Der teuerste Arbeitsschritt beim Bau einer...
Moderator: RB
Der teuerste Arbeitsschritt beim Bau einer...
Gitarre wäre die Hals-/Halsblockverbindung, meinte gestern die hoch geschätzte und verehrte Diane Ponzio in einem dieser Martin-Workshops. So ganz hab ichs nicht verstanden, aber sie meinte nachdem der Hals geschnitzt und an den Halsblock angepasst wurde, müssten genau diese beiden wieder zur Hochzeit zusammenfinden. Das sollte ja kein kostenschweres logistisches Unterfangen sein. Vielleicht meinte sie mehr die Herstellung der Dovetail-Verbindung als teuersten Arbeitsschritt.
Was sagt ihr dazu?
Was sagt ihr dazu?
"Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen" I. Strawinsky
Schwer zu schätzen. Der Halsrohling und der Klotz werden CNC gefräst. Dann wird der Korpus zusammengebaut und der Hals ein wenig von Hand bearbeitet. Nach der Fertigstellung des Korpus wird durch "Anprobe" und Nacharbeiten des V-Ausschnitts und des positiven Gegenstücks am Halsfuß der Halswinkel in Höhe und Seite fein eingestellt. Das dauert aber wohl nur vielleicht eine Viertelstunde, vielleicht eine halbe.
Wenn man das CNC-Herstellen der Teile und das Einstellen der Winkel heranzieht, macht das bei den Kosten sicher nicht den überwiegenden Teil aus.
Wenn man das CNC-Herstellen der Teile und das Einstellen der Winkel heranzieht, macht das bei den Kosten sicher nicht den überwiegenden Teil aus.
Moin,
der Stundensatz einer CNC-Maschine ist (je nach Maschinenart und -preis) um ein Vielfaches höher als der eines Menschen.
Wenn hier also der größte Anteil maschineller Bearbeitung liegt, wirkt sich das durch den höheren Stundensatz natürlich aus.
Mich interessiert mal, wie das bei einem Gitarrenbauer aussieht. Rosette, Einlagen und Hals sind, wenn von Hand gemacht, hier vermutlich die größten Aufwände?
der Stundensatz einer CNC-Maschine ist (je nach Maschinenart und -preis) um ein Vielfaches höher als der eines Menschen.
Wenn hier also der größte Anteil maschineller Bearbeitung liegt, wirkt sich das durch den höheren Stundensatz natürlich aus.
Mich interessiert mal, wie das bei einem Gitarrenbauer aussieht. Rosette, Einlagen und Hals sind, wenn von Hand gemacht, hier vermutlich die größten Aufwände?
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
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Meine mich zu erinnern dass nach Aussage von Rob Taylor in dieser Verbindung bereits Abweichungen von 0.2° den Ton und Lautstärke der Gitarre entscheidend beeinflussen können. Deshalb die Schraubverbindung bei den Taylors (und z.B. Furch) die sehr einfach - auch bei einem Neck Reset - zu justieren ist.
Kann mir gut vorstellen, dass eine Justage der klassisch geklebten Verbindung (oder gar des spanischen Halsfußes) erheblich aufwendiger ist und im Gesamtverlauf der Herstellung den o.g. Schwerpunkt bildet.
LG coco bolo
Kann mir gut vorstellen, dass eine Justage der klassisch geklebten Verbindung (oder gar des spanischen Halsfußes) erheblich aufwendiger ist und im Gesamtverlauf der Herstellung den o.g. Schwerpunkt bildet.
LG coco bolo
Ich denke mal, das ist eher fertigungstechnisch günstig als klanglich. Im Vergleich war zumindest die Baby-Taylor wesentlich empfindlicher für Halsbewegungen als die Little Martin.
Die Schraubverbindung lässt noch die eine oder andere Korrektur bei der Montage zu, wenn sich die Toleranzen der Teile mal zur ungünstigen Seite hin aufsummieren.
Eine Führung wie bei Martin erfordert da wohl mehr Präzision bei den Einzelteilen ... oder eben Nacharbeit, wenn's nicht gleich passt.
Die Schraubverbindung lässt noch die eine oder andere Korrektur bei der Montage zu, wenn sich die Toleranzen der Teile mal zur ungünstigen Seite hin aufsummieren.
Eine Führung wie bei Martin erfordert da wohl mehr Präzision bei den Einzelteilen ... oder eben Nacharbeit, wenn's nicht gleich passt.
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
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Ich will das ja gar nicht ins Lächerliche ziehen. Nur: wenn ich eine besondere außergewöhnliche Lackierung haben möchte, dann kann der Gitarrenbauer sagen „Ok, mach ich, kostet 1000,- extra“. Dann sag ich „Och nö, soooo wichtig ist mir das auch nicht“.
Aber der Hals muss doch an den Korpus ran, da habe ich doch keinen Entscheidungsspielraum. Also wozu dieses Wissen?
Aber der Hals muss doch an den Korpus ran, da habe ich doch keinen Entscheidungsspielraum. Also wozu dieses Wissen?
- Angorapython
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Wieso fragst du dich warum sich RB fragt warum sich Notenwart fragt ... verdammt ... jetzt habe ich auch gefragt !Angorapython hat geschrieben:Wieso fragst du dich das?RB hat geschrieben:Ich frage mich wozu Du wissen willst, wozu er das wissen will. Das ist doch dann die Sinnlosigkeit auf der Meta-Ebene.

Ich bin ja nicht vom Fach und kenne mich da auch nicht aus mit CNC-Fräsen, aber für mich
ist das ein Ding, da programmiert man die genauen Maße von Halsfuß und Halstasche rein,
und dann fräst das Teil das Holz mm-genau zurecht. Oder sehe ich da was falsch ?
Warum heißt das überhaupt Halsfuß und Halstasche und nicht Halsschuh ? Ich meine ... Fuß / Schuh ?!
Nee, ich frage mich, wozu, bzw in welchem Zusammenhang die "verehrte Diane Ponzio" das erwähnt.RB hat geschrieben:Ich frage mich wozu Du wissen willst, wozu er das wissen will. Das ist doch dann die Sinnlosigkeit auf der Meta-Ebene.
Meinetwegen ist es der teuerste Arbeitsschritt bei der Firma Martin. Sagt das jetzt was über den Gitarrenbau im Allgemeinen, über die Technologie bei CF Martin oder wirklich etwas über die Komplexität dieses Arbeitsschrittes aus?
Die Sache mit dem Bier trinken werde ich befolgen, das mit den Noten warten auch.
Aber wir waren vorhin bei Meta-ebenen. Wenn jemand etwas erzählt, ist es doch nicht nur der Fakt, sondern auch die Botschaft, die dahinter steckt. Jetzt frage ich mich, was steckt dahinter, weil der Fakt an sich (für mich wohlgemerkt) uninteressant ist, da ich (wohlgemerkt ich) aus diesem Wissen keinen Nutzen ziehen kann. Denn der Hals muss an den Korpus.
Jetzt könnte (Konjunktiv!!) es diverse Gründe geben, diese Anekdote zum besten zu geben.
Weil vielleicht die Firma Martin nach Einsparungen gesucht hat, und dadurch auf diesen Arbeitsschritt aufmerksam wurde; weil vielleicht der Einsatz von CNC-Fräsen theoretisch alle Passerprobleme löste, in Wirklichkeit aber überraschenderweise doch viel Nach- und Justagearbiet notwendig war und und und...
Aber ich werde in Zukunft das Fragen lassen. Dann habe ich mehr zeit für´s Bier
Aber wir waren vorhin bei Meta-ebenen. Wenn jemand etwas erzählt, ist es doch nicht nur der Fakt, sondern auch die Botschaft, die dahinter steckt. Jetzt frage ich mich, was steckt dahinter, weil der Fakt an sich (für mich wohlgemerkt) uninteressant ist, da ich (wohlgemerkt ich) aus diesem Wissen keinen Nutzen ziehen kann. Denn der Hals muss an den Korpus.
Jetzt könnte (Konjunktiv!!) es diverse Gründe geben, diese Anekdote zum besten zu geben.
Weil vielleicht die Firma Martin nach Einsparungen gesucht hat, und dadurch auf diesen Arbeitsschritt aufmerksam wurde; weil vielleicht der Einsatz von CNC-Fräsen theoretisch alle Passerprobleme löste, in Wirklichkeit aber überraschenderweise doch viel Nach- und Justagearbiet notwendig war und und und...
Aber ich werde in Zukunft das Fragen lassen. Dann habe ich mehr zeit für´s Bier