
Ein DOD Looking Glass Overdrive, der interessante Sounds ermöglicht, von Cleanboost bis zu mittelprächtiger Verzerrung. Also nix fürs Metalbrett. Im Low-Modus gefällt er mir am cleanen Amp besonders mit Fender Singlecoil-Gitarren, die er feinfühlig regelbar in einen schönen Crunch bringt. Das kommt einem sanft übersteuernden Röhrenamp schon nah. Dabei hilft der passive Inputfilter sehr gut dabei, auf unterschiedliche Pickupeigenschaften zu reagieren und z.B. harsche Spitzen in den Höhen zu zähmen. Im High Gain-Betrieb liegt er bezüglich Zerrgrad knapp unter dem güldenen MXR, was gar nicht negativ ist, weil er im Zusammenspiel von Inputfilter, dem vor(!) dem Overdrive liegenden Bass Cut und der nachgeschalteten Höhenregelung eine brauchbare Klangvielfalt bietet, die sich von anderen Pedalen durchaus etwas unterscheidet. Gerade der speziell angeordnete Bass Cut beeinflusst nicht entscheidend den Tieftongehalt des Ausgangssignals sondern ändert mehr das Zerrverhalten. Getestet habe ich am Princeton RI, Egnater Rebel 20 und am Laney L5 Studio. Macht Laune!
Ach ja, bissi was zu meckern habe ich doch:
- Die Drähte für den internen Batterieanschluss sind auf der falschen Seite bzw. etwas zu kurz, um den 9 V-Block in eine günstige Position zu drehen. Die filigranen Verbindungen der Anschlusskappe werden bei der Deckelmontage ziemlich gedrückt.
- Die Reglerknöpfe liegen eng beieinander. Das erfordert Fingerspitzengefühl insbesondere bei der Bedienung der gestackten Bass-/Höhenregler.
- Das chromglänzende Gehäuse kriegst du nach dem Auspacken nie mehr wirklich sauber. Außerdem schaut mich immer jemand ziemlich blöd an, wenn ich mich mit der Lesebrille bewaffnet darüber beuge.

