Tobias hat geschrieben:... Sollte ich mir doch noch mal eine neue kaufen/bauen lassen, dann wäre es wohl hauptsächlich der Reiz, etwas Neues bzw. Anderes zu bekommen. Ich habe da jedenfalls noch so ein gewisses Holz, das ich in Rohform nicht vererben werde, nur den Gitarrenbauer dazu muss ich noch finden...
Mir geht es wie Rolli, ich bin in der Hinsicht einfach bekloppt, das aber mit Überzeugung. Es gibt in materieller Hinsicht einfach nichts, was mir auch nur annähernd so viel Freude bereitet.
Michael
If my thought dreams could be seen,they'd probably put my head in a guillotine
Ich habe Punkt 1 für die Motivation gestimmt. Die letzte war eine elektrische Hagstrom F.
Ja macht Spaß, ist was völlig anderes als mein verhaltenes Gezupfe, das ich sonst zelebriere. Mit anderen Worten, die Gitarre weckt etwas andere Seiten (oder Saiten?) in meinen beschränkten musikalischen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Das war auch für mich überraschend
Bei mir treffen die Punkte eigentlich alle nicht zu, es ist - bei akustischen Gitarren - mehr eine Veränderung meiner eigenen Wahrnehmung, ein Lernen über den Einfluß von verschiedenen Aspekten der Gitarre (Holz, Bauweise etc.) auf Klang, Charakter und Bespielbarkeit, die langsame Realisierung bzw. das Begreifen, das bestimmte Gitarrenformen- und vor allem -größen für mich geeigneter sind etc. ... und dann muss man seinen Fuhrpark eben dem Gelernten angleichen.
Bei E-Gitarren ist das etwas anders, da ist es mehr der Spiel- und Ausprobiertrieb der das GAS befeuert, und ein SUV hab ich schon (sorry!!), also ...
... ich kaufe mir von Zeit zu Zeit immer wieder mal eine neue Gitarre, weil ich wie es Rolli nennt, vermutlich auch etwas bekloppt bin - vor allem aber auch, weil eine neue Gitarre viel viel weniger Platz wegnimmt als ein neues Drum-Set
Nach Umzug in eine kleinere Wohnung mit beschränkten Stauraum zwingt der Wunsch nach einer neuen Gitarre nun zwangsläufig zur Beschäftigung mit dem Gedanken welche Gitarre aus dem Bestand gehen muss. Bei meinem kleinen Fuhrpark aus Instrumenten, die alle einen hohen sentimentalen Wert haben, ist dieser Gedanke jedoch fast unerträglich.
Ergebnis: ich brauche keine neue bzw ich darf keine neue brauchen.
Früher stand die Begeisterung für akustische Fingerstyle-Gitarren im Mittelpunkt und ich erwarb dann einige Zeit aus Begeisterung für den Klang ständig neue Instrumente. Da war aber sicher auch sowas wie Konsumbefriedigung dabei.
Das hat sich - und das ist gut so! - gelegt und ich habe da schon sehr brauchbare Teile. Irgendwann stellt man auch fest, das nicht neue Saiten oder so den Klang ausmachen, sondern dass man lieber mehr üben sollte, um das Potential der Instrumente auch nutzen zu können.
Mittlerweile kaufe ich daher vor allem dann was Neues, wenn ich neue musikalische Einsatzzwecke habe. Ich könnte sagen, dass ich von Zeit zu Zeit "neue musikalische Herausforderungen" brauche und dafür das passende Instrument.
Spiele seit knapp zwei Jahren zum Beispiel in einer neuen Band und da eben u. a. auch Jazz auf Nylon, auch Bossa. Also brauchte ich da was passendes und kaufte gebraucht. Nach einem Jahr ist nun der Wunsch da, eine solche Gitarre in besserer klanglicher Qualität zu haben. Für die Combo brauchte ich auch eine elektrische Jazzgitarre, die ich neu erwarb und einen Amp, den ich neu selber baute. Dafür wird etwas anderes jetzt gehen müssen. Ich möchte meine Sammlung zwar erhalten, aber im Zukunft alle Neuanschaffungen kostenneutral halten.
----------------------------------------------------------------------------------
es hilft sowieso nur üben
jpick hat geschrieben:Früher stand die Begeisterung für akustische Fingerstyle-Gitarren im Mittelpunkt und ich erwarb dann einige Zeit aus Begeisterung für den Klang ständig neue Instrumente. Da war aber sicher auch sowas wie Konsumbefriedigung dabei.
Das hat sich - und das ist gut so! - gelegt und ich habe da schon sehr brauchbare Teile. Irgendwann stellt man auch fest, das nicht neue Saiten oder so den Klang ausmachen, sondern dass man lieber mehr üben sollte, um das Potential der Instrumente auch nutzen zu können.
Mittlerweile kaufe ich daher vor allem dann was Neues, wenn ich neue musikalische Einsatzzwecke habe. Ich könnte sagen, dass ich von Zeit zu Zeit "neue musikalische Herausforderungen" brauche und dafür das passende Instrument.
Spiele seit knapp zwei Jahren zum Beispiel in einer neuen Band und da eben u. a. auch Jazz auf Nylon, auch Bossa. Also brauchte ich da was passendes und kaufte gebraucht. Nach einem Jahr ist nun der Wunsch da, eine solche Gitarre in besserer klanglicher Qualität zu haben. Für die Combo brauchte ich auch eine elektrische Jazzgitarre, die ich neu erwarb und einen Amp, den ich neu selber baute. Dafür wird etwas anderes jetzt gehen müssen. Ich möchte meine Sammlung zwar erhalten, aber im Zukunft alle Neuanschaffungen kostenneutral halten.
Deshalb der geplante Trip zu TFOA. Was schwebt Dir denn vor, die Lowden S-35 j ?
Michael
If my thought dreams could be seen,they'd probably put my head in a guillotine
Jorma55 hat geschrieben:
Deshalb der geplante Trip zu TFOA. Was schwebt Dir denn vor, die Lowden S-35 j ?
Michael
Mal sehen, die Lowdens sind mir im Sinne des kosten-neutralen trade-ins bei Rudi vielleicht etwas zu hochpreisig. Muss mal mit ihm sprechen.
Aber mal antesten, bisher hatte ich die noch nie im Blick. Die Avalon S2-20 CN kenne ich dagegen von einem Bekannten, ein feines Gerät. Aber die hier in einem anderen thread genannte Furch käme auch in die Auswahl.
----------------------------------------------------------------------------------
es hilft sowieso nur üben
Bin gespannt auf Deinen Bericht. Persönlich halte ich in Anbetracht der von Avalon gebotenen Qualität die Lowdens für etwas überteuert. Aber es sind in dem Fall natürlich verschiedene Holzkombinationen.
Michael
If my thought dreams could be seen,they'd probably put my head in a guillotine
Ich dachte bis vor kurzem, dass ich keine neue Gitarre mehr kaufe, da ich genügend Instrumente habe und mit denen sehr zufrieden bin. Dann sah ich in einem Geschäft eine, die mir jetzt ständig im Kopf herum geistert.
Diese sehr ich eher als handwerkliches Kunstwerk an, mit besonderen Hölzern. Zum Musizieren brauchen würde ich sie nicht, da reicht mein Bestand völlig aus, da ist eine Redundanz vorhanden. Bei Mandolinen geht es mir ähnlich, aber das wäre ja ein anderer Thread.
Meine Nachbarn hören oft Bluegrass, ob sie wollen oder nicht!
Bringen wir das Problem doch mal auf den Punkt: Gitarren sind (bei normalem Gebrauch zumindest) keine Verschleißartikel. Es gibt auch keine Softwareupdates, die nach einer gewissen Zeit neue Hardware brauchen, damit die Sache überhaupt noch läuft. Auch die Entwicklung der Mode spielt hier keine Rolle, denn hier herrschen Stagnation und Rückschritt.
Gitarren fallen zudem keinen Seuchen zum Opfer und auch der Holzwurm ist im häuslichen Bereich nicht mehr zu finden. Zu guter letzt passen die Besitzer auch noch höllisch auf ihre Gitarren auf.
Selbst wenn niemand mehr auf der Welt Gitarren bauen oder in Verkehr bringen würde, herrscht hinsichtlich des Gitarrenbestandes immer noch ein signifikanter Überschuss (es sei denn Chinesen und Inder wollen alle Gitarre spielen lernen). Die Gitarre hat keine natürlichen Feinde, ein nennenswerter Abbau von Beständen findet nicht statt.
Die rationalen Gründe neue Gitarren zu erwerben gehen uns langsam aus. So ist das.
Zuletzt geändert von berndwe am Mi Dez 06, 2017 2:58 pm, insgesamt 1-mal geändert.