bohlen!
Gruß Waufel
Beiseweh: Was ist so schlimm an Volksmusik? Jeder der Country&Western spielt macht exakt daselbe!
Da muß ich zustimmen. Also nochmal genauer: Ich kam mir schon wie ein Volksmusiker vor, also einer von denen, die in der Stube sitzen und mit Gitarre, Zither und sonstigen Instrumenten Volksmusik spielen. Insbesondere bei Stücken wie dem "St. Anne's Reel", der klingt fast wie ein skandinavischer Bauerntanz und ist hinsichtlich seiner musikalischen Wurzeln wahrscheinlich auch nicht weit davon entfernt.
Also ich geb´s zu !!!
Ich habe jahrelang Volksmusik gemacht.
Eigentlich nennt sich das ja fränkische Mundart. Wir nannten das aber "Leidguldur".
Für alle Nichtfranken, das hat nichts mit "leiden" zu tun.
Bei uns gibt es ja kein hartes "T" oder "K".
Aaaalso, ganz kurz: Fränkisch für Fortgelaufene !
"Leute" heißt "Leid".
"Kultur" heißt "Guldur". Alles klar ?
Wenn man dann so auf der Bühne steht und im Puplikum sitzen "a haufn Leid" und man macht Musik und "Gschichdli" und die machen auch mit, dann is des "Leidkuldur".
So, schwere Geburt.
Und überhaupt...nix gegen den Mutantenstadel. Das ist die größte Satiresendung im Fernsehen. Und was die da Kohle machen... da kann man sich ne schöne Gitarrensammlung zusammensparen.
ich gestehe auch ohne peinliche Befragung, es gibts auch bei der Volksmusik den ein oder anderen, den ich durchaus schätze und der seine Wurzeln durchaus in der Volksmusi hat.
Biermöselblasn oder Hubert von Goisern und Co. als Vetreter der eher moderneren Volksmusik finde ich zum Teil gar nicht schlecht.
Und Volksmusik aus der Bretagne ist einfach nur geil.
Boucher Studio Goose Walnuss
Blueridge BR 371
Fenix TL 20
No Name Stratocaster
Man glaubt es kaum aber Volksmusik (und nicht volkstümliche Musik) kann sehr anspruchsvoll sein.
Ich habe das auch mal gemacht und da gibt es Stücke wo du wirklich dran arbeiten musst.
Es gab mal so nen Kurs in Riedenburg (Bayern)und nebenbei hat Siegfried Behrend dort seine Meisterkurse auf der Rosenburg abgehalten. Da waren richtige Koryphäen am Werk (z.B. Michael Tröster).
Wer sich mal auf dem Gebiet beweisen möchte sollte Stücke von Sepp Karl oder Sepp Eibl versuchen. Alles spielbar aber nicht einfach.
Die grössten "Volksmusiker" im echten Sinne des Wortes waren für mich in Amerika Woody Guthrie und aus Chile Victor Jara... in Deutschland evtl. Bert Brecht, obwohl der nicht selbst gesungen hat... Leute die Lieder über die Sorgen des "Volkes" gesungen haben und mit ihren Liedern damit auch eine positive Veränderung im Leben dieses "Volkes" ausgelöst haben.
Karl Moik, Hansi Hinterseer, Marianne & Michael und Konsorten sind für mich Teil einer riesigen Verarschungsmaschinerie, ich würde dieses dümmliche "Heile-Welt" Gesäusel und Geschunkel niemals "Volksmusik" nennen... warum auch ?!? Es sei denn man benutzt die einfache aber falsche Formel: Das Volk ist die Mehrheit + die Mehrheit ist dumm = das Volk ist dumm...
>falsche Formel: Das Volk ist die Mehrheit + die Mehrheit ist dumm = das >Volk ist dumm...
Nur für mich zur Info und zum besseren Verständnis: was soll an dieser Formel falsch sein? Sie wurde mMn (wiederholt) u.a. bei der letzten Bundestagswahl- bestätigt. Dass "das Volk die Mehrheit ist", darüber läßt sich nicht wirklich streiten. Dass "die Mehrheit dumm ist"- nun...ich meine, darüber läßt sich- zumindest in Deutschland- auch nicht wirklich streiten. Wer einer Partei zur Macht verhilft, die binnen kürzester Zeit soviel destruktive und sinnlose Ideen verwirklicht (was alles abzusehen war--> Gesundheitsreform und Folgen...) und hinterher über das in den Brunnen gefallene Kind jammert...na ja, ich würde eine solche Person jedenfalls nicht gerade als klug bezeichnen.
Aber Du kannst es mir sicher erklären, bin gespannt.
Als erstes wird mal sofort Wert darauf gelegt das es einem so nie ging und dann.... wird nachgedacht. Und hoppla- ging einem vielleicht doch schon so. Na ja, verständlich- niemand lässt sich gern in eine Ecke mit Karl Moik etc stellen. Andere weisen mich auf den Unterschied zwischen „Volksmusik“ und Volkstümlicher“ Musik hin- nun, wenn ich Musikantenstadl schreibe ist wohl eher letzteres gemeint, nicht wahr? Wobei ich das hochziehen an diesem Begriff als Haarspalterei einstufe- steht der doch einfach nur für Volkstümlichkeit- ohne Wertung. Dachte das wird so erkannt...
Ich glaube ich bin nun wirklich einer der letzten dem man eine Affinität dazu nachsagen könnte- und doch „entgleiten“ mir halt manchmal volkstümliche Melodien im beschriebenem Sinne. Das ist doch lustig,oder? Schmunzeln. Das Country-Music und so Volksmusik(oftmals auch ganz fürchterlich das andere) ist –na das ist eine Binsenweisheit über die man nicht diskutieren muß. Welche Handgemachte Musik ist das eigentlich nicht? Oder hat zumindest einen mehr oder weniger direkten Bezug dazu?
Sehr gut(und ehrlicher) finde ich die Meinungen die zumindest teilweise positives in diesem Genre entdecken können. Es gibt ja auch eigentlich keine vernünftigen Argumente gegen einen Walzer oder Polka .... Man höre sich nur mal die Interpretationen von Erich Kunzel und seinem Orchester zu diesen Themen an. Da bleibt einem aber die Spucke weg. Hochmodern und ultradynamisch. Äähh-außerdem tanze ich gern(Immerhin nenne ich die Silberne Tanznadel mein Eigen ).
Und wer meint das Volkstümliche Musik nur aus dem „Mutantenstadl“ besteht- der macht sich das aber verdammt einfach oder ist nur schlecht informiert. Es gibt auch richtig gute Sachen
Ein absolut positiver Hammer ist für mich Georg Büchner alias HAINDLING. Wie der „Volkstümliches“ mit moderner Musik bis hin zu (fantastischer) Weltmusik verbindet ist schon Spitzenklasse. Wenn der nur mal in Norddeutschland auftreten würde.....seufz, das alte Problem.
Also meine lieben „Folkmusiker“- schmeißt euch nicht zu sehr in die Brust. Ich denke der Grat ist schmal – die Übergänge oft fließend. Nase rümpfen ist „uncool“. Allein die Bearbeitung der Themen macht die Qualität- nicht der Ursprung.
Ist es nicht bezeichnend das ein genialer Musiker wie Taj Mahal sich immer mehr auf die ursprünglichen Klänge und Melodien besinnt...?
Habib hat geschrieben:-außerdem tanze ich gern(Immerhin nenne ich die Silberne Tanznadel mein Eigen ).
Das ist kein Grund schamrötlich zu werden!!! Du bist nicht allein!
*Outingmode On* Hess. Meister Senioren C, Hessischer Vizemeister Sen. B, Deutscher Vizemeister Sen. B*Outing-Mode Off*
Aber zur Musik: Ich sage immer, es ist vollkommen egal welche Musik man macht, Hauptsache mit anderen zusammen. Da macht auch Volksmusik oder sogar volkstümliche Musik Spaß. Ich hatte mal die, mir damals zu Beginn zweifelhafte, Ehre bei einem Bläserensemble den kurzfristig verhinderten Schrammel-Gitarristen zu vertreten. Ich mußte mich da innerhalb einer halben Stunde reinfinden. Es hat Riesenspaß gemacht! Hinterher war es mir wirklich eine Ehre, nix mehr zweifelhaft.
@Habib: Nein, ich habe anfangs den Fehler gemacht, daß ich mit "Volksmusik" sofort den von H-Bone E zutreffend als Versrschngsmaschinierie bezeichneten Wirtschaftszweig assoziierte. Die Verarsche fängt für mich schon damit an, daß im Musikantenstadel und dergleichen alles voll-playback ist und die dort agierenden Phono-Mimen zum Teil das gernicht bringen, was sie vorgeben. Der Trompeter St. Mronz oder Mrotz oder dergleichen, ist dafür ein Beispiel. Tatsächlich wird diese Sparte der Schlagerindustrie aber als "volkstümliche Musik" bezeichnet, insofern war der Hinweis zutreffend, auf den ich dann reagiert habe. Die "volkstümlichen" Komparsen lassen sich zwar gerne als Vertreter der "Volksmusik" bezeichnen, sind es aber nicht.
Das soll keine Haarspalterei sein, sondern nur das Suchen nach Begriffen, um verschiedene Musikrichtungen und Musik-Kulturen benennen zu können.
Das zweite Element der Verarschung ist diese Mischung aus Darstellung der heilen Welt und der heilen Familie, die dem Walde und der Jagd zugetan ist und in einer gesunden Feld- und Waldlandschaft wohnt. O-Ton Hansi Hinterseer: "Ich bin von Haus aus ja a Naturbursche". O-Ton eines von seinen Eltern vermarkteten Kindes (Liedtext): "Am liebsten bin ich ja im Wahahald".
Dann ist da die Volksmusik. Das sind Leute, die wirklich eher aus ländlichen Gemeinden des Alpenraums und Alpenvorlandes stammen und die in ihrer Freizeit Gitarre, Geige, Zither, Klarinette und Trompete gelernt haben und die die alten Landler, Polkas und "Zwiehupf" und wie die alle heißen, zusammen spielen und oft super akkurat im Satzgesang singen, wobei Aufführungsraum meist die "Stubn" ist , oder bestenfalls mal das örtliche Wirtshaus, wenn irgend ein Fest angesagt ist. Das ist eine Tradition, um die ich den Alpenraum beneide, denn es gibt dort Leute, die diese Tradition pflegen und junge Leute heranführen, die das weitermachen, ganz so, wie es in Irland und in Amerika üblich ist, Volksmusik zu spielen. Man spielt zunächst im privaten Kreis und in Kneipen oder bei Treffen, bei denen es in Amiland auch üblicherweise Kaffee und Kuchen gibt, also in einer eher familiären und in einem guten Sinne un-professionellen Art und Weise. In diesem Sinne fühle ich mich als Volksmusiker, denn ich sitze abends auch manchmal in der Kneipe mit einem Bekannten und spiele für die Leute am Tisch auf.
Die Lieder der Volksmusik spiegeln auch das Leben wieder und da kommen sicher auch der Wald und die Jagd mal vor. Aber es gibt da diese Moritaten, die tragisch enden, und neben Schönem auch die Schilderung von Leid oder Entbehrungen. Das ganze Leben eben.
So war das gemeint. Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Antwort auf Deine Frage ist, die - glaube ich - etwas in eine andere Richtung zielt, aber der Klarstellung halber habe ich das jetzt mal geschrieben.
Bert Brecht empfinde ich eher als Beispiel des deutschen Intellektuellen par execellance: Links im Reden und im Schreiben, vom Volk so weit entfernt, wie man es sich nur vorstellen kann. Da empfinde ich schon eher Hannes Wader und Zupfgeigenhansel als Volskmusiker. "Heute hier morgen dort" kennt jeder und es ist schon bald Volskliedgut, was er mit diesem Lied geschaffen hat.
Ich glaube, die These mit dem dummen Volk sollte man stecken lassen. Viele Leute sind meinetwegen vergesslich, leichtgläubig, blauäugig, gutmütig und arglos oder auch nur politisch uninformiert oder desinteressiert. Aber es ist keine Dummheit, wenn man verar*++t wird. Es ist immer der Betrüger schuld. Das deutsche Volk entzieht sich wie jedes andere Volk einer solchen Gloalbeurteilung, weil es keine homogene Masse ist, sondern ein Sammelsurium verschiedener Individuen, die von den unterschiedlichsten Motiven getrieben sind.
@Waufel Das ist kein Grund schamrötlich zu werden!!! Du bist nicht allein!
*Outingmode On* Hess. Meister Senioren C, Hessischer Vizemeister Sen. B, Deutscher Vizemeister Sen. B*Outing-Mode Off*
Boah ey- Respekt Alter. Das treibt mir jetzt aber erst recht die Röte ins Gesicht.
@Reinhard,
prima Plädoyer. Nee echt, unterschreibe ich sofort. War unbedingt eine Antwort auf meine Verwirrung.
Aber gehört nicht vielleicht doch ein wenig Dummheit, oder zumindest Koketterie damit, dazu um sich so dermaßen vera** zu lassen? Politisch und Kulturell....
Da spreche ich "das Volk", wenn ich mal so sagen darf, nicht in vollem Umfang frei-no no- mitnichten !!
Klaus, ich weiß es nicht. Ich glaube, es gibt Leute, denen die Mechanismen beispielsweise der "Musikantenstadel-Industrie" völlig klar sind, daß nämlich keine Musikanten und Musiker, sondern Klischees geliefert werden. Leute, die dann aber sagen: "Das ist mir ganz gleich, mir gefällt es eben so".
Und die Politik: Das ist ein weites Feld voller sehr komplexer Zusammenhänge. Ich will hier meine Auffassungen nicht aufnehmen, weil das mit dem Thema partout nichts mehr zu tun hat.
RB hat geschrieben:Klaus, ich weiß es nicht. Ich glaube, es gibt Leute, denen die Mechanismen beispielsweise der "Musikantenstadel-Industrie" völlig klar sind, daß nämlich keine Musikanten und Musiker, sondern Klischees geliefert werden. Leute, die dann aber sagen: "Das ist mir ganz gleich, mir gefällt es eben so".
Das ist ja genau das Schlimme.
Interessenlosigkeit in solch einem Ausmaß ist eine der größten Dummheiten überhaupt.
In Pkto. Politik gebe ich dir völlig recht- das gehört im Einzelnen hier nicht hin. Gegen einen kurzen Anriss gibt es aber nichts auszusetzen denke ich.