Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

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Moderator: RB

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Gitarrenspieler
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von Gitarrenspieler »

Hat er wohl auch nur kurze gespielt (geliehen?), ich kenne nur ein Foto von Dylan wo im Anschnitt eine SJ zusehen ist.
Wenn man mit einem Model heute Geld verdienen kann ist das doch schon mal ein Grund! Dylan hat verschiedene Gibson Gitarren gespielt aber das waren meist andere Modelle.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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Newbie
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von Newbie »

Er hat doch immer gern der Joan ihre 0-45 abgeluchst, na gut, die ist ja auch schlicht gegenüber ner ornamentierten Gibson. Aber er war doch schon immer sehr wandelbar, in seinem Stil, seinem Äusseren, das schließt die Gitarre sicher mit ein.

Auf jeden Fall schönes Ding! Viel Spaß mit ihr!
"Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen" I. Strawinsky
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Gitarrenspieler
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von Gitarrenspieler »

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Angorapython
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von Angorapython »

Und zum Glück hat er "Protestsänger" hier nicht gelesen, sonst würde er wohl sauer reagieren!
Meine Nachbarn hören oft Bluegrass, ob sie wollen oder nicht!
Jorma55
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von Jorma55 »

Auf den "Protestsänger" würde er mit Sicherheit sauer reagieren, so hat er sich selbst nämlich nie gesehen. Seine erste Gitarre noch zu Schulzeiten war eine E-Gitarre, die er gegen ein Martin 00-17 tauschte. Seine ersten beiden Platten spielte er mit einer Gibson J-50 ein, die ihm gekaut wurde. Von dem New Yorker Händler Marc Silver erstand er dann eine mit einer naturfarbenen Decke und einem Steg der Marke Guild restaurierte Gibson Nick Lukas. Die Gitarre soll sich dem Vernehmen nach heute im Besitz seines Sohnes Jakob befinden.
Auf dem Cover der "Nashville Skyline" von 1969 sieht man Dylan mit einer Gibson J-200, einem Geschenk von George Harrison, die Dylan auch beim Isle of Wight Konzert im selben Jahr spielte. Auch bei den Aufnahmen der Travellin Wilburys spielte er eine J-2oo. In den 70ern sah man ihn immer wieder mit wechselnden Modellen von Martin und Gibson, gelegentlich mit einer Takamine, einmal mit einer Mossman Golden Era und während der Japan Tournee 1978 kaufte er sich eine Yamaha L-51 custom.
Martin hat sich über Jahre immer wieder um ein Dylan signature Modell bemüht und schließlich aufgegeben. Deshalb galt die Ankündigung einer Gibson signature auch als mittlere Sensation und Gibson musste zunächst wieder einen Rückzieher machen. Schließlich klappte es doch noch und es handelt sich tatsächlich um die Replik einer Gitarre, die für Dylan im Gibson custom shop gefertigt wurde.

Michael
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bookwood
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von bookwood »

Gitarrenspieler hat geschrieben:Im Zweifelsfall „black richlite“. :mrgreen:
Jorma55 hat geschrieben:Ein faszinierender Werkstoff, dem die Zukunft gehören könnte. Allerdings sind Musiker nach meiner Erfahrung extrem konservativ,
wenn es um ihre Instrumente geht. Ich nehme mich da nicht aus.
Ja, eigentlich ist es schade, dass diese konservative Haltung eigene praktische Erfahrungen damit oft von vorneherein
auszuschließen scheint. Jedenfalls habe ich mir gerade eine E-Gibson (Midtown) mit einem Richlite-Griffbrett zugelegt.
Perfekte Oberfläche und einwandfreies Spielgefühl, das einem Ebenholzgriffbrett in nichts nachsteht. Ob ich allerdings
bedenkenlos auch eine so ausgestattete Akustik genommen hätte... :roll: :whistler:
Gruß
von
Ralf
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tele
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von tele »

Und zum Glück hat er "Protestsänger" hier nicht gelesen, sonst würde er wohl sauer reagieren!
Er hat sich im Song "My Back Pages" wohl von seiner Vergangenheit als solcher distanziert, aber "Blowin' in the Wind" hatte doch was protestlerisches , oder ?https://en.wikipedia.org/wiki/My_Back_Pages
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Jorma55
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von Jorma55 »

Ich glaube, bei Dylan muss man zwischen Intention und Wirkung unterscheiden. Da ist ein junger Kerl von Anfang 20, der in der Morgenzeitung liest, dass ein Typ aus reichem Haus namens William Zanzinger, der im Suff aus einer Laune heraus eine farbige Bedienung mit seinem Spazierstock totgeschlagen hat, zu 6 Monaten auf Bewährung verurteilt wurde. Der junge Kerl ist wütend aber auch mit einem faszinierenden Talent gesegnet und macht aus der Geschichte auf die Schnelle einen zornigen Song ("The lonesome death of Hattie Carroll"). Ahnliches passiert nach der Ermordung des jungen Emmett Till durch 2 weiße Rassisten, die sich nach ihrem Freispruch sogar öffentlich mit der Tat brüsteten ("The Ballad of Emmett Till") oder nach der Justizfarce um den Boxer Hurricane Carter ("Hurricane"). Trotz bitterer Liebeslieder wie "Don't think twice, it's allright" oder "Spanish boots of spanish leather" ist die Sache klar : Ein Protestsänger. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, da tut man alles um dieses ungeliebte Image loszuwerden und Dylan hat in dieser Hinsicht nahezu nichts ausgelassen.
Gelegentlich nimmt er in seinen Konzerten schon noch eine Gitarre für ein oder zwei Lieder in die Hand, man darf aber nicht vergessen, dass er in seiner Tourband immer hervorragende Gitarristen hatte.

Nochmal zur Gitarre : Die Griffbretteinlagen ("bella voce") stammen von einem Gibson Banjo aus den 20er Jahren.

Michael
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doc
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von doc »

Ich hab' jetzt die alte Lennon-Gibson für 2,4 Mio $ ersteigert:
http://www.spiegel.de/kultur/musik/john ... 61686.html" onclick="window.open(this.href);return false;
doc
Jorma55
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von Jorma55 »

Gratuliere, clevere Entscheidung ! Ich war leider zu spät...Aber im Ernst : Auf den ersten Blick natürlich Wahnsinn, aber bei näherer Betrachtung : Seit Jahren nimmt die Zahl der weltweiten Multimillionäre und Multimlliardäre ständig zu, es gibt also genügend Leute mit dem nötigen Kleingeld. Und risikoärmer und gewinnträchtiger kannst Du deine Kohle kaum anlegen. Ein antiker Perserteppich kann ohne weiteres auch 2,5 Millionen kosten und für einen van Gogh geht locker das 5-fache über den Tisch. Bei der Gitarre bekommst Du immerhin noch etwas Spaß gratis dazu geliefert. Die Tatsache, dass Lennon schon vor geraumer Zeit das Zeitliche gesegnet hat, hat sich natürlich noch wertsteigernd ausgewirkt, da definitiv kein Nachschub geliefert werden kann. Clapton's Lieblingsstrat (nach meiner Erinnerung ca. 900 000 USD) und Dylan' Newport Stratocaster (etwas über eine Million USD) hatten da natürlich einen entscheidenden Nachteil.
Auf der anderen Seite war die Strat, die Dylan 1965 beim Newport Folk Festval gespielt hat, nur wenige Tage in seinem Besitz. Auf dem Rückflug von Newport wurde sie im Flieger vergessen und als der Pilot seinen Fund Dylan's Management meldete, erhielt er zur Antwort : " Behalt sie einfach, wir kriegen von Fender jederzeit neue:" Dafür mehr als eine Million USD.. Irrsinn ? Nein, Marktwirtschaft und da ist gelegentlich kein Unterschied feststellbar.

Michael
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saitentsauber
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von saitentsauber »

Über Dylan wissen wir nun schon viel, aber was ist mit dem ebenfalls genannten Phil Ochs? Hat der auch mal ne SJ-200 gespielt?
Jorma55
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von Jorma55 »

Phil Ochs spielte meines Wissens immer eine Gibson J-45. Ich habe ihn jedenfalls auf Fotos und den wenigen existierenden Filmaufnahmen nie mit einer anderen Gitarre gesehen. Ewig schade um Phil, eine wirklich tragische Figur, aber ebenfalls ein Riesentalent.

Michael
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Jorma55
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Re: Gibson SJ-200 Bob Dylan players edition

Beitrag von Jorma55 »

Ich muss mich korrigieren, es gibt zumindest ein Video mit einer Gitarre, bei der es sich um eine Martin 000 oder eine kleine Guild handeln dürfte.

Michael
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