Mahagonie vs. Palisander
Moderator: RB
Mahagonie vs. Palisander
Hallo!
Angenomen man baute zwei identische Gitarren, sagen wir mal Dreads, wie würde sich der bloße Unterschied des Zargenholzes klanglich auswirken?
1. Mahagonie
2. Palisander
Ds mit den Bässen alles "besser" sei bei Verwendung von Mahagonie konnte zumindest ich empirisch nicht verifizieren. das mag aber auch an der unzureichenden Datenbasis liegen.
Wie sind Eure Einschätzungen und Erfahrungen?
Alles Gute!
Angenomen man baute zwei identische Gitarren, sagen wir mal Dreads, wie würde sich der bloße Unterschied des Zargenholzes klanglich auswirken?
1. Mahagonie
2. Palisander
Ds mit den Bässen alles "besser" sei bei Verwendung von Mahagonie konnte zumindest ich empirisch nicht verifizieren. das mag aber auch an der unzureichenden Datenbasis liegen.
Wie sind Eure Einschätzungen und Erfahrungen?
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Ich fürchte, daß ich den Unterschied nicht bemerken würde, zumindest nicht bei einer Gitarre mit Stahlsaiten.
Es wird aber immer behauptet, Mahagoni stehe für eine gute Tontrennung und Durchsetzungsfähigkeit, wogegen Palisander eher Obertöne und Baß betone. Dennoch glaube ich janz persönlich, daß es wesentlich mehr auf Bauform, Beleistung und Deckenmaterial ankommt, als das Material des restlichen Korpus.
Es wird aber immer behauptet, Mahagoni stehe für eine gute Tontrennung und Durchsetzungsfähigkeit, wogegen Palisander eher Obertöne und Baß betone. Dennoch glaube ich janz persönlich, daß es wesentlich mehr auf Bauform, Beleistung und Deckenmaterial ankommt, als das Material des restlichen Korpus.
Hallo zusammen,
tja, das ist die Frage aller Fragen. Vor einiger Zeit hatte ich das Vergnügen eine Wanderaustellung von Larrivee probespielen zu können, insgesamt 12 baugleiche Gitarren aus dem unterschiedlichsten Holz.
Fazit war, dass es da tatsächlich Unterschiede gibt und an manchen Stellen wirklich deutliche, Ahorn z.B. klang irgendwie ausgedünnt gegenüber Mahagoni, Palisander o. Makasar Ebenholz. Palisander klang wiederum härter / wuchtiger? als Mahagoni, welches einen eher runden Klang hatte. Makasar war vom Klang her noch eine Spur kerniger als Palisander.
Das Problem ist die Klangumschreibungen sind hier wie überall recht individuell empfundene Dinge. Ich könnte also nicht mit Worten erklären was ich unter kerniger im Vergleich zu... verstehe, ich möchte nur damit ausdrücken, da war ein Unterschied den sogar meinereiner gehört hat.
Jetzt kommts aber: Bei unterschiedlichen Modellen / Herstellern, finde ich doch immer wieder, dass es durchaus sein kann, dass eine Gitarre aus Mahagoni eher nach Plisander (kerniger) klingt als eine aus diesem Holz von einem anderen Hersteller. Das ist dann der Fall in dem ich dem Glauben schenke was der Admin sagt, die Beleistung schein bei der Tonbildung fast mehr beteiligt zu sein als das verwendete Holz.
Meine neue (hol ich demnächst ab) ist aus Mahagoni und meine Suche nach dem zuckersüßen runden Ton scheint mir beendet. Wobei hier über den Pietzo aber auch dieser herrlich kernige Bereich ("Pietzoknack" hi hi) abgedeckt ist.
Schlußendlich glaub ich, dass man sich beim Aussuchen die Augen verbinden und nicht mit dem Dogma dieses Holz und sonst nix an die Sache rangehen sollte. Wenn ich den Vorzug geben müsste, es fiele mir schwer. Obwohl ich Palisander einfach gut leiden kann. Weiß auch nicht warum.
Gruß Joe
tja, das ist die Frage aller Fragen. Vor einiger Zeit hatte ich das Vergnügen eine Wanderaustellung von Larrivee probespielen zu können, insgesamt 12 baugleiche Gitarren aus dem unterschiedlichsten Holz.
Fazit war, dass es da tatsächlich Unterschiede gibt und an manchen Stellen wirklich deutliche, Ahorn z.B. klang irgendwie ausgedünnt gegenüber Mahagoni, Palisander o. Makasar Ebenholz. Palisander klang wiederum härter / wuchtiger? als Mahagoni, welches einen eher runden Klang hatte. Makasar war vom Klang her noch eine Spur kerniger als Palisander.
Das Problem ist die Klangumschreibungen sind hier wie überall recht individuell empfundene Dinge. Ich könnte also nicht mit Worten erklären was ich unter kerniger im Vergleich zu... verstehe, ich möchte nur damit ausdrücken, da war ein Unterschied den sogar meinereiner gehört hat.
Jetzt kommts aber: Bei unterschiedlichen Modellen / Herstellern, finde ich doch immer wieder, dass es durchaus sein kann, dass eine Gitarre aus Mahagoni eher nach Plisander (kerniger) klingt als eine aus diesem Holz von einem anderen Hersteller. Das ist dann der Fall in dem ich dem Glauben schenke was der Admin sagt, die Beleistung schein bei der Tonbildung fast mehr beteiligt zu sein als das verwendete Holz.
Meine neue (hol ich demnächst ab) ist aus Mahagoni und meine Suche nach dem zuckersüßen runden Ton scheint mir beendet. Wobei hier über den Pietzo aber auch dieser herrlich kernige Bereich ("Pietzoknack" hi hi) abgedeckt ist.
Schlußendlich glaub ich, dass man sich beim Aussuchen die Augen verbinden und nicht mit dem Dogma dieses Holz und sonst nix an die Sache rangehen sollte. Wenn ich den Vorzug geben müsste, es fiele mir schwer. Obwohl ich Palisander einfach gut leiden kann. Weiß auch nicht warum.
Gruß Joe
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Mußick widersprechen. Zumindest in der stählernen Welt ist Zeder die Ausnahme. Klar, es gibt welche, aber sie sind selten anzutreffen. Historisch ist Zeder als Deckenholz im Stahlsaitenbereich überhaupt nicht anzutreffen. Wenn überhaupt, dann als noch krassere Ausnahme, denn heute.
Ich hatte einmal eine Dreadnought mit Zederndecke von Musima (nach-Wende-Produktion). Die war eigentlich gar nicht so schlecht.
"Mainstream" ist Fichte, z zT Sitka. Beim Korpus dürften Palisander und Mahagoni die Mainstream-Hölzer sein, die aber von Ahorn und den ganzen modernen Harthölzern (Morado, Sapele, Cocodingsbums, Blackwood und wie sie alle heißen) verfolgt werden.
Ich hatte einmal eine Dreadnought mit Zederndecke von Musima (nach-Wende-Produktion). Die war eigentlich gar nicht so schlecht.
"Mainstream" ist Fichte, z zT Sitka. Beim Korpus dürften Palisander und Mahagoni die Mainstream-Hölzer sein, die aber von Ahorn und den ganzen modernen Harthölzern (Morado, Sapele, Cocodingsbums, Blackwood und wie sie alle heißen) verfolgt werden.
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Ich hatte ja schon ein paar baugleiche Lakewoods mit Palisander/Fichte und Palisander/Zeder. Dabei hatte ich den Eindruck, dass die Zederndecke etwas mehr Bass und Volumen hergibt. Der Klang kam mehr von unten heraus (Mir geht´s da wie dem Jayman - das ist wirklich schwer zu beschreiben). Die Palisander/Fichte Variante klang etwas schlanker und zurückhaltender.
Was natürlich auch interessant ist, ist die Voll-Koa Version oder eine Gitarre komplett aus Walnuss. Zweiteres hatte ich nur ein mal in der Hand - hatte aber unheimlich viel Wärme.
Stefan
Was natürlich auch interessant ist, ist die Voll-Koa Version oder eine Gitarre komplett aus Walnuss. Zweiteres hatte ich nur ein mal in der Hand - hatte aber unheimlich viel Wärme.
Stefan
Das stimmt. Gibson z.B. verarbeitet erst seit diesem Jahr bei den Einsteiger-E-Gitarren Zeder für den Hals.Admin hat geschrieben:Mußick widersprechen. Zumindest in der stählernen Welt ist Zeder die Ausnahme. Klar, es gibt welche, aber sie sind selten anzutreffen. Historisch ist Zeder als Deckenholz im Stahlsaitenbereich überhaupt nicht anzutreffen. Wenn überhaupt, dann als noch krassere Ausnahme, denn heute.
Allerdings muss man bedenken, dass mit "Zeder" nicht zwingend Zedern gemeint sind.
Hier kommt es möglicherweise zu einem Übersetzungsfehler des amerikanischen "Cedar". Damit ist die "Red Cedar", ein Nadelbaum gemeint, ein sehr witterungsbeständiges Holz, dass deshalb in Nordwesten der USA gern zum Hausbau verwendet wird.
Man kann es aber auch im Gitarrenau einsetzen. Dann kann man preisgünstig produzieren; denn es hat nicht die Qualität von Sitka.
"gar nicht so schlecht"Admin hat geschrieben:... Wenn überhaupt, dann als noch krassere Ausnahme, denn heute.
Ich hatte einmal eine Dreadnought mit Zederndecke von Musima (nach-Wende-Produktion). Die war eigentlich gar nicht so schlecht.


Es gibt aber auch Hersteller, bei denen Zedern keine Ausnahme darstellt, ich denke da in erster Linie an Lowden oder Avalon Gitarren...
Zeder mit Palisander habe ich bis jetzt nicht gehört, ich kenn die nur in Verbindung mit Walnuß oder Koa (

Gruss
Joachim
2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
Joachim

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Es gibt da noch die "spanische Zeder", die für die Fertigung von Hälsen Verwendung findet. Dabie handelt es sich überhaupt nicht um einen Nadelbaum, sondern um Hartholz, was zu einiger Verwirrung beiträgt. Zeder als Deckenholz hat eine andere Klangqualität, die sich bei ansonsten baugleichen Gitarren mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich hören läßt. Die erwähnte Musima war auch so, daß der Ton "von unten heraus" kam. Er "schob sich" irgendie nach vorne und war insgesamt eher baßbetont, der Diskant klang holzig-warm.