COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Gitarrenmacher »

JazzDude hat geschrieben:Kann ich jetzt ohne zusätzliche Maßnahmen meine Palisander-OM mit ins europäische Ausland nehmen?
Zitat aus dem Leitfaden der SOMM-GDM-BDMH
Reisen innerhalb der EU:
Bei Reisen innerhalb der EU sind keine Vorkehrungen zu treffen.
Reisen in das Nicht-EU Ausland:
Bei der Reise in ein Nicht-EU Land ist die Mitnahme von Musikinstrumenten, die betroffene Hölzer beinhalten, ohne Vorlage von Dokumenten gestattet, sofern das Gewicht der von CITES II betroffenen Hölzer in allen Musikinstrumenten zusammen weniger als 10 KG beträgt. Das Gewicht von Transportbehältnissen und Zubehör wird nicht mit eingerechnet.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Gitarrenmacher »

Zitat aus dem Leitfaden der SOMM-GDM-BDMH mit Blick auf den privaten Handel ohne Nachweis der Herkunft.

Verkauf innerhalb der EU:
Für den Verkauf ist ein Nachweisdokument zu empfehlen. Dies ist in aller Regel die Handelsrechnung oder eine Bestätigung, auf der der Verbrauch legaler CITES II Hölzer genannt wird. Sollten keine derartigen Nachweise vorliegen, kann der Zoll oder die örtliche zuständige Landesbehörde Produkte beschlagnahmen, wenn sie von privat zum Verkauf angeboten werden.
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Davanlo
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Davanlo »

Jetzt eine doofe Frage an Gitarrenbauer. Wieviel wiegen ugf Boden und Zargen ?
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Gitarrenmacher »

Davanlo hat geschrieben:Jetzt eine doofe Frage an Gitarrenbauer. Wieviel wiegen ugf Boden und Zargen ?
Habe gerade verschiedene Sätze verleimfertig.
Welsch Modell:
Boden 2,5mm aus Siampalisander -schweres Zeug- 400gr
Boden 2,5mm aus Ostinderpalisander -Standartpalisander- 320gr
Zargen 2mm: 250 bzw. 200

Ein Bisschen, ich schätze so 10%, fällt noch durch die Bearbeitung weg.
Konzertgitarren sind leichter gebaut
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Angorapython »

Ließen sich die Siam- Palisander denn problemlos trennen?
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Gitarrenmacher »

Angorapython hat geschrieben:Ließen sich die Siam- Palisander denn problemlos trennen?
Ja, zum Glück hatten alle eigene Organe :aua:
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Angorapython »

Gitarrenmacher hat geschrieben:
Angorapython hat geschrieben:Ließen sich die Siam- Palisander denn problemlos trennen?
Ja, zum Glück hatten alle eigene Organe :aua:
Der billige Kalauer tut mir ja auch etwas weh, aber ich bin gerade durch das draufgekommen.
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Gitarrenmacher »

Angorapython hat geschrieben: Der billige Kalauer tut mir ja auch etwas weh, aber ich bin gerade durch das draufgekommen.
Also ich habe gelacht. :D
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Gitarrenmacher hat geschrieben:Zitat aus dem Leitfaden der SOMM-GDM-BDMH mit Blick auf den privaten Handel ohne Nachweis der Herkunft.

Verkauf innerhalb der EU:
Für den Verkauf ist ein Nachweisdokument zu empfehlen. Dies ist in aller Regel die Handelsrechnung oder eine Bestätigung, auf der der Verbrauch legaler CITES II Hölzer genannt wird. Sollten keine derartigen Nachweise vorliegen, kann der Zoll oder die örtliche zuständige Landesbehörde Produkte beschlagnahmen, wenn sie von privat zum Verkauf angeboten werden.
Es sind haufenweise gebrauchte Gitarren im Umlauf, für die es seit Jahren keine Handelsrechnung mehr gibt. Ich habe bspw. eine Grand Auditorium (glaue ich zumindest) die nach meiner Einschätzung einen Korpus aus hellem Palisander hat, d. h. eher bräunlich statt fast schwarz, aber nicht mit den typisch breiten Hell-Dunkel-Verläufen, wie man es von Mahagoni kennt. Ein Etikett ist nicht mehr drin. Wenn ich diese Gitarre nun privat kaufe und sie später weiterverkaufe, wie müsste ich mich korrekt verhalten und mit welchen Kosten wäre das in etwa verbunden, um das Zertifikat zu bekommen?
Liebe Grüße
Bernd
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Gitarrenmacher »

So wie die Sache aussehen KÖNNTE, ist diese Gitarre dann im Wörstkääs unverkäuflich.
Das kann noch "lustig" werden, wenn der Markt für gebrauchte Instrumente, Möbel, Werkzeuge mit Palisandergriffen etc.....zusammenbricht.
Ich bin mal mit suchenden Augen durch mein Hausrat-Inventar gegangen. Oh ha. Wenn ich das alles zum Verkauf anbiete, einfach weil ich es nicht mehr mag, bin ich kriminell. :lol:

Daher glaube ich, dass man sich in der EU Gedanken machen muss.
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von tired-joe »

Mal 'ne Frage: Wird bei den Vorschriften ein Unterschied gemacht zwischen massivem und laminiertem (oder funiertem) Palisander? Ich vermute nicht, oder? Ist ja beides Palisander, bei letzteren nur sehr viel weniger.

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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Gitarrenmacher »

Nein, und jeder Fitzel zählt. -Wenn die EU-Verordnung durchgesetzt wird-
Dreherknöppe, Stegsteckerl, Endpin, Bindings. GAGA..... :aua:

Ich zitiere hier mal einen sehr schönen Post aus einem Gitarrenbau Forum.
Ob durch die angedrohten rechtlichen Konsequenzen eine Tabuisierung von Instrumenten entsteht, mit den entsprechenden Folgen für die musikalische Bildung, wird die Zukunft zeigen. Über die möglichen Konsequenzen, die die neuen Regelungen auch auf kultureller Seite haben können scheint sich auf Seiten der Gesetzgebung im Vorfeld niemand ernsthaft Gedanken gemacht zu haben. Über den subjektiven Eindruck, der bei den Betroffenen entstehen kann schon gleich gar nicht.

Persönlich habe ich den Eindruck, hier wurde eine große Chance verpasst, alle in ein freiwilliges und positiv gestimmtes Umdenken hin zu mehr Artenschutz einzubinden. Durch die, zeitweise so gut wie nicht vorhandenen oder für den Laien nur schwer verständlichen Informationen und auch das extrem knappe Timing gedeiht ein Klima von Verunsicherung und daraus resultierender Ablehnung. Das hätte nicht sein müssen und schadet meiner Meinung nach auch der Sache (also dem Artenschutz) ganz enorm. So etwas darf eigentlich nicht passieren.


Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Davanlo »

Ich bin an Nachforschen ... die Belgischen CITES Verantwortlichen sind Kollegen von mir. :oops: Scheinbar genügt eine freiwillige Deklaration an die CITES Behörde das das Instrument vor 02-01-2017 in Besitz war. Aber irgendwie ist das ganze NICHT so klar.
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Gitarrenmacher »

Es wäre klasse, wenn du da etwas genaueres sagen könntest.
Es kann ja nicht europaweit unterschiedlich gehandhabt werden. Schließlich ist es eine EU-Verordnung.
Aber sogar in Deutschland wird das Thema, je nachdem wo man wohnt, unterschiedlich bewertet.
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Re: COP17 und CITES : gute Nachrichten ?

Beitrag von Davanlo »

Ich bin deren Webmaster und werde sie erpressen :evil: mir ein genaues Statement zu machen.
Irgendwie müsste ich doch eine klare Antwort auf folgende Fragen haben:
  • Ich besitze eine Gitarre seit 2010 (Martin OM 21 Boden und Zargen - Dalbergia latifolia) mit Kaufbescheinigung und Datum. Was dann ?
    Ich besitze eine Gitarre seit 2003 (Bourgeois OM - Boden und Zargen - Dalbergia latifolia) ohne Kaufbescheinigung. Was dann ?
    Ich will damit reisen. In und außerhalb EU. Was dann ?
    Ich will Sie verkaufen. In und außerhalb EU. Was dann ?
    Ich will eine neue Gitarre kaufen. In und außerhalb von EU. Was dann ?
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