Dünn, nicht schmal...
Moderator: RB
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Da der Hals einer Konzertgitarrre idR keinen Stahlstab hat, hat er in den allermeisten Fällen eine gewisse Mindeststärke, allein wegen der Stabilität. Der Yamaha-Hals mag dick sein, das geht dann sicher dünner. Aber am besten wird sein, im Laden den Verkäufer zu fragen und auszuprobieren.
Dein Problem liegt vermutlich darin begründet, dass du vom Bass kommst, da ist einiges anders. Die klassische Gitarre verlangt eine ganz andere Technik, da muss man sich umgewöhnen. Aber das ist kein Problem, ich spiele auch beides. Ich liebe schmale Bass-Hälse und Gitarrenhälse mit mittlerer Stärke und D-Profil – beides sehr unterschiedlich. Probier's aus!
P.S.: Ein Gitarrenbauer baut dir alles nach Wunsch, auch ultradünne Hälse. Du musst aber vorher wissen was du wünschst.
Dein Problem liegt vermutlich darin begründet, dass du vom Bass kommst, da ist einiges anders. Die klassische Gitarre verlangt eine ganz andere Technik, da muss man sich umgewöhnen. Aber das ist kein Problem, ich spiele auch beides. Ich liebe schmale Bass-Hälse und Gitarrenhälse mit mittlerer Stärke und D-Profil – beides sehr unterschiedlich. Probier's aus!
P.S.: Ein Gitarrenbauer baut dir alles nach Wunsch, auch ultradünne Hälse. Du musst aber vorher wissen was du wünschst.
Gruß, fretworker
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Im Prinzip schon. Eine seltene Ausnahme ist die Classic-Jazz von Doderer.
http://doderer-gitarren.de/category/classic-jazz/
Die könnte genau das sein was du suchst. Vom Feeling näher an der Stahlsaitengitarre als an der Konzertgitarre. Die Griffbrettbreite sollte aber mindesntens 48 mm betragen, sonst rappelt's und Abzüge auf der hohen e-Saite funktionierenr nicht sauber. Auch wenn Doderer was anderes erzählt.
http://doderer-gitarren.de/category/classic-jazz/
Die könnte genau das sein was du suchst. Vom Feeling näher an der Stahlsaitengitarre als an der Konzertgitarre. Die Griffbrettbreite sollte aber mindesntens 48 mm betragen, sonst rappelt's und Abzüge auf der hohen e-Saite funktionierenr nicht sauber. Auch wenn Doderer was anderes erzählt.
Gruß, fretworker
Camps baut auch Nylonstrings mit Trussrod im Hals. Ich habe eine M-5-S aus dem unteren Preisbereich.
Der Hals ist aber nicht dünner als der manch anderer Flamenca ohne Verstellstab.
Etwas dünner ist er auf jeden Fall bei der Doderer Classic Jazz. Meine ist übrigens die "Kirschbaum
mit getönter Fichtendecke".
Eigentlich müsste die die Haunschild Symbiosa in des Mad Jazz' Beuteschema passen. Ultra gecutted,
Hals-Korpus-Übergang am 19. Bund.
Der Hals ist aber nicht dünner als der manch anderer Flamenca ohne Verstellstab.
Etwas dünner ist er auf jeden Fall bei der Doderer Classic Jazz. Meine ist übrigens die "Kirschbaum
mit getönter Fichtendecke".

Eigentlich müsste die die Haunschild Symbiosa in des Mad Jazz' Beuteschema passen. Ultra gecutted,
Hals-Korpus-Übergang am 19. Bund.

Gruß
von
Ralf
von
Ralf
Moin,
Ovation Nylons haben einen in beide Richtungen wirkenden Spannstab (Kaman bar) und ein deutlich flacheres Halsprofil.
Godin hat Nylons mit flachen und auch mit zusätzlich schmalen Hälsen; allerdings eher für den verstärkten Einsatz.
Der Hals meiner ersten Hopf war auch sehr flach ... leider aber geschraubt (aber das macht man wohl nur bei preiswerteren Gitarren ... 0-) ).
Es gibt also mit Sicherheit auch etwas passendes für Dich ... aber vielleicht ist es eine für Dich interessante Frage, warum namenhafte Hersteller "breite und dicke Hälse" anbieten ... vielleicht hat das doch Vorteile ...?
Ovation Nylons haben einen in beide Richtungen wirkenden Spannstab (Kaman bar) und ein deutlich flacheres Halsprofil.
Godin hat Nylons mit flachen und auch mit zusätzlich schmalen Hälsen; allerdings eher für den verstärkten Einsatz.
Der Hals meiner ersten Hopf war auch sehr flach ... leider aber geschraubt (aber das macht man wohl nur bei preiswerteren Gitarren ... 0-) ).
Es gibt also mit Sicherheit auch etwas passendes für Dich ... aber vielleicht ist es eine für Dich interessante Frage, warum namenhafte Hersteller "breite und dicke Hälse" anbieten ... vielleicht hat das doch Vorteile ...?
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
(Jean Paul)
Mitnichten! Mittlerweile ist die Mehrzahl der Hälse verstärkt, wobei es da unterschiedliche Ansätze gibt:Mad Jazz Morales hat geschrieben:...Gibt es im Bereich Klassische Gitarre nur unverstärkte Hälse?
- Einleimen von ein oder mehreren Hartholzzwischenlage, typischerweise Ebenholz, als schwarze/r Streifen auf der Rückseite erkennbar. Das soll einem Verziehen und Nachgeben des Halses vorbeugen und ist quasi Standard ab der Mittelklasse. Bei billigen Instrumenten auch schon mal nur aufgemalt!

- Einlage eines Graphitstabes im Hals, wo bei anderen Gitarrengattungen der Trussrod verbaut ist. Wie oben eine vorbeugende Maßnahme, die noch nicht sehr weit verbreitet ist, aber etwas an Beliebtheit zu gewinnen scheint, zumal das von außen quasi nicht sichtbar ist und der Hals wie vollmassiv erscheint.
- Einbau eines ein- oder zweiwege verstellbaren Halsstabes, der immer noch mit großen Akzeptanzproblemen zu kämpfen hat. Das ist insofern schwer verständlich, weil Halskrümmung und -winkel das häufigste Problem bei gebrauchten Instrumenten darstellt und der Aufwand für einer nachträgliche Korrektur sehr hoch sein kann. Bei Meistergitarren z.B. leider immer noch kaum eingesetzt, obwohl hier der "Schaden" im Falle einer nachteiligen Veränderung des Halses, besonders groß ist.


Gruß es335
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Ordentlich versperrte Hälse und solche mit genug Masse verziehen sich eben idR nicht. Verzogene Hälse kommen vor bei falscher Holzwahl, zu feuchtem Holz, zu dünnem Griffbrett (!), falscher Verarbeitung, schlechter Behandlung (Dachboden, Keller, falsche Saiten) oder eben sehr hohem Alter (> 100 Jahre). Ich hatte eine Konzertgitarre mit extrem dünnem Hals und fast 60 Jahren auf dem Buckel, und der Hals war kerzengerade, aber eben fünfmal versperrt, wenn auch nur sehr dünn. Das genügt aber völlig. Stoll baut übrigens seine Vielsaiter auch mit sehr dünnem Hals, ich hatte da mal eine 10saitige in der Hand.notenwart hat geschrieben:natürlich kann man sich in zwei Wege verstellbare Stäbe in den Hals bauen lassen. Warum aber existieren durchaus Konzertgitarren (bspw Weißgerber seine), die schon Jahrzehnte auf dem Buckel haben und noch butterweich bespielbar sind?
Ist aber nur so eine Idee, kann gerne ignoriert werden
Gruß, fretworker
"Butterweich bespielbar" ist natürlich ein dehnbarer Begriff, die Weißgerber Gitarren, die ich bisher probeweise spielen durfte, hatten alle eine mehr oder weniger stark erhöhte Saitenlage, was ich nicht besonders bequem fand. Dabei war die Halskrümmung hierfür i.d.R. jedoch nicht bzw. nicht alleine dafür verantwortlich.notenwart hat geschrieben:natürlich kann man sich in zwei Wege verstellbare Stäbe in den Hals bauen lassen. Warum aber existieren durchaus Konzertgitarren (bspw Weißgerber seine), die schon Jahrzehnte auf dem Buckel haben und noch butterweich bespielbar sind?
Ist aber nur so eine Idee, kann gerne ignoriert werden

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machne meinen, so ein stahlstab hätte auch klangliche nachteile.
ich konnte noch keinen dirketen vergleich durchführen.
ein carbonstab ist jedoch bei klassikgitarren völlig ausreichend.
bei steelstrings sehe ich 2 carbonstäbe als ausreichend.
so hab ich´s bei meiner nr. 2 gebaut. war sogar zu steif, so dass ich
die bundstäbchen noch minimal nachkorrigieren musste.
ich konnte noch keinen dirketen vergleich durchführen.
ein carbonstab ist jedoch bei klassikgitarren völlig ausreichend.
bei steelstrings sehe ich 2 carbonstäbe als ausreichend.
so hab ich´s bei meiner nr. 2 gebaut. war sogar zu steif, so dass ich
die bundstäbchen noch minimal nachkorrigieren musste.
chrisb
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[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 3:35 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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… und Musiker sehr konservativ in diesen Dingen, selbst die elektrische Fraktion.Ulrich Peperle hat geschrieben:Übrigends sollte man bei der Frage nach zusätzlichen Maßnahmen zur Halsverstärkung bei Konzertgitarren nicht außer Acht lassen, dass deren geringe Akzeptanz insbesonders bei Meisterinstrumenten auch damit zu tun hat, dass eine solide und langlebige Statik ohne traditionsfremde (!) technische Hilfsmittel als Teil der meisterhaften Materialbehandlung zählt und damit quasi zur Berufsehre gehört. Und Traditionen sind eben hartnäckig.

Gruß, fretworker
Zumindest zwei oder drei der sechs Instrumente , die ich bisher probieren durfte waren noch im Originalzustand. Auch wenn diese nicht die "Extremfälle" markierten, war die Saitenlage in allen Fällen weitestgehend "optimiert" und nicht dem Wunsch nach mehr Dynamik geschuldet. Ausnahmen bestätigen die Regel und möglicherweise sind meine Erfahrungen auch nicht repräsentativ. Aber für keinen der Besitzer war das letztlich ein Ausschlusskriterium ... für mich wahrscheinlich auch nicht, wenn ich das nötige Kleingeld hätte!Ulrich Peperle hat geschrieben: ...Wobei sich die Frage stellt, ob diese Instrumente noch im Originalzustand waren. Weissgerber war immer auf Transparenz des Klanges ausgerichtet, weniger auf Lautstärke. Ich hatte mal Gelegenheit, eine Weissgerber aus den 1930er Jahren zu spielen - die Saitenlage war sogar im Vergleich zu einer Flamenca extrem flach. Klanglich sehr fein, aber ohne den voluminösen Bumms der damaligen Spanier oder Japaner. Daher ist es denkbar, dass die späteren Besitzer bei manchen seiner Instrumente die Saitenlage erhöht haben, um etwas mehr Volumen herauszuholen...


Zuletzt geändert von Es335 am Mi Jul 29, 2015 4:05 pm, insgesamt 1-mal geändert.