Unterschied Adirondack - Sitka Fichte
Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler
Unterschied Adirondack - Sitka Fichte
Hallo allerseits,
mich würde mal interessieren, worin eigentlich genau der Unterschied liegt.
Adirondack kostet ja im Normalfall einen ordentlichen Aufpreis, z.B: bei Deerbridge 400€, bei Martin oder Gibson bis zu 1000€ pro Gitarre.
Da stellt sich für mich schon mal die Frage, ob es da einen großen klanglichen Unterschied gibt oder macht man das nur aus Vintage-Gründen?
Vielen Dank für Eure Antworten!
mich würde mal interessieren, worin eigentlich genau der Unterschied liegt.
Adirondack kostet ja im Normalfall einen ordentlichen Aufpreis, z.B: bei Deerbridge 400€, bei Martin oder Gibson bis zu 1000€ pro Gitarre.
Da stellt sich für mich schon mal die Frage, ob es da einen großen klanglichen Unterschied gibt oder macht man das nur aus Vintage-Gründen?
Vielen Dank für Eure Antworten!
Sitka ist irgendwie milder, süßlicher und weicher im Ton und nicht so laut. Quasi mädchenhaft. Adi hört man sofort, analytischer, lauter, direkter, bessere Tontrennung, klarere Höhen, das männlichere Holz. Ich finde es Sitka überlegen, außer vielleicht für gefühlvolle Balladen. Besonders gut finde ich Adi mit Mahagoni kombiniert. Das ist fast wie wenn man einen ganz leichten Hall drin hat oder in einem akustisch guten Raum spielt. Klingt voll und doch glockenrein.
Guild M 120
RainSong CH-OM1000NS
Seagull SWS Mini Jumbo
Collings OM2H Deep Body Option
Martin OM 42
RainSong CH-OM1000NS
Seagull SWS Mini Jumbo
Collings OM2H Deep Body Option
Martin OM 42
Aufschlussreich war vor einigen Jahren die Breedlove-Tour, in der verschiedene Deckenmaterialen (http://www.breedlove-guitars.de/tonhoelzer.html) verglichen werden konnten. Bei dieser Vorführung war meiner Erinnerung nach auch Adirondack dabei. Unterschiede zwischen allen Deckenmaterialen waren wahrnehmbar, wobei es aber keine Skalierung "gut ... schlecht" gab.
Das "mythisch-mystische" Image von Adrirondack mag damit zusammenhängen, dass dieses Holz bei vielen der Pre-War-Klassikern verbaut wurde (einfach, weil es vorhanden war) und allein dadurch legendär wurde. Zwischendurch war das Holz nicht mehr vergfügbar (bzw. nicht in den ausreichenden Mengen, um die steigende Gitarrenproduktion in konstanter Qualität zu versorgen - ein großer Vorteil von Sika), mittlerweile hat wohl eine Wiederaufforstung dafür gesorgt, dass wieder Holz vorhanden ist. Wobei neben dem Thema "Adrondack-Decke" auch das Thema "Adrondack-Bebalkung" einschlägig diskutiert wird.
Das "mythisch-mystische" Image von Adrirondack mag damit zusammenhängen, dass dieses Holz bei vielen der Pre-War-Klassikern verbaut wurde (einfach, weil es vorhanden war) und allein dadurch legendär wurde. Zwischendurch war das Holz nicht mehr vergfügbar (bzw. nicht in den ausreichenden Mengen, um die steigende Gitarrenproduktion in konstanter Qualität zu versorgen - ein großer Vorteil von Sika), mittlerweile hat wohl eine Wiederaufforstung dafür gesorgt, dass wieder Holz vorhanden ist. Wobei neben dem Thema "Adrondack-Decke" auch das Thema "Adrondack-Bebalkung" einschlägig diskutiert wird.
- Gitarrenspieler
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- Registriert: Mi Feb 25, 2009 7:46 am
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Auszug aus dem Buch
Akustische Gitarren: Alles über Konstruktion und Historie [Taschenbuch]
Teja Gerken (Autor), Michael Simmons (Autor), Frank Ford (Autor), Richard Johnston (Autor)
Zitat…
Das begehrteste Tonholz für Gitarrendecken ist, zumindest in der Gemeinde der Flattop-Spieler, die Adirondackfichte, auch Appalachenfichte genannt.
Und wie der Name schon andeutet wächst sie nur im Osten der USA. Dies war die Holzsorte, die von den Firmen Gibson und Martin vor dem Zweiten Weltkrieg verwendet wurde - was zweifellos der Hauptgrund für ihre Attraktivität ist, denn um den Klang der Gitarren dieser Epoche ranken sich viele Lobeshymnen. Adirondack ist steif wie Sitka, aber heller im Farbton. Es ist berühmt für seine Fähigkeit, auch bei sehr kräftigem Anschlag nicht gepresst oder harsch zu klingen und ist bei Flat- wie Fingerpickern gleichermaßen beliebt. Daher ist es erste Wahl für Gitarrenbauer, die Repliken von Martins und Gibsons aus den 1930er Jahren herstellen, dem "Goldenen Zeitalter" des amerikanischen Gitarrenbaus. Martin verwendet dieses Deckenholz ausschließlich für ihre GE- (Golden Era) Modelle, die innerhalb der Vintage-Reissue-Serie des Unternehmens den Spitzenplatz einnehmen.
Zitat Ende
Akustische Gitarren: Alles über Konstruktion und Historie [Taschenbuch]
Teja Gerken (Autor), Michael Simmons (Autor), Frank Ford (Autor), Richard Johnston (Autor)
Zitat…
Das begehrteste Tonholz für Gitarrendecken ist, zumindest in der Gemeinde der Flattop-Spieler, die Adirondackfichte, auch Appalachenfichte genannt.
Und wie der Name schon andeutet wächst sie nur im Osten der USA. Dies war die Holzsorte, die von den Firmen Gibson und Martin vor dem Zweiten Weltkrieg verwendet wurde - was zweifellos der Hauptgrund für ihre Attraktivität ist, denn um den Klang der Gitarren dieser Epoche ranken sich viele Lobeshymnen. Adirondack ist steif wie Sitka, aber heller im Farbton. Es ist berühmt für seine Fähigkeit, auch bei sehr kräftigem Anschlag nicht gepresst oder harsch zu klingen und ist bei Flat- wie Fingerpickern gleichermaßen beliebt. Daher ist es erste Wahl für Gitarrenbauer, die Repliken von Martins und Gibsons aus den 1930er Jahren herstellen, dem "Goldenen Zeitalter" des amerikanischen Gitarrenbaus. Martin verwendet dieses Deckenholz ausschließlich für ihre GE- (Golden Era) Modelle, die innerhalb der Vintage-Reissue-Serie des Unternehmens den Spitzenplatz einnehmen.
Zitat Ende
Über das Holz woodoo !! Das ist ungefähr so blöd wie wenn jemand behaupten würde, das Deutsche Intelligenter sind als Franzosen, im Umkehr Schluss, es gibt gutes und auch schlechte Adi Fichte, genau wie bei anderen Hölzern auch! früher hieß es mal das je enger die Jahresringe sind, desdo besser, die Klangeigenschaften, des Tonholz ist, was aber auch schon widerlegt wurde . Es gibt in diesem Spiel so viele Variablen, das solche aussagen, einfach nicht stimmen.rwe hat geschrieben:Worüber? Verstehe ich nicht.Rainer H hat geschrieben:Ich lach mich tot!!![]()
Gruß Rainer
- Mokkafreund
- Beiträge: 127
- Registriert: Mi Jun 15, 2011 9:29 pm
Habe letztes Jahr eine Martin d28 mit Adirondack Decke angespielt (bei Just Music in Hamburg, etwa 2600€), eine der besten Gitarren, die ich bisher in der Hand hatte, ordentlich Dampf und wunderbares Sustain, mit großem Abstand die beste D28, die ich bisher in der Hand hatte, hätte sie beinahe gekauft und bereue es manchmal, es nicht getan zu haben.
Für Stühle scheint es auch erste Wahl zu sein!
https://www.google.de/search?q=Adironda ... 70&dpr=0.7
Gruß Rainer
https://www.google.de/search?q=Adironda ... 70&dpr=0.7
Gruß Rainer
Meine Breedlove hat diese Tour sogar persönlich mitgemacht, deswegen habe ich sie beim Händler dann etwas günstiger bekommen,rwe hat geschrieben:Aufschlussreich war vor einigen Jahren die Breedlove-Tour, in der verschiedene Deckenmaterialen (http://www.breedlove-guitars.de/tonhoelzer.html) verglichen werden konnten. Bei dieser Vorführung war meiner Erinnerung nach auch Adirondack dabei. Unterschiede zwischen allen Deckenmaterialen waren wahrnehmbar, wobei es aber keine Skalierung "gut ... schlecht" gab.
weil quasi "gebraucht", hatte aber kein Dings-und-Dongs. Nach der Tour wurden die Gitarren bei ein paar Händlern aufgeteilt.
Bei mir ist der Korpus AAA-Grade Palisander und die Decke AAA-Grade Sitka-Fichte.

Ob die Gitarre mit A-Grade, AA-Grade, "nur" Sitkafichte oder Adi anders klingt ? Wir werden es nie herausfinden.

@rwe: Vielleicht hattest du ja genau meine Gitarre bei der Tour in der Hand ?

@Mokkafreund: Was für eine Breedlove ist denn da dein Avatar-Bildchen ?

D'accord. Aber dass Adirondack "besser" ist, hatte von den Autoren in diesem Thread auch noch niemand behauptet.Rainer H hat geschrieben:Über das Holz woodoo !! Das ist ungefähr so blöd wie wenn jemand behaupten würde, das Deutsche Intelligenter sind als Franzosen, im Umkehr Schluss, es gibt gutes und auch schlechte Adi Fichte, genau wie bei anderen Hölzern auch! früher hieß es mal das je enger die Jahresringe sind, desdo besser, die Klangeigenschaften, des Tonholz ist, was aber auch schon widerlegt wurde . Es gibt in diesem Spiel so viele Variablen, das solche aussagen, einfach nicht stimmen.rwe hat geschrieben:Worüber? Verstehe ich nicht.Rainer H hat geschrieben:Ich lach mich tot!! :rotfl:
Gruß Rainer
Der Unterschied im Deckenmaterial (!, nicht im "Grade") war auf der Tour zu hören. aber eben ohne eine "besser-schlechter"-Untescheidung. Ich fand den Unterschied auch nicht so besonders groß, jedenfalls nicht bem Vorpsiel.Orange hat geschrieben: Ob die Gitarre mit A-Grade, AA-Grade, "nur" Sitkafichte oder Adi anders klingt ? Wir werden es nie herausfinden. :)
Die "Grades" sind zunächst einmal optische Qualitäten.
Hmm, das weiß ich nicht mehr, bin ja bei Steelstrings mehr auf Mahagoni aus...Orange hat geschrieben:@rwe: Vielleicht hattest du ja genau meine Gitarre bei der Tour in der Hand ? :D