Ein unheimlich sympathischer Typ: in meinen Bastelanfängen noch vor der Jahrtausendwende bekam ich eine NRP Tricone Coverplate nicht rasselfrei, per Telefon konnten wir letztlich das Problem eingrenzen, das ich dann beheben konnte.
Vermutlich gäbe es ohne Don unseren Thread hier gar nicht, eine kleine Handvoll Musiker würde ein paar Dobros und alte Nationals spielen, die Namen Johnson, HB, Republic etc. würde man nicht mit Kopien von Resonatorgitarren verbinden. Das war schon eine kleine Lawine, die Don Young und McGregor Gaines Anfang der 90er auslösten. Dafür bin ich ihnen vor allem dankbar.
"Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel." (Bertrand Russel)
...sein Tüfteln brachte so einige National-Modelle wieder zurück in die Reso-Welt. Und über seine Entscheidung trotz eines auf Masse getrimmten Marktes die Nationalproduktionsstätte weiter relativ klein und qualitätsbewußt zu halten, muss man schon seinen Hut ziehen.
...seine Überlegungen und Versuche in Bezug auf die Halsstabilität brachte auch die Tricone-Hollowneck wieder zum Leuchten. Nr. 29 steht bei mir und klingt phänomenal.
Puh, das ist echt sehr traurig...
Don war eine - wenn nicht DIE - Koryphäe in der Welt der Resonatorgitarren. Sein Tod bedeutet einen schweren Verlust, sowohl menschlich aber auch gitarrentechnisch.
Um die Jahrtausendwende hatte Don mir netterweise mal ein Führung durch seine "National Resophonic" Manufaktur in San Louis Obispo geboten. Die Tour werde ich nie vergessen, weil Don sich sehr aufgeschlossen auch für Kundendialog sehr viel Zeit genommen hat und alles technisch sehr versiert im Detail erklärt hat. Er war seinerzeit stolz auf die Neuanschaffung einer ersten CNC Fräse für die Hälse und sprühte vor Ideen für neue Resonatormodelle, die er auch tatsächlich verwirklicht hat.
Möge Don in Frieden ruhen.