uwesemmelmann hat geschrieben:Meine absolut favorisierte Holzkombination bleibt Zeder/Mahagoni (warm und holzig),
Bei Steelstrings bei mir auch, wobei ich die Unterschiede zwischen den Korpushölzern eher als "Stufen" empfinde, die zwischen den Deckenhölzern eher als "Kontinuum" (beim Blindtest liege ich bei Mah/Pal deutlich besser als bei Fichte / Zeder).
uwesemmelmann hat geschrieben:da kann auf dem Gitarrenmarkt hinten noch so viel teurer, exotisch-gestreifter Quatsch verbaut sein...
Och, es kann immer wieder neues Holz gefunden werden, Zeder ist ja auch noch "neu". Walnuss auch (bzw. wohl wieder).
Ich habe bei den Zedern, die ich bisher besessen oder angespielt habe, im Vergleich zu Fichten meist ein "Näseln" beim Plek-Spiel wahrgenommen (Hochmitten??), was mir nicht gefällt. Beim Picking ist mir das nicht so stark aufgefallen.
Bei Irish Bouzoukis finde ich diese leichte Frequenzbetonung von Zeder für Begleitung dagegen sehr gut. Klingt nicht so grell in meinen Ohren.
scifi hat geschrieben:Ich habe bei den Zedern, die ich bisher besessen oder angespielt habe, im Vergleich zu Fichten meist ein "Näseln" beim Plek-Spiel wahrgenommen (Hochmitten??), was mir nicht gefällt. Beim Picking ist mir das nicht so stark aufgefallen.
Dem kann ich zustimmen. Mit dem Plektrum fühlen sich auch meine beiden Zedern überhaupt nicht wohl, die Fylde noch weniger als die Lowden. Richtig reinhauen kann man da nicht. Sind halt Fingerstyle-Gitarren. Aber da ich gerade noch ein 30 Jahre altes Notfallplektrum rumliegen habe, das ich nie benutze, stört es zumindest mich nicht...
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
uwesemmelmann hat geschrieben:Die klingen im Vergleich m.E. relativ warm, die Lowden dazu noch außerordentlich "tief" bei gleichzeitigem Obertonreichtum
Kann ich nur bestätigen - auch meine Lowden (Zeder/Palisander) hat diesen voluminösen, klaren, tiefen und warmen Ton, der keinesfalls die Höhen vermissen lässt.
Meine zwei Taylor Grand Concerts haben Decken aus Western Red Cedar.
Gemessen an ihrem kleinen Korpus haben sie einen warmen, angenehmen und ausgewogenen Ton.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich z.B. Blues auf einer Zeder/Palisander-Gitarre irgendwie "unpassend" anhört. Fichte/Palisander passt natürlich.
Die Kombination Zeder/Mahagoni ist aber richtig toll. Da gibt es gute Beispiele von Takamine, Lowden, Lakewood. Das sind gute Allrounder.
Ich würde Fichte trotzdem persönlich den Vorzug geben. Ich bin Fichte/Mahagoni-Fan.
Ich habe vor einigen Jahren auch diverse Vergleiche zwischen Fichten- und Zederndecken gemacht. Bei relativ baugleichen Gitarren war der Unterschied schon recht klar auszumachen. Die Klangunterschiede, sowie das unterschiedliche Ansprechverhalten wurden aber ja bereits genannt. Derzeit habe ich ausschliesslich akustische Gitarren mit Fichtendecken, aber eine Mahagoni, oder Walnut mit Zeder für die richtig "warmen" Momente......da könnte ich schon nochmal schwach werden. Aber natürlich kommt es immer auf das Gesamtergebnis an, nicht nur auf ein bestimmtes Holz.
Gruss, Gerrit
Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
Ich finde, dass man auch bei der Diskussion um Fichte vs. Zeder zwischen Stahl und Nylon unterscheiden muss. Bei Nylon - finde ich - wird der Klang mit einer Zederdecke eher etwas komprimiert, wenig brillant, dafür sehr tolerant in Bezug auf harte Anschläge. Bei Stahlsaiten passt die Zeder für mich auch gut, weil sie mehr Wärme hat als die Fichte.
troubadix hat geschrieben:Ich finde, dass man auch bei der Diskussion um Fichte vs. Zeder zwischen Stahl und Nylon unterscheiden muss. Bei Nylon - finde ich - wird der Klang mit einer Zederdecke eher etwas komprimiert, wenig brillant, dafür sehr tolerant in Bezug auf harte Anschläge. Bei Stahlsaiten passt die Zeder für mich auch gut, weil sie mehr Wärme hat als die Fichte.
Da wären wir wieder bei meiner Frage! Bei Stahlsaitengitarren ist es meistens gar keine Zederndecke, das ist nur falsch übersetzt.
Red Zedar ist keine Zeder! Wird bei Klassikgitarren im Gegensatz dazu nicht tatsächlich Zeder verwendet?
Meine Nachbarn hören oft Bluegrass, ob sie wollen oder nicht!
Angorapython hat geschrieben:Da wären wir wieder bei meiner Frage! Bei Stahlsaitengitarren ist es meistens gar keine Zederndecke, das ist nur falsch übersetzt.
Red Zedar ist keine Zeder! Wird bei Klassikgitarren im Gegensatz dazu nicht tatsächlich Zeder verwendet?
"Red "Cedar" oder Riesen-Thuja ist 'n Zypressengewächs... hat demnach mit "Zeder" nicht wirklich was zu tun.
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
Blues, Folk, Country & Bluegrass
Meines Erachtens ist es bei Konzertgitarren wirklich Zeder. Aber wirklich sicher bin ich mir da auch nicht. Die Decken, die beim Gitarrenbauer hier im Ort ablagern, riechen jedenfalls so.