Gitarren vom Gitarrenabuer - große Marken Preisvergleich
Moderator: RB
Gitarren vom Gitarrenabuer - große Marken Preisvergleich
Da ich früher immer der Meinung war, dass Gitarren vom Gitarrenbauer extrem teuer sind und man sich die kaum leisten kann, wollte ich mal
darauf aufmerksam machen, dass die Qualitätsarbeit eine Gitarrenbauers gar nicht mal teurer sein muss, als eine Gitarre der Marke Gibson, Martin oder Taylor und Konsorten.
So nehmen wir als Beispiel mal eine "klassiche" Martin Gitarre die HD28.
Zur Zeit bei ebay für 2500€ zu haben oder eine klassische Gibson eine Hummingbird, die kostet aktuell 2700€. Wer jetzt denkt, dass eine händisch hergestellte Gitarre das doppelte kostet, der irrt sich total.
So baut einem z.B. Rozawood eine "standard" Dread für 2790€, bei Stevens Soulwood in München kostet eine Standard Dread 2680, bei unserem Forenmitglied Gitarrenmacher 2690€.
Das entspricht in der Größenordnung den unteren Oberklasse Modellen der Massenhersteller.
Man muss aber nun sehen, dass man beim kleinen Gitarrenbauer einen deutlichen Mehrwert hat.
So verbauen Rozawood, Stevens Soulwood und der Gitarrenmacher Mastergrade Fichtendecken, man hat eine Mitsprache bei der Sattelbreite und Halsform, und kann evtl. auch Wünsche bezüglich der klanglichen Gestaltung äußern.
Aufpreispflichtige Extras wie Adirondack Top oder Madagaskar Palisander back and sides sind, wenn man die Preiskataloge der Gitarrenbauer durchforstet auch eher güntiger, als ein Upgegradetes Modell von Martin und Co. Bei Stevens kostet Adirondack z.B. 250€ Aufpreis, bei Rozawood 450€, da kommt man bei Martin schon teurer.
Auch Sunburst Lackierungen kommen nicht teurer als bei Martin und Co.
Ich wollte nur mal auf dieses Preisverhältnis aufmerksam machen, und bin gespannt auf Eure Beobachtungen hinsichtlich dieses Themas.
(Anfügen muss ich vielleicht noch, dass es auch teurere Gitarrenbauer, als die von mir Erwähnten gibt. Bei Deerbridge kostet eine Standart Dread laut Katalog 3750€, dass ist natürlich dann schon eine Hausnummer,
wobei die Wartezeit von einem Jahr für ein solches Instrument natürlich
diese Preisgestaltung aus marktwirtschaflticher Sicht legtimiert!)
darauf aufmerksam machen, dass die Qualitätsarbeit eine Gitarrenbauers gar nicht mal teurer sein muss, als eine Gitarre der Marke Gibson, Martin oder Taylor und Konsorten.
So nehmen wir als Beispiel mal eine "klassiche" Martin Gitarre die HD28.
Zur Zeit bei ebay für 2500€ zu haben oder eine klassische Gibson eine Hummingbird, die kostet aktuell 2700€. Wer jetzt denkt, dass eine händisch hergestellte Gitarre das doppelte kostet, der irrt sich total.
So baut einem z.B. Rozawood eine "standard" Dread für 2790€, bei Stevens Soulwood in München kostet eine Standard Dread 2680, bei unserem Forenmitglied Gitarrenmacher 2690€.
Das entspricht in der Größenordnung den unteren Oberklasse Modellen der Massenhersteller.
Man muss aber nun sehen, dass man beim kleinen Gitarrenbauer einen deutlichen Mehrwert hat.
So verbauen Rozawood, Stevens Soulwood und der Gitarrenmacher Mastergrade Fichtendecken, man hat eine Mitsprache bei der Sattelbreite und Halsform, und kann evtl. auch Wünsche bezüglich der klanglichen Gestaltung äußern.
Aufpreispflichtige Extras wie Adirondack Top oder Madagaskar Palisander back and sides sind, wenn man die Preiskataloge der Gitarrenbauer durchforstet auch eher güntiger, als ein Upgegradetes Modell von Martin und Co. Bei Stevens kostet Adirondack z.B. 250€ Aufpreis, bei Rozawood 450€, da kommt man bei Martin schon teurer.
Auch Sunburst Lackierungen kommen nicht teurer als bei Martin und Co.
Ich wollte nur mal auf dieses Preisverhältnis aufmerksam machen, und bin gespannt auf Eure Beobachtungen hinsichtlich dieses Themas.
(Anfügen muss ich vielleicht noch, dass es auch teurere Gitarrenbauer, als die von mir Erwähnten gibt. Bei Deerbridge kostet eine Standart Dread laut Katalog 3750€, dass ist natürlich dann schon eine Hausnummer,
wobei die Wartezeit von einem Jahr für ein solches Instrument natürlich
diese Preisgestaltung aus marktwirtschaflticher Sicht legtimiert!)
Oskar Graf hat mal gesagt, dass er an einem Instrument locker 100 Stunden baut. Bei 3000 Euronen macht das 30 Euro pro Stunde, Material, Maschinen, Energie, Raum etc. nicht eingerechnet. Ergo: Gitarrenbauer sind unterbezahlte Idealisten ;-)
Würde mich mal interessieren, wie lange "unsere" Gitarrenbauer hier so an einer "Durchschnittsdread" arbeiten. Hab glaub ich irgendwo hier mal 70 Stunden gelesen (Martin?)...
Würde mich mal interessieren, wie lange "unsere" Gitarrenbauer hier so an einer "Durchschnittsdread" arbeiten. Hab glaub ich irgendwo hier mal 70 Stunden gelesen (Martin?)...
Re: Gitarren vom Gitarrenabuer - große Marken Preisvergleich
Jupp. Die Preisgestaltung der Großen ist eine Mischkalkulation. Einige Standard-Modelle können knapper kalkulierte "Kampfpreise" haben, daneben gibt es dann die Sondermodelle, die aus etwas teureren Materialien und/oder Herstellungsprozessen deutlich teurere Modelle machen. (Die später vermutlich auf dem Gebrauchtmarkt einen deutlich höheren Preisverfall haben werden, da das "klassische" Modell eben "die D 28" und nicht die "xyz-Signature D-28abc" ist.) Außerdem wollen Marketing und Vertrieb bezahlt werden.tonidastier hat geschrieben:Da ich früher immer der Meinung war, dass Gitarren vom Gitarrenbauer extrem teuer sind und man sich die kaum leisten kann, wollte ich mal
darauf aufmerksam machen, dass die Qualitätsarbeit eine Gitarrenbauers gar nicht mal teurer sein muss, als eine Gitarre der Marke Gibson, Martin oder Taylor und Konsorten.
Im Gegensatz dazu ist die Preisgestaltung vieler kleiner Gitarrenbauer eher transparant. Das Grundmodell kostet vielleicht mehr, aber die Sondernheiten dann eher weniger. Deine Beobachtung passt schon.
Was ich vom Produktsortiment ziemlich cool finde, ist Stoll. Er startet richtig günstig, mit richtig guten Instrumenten, man bekokmmt dafür aber auch "nur" Ton (und kein Bling und keine bei Vollmond geklöppelten Mechanikknöpfe), nach oben hin sind wenig Grenzen gesetzt.
Das einzige, das gegen eine individuelle Anfertigung vom Gitarrenbauer spricht, ist, dass Du das Instrument vorher nicht antesten kannst. Außerdem wird der Wiederverkaufswert bei einem "angesagten Modell" höher sein, als bei einer Individualanfertigung. Das geht mir aber sonstwo vorbei, ich möchte Musik machen und nicht mit Instrumenten handeln.
Interessant! Was glaubt ihr was dann der rechnerische Gewinn von einer 2000€ Gitarre von einem der großen namhaften Hersteller sein könnte? Sagen wir mal die Gute wird maschinell gestützt gefertigt, keine Ahnung was das dann heißt, so dass sie noch guten Gewissens als Handarbeit verkauft wird.
Angenommen die Verkäufer Kriegen sagen wir mal 35% ab! fiktiv! kein Plan. Material für gute Decken, Hals und Griffbrett undundund auch weg, Investitionen, Rücklagen, Kredite, Porsche, Rolex...
Angenommen die Verkäufer Kriegen sagen wir mal 35% ab! fiktiv! kein Plan. Material für gute Decken, Hals und Griffbrett undundund auch weg, Investitionen, Rücklagen, Kredite, Porsche, Rolex...
Zuletzt geändert von Newbie am Di Apr 01, 2014 6:47 pm, insgesamt 2-mal geändert.
"Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen" I. Strawinsky
Re: Gitarren vom Gitarrenabuer - große Marken Preisvergleich
Das scheint mir aber eher selten der Fall zu sein.rwe hat geschrieben: Was ich vom Produktsortiment ziemlich cool finde, ist Stoll. Er startet richtig günstig
@ Toni
Ist schon alles richtig was du schreibst, aber das ganze Preisniveau das du anführst ist ja schon recht hoch.
Sicherlich haben gerade wir hier im Forum uns an solche Preisdimensionen gewöhnt, der gemeine Gitarrist kauft aber eher deutlich darunter... .
Hallo Clone,
natürlich ist das Preisniveau der Gitarrenbauer nicht niedrig, aber selbt ich als Geringverdiener kann mir durch hartes Sparen solch teure Gitarren leisten. Ich brauche keinen Neuwagen, sondern nur ein billiges Gebrauchtes, wenn es billiger geht fahre ich mit den Öffentlichen.
2700€ lassen sich beim Autokauf meist leicht sparen. Anstatt nem Golf nur n Polo oder anstatt dem 3er nur nen 1er BMW.
Außerdem hält so eine gutes Gitarrenteil dann auchmehr als ein Leben lang.
Zudem kann man im Normalfall auch noch den Preis beim Gitarrenbauer
verringern, indem man sich kein Mastergrade Holz verbauen läßt, sondern nur AA oder so.
Ich glaube mich erinnern zu können, dass ein Forenmitglied sich für schlappe 2200€ (Normalpreis 3200) eine 12 fret dread vom Gitarrenmacher bauen lässt.
Das ist schon ne Hausnummer, wenn man alleine die Arbeitszeit für eine durchbrochene Kopflatte bedenkt.
Gruß,
Andi
natürlich ist das Preisniveau der Gitarrenbauer nicht niedrig, aber selbt ich als Geringverdiener kann mir durch hartes Sparen solch teure Gitarren leisten. Ich brauche keinen Neuwagen, sondern nur ein billiges Gebrauchtes, wenn es billiger geht fahre ich mit den Öffentlichen.
2700€ lassen sich beim Autokauf meist leicht sparen. Anstatt nem Golf nur n Polo oder anstatt dem 3er nur nen 1er BMW.
Außerdem hält so eine gutes Gitarrenteil dann auchmehr als ein Leben lang.
Zudem kann man im Normalfall auch noch den Preis beim Gitarrenbauer
verringern, indem man sich kein Mastergrade Holz verbauen läßt, sondern nur AA oder so.
Ich glaube mich erinnern zu können, dass ein Forenmitglied sich für schlappe 2200€ (Normalpreis 3200) eine 12 fret dread vom Gitarrenmacher bauen lässt.
Das ist schon ne Hausnummer, wenn man alleine die Arbeitszeit für eine durchbrochene Kopflatte bedenkt.
Gruß,
Andi
... und ich stelle mir vor, dass es auch dem Gitarrenbauer Spaß machen könnte, eine "einfach gute Gitarre" ohne großes Bling-Kunsthandwerk "auf Ton" zu bauen. Ziemlich interessant finde ich an der Ecke das, was Gurian, immerhin einer der "Urheber" der Boutique-Gitarren-Szene, vor 45 Jahren mal gemacht hatte: Ordentliche Hölzer, bis auf Herringbone-Bindings und Rosette schmucklos, Kopf simpel geformt, Markenzeichen als billiges Abhziehbild, keine Griffbretteinlagen, nur ein paar Dots am Griffbrettrand. Mit Ausnahme verschiedener Griffbrettbreiten (fast) keine Varianten bekannt, 3 Korpusgrößen (am Ende mit einer Cutaway-Variante), 3 (später 4-5) Korpus-Hölzer. Schmuckloser als die 49EUR-Harley Benton...tonidastier hat geschrieben: Zudem kann man im Normalfall auch noch den Preis beim Gitarrenbauer
verringern, indem man sich kein Mastergrade Holz verbauen läßt, sondern nur AA oder so.
In UK bietet Jimmy Moon, Glasgow, schöne Instrumente an, ab 1500 GBP. Absprachen möglich. Aber in den höheren Preisregionen scheint nicht nur absolut, sondern auch hinsichtlich der relativen Spanne mehr hängen zu bleiben. Ich gönne es allen.
Würde mir aber dennoch mehr Günstig-Alternativen im Markt wünschen.[/u]
Re: Gitarren vom Gitarrenabuer - große Marken Preisvergleich
Ach, das wusste ich gar nicht ... !tonidastier hat geschrieben:... wollte ich mal darauf aufmerksam machen, dass die Qualitätsarbeit eine Gitarrenbauers
gar nicht mal teurer sein muss, als eine Gitarre der Marke Gibson, Martin oder Taylor und Konsorten.
- Gitarrenmacher
- Beiträge: 3356
- Registriert: Fr Sep 21, 2007 4:27 pm
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STOPP!!tonidastier hat geschrieben: Ich glaube mich erinnern zu können, dass ein Forenmitglied sich für schlappe 2200€ (Normalpreis 3200) eine 12 fret dread vom Gitarrenmacher bauen lässt.
Es gibt bei mir keine NORMALPREISE.
Jeder Preis ist kalkuliert, und zwar nicht aus dem Bauch heraus, sondern mit Hilfe einer Exceltabelle.
Was die Preise Großhersteller vs. Kleinmanukaktur angeht, kann man das anhand "Direkt vom Bauernhof" nachvollziehen. Ich kaufe mein Steak vom Galloway direkt beim Nachbarn für 15,- per KG.
Beim Bio-Feinschmeckerladen muss man wohl das doppelte hinblättern, weil Zwischen-und Einzelhandel noch dran verdient haben.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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