back in the saddle
back in the saddle
Ich habe heute meinen ersten Knochensattel mit abgeschrägter Grundfläche wie bei Martin- oder Collings-Gitarren selbst geschnitzt. Bin ziemlich stolz drauf. Besonders, weil sich die Indikation zur Herstellung eines neuen Sattels durch meine eigene Unfähigkeit ergeben hat.
Vorgeschichte: die tolle Mahagonigitarre, die Martin gebaut hat, hatte mir eine einen Hauch zu hohe Saitenlage am Sattel. Ist mir erst relativ spät aufgefallen, im direkten Vergleich mit der Collings. Also die Sattelfeilen aus dem Keller geholt und beherzt Hand angelegt.
Dummerweise hatte ich hinterher auf drei von 6 Saiten so ein Schwirren der leer angeschlagenen Saite. Ursache war der nicht korrekte Winkel des Sattelkerbengrundes, so dass die Saite im vorderen Bereich nicht richtig auflag und sich der berüchtigte Sitar-Effekt einstellte.
Dies konnte ich bei fast allen Saiten korrigieren... Lediglich die A-Saite war hinterher zu tief.
Der rasch aufgesuchte Gitarrenbauer musste mich leider vertrösten, er hatte eine Konzertgitarre fertigzustellen, "der Kunde scharrt schon mit den Hufen, in 2 Wochen muss sie fertig sein. Vorher wird das nix." Drückt mir nen Rohling in die Hand und sagt "du schaffst das schon".
Oben muss ich noch was wegnehmen, die Kerben sind noch zu tief. Aber sonst... alles handgeschliffen, gefeilt und poliert, intoniert sauber, Saitenlage top!
Vorgeschichte: die tolle Mahagonigitarre, die Martin gebaut hat, hatte mir eine einen Hauch zu hohe Saitenlage am Sattel. Ist mir erst relativ spät aufgefallen, im direkten Vergleich mit der Collings. Also die Sattelfeilen aus dem Keller geholt und beherzt Hand angelegt.
Dummerweise hatte ich hinterher auf drei von 6 Saiten so ein Schwirren der leer angeschlagenen Saite. Ursache war der nicht korrekte Winkel des Sattelkerbengrundes, so dass die Saite im vorderen Bereich nicht richtig auflag und sich der berüchtigte Sitar-Effekt einstellte.
Dies konnte ich bei fast allen Saiten korrigieren... Lediglich die A-Saite war hinterher zu tief.
Der rasch aufgesuchte Gitarrenbauer musste mich leider vertrösten, er hatte eine Konzertgitarre fertigzustellen, "der Kunde scharrt schon mit den Hufen, in 2 Wochen muss sie fertig sein. Vorher wird das nix." Drückt mir nen Rohling in die Hand und sagt "du schaffst das schon".
Oben muss ich noch was wegnehmen, die Kerben sind noch zu tief. Aber sonst... alles handgeschliffen, gefeilt und poliert, intoniert sauber, Saitenlage top!
Zuletzt geändert von JazzDude am Sa Apr 08, 2017 9:26 am, insgesamt 1-mal geändert.
Music is the best. (FZ)
- fingerstricker
- Beiträge: 1361
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Re: back in the saddle
Ahoi,
da sag ich doch einfach mal
Ich mag bastel-wasteln, - und um Sattelfeilen schleiche ich auch schon eine ganze Weile herum ...
Gruß
fingerstricker
da sag ich doch einfach mal
Ich mag bastel-wasteln, - und um Sattelfeilen schleiche ich auch schon eine ganze Weile herum ...
Stoppok nennt das "Learnig by burning" ...Besonders, weil sich die Indikation zur Herstellung eines neuen Sattels durch meine eigene Unfähigkeit ergeben hat.
Gruß
fingerstricker
- Niels Cremer
- Beiträge: 8563
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- Kontaktdaten:
Re: back in the saddle
Wow, diese blank polierte Oberfläche hast du auch selbst gemacht?! Klasse, sicher eine Gedultsprüfung! Wie hast du den richtigen Winkel für die Auflagefläche auf das Werkstück übertragen?
LG,
Niels
LG,
Niels
Re: back in the saddle
Klasse Arbeit! Was aber nicht ganz verstehe, dass du dich an die Satzelkerben gemacht hast, wenn dir die Saitenlage insgesamt zu tief ist. Macht es da nicht mehr Sinn, den Sattel unten etwas flacher zu schleifen?
Gruß Ralf
Gruß Ralf
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Blueridge BR 371
Fenix TL 20
No Name Stratocaster
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Re: back in the saddle
Da komm ich nicht ganz mit. Zuerst war mir die Saitenlage zu hoch, daher wollte ich die Kerben etwas tiefer feilen. Wenn ich unten was hätte wegnehmen wollen, hätte ich den Sattel ausbauen müssen, was ich mich erstmal nicht getraut habe. Am Ende war die Saitenlage der A-Saite zu tief, also musste ein neuer Sattel her.Sperris hat geschrieben:Klasse Arbeit! Was aber nicht ganz verstehe, dass du dich an die Satzelkerben gemacht hast, wenn dir die Saitenlage insgesamt zu tief ist. Macht es da nicht mehr Sinn, den Sattel unten etwas flacher zu schleifen?
Music is the best. (FZ)
Re: back in the saddle
Gar nicht, das geht mit micro-mesh (1000er bis 16000er Körnung) super einfach und schnell. Knochen ist einfach ein sehr dankbares Material, was das angeht.Niels Cremer hat geschrieben:Wow, diese blank polierte Oberfläche hast du auch selbst gemacht?! Klasse, sicher eine Gedultsprüfung!
Mit Bleistift erstmal grob angezeichnet und dann auf einer im Schraubstock eingespannten Feile 100stel um 100stel abgetragen, zwischendurch immer wieder probiert, ob's passt. Bis es dann passte. Der Winkel ist schätzungsweise 105°, mit richtigem Werkzeug hätte man das auch präzise messen und auch repoduzieren können. Für diesen Sattel habe ich etwa 3h gebraucht, ein "normaler", unten gerader Sattel dauert bei mir etwa 2h.Wie hast du den richtigen Winkel für die Auflagefläche auf das Werkstück übertragen?
P.S. Ich habe mir damals dieses Set gekauft:
http://www.stewmac.com/Luthier_Tools/St ... l_Set.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Schraubstock, 0,010" Säge, Sattelfeilen, Feilen für die äußere Form, Fühlerlehren und dieses geniale string spacing rule, um die Abstände zu bestimmen. Alles zusammen für 190 Öcken. Plus ca. 20 € für die micro-mesh Pads. Ab dem 6. Sattel wird es günstig, die Rohlinge kosten ja nix.
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Re: back in the saddle
und Kompliment !
Re: back in the saddle
Schaut echt perfekt aus!
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
Re: back in the saddle
Ich habe auch nicht alle genau passend. Ich nehme dann immer die nächst kleinere und kippe die ganz leicht zur Seite. Besser wäre es natürlich, die exakt passenden zu nehmen.Bluesopa hat geschrieben:Wie ist das eigentlich mit diesen Sattelfeilen-Sätzen. Es sind ja häufig nicht die genau die Größen dabei die man für eine bestimmte Saitenstärke eigentlich braucht ... nimmt man dann die nächst schmalere und weitet die Kerbe zusätzlich seitlich noch ein wenig auf? Oder werden diese Feilen nach hinten leicht breiter, so dass man eine etwas breitere Kerbe bekommt wenn man mehr mit dem hinteren Teil arbeitet? Die Kerben sollen ja so viel ich weiß doch relativ genau sein.
Music is the best. (FZ)
Re: back in the saddle
Ja, vor allem, weil da noch essentielle Teile wie der kleine Schraubstock mit den steil abfallenden Backen, die beiden 4-Kant-Feilen und dieses Lineal dabei sind, die man eh braucht.Bluesopa hat geschrieben: Aber die sind eh gleich nochmal teurer, so ein Set wie deines ist da untern Strich doch günstiger, wenn auch immer noch teuer genug ...
Ich habe mit den Dingern mittlerweile 5 Sättel gemacht. Zwei Rohlinge habe ich vergurkt
Mein nächstes Projekt wird, das string spacing des ansonsten für mich perfekten Sattels der A&M etwas zu optimieren. Die Saiten sind ein bisschen arg weit weg von den Griffbretträndern (am 12. Bund je 6 mm). Das Risiko ist praktisch null, weil ich ja einen neuen Sattel mache und das Original behalte.
Auch das string spacing am Steg ist ziemlich eng, enger als jede meiner anderen Gitarren (54,1 mm bei immerhin 47,8 mm Sattelbreite), hat jemand ne Idee, wie man das weiten könnte?
Music is the best. (FZ)
Re: back in the saddle
Keine Bange, wenn du die Dinger erstmal hast und den ersten Sattel gemacht hast, schaust du deine Gitarren mit anderen Augen an Gibt ja manchmal so Plastikdinger, die könnte man ja mal ersetzen.Bluesopa hat geschrieben:... zumal wenn man sie nur gelegentlich braucht ...
Anders ausgedrückt: wenn du einen Hammer hast, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.
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Re: back in the saddle
Ausbohren/reiben, ausbuchsen und neu bohren und senken. Dazu am besten Querholzdübel in passendem Material drechseln lassen..JazzDude hat geschrieben: Auch das string spacing am Steg ist ziemlich eng, enger als jede meiner anderen Gitarren (54,1 mm bei immerhin 47,8 mm Sattelbreite), hat jemand ne Idee, wie man das weiten könnte?
Irgendwo hab ich noch Bilder dazu...
Beste Grüße,
Jab
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Re: back in the saddle
Au Backe, das ist mir zu invasiv. Ich hatte die Idee, eine neue Stegeinlage mit Kerben zu schnitzen, um die Saiten etwas auseinander zu ziehen. Sind ja nur wenige mm.jab hat geschrieben:JazzDude hat geschrieben: Ausbohren/reiben, ausbuchsen und neu bohren und senken. Dazu am besten Querholzdübel in passendem Material drechseln lassen..
Irgendwo hab ich noch Bilder dazu...
Beste Grüße,
Jab
Music is the best. (FZ)
Re: back in the saddle
Das geht auch, zumindest, um das mal auszuprobieren, ob der Saitenabstand so passt. Das ganze korrekt machen und massiv eingreifen kann man ja dann immer noch...
Beste Grüße,
Jab
Beste Grüße,
Jab
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