Fahey
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Fahey
Gestern jaehrte sich der Todestag von John Fahey und hier ist ein, wenn auch nicht mehr ganz neuer Artikel aus dem Guardian ueber Fahey
John Fahey: the guitarist who was too mysterious for the world
Der dort erwaehnte Film In Search of Blind Joe Death: the Saga of John Fahey lief auf BBC 4 und ich konnte ihn bisher nicht ansehen. Auf vimeo gibt es zumindest einen sehr kurzen) Trailer zum Film.
Joe
John Fahey: the guitarist who was too mysterious for the world
Der dort erwaehnte Film In Search of Blind Joe Death: the Saga of John Fahey lief auf BBC 4 und ich konnte ihn bisher nicht ansehen. Auf vimeo gibt es zumindest einen sehr kurzen) Trailer zum Film.
Joe
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I'm a simple man. In the morning I listen to the news. At night I listen to the blues
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Re: Fahey
Leider bringt die Überschrift des Artikels das Problem dieses einzigartigen Musikers (vermutlich) auf den Punkt.
Stephan
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Re: Fahey
In dem zweiten Video -Rockpalast- (so ab Sek. 55) ist gut zusehen das hinter seinem Stuhl eine Latte auf den Bühnenboden verschraubt ist. Das hab ich bei allen Konzerten in denen ich J.F. gesehen habe auch beobachtet. Der Gute hat immer so mit den Füßen gearbeitet, wäre der Stuhl nicht so fixiert, hätte er sich innerhalb kürzester Zeit an die Bühnenrückwand und weg vom SM57 gerudert. Erinnere mich gern an die J.F. Konzerte.
Re: Fahey
Gute Beobachtung, Wolfgang. Und ich glaube, er spielt auf einer D35.
Zu Anfangs erschienen mir Fahey Stuecke immer zu "sperrig", nicht so glatt und am Schoenklang orientiert. Sie wollen, beim oberflaechlichen Hoeren, gar nicht ins Ohr gehen. Erst beim genaueren Hinhoeren faellt mir da eine gewisse Komplexitaet auf, die nicht auf der Harmonik beruht, diese ist relativ einfach gehalten, sondern auf Synkopierungen, dem Spiel mit den Tempi und den Strukturen. Das herausauszuhoeren macht mir Spass. Er war sicher ein Sonderling, wie Stephan anklingen laesst, aber "art never comes from happiness", um mal eine Phrase zu dreschen
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Joe
Zu Anfangs erschienen mir Fahey Stuecke immer zu "sperrig", nicht so glatt und am Schoenklang orientiert. Sie wollen, beim oberflaechlichen Hoeren, gar nicht ins Ohr gehen. Erst beim genaueren Hinhoeren faellt mir da eine gewisse Komplexitaet auf, die nicht auf der Harmonik beruht, diese ist relativ einfach gehalten, sondern auf Synkopierungen, dem Spiel mit den Tempi und den Strukturen. Das herausauszuhoeren macht mir Spass. Er war sicher ein Sonderling, wie Stephan anklingen laesst, aber "art never comes from happiness", um mal eine Phrase zu dreschen

Joe
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Re: Fahey
Auf mich hat er auch äußerst gehemmt gewirkt. Ich hab ihn dreimal Ende der 1970er live gesehen, zweimal davon saß ich ganz vorn. Bei J.F. hatte ich den Gedanken manchmal das er ganz bei sich ist und das Publikum gar nicht bemerkt.
@tired-joe
Die CD finde ich sehr gut!
https://www.amazon.de/Air-John-Fahey/dp ... john+fahey" onclick="window.open(this.href);return false;
@tired-joe
Die CD finde ich sehr gut!
https://www.amazon.de/Air-John-Fahey/dp ... john+fahey" onclick="window.open(this.href);return false;
Re: Fahey
Als ich das las, fiel mir die oft zu hörende Phrase "Kunst kommt von Können" ein, dabei sagte schon Arnold Schönberg "Kunst kommt nicht von Können, sondern von Müssen".tired-joe hat geschrieben:"art never comes from happiness", um mal eine Phrase zu dreschen
Das ging wohl John Fahey auch so.
(Das "Können" war ihm eh gegeben.)
Stephan
Re: Fahey
Hallo,
schön, dass im Forum mal über Fahey gesprochen wird. Ich finde einen Großteil seiner Musik toll.
Dass eine Person auf einer Stahlsaitengitarre ausschließlich selbstkomponierte Gitarrenmusik live spielt ohne zu singen - damit hat er angefangen.
Er hat die Tür aufgemacht für alle, die danach kamen.
Er steht auch für etwas, das wir heute für die Gitarrenszene wieder bräuchten: Den Mut orginal zu sein und dabei technisch durchaus "einfach"(man höre sich mal "The death of Clayton Peacock" an). Stichwort: American primitive guitar. (Fahey: "Oh, primitive just means untaught...")
Virtuose Hochleistungsgitarristen berühren mich nicht. Fahey schon.
Dass Fahey beim Spielen so "bei sich" war, hängt sicher auch damit zusammen, dass er seine dicke Brille vorher ablegte (kann man in mehreren Videos sehen).
Dann bekommt man vom Publikum optisch wenig mit.....Das hilft.
Hellau
schön, dass im Forum mal über Fahey gesprochen wird. Ich finde einen Großteil seiner Musik toll.
Dass eine Person auf einer Stahlsaitengitarre ausschließlich selbstkomponierte Gitarrenmusik live spielt ohne zu singen - damit hat er angefangen.
Er hat die Tür aufgemacht für alle, die danach kamen.
Er steht auch für etwas, das wir heute für die Gitarrenszene wieder bräuchten: Den Mut orginal zu sein und dabei technisch durchaus "einfach"(man höre sich mal "The death of Clayton Peacock" an). Stichwort: American primitive guitar. (Fahey: "Oh, primitive just means untaught...")
Virtuose Hochleistungsgitarristen berühren mich nicht. Fahey schon.
Dass Fahey beim Spielen so "bei sich" war, hängt sicher auch damit zusammen, dass er seine dicke Brille vorher ablegte (kann man in mehreren Videos sehen).
Dann bekommt man vom Publikum optisch wenig mit.....Das hilft.
Hellau
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Re: Fahey
Wie Hellau?Martini hat geschrieben:... Hellau

Re: Fahey
Nun, es ist Faschings-Samstag.....
- Gitarrenspieler
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Re: Fahey
Wir hier (nordöstlich v. Bremen) sind immer nur genervt wenn im Süden oder ab der Mitte Richtung Süden der Republik „gefeiert“ wird. In Büros und Firmen erreicht man keinen und im Fernsehen (bundesweit) werden tagelang flache Witze erzählt von Menschen in komischen Uniformen. PuhhhMartini hat geschrieben:Nun, es ist Faschings-Samstag.....
Re: Fahey
Hallo Gitarrenspieler,
ich kann deine Gefühle Fasching gegenüber gut verstehen. Mittlerweile geht es mir ähnlich.
Das mit dem "Hellau" war nicht wirklich ich.....sorry.
Weil wir so schön von John Fahey sprachen: Mich würde interessieren wie andere, gerade "Jüngere" (also unter 50),
ihn bzw. seine Musik(YouTube oder CD) erleben........
Gruß
martini
ich kann deine Gefühle Fasching gegenüber gut verstehen. Mittlerweile geht es mir ähnlich.
Das mit dem "Hellau" war nicht wirklich ich.....sorry.
Weil wir so schön von John Fahey sprachen: Mich würde interessieren wie andere, gerade "Jüngere" (also unter 50),
ihn bzw. seine Musik(YouTube oder CD) erleben........
Gruß
martini
Re: Fahey
Sie erleben ihn wohl kaum. Bin selbst nicht so sehr viel über 50, aber jüngere Leute in meinem Umfeld haben selten Verständnis für ihn. Schade. - Aber wir haben immer wieder mal solche Threads, in denen die Jüngeren neue Heroes haben, denen ich nichts "Neues" zugestehen kann (auch wenn es gute Performer sind). Nur - für Fahey habe ich noch niemanden in der Erbfolge gefunden. Ziemlich singulär.
Re: Fahey
Ich bin zwar ü50, also nicht mehr von den "Jüngeren", muss aber gestehen, dass ich mit der Musik von Fahey überhaupt nichts anfangen kann. Ich habe auf Grund dieses Threads einige Sachen auf YouTube angehört, ich habe vor Jahren die Christmas-Songs-CD geschenkt bekommen (bis heute nicht fertig angehört!) --- mir sagt das überhaupt nichts. Vielleicht ließe mich ein "Live-Erlebnis" anders denken, hatte ich aber nie, geht ja auch nicht mehr ..........Martini hat geschrieben: Weil wir so schön von John Fahey sprachen: Mich würde interessieren wie andere, gerade "Jüngere" (also unter 50),
ihn bzw. seine Musik(YouTube oder CD) erleben........
Gruß
martini
Der Nachteil am Nichtstun ist, dass man nie weiß, wann man fertig ist!
Gruß, Wolfi!
Gruß, Wolfi!
Re: Fahey
kann dich verstehen aber
schnall dir die fingerpicks an und versuch so zu spielen
es macht spaß und seitdem höre ich ihn lieber
schnall dir die fingerpicks an und versuch so zu spielen
es macht spaß und seitdem höre ich ihn lieber
mit Blues und Gruß
Thomas
Thomas
Re: Fahey
Bestimmt nicht, da hat er das, was auf der Platte vielleicht 4' dauert, nochmal in die Länge gezogen... Wenn man's nicht mochte, wurde das Gefühl live wohl noch gesteigert:-) Wenn man's mochte, aber auch.wolfwal hat geschrieben:Vielleicht ließe mich ein "Live-Erlebnis" anders denken,